Campingpreise

von: JoMo

Campingpreise - 30.07.22 19:46

Servus,
im Juli sind wir eine Giro über 1000km in Italien Geradelt. Zelt und Schlafsack dabei.
Inzwischen muß man auf immer mehr Campingplätzen eine Pauschale für den Platz zahlen, die so hoch ist, als wäre man mit einem 6m-WoMo unterwegs. Das sind dann oft bis zu 40,-/Nacht.
An einem Platz stand neben uns ein Tesla mit Wohnwagen. Der hat hier auch noch seinen Tesla aufgeladen, während wir unsere Handys bzw, Akkus fürs GPS im Sanitärbereich ansteckten. Einen Adapter für die typischen Campingsteckdosen hatten wir nicht.
Nach 30 Jahren Camping sind wir nun soweit, zukünftig eher auf B&B umzusteigen. Vermutlich werden Campings im ursprünglichen Sinne aussterben. Immer mehr machen dicht oder werden neu organisiert als Hüttendörfer und Freizeitparks. Zumindest in Italien. So manch schöne große Anlage wurde in den vergangenen Jahren schon überwiegend von Ex-Yugos bearbeitet. Heute sind es vermehrt Afrikaner. So eine Campinganlage ist natürlich sehr arbeitsintensiv und dafür findet man keine Arbeitskräfte.
WoMo-Fahrer stehen viel frei oder auf häßlichen Stellplätzen, die die notwendigen Entsorgungsstationen bieten.
Zelten ist schon ziemlich exotisch geworden. Zumindest in Italien.

Bei dieser Gelegenheit gleich noch eine Frage. Wie macht ihr das am bequemsten mit den Übernachtungen ?
Gibt es hier empfehlenswerte Apps, womit man sich ohne viel Aufwand ein Zimmer verbuchen kann?
von: natash

Re: Campingpreise - 30.07.22 20:30

Wir haben im Juni in Frankreich (Jura, Vercors, Provence, Rhônetal) zwischen 8€ (billigster) und 24€ (teuerster)/Nacht für zwei Personen bezahlt. Die meisten lagen so zwischen 14-18 €. Über 40 € bzw Franken hatten wir nur 1x im Tessin, aber auch für mich ist da eine Schmerzgrenze überschnitten. Zelte werden leider immer weniger mit Camping gleichgesetzt, wies scheint ist das ganze mehrheitlich ein ausschließlich automobiles Vergnügen.
Zur mobilen Zimmersuche kann ich nichts beitragen, ich übernachte selten in festen Unterkünften und wenn, dann mache ich das überwiegend nach der althergebrachten Methode: Schauen was es beim Vorbeiradeln gibt und fragen. Ich habe es auch schon mit booking.com probiert, aber es kam nur 1x zum Buchungsvorgang, weil in der beradelten Gegend (durchaus unterschiedliche und in verschiedenen Ländern) auf diesem Portal entweder keine oder nur unglaublich teure Unterkünfte zu haben waren. Überzeugt hat mich das nicht. Gefunden hat sich aber irgendwie immer was.

Gruß

Nat
von: JoMo

Re: Campingpreise - 30.07.22 20:38

So gefühlt hätte ich auch immer gemeint, dass es meist irgendein Zimmer gibt. Ich würde wahrscheinlich trotzdem einen leichten Schlafsack mit einpacken, falls es mal brenzlig wird. Ist aber dann sicher auch immer eine Preisfrage.
von: Martina

Re: Campingpreise - 30.07.22 20:53

Wie man ein Zimmer findet, kommt m.E. sehr auf die bereiste Gegend an. Gerade in Italien gibt es sehr viele Privatzimmer, die von außen nicht als solche erkennbar sind. Mit Ausschau halten hatte ich da selten bis nie Erfolg. Booking.com funktioniert dort dagegen hervorragend.

In Großbritannien ist dagegen nach wie vor üblich, ein entsprechendes Schild an der Tür zu haben und niemand findet es seltsam, wenn mann dann einfach klingelt. Auch gibt es dort nach wie vor eher die klassische hilfsbereite Touristeninfo, die für einen rumtelefoniert. Booking.com hat keine Quasimonopolstellung, es gibt auch ein paar eher lokale Konkurrenten.

Deutschland ist irgendwas dazwischen.

Ich mach es wirklich so, dass ich in der Vorbereitung einer Reise das Internet durchsuche und versuche herauszufinden wie dicht das Angebot generell ist und was es so kostet. So kriegt man m.E. ein ganz gutes Gefühl dafür, in welchen Ecken man ggf. etwas sorgfältiger planen muss.
von: Uli

Re: Campingpreise - 30.07.22 21:03

Die beste App ist sicher booking.com - im Sinne des besten Kompromisses. Je nachdem, wo man unterwegs ist und was man sucht, kann es durchaus interessant sein andere Quellen zusätzlich zu nutzen. In deutschsprachigen Landen ist ein Blick in HRS nicht falsch, wenn es um Hotels und Pensionen geht. Ich empfehle zudem die etwas aufwändigere Suche über die lokale Tourismus-Seite der Stadt / Gegend, in der man nächtigen will, wenn es nicht gerade eine Stadt ist, in der bekanntermaßen auch viele Business-Übernachtungen anfallen. Wer Geld sparen will vergleicht zudem die Angebote von verschiedenen Quellen inkl. der eigenen Website (wenn vorhanden) - da kann es durchaus nennenswerte Unterschiede geben.

In Italien hingegen wird fast alles ausschliesslich über booking.com angeboten. Eigene Homepages o.ä. haben dort nach meiner Erfahrung insb. kleine oder private Anbieter nur ganz selten.

Gruß
Uli
von: JoMo

Re: Campingpreise - 30.07.22 21:04

Eine möglichst gute Vorausplanung ist mir auch viel wert. Geht ja auch schon recht komfortabel bei unseren langen Wintern, etwas zu suchen.
In Italien stelle ich mir immer die lokale Bar vor, wo man Auskunft bekommen sollte.
Ein Bekannter sagte mir kürzlich, dass er in Deutschland immer bei einem Friseur nachfragt. Die wissen auch oft was.

In Frankreich hatten wir uns bei Shitwetter einmal eine Hütte aufm Camping gemietet. Das wäre auch eine gute Alternative, weil man sich dort natürlich sehr komfortabel selbst bekochen könnte.
Ist natürlich fraglich, ob man so eine Hütte auch immer für einen Tag bekommt.

Für ein B&B spricht bei mir vor allem, dass viele Campings weit außerhalb von Städten liegen.
Konditionsbedingt hatten wir dieses Jahr unsere Etappen etwas kürzer geplant. Dann stehst du u.U. jwd um 15 Uhr auf einem Camping und weißt nicht, was du unternehmen sollst. Bei der Hitze konnte man sich nicht einmal ins Zelt legen und ein Nickerchen machen.
von: Martina

Re: Campingpreise - 30.07.22 21:18

Lokale Bar kann funktionieren, muss aber nicht. Du musst immer bedenken, dass ein Einheimischer ja im Normalfall kein Zimmer braucht. zwinker Ich wüsste auch nicht, wo es hier im Ort Privatzimmer gibt.

Hütten auf Campingplätzen finde ich auch sehr angenehm, die habe ich durchaus auch schon über booking.com gefunden oder eben über die Homepage vom Campingplatz. Manche Campingplätze haben auch einfache Zimmer.

Wenn es günstig sein soll: ab und zu sind auch die billigen Kettenhotels a la Ibis Budget und Co. gar nicht so verkehrt. Ok, die sind oft jwd in Industriegebieten. Aber eben nicht immer, wir haben z.B. in Bordeaux quasi um die Ecke der Innenstadt übernachtet. Und sie bieten ein standardisiertes Angebot, das gerade für eine Nacht oft ganz passend ist.
von: Wendekreis

Re: Campingpreise - 30.07.22 21:58

In Antwort auf: JoMo
...Zelten ist schon ziemlich exotisch geworden...

Ein Zeltplatz in der Schweiz, der 30'000 "Pfadis" aufnimmt: Bundeslager der Pfadfinder
BuLa
Sie leben in kleinen Zelten, praktizieren "Speed Dating" und nutzen kostenlose Kondomverteilungen. Haben keine Lagerfeuer. So verzext waren wir einst als Pfadfinder in unseren Zeltlagern nicht, waren eine reine Jungengemeinschaft.
von: Axurit

Re: Campingpreise - 31.07.22 05:00

In Antwort auf: JoMo
So eine Campinganlage ist natürlich sehr arbeitsintensiv und dafür findet man keine Arbeitskräfte.
Der klassische inhabergeführte Campingplatz im Vollerwerb mit Mischbelegung (Zelte, WoMos, Dauercamper) ist wirtschaftlich nicht mehr lebensfähig und daher ein Auslaufmodell. Das ist nicht anders als im Einzelhandel, der Hotellerie, der Gastronomie oder der Landwirtschaft. Der Trend geht zu Kettenplätzen, Franchiseplätzen und subventionierten Plätzen in Eigenregie oder Pacht, alle überwiegend auf Womos ausgerichtet. Bei der Vorbereitung meiner letzten Tour bin ich auf einen Platz gestoßen, bei dem es vor Ort kein festes Personal mehr gab, Zugang über Automat mit Kreditkarte und Schranke, Hotline ein paar 100km entfernt, Zelten möglich.

Wie sich das längerfristig auf Radreisende auswirkt, ist unklar und wohl nach Land unterschiedlich. In Frankreich haben sich die Preise in den letzten 10 Jahren kaum verändert, meist zwischen 10 und 15€, Plätze über 18€ gibt es, aber die blende ich bei der Planung aus. Plätze haben zugemacht, aber man findet auch in touristisch wenig interessanten Gegenden zwischen Mai und September noch alle 50, 60km einen Platz. Auf den großen Plätzen an touristischen Hotspots gibt es vermehrt Zeltwiesen und Tarife für Zelter ohne Pkw.

In eher abgelegenen Gegenden macht sich der wirtschaftliche Druck der auf privaten Betreibern lastet, oft in spürbarem Frust, schlechtem Service und vernachlässigten Anlagen bemerkbar. Am angenehmsten sind gemeindeeigene Plätze in Eigenregie, wo Kostendeckung nicht das oberste Ziel ist, und alteingesessene, familiengeführte Plätze, die vorerst noch profitabel sind, weil Grund und Anlagen längst abbezahlt sind.
von: kaman

Re: Campingpreise - 31.07.22 06:10

In Frankreich gibt es sehr viel günstige Zeltplätze. An der Küste wird es aber auch teuer, wie überall. Selbst beim Wandern im Queyras (GR58) gab es 3 Campingplätze.
Auf Sardinien gibt es fast nur an der Küste Campingplätze und da muss man manchmal sehr weit fahren und man findet im Netz oft keine Info ob der Platz offen hat. Manche Plätze öffnen erst später andere sind nur noch Leichen. Die Preise waren zwischen 8 und 16 Euro ganz O.K.

Im Juli und August ist es natürlich (fast) überall voll und teuer.
von: JoMo

Re: Campingpreise - 31.07.22 08:12

So nehme ich das auch war. Frankreich war in dieser Hinsicht immer eine positive Erscheinung. Die haben noch relativ viele kommunale Campings, die von den Einheimischen gut angenommen werden.
Einfach aber meistens gut gepflegt.
Diese vollautomatischen Plätze hatte ich auch schon. Mit dem Campingbus ist das eine ganz bequeme und preiswerte Lösung. Manche sehen sogar ganz nett aus.
von: paschukanis

Re: Campingpreise - 31.07.22 08:28

Uff, das klingt ja nicht gut! War schon lange nicht mehr in Italien, stelle ich gerade fest. Hier in Brandenburg ist alles okay, campingtechnisch lach
von: StephanBehrendt

Re: Campingpreise - 31.07.22 09:18

Wir nutzen Booking.com häufig. In Südeuropa fanden wir einige Betriebe, die die gesamte Abrechnung über das Portal abwickeln. Manche hatten auch gar keine Werbung am Haus und keine Rezeption.
von: irg

Re: Campingpreise - 31.07.22 10:18

Ich weiß, manche Leute (nicht nur Campingplatzbetreiber) werden frech. Denen geht´s zu gut. Das wird sich wieder regeln, da bin ich mir sicher!

Wir sind aktuell in der Endphase der Dickschiffe zum Campen. Die dauert noch ein Weilchen, dann sind die Platzbetreiber wieder froh, so popelige Radfahrer und andere Zelter als Gäste begrüßen zu dürfen. Weil elektrisch wird kaum mehr jemand so ein schweres Gefährt bewegen.

lg!
georg
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 31.07.22 10:21

Da lobe ich die USA.

Auf meiner kürzlich beendeten Kalifornien Radreise habe ich nie mehr wie 10USD bezahlt. Da ist es nämlich gesetzlich geregelt, dass Hikers & Bikers Plätze vorhanden sein müssen.

Klasse.

Zelten in Deutschland macht nur noch wild Spaß.
von: harald.m

Re: Campingpreise - 31.07.22 11:39

Da habt ihr aber Glück gehabt. Im August wärs noch teurer geworden. In welcher Region wart ihr denn?

Prinzipiell wird in Italien per Parzelle ("piazzola") vermietet, oft zahlen dann Auto mit Zelt einen Euro weniger als Wohnwagen oder Wohnmobil. Dort wo viele Radfahrer und Motorradfahrer vorbeikommen gibts auch mal einen Sonderpreise für diese Klientel. Man kann natürlich immer nach einem Skonto fragen, aber das geht eher in der Nebensaison.

Leider ziehen in der Hauptsaison (Juli/August) auch die Preise für Hotels und Airbnb an und teilweise wird dann nur wochenweise vermietet. Bei Airbnb findet man die günstigsten Zimmer, aber es war bei mir immer aufwendiger und langwieriger als booking.
Wenn man im Juni oder September radelt, dann sind die Preise auf den Campings und die Temperaturen angenehmer, ausserdem gibts dann keine Animation mit bumm, bumm, bumm "Musik" die die Nachtruhe stört. Mai oder Oktober haben die meisten Campings aber schon wieder oder noch zu.
von: martinbp

Re: Campingpreise - 31.07.22 12:04

Bisher bin ich Archiescamping und "Kleiner Platz unter 50 Stellplätzen" immer noch ganz gut zurechtgekommen- in Deutschland / Österreich / Tschechien
Aber die Tendenz auf ausschließlich Wohnmobile missfällt mir auch. Und mit dem Rad fährt man ja eben nicht mal so 30 km weiter, wenn einem ein CP nicht zusagt.

Außerdem versuche ich, immer bis spätestens 18 Uhr am CP anzukommen. Oft sind die Rezeptionen später nicht mehr besetzt. Oder im Extremfall wie anno in Fürstensee(Meckl.): Anmeldung Dienstag und Donnerstag von 9-12 Uhr.

Spontane Zimmersuche ohne Booking ist auch schwierig. Ich hatte schon öfter unterwegs etwas gesehen, dann dort geklingelt und nachgefragt (oder angerufen).
Nach der Information: Einzelradler für 1 Nacht - bekam ich dann meistens die zögerliche Auskunft: Tut mir leid, wir sind schon ausgebucht.

Ich befürchte auf meine alten Tage, im Notfall auf Wildcamping eingestellt sein zu müssen
von: rolf7977

Re: Campingpreise - 31.07.22 12:58

Wenn wir auf Tour zelten, schauen wir bei Archies, was es so gibt. Hotels nehmen wir auch, wenn die Witterung es nötig machen sollte (meine Ehefrau und Mitfahrerin mag keinen Regen und keine Gewitter). Feste Unterkünfte suchen wir meist auf booking.com, ziehen aber den Preisvergleich auf der HP des Hotels selbst -manchmal ist es günstiger, direkt dort zu buchen. Ansonsten ist in D Bett und Bike ganz nett. Hotelketten wie Ibis Budget nehmen wir auch. Da weiss man, was man bekommt und was nicht. zwinker Gerade waren wir drei Wochen im Schwarzwald fest auf einem CP. Noch nie waren dort so viele Zelte. Fast alles Wurf- und Familienzelte von Quetschua. Die haben inzwischen Marktbeherrschung. Auf dem CP um Schwarzwald zahlen wir inzwischen auch 30€ pro Nacht. Der Platz ist allerdings inhabergeführt und super. Es ist uns das Geld wert.

BuB oder reine Privatzimmer nehmen wir nie. Die Qualität solcher Unterkünfte ist meiner Frau zu unsicher.

Rolf
von: JoMo

Re: Campingpreise - 31.07.22 13:13

Teurer wäre es laut den Aushängelisten nicht mehr geworden. Wir waren in der Lombardei, Emilia, Marken, Umbrien und der Toscana. Das mit den Festpreisen für eine Parzelle war bisher nicht so ausgeprägt. Wir sind in diesen Gegenden jetzt seit über 30 Jahren unterwegs.
In Troghi oder auch in Torbole war es dann dem Betreiber schon peinlich, von uns so viel zu nehmen und hat einen Sonderpreis gemacht.

Habe mal über Booking.com.auf dem Drauradweg gesucht. Im Bereich Toblach wird einem unter 100,- gar nichts angeboten. Geht dann bis über 1000,-/Nacht. Dort sucht man sich dann besser etwas über andere Wege, z.B. auf den entsprechenden Radwanderseiten.

Ich schätze mal, dass man sich langsam daran gewöhnen muß, wieviel so manche Dinge kosten, wenn sie vernünftig auskalkuliert sind. Sieht man ja am besten bei Flugreisen. Für 10,- mal schnell nach Barcelona jetten, kann man schwer vermitteln, wie das funktioniert haben soll. Ging aber lange Zeit.
von: Gerhardt

Re: Campingpreise - 31.07.22 13:26

Vor einer Reise erstelle ich mir eine Übernachtungsliste mit Unterkünften nach meiner geplanten Strecke.

Falls unterwegs die telefonische Buchung misslingt, gibt es noch die Touristeninformation. Damit habe ich in Italien gute Erfahrungen gemacht.

Beim Buchen mittels www nutze ich fast immer booking.com. Bis auf einmal habe i h damit gute Erfahrungen gemacht: Abends habe ich ein Zimmer gebucht und mit Kreditkarte bezahlt. Nach dem Buchungsvorgang sehe ich, dass der Check-in von 12-14 Uhr ist. Da ich nicht am Strand übernachten wollte, habe ich ein anderes Hotel gebucht. Der Vermieter weigerte sich, das Geld zurückzuzahlen. Seit dem buche ich nicht mehr mit vorheriger Bezahlung.

Der Charme von booking.com liegt für mich darin, dass im Ausland die Sprachbarriere entfällt.

In Italien ist die direkte Buchung fast immer billiger als über booking.com.
Gruß, Gerd
von: derSammy

Re: Campingpreise - 31.07.22 13:27

In Antwort auf: JoMo

Ich schätze mal, dass man sich langsam daran gewöhnen muß, wieviel so manche Dinge kosten, wenn sie vernünftig auskalkuliert sind. Sieht man ja am besten bei Flugreisen. Für 10,- mal schnell nach Barcelona jetten, kann man schwer vermitteln, wie das funktioniert haben soll. Ging aber lange Zeit.

Naja, da kommen zwei Dinge zusammen:
(1) Das Nichtvorhandensein einer Kerosionsteuer, der Flugtreibstoff ist im Vergleich mit jeder anderen Fortbewegungsart viel zu billig
(2) Auf den einzelnen Flug gerechnet, haben sich diese Dumpingpreise nie. Und für 10€, waren das wirklich nur Lockangebote, die zumindest ich nie gezahlt habe. Aber effektiv ist das Ganze halt eine Mischkalkulation. Das Flugzeug fliegt, weil langfristig so geplant und für die Streckenlizenz auch nötig. Übersteigt die Normalpreisnachfrage eines konkreten Fluges nicht die Kapazität, ist es für den Betreiber wirtschaftlicher mit dem Preis fast bis auf Null runter zu gehen (und darüber zusätzliche Nachfrage zu generieren), als den Platz leer zu lassen. Die wesentlichen Kosten haben die mit Normalpreis- und First-class-Ticket bezahlt. zwinker
von: Holger

Re: Campingpreise - 31.07.22 14:22

In Antwort auf: Martina
Lokale Bar kann funktionieren, muss aber nicht. Du musst immer bedenken, dass ein Einheimischer ja im Normalfall kein Zimmer braucht. zwinker Ich wüsste auch nicht, wo es hier im Ort Privatzimmer gibt. […]

Ich weiß bei mir im STadtteil nichtmal, wo ein Hotel wäre. Da achte ich nicht drauf. OBwohl ich sogar schon zweimal in Frankfurt in einem Hotel übernachtet habe wirr
von: Holger

Re: Campingpreise - 31.07.22 14:40

In Antwort auf: JoMo
[…]
Bei dieser Gelegenheit gleich noch eine Frage. Wie macht ihr das am bequemsten mit den Übernachtungen ?
Gibt es hier empfehlenswerte Apps, womit man sich ohne viel Aufwand ein Zimmer verbuchen kann?


Ich nutze trivago. Das ist sozusagen eine Meta-Hotelsuche (nicht im Sinne von Facebook...). Die durchsuchen viele verschiedene Suchmaschinen - am Ende lande ich da auch häufig bei booking.com, aber manchmal gibt es da auch nix und man landet bei einer expedia oder so. In großen Städten und bei längeren Aufenthalten das ganze nochmal in Kombination mit Google-Maps, um verschiedene Quellen für Erfahrungsberichte zu haben.
von: JoMo

Re: Campingpreise - 31.07.22 15:03

In Italien würde ich bei Fragen oder Problemen immer erst die lokale Bar aufsuchen. Die Leute dort sind irgendwie anders vernetzt.
Mir ginge es selbst genauso, wie dir, wobei ich in unserer überschaubaren Gegend schon ein paar Stationen kenne.
von: Falk

Re: Campingpreise - 31.07.22 22:30

Zitat:
Zelten in Deutschland macht nur noch wild Spaß.

Eigentlich nicht, dann brutzelt man im eigenen Schweiß. Ich habe aber im letzten Jahr die Zeltausrüstung spazierengefahren und in diesem Mai war ich ohne unterwegs. Dafür konnte ich mit dem leicht transportierbaren Birdy fahren. Das haben sich die Zeltplatzkameraden mit ihren Parzellenpreisen echt selber zuzuschreiben. Wenn ich für wenig mehr Geld Zimmer über booking.com und Co. bekomme, ist die Zeltausrüstung wirklich nur noch Ballast. So toll, dass es zur Lebensart werden muss, ist das Zelten auch wieder nicht.
von: iassu

Re: Campingpreise - 01.08.22 02:21

Lebensart, angestrebt um ihrer selbst willen - mag sein, daß das für manchen zutrifft. Für eine gefühlte Mehrheit derjenigen, die zelten aber ist anderes Reisen, oder vielleicht auch war anderes Reisen keine leistbare Möglichkeit.

Radreisen kann zu den teuersten Arten des Reisens werden. Wenn Zelten so langsam von unten wegbricht, dann verliert schlichtes Radreisen einen substanziellen Bestandteil, was eine Grundidee auch für dieses Forum selber darstellen dürfte.

Das sage ich aus Überzeugung und im Bewußtsein, daß ich seit 21 Jahren nicht mehr zelte. Aber wenn diese Entwicklung wirklich so weitergeht, dann werden unsere Vorstellungen und Träume von der Gegenwart abgeschnitten und ins Museum verlegt.

Auch wenn ich nicht zu diesem Kreis zähle: das unschuldig-freie Losfahren mit low-budget und Dreigangrad, halb durchgebremsten Felgen, vergessenem Kochgeschirr und ohne geografisch präzise Planung stellt für mich einen hohen Wert dar. Es wäre traurig, wenn das zukünftig Illusion bleiben müßte.
von: TorstenH

Re: Campingpreise - 01.08.22 05:02

Hallo in die Runde

es gab Zeiten, da war Zelten für mich die einzige bezahlbare Form des Übernachtens.
Das sieht heute zum Glück anders aus, aber trotzdem zelte ich auf Rad- und Wanderreisen.
Der Grund: es macht mir Spaß schmunzel

Das Problem, mit dem Zelt unerwünscht zu sein, hatte ich bisher noch nicht.
Allerdings bewege ich mich überwiegend in Deutschland.

Gruß
Torsten
von: irg

Re: Campingpreise - 01.08.22 05:42

In Italien habe ich relativ oft auf Campingplätzen eine Unterteilung in "große Camper" mit Bedarf an eigenem Stellplatz und "kleinen Campern" mit Mini-Zelt gesehen. Wo die Unterteilung vorhanden war, war auch der Preis akzeptabel, dafür der Platz, um sich aus zu breiten, oft nur bescheiden. Was mir egal war.

Ich vermute, die Platzbetreiber sind selbst unter Druck: Die italienischen Urlauber mit Riesenwohnmobilen stehen sehr gerne illegal frei, oft mitten in belebten Urlaubsorten und bauen offenbar darauf, dass sie nicht bestraft werden. Zum Campingplatz kommen diese nur mehr, um ihre Fäkalien zu entsorgen und Strom zu bunkern. Dann bezahlen sie eine Nacht für Energie und Entsorgung von 4-5 Nächten und verziehen sich wieder in den öffentlichen Raum. Wenn ein Platzbetreiber diesen den Preis anhebt, kommen sie gar nicht mehr. Dass dann manche Platzbetreiber sich an denen schadlos halten wollen, die nichts dafür und auch kaum flüchten können, ist zwar dumm, aber durchaus nachvollziehbar.

V.a. im deutschen Sprachraum findet Campen meistens mit Dickschiffen statt. Seltsamerweise auch dann, wenn es in den Süden geht, wo das Campingleben eh nur im Freien statt findet. In anderen Ländern, wie z.B. in Frankreich, findet sich noch eine andere Camperstruktur. Da zelten noch mehr Leute, und kompakte Wohnmobile und Wohnwagen sind häufiger zu sehen. Da die Anpassungen an den Klimawandel ohnehin die Dickschiffe stark reduzieren werden, sehe ich für die Zukunft nicht schwarz. Die Campingplatzbetreiber, die überleben wollen, werden auch Kleinere akzeptieren und entsprechend behandeln müssen. Um die anderen ist es ohnehin nicht schade.

lg!
georg
von: Holger

Re: Campingpreise - 01.08.22 06:17

In Antwort auf: TorstenH
[…]
Das Problem, mit dem Zelt unerwünscht zu sein, hatte ich bisher noch nicht.
Allerdings bewege ich mich überwiegend in Deutschland.
[…]

Das geht mir ähnlich. Deutschland in der Coronazeit, sonst hauptsächlich Frankreich. In Frankreich kenne ich zwar auch die großen Campingplatzfabriken, vor allem an der östlichen Mittelmeerküste und am Atlantik. Die kenne ich tatsächlich sogar schon seit über 40 Jahren, damals war ich mit meinen Eltern dort. Hin und wieder war ich in den letzten Jahren auch auf solchen Riesenplätzen. Eigentlich nicht so sehr mein Geschmack, aber manchmal ging es nicht anders und dann ging es auch schmunzel Beispielsweise Le Grau du Roi, riesiger Campingplatz, aber Plätze zum Zelten gab es da auch, sogar direkt am Ausgang zum Strand. Das machte es erträglicher.
von: Martina

Re: Campingpreise - 01.08.22 06:28

In Antwort auf: iassu

Auch wenn ich nicht zu diesem Kreis zähle: das unschuldig-freie Losfahren mit low-budget und Dreigangrad, halb durchgebremsten Felgen, vergessenem Kochgeschirr und ohne geografisch präzise Planung stellt für mich einen hohen Wert dar. Es wäre traurig, wenn das zukünftig Illusion bleiben müßte.


Zukünftig? Ich war ja auch mal jung und hatte kein Geld. Camping hat mich lange Zeit trotzdem abgeschreckt, wir haben immer Jugendherbergen genutzt. Als ich anfing, mich doch mit dem Gedanken an Zelten zu beschäftigen (Mitte der Neunziger) war ich schon damals entsetzt, dass Zelten auf deutschen Campingplätzen nur sehr selten signifikant günstiger als das Übernachten in einer Jugendherberge ist. Wenn man dann noch dazurechnet, dass man eine Zeltausrüstung auch erstmal anschaffen muss und dass die Campingplatzdichte außerhalb der klassischen Feriengebiete klein ist, dann war das zumindest für Deutschland noch nie ein Deal. In anderen Ländern mag das anders sein, in Skandinavien habe ich immer gerne gezeltet, auch in Canada hat es Spaß gemacht. Allerdings galt in beiden Ländern schon immer das Parzellen- bzw. Pauschalpreisprinzip und gerade in Skandinavien konnte man oft für wenig mehr Geld eine einfach Hütte mieten.

Was Italien angeht, kann ich nicht recht mitreden, dort habe ich noch nie gezeltet, in Frankreich hatte ich wohl immer das Pech, auf für dortige Verhältnisse teuren Plätzen zu landen. Alles in allem sind wir schon vor vielen Jahren zu dem Ergebnis gekommen, das der TE im Ausgangsbeitrag präsentiert: Camping ist sehr überwiegend nicht der Preisknaller, als der er gerne verkauft wird, zumindest nicht in den Gegenden, die wir überwiegend bereisen.

Meine Vermutung ist eine andere: wie immer wenn Dinge teurer werden, trifft es die unterste Preisgruppe prozentual am stärksten. Während das Übernachten in festen Unterkünften in den letzten 20 Jahren erstaunlicherweise *für uns* kaum teurer geworden ist (was auch daran liegt, dass man sich heute sehr viel leichter einen Preisüberblick verschaffen kann), bin ich immer wieder entsetzt, wenn ich sehe was heute Jugendherbergen kosten. Klar hat das auch damit zu tun, dass der Komfort deutlich gestiegen ist. Das macht die Jugendherbergen zwar für ein Klientel attraktiv, das früher nicht dort übernachtet hätte, aber wenn es um einen absolut niedrigen Preis geht, ist diese Entwicklung natürlich fatal. Etwas ähnliches passiert wahrscheinlich auch bei den Campingplätzen. Die ganz einfachen und damit günstigen Plätze werden weniger. Oder durch Wohnmobilstellplätze ersetzt, weil dafür keine Infrastruktur nötig ist.
von: Wendekreis

Re: Campingpreise - 01.08.22 06:50

Die hier angesprochene, bedauerlich Entwicklung auf den Zeltplätzen hat mich veranlasst, nur noch ausgewählte Plätze für ein oder zwei Nächte mit Zugunterstützung anzusteuern. Eine Mehrtagesreise mit zusammenhhängender Route und beliebigen Zeltplätzen aufs Geratewohl unternehme ich nicht mehr.
von: paschukanis

Re: Campingpreise - 01.08.22 06:57

Die Frage ist wo Leute mit niedrigem Einkommen (und das werden ja anteilig immer mehr) in Zukuft übernachten? Mir ist natürlich klar das viele Leute überhaupt gar nicht verreisen. Aber trotzdem muss es doch ein Angebot im unteren Segment geben. Zumal ja der Billigstflug auch eine aussterbende Art sein dürfte.
Evtl gibt's ja doch eine Renaissance der Zeltplatz und JuHe Kultur.
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 01.08.22 06:59

Zitat:
V.a. im deutschen Sprachraum findet Campen meistens mit Dickschiffen statt. Seltsamerweise auch dann, wenn es in den Süden geht, wo das Campingleben eh nur im Freien statt findet. In anderen Ländern, wie z.B. in Frankreich, findet sich noch eine andere Camperstruktur. Da zelten noch mehr Leute, und kompakte Wohnmobile und Wohnwagen sind häufiger zu sehen. Da die Anpassungen an den Klimawandel ohnehin die Dickschiffe stark reduzieren werden, sehe ich für die Zukunft nicht schwarz. Die Campingplatzbetreiber, die überleben wollen, werden auch Kleinere akzeptieren und entsprechend behandeln müssen. Um die anderen ist es ohnehin nicht schade.


Ein Campingplatz ist ein Wirtschaftsunternehmen und muss Gewinn erwirtschaften. Dadurch dass viele Campingplätze in den letzten Jahren massiv aufgerüstet haben (Swimming Pool, Beachbar, Wellnessbereiche) werden wohl kaum ein paar Zelter bei generell steigenden Energiepreisen für ein Überleben dieser Plätze sorgen. Diese werden dann komplett verschwinden.
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 01.08.22 07:00

Zitat:
Die Frage ist wo Leute mit niedrigem Einkommen (und das werden ja anteilig immer mehr) in Zukuft übernachten?


Die Frage ist, ob das wirklich auch erwünscht ist. Frei nach dem Motto "Eure Armut kotzt mich an".
von: paschukanis

Re: Campingpreise - 01.08.22 07:12

Na ja, das klingt mir jetzt eher ressentimentgeladen. Aldi verkauft sein Sortiment ja auch an jeden.
von: Martina

Re: Campingpreise - 01.08.22 07:13

In Antwort auf: paschukanis
Die Frage ist wo Leute mit niedrigem Einkommen (und das werden ja anteilig immer mehr) in Zukuft übernachten?


Tja, lange Zeit war eine Pauschalreise nach wasweißichwohin einschließlich Flug halt günstiger als ein Urlaub in Deutschland.

Zitat:

Aber trotzdem muss es doch ein Angebot im unteren Segment geben.


Ich denke, dass es auf Ferienwohnungen/Privatzimmer/AirBnB hinauslaufen wird. Es wurde ja schon mehrfach erwähnt, dass ein Betrieb wirtschaftlich arbeiten muss, was es hierzulande schwierig macht, einen neuen Campingplatz aufzubauen. Grund und Boden ist nämlich teuer. Ist dagegen der Grund und Boden oder im Fall einer Ferienwohnung der Wohnraum schon vorhanden, sieht die Kalkulation ggf. ganz anders aus. Die in großen halb leerstehenden Häusern wohnenden älteren Ehepaare existieren durchaus.

Zitat:

Evtl gibt's ja doch eine Renaissance der Zeltplatz und JuHe Kultur.


Zumindest im Juhe-Bereich gibts das ja durchaus in Form von privaten Hostels.
von: Holger

Re: Campingpreise - 01.08.22 08:07

Mich würde ja mal interessieren, ob es da irgendwelche STatistiken oder sonstige Erhebungen gibt, die über unsere Einzelerfahrungen hinausgehen. Ich habe - zwar geringe - Erfahrungen in Deutschland, die sich allerdings von dem, was die meisten hier schreiben, unterscheiden. In den Corona-Jahren war ich auch in D unterwegs, sowohl Zelt als auch feste Unterkünfte.
Alle Campingplätze, die ich in dieser Zeit aufgesucht habe, hatten Plätze für Zelte. Und sie waren alle bezahlbar, ich habe keinen Stellplatzpreis zahlen müssen. Allerdings waren es alles Campingplätze im Binnenland, direkt an den Küsten mag das anders aussehen. Ähnlich meine Erfahrungen in Frankreich, an den Küsten Riesencampingplätze, im Landesinnern gab es zwar auch so Fünfsterne-Plätze, aber durchaus auch zahlreiche nettere, kleinere und zwar nicht nur Municipals.

Viele Grüße,
Holger
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 01.08.22 08:18

In Antwort auf: Holger
Mich würde ja mal interessieren, ob es da irgendwelche STatistiken oder sonstige Erhebungen gibt, die über unsere Einzelerfahrungen hinausgehen. Ich habe - zwar geringe - Erfahrungen in Deutschland, die sich allerdings von dem, was die meisten hier schreiben, unterscheiden. In den Corona-Jahren war ich auch in D unterwegs, sowohl Zelt als auch feste Unterkünfte.
Alle Campingplätze, die ich in dieser Zeit aufgesucht habe, hatten Plätze für Zelte. Und sie waren alle bezahlbar, ich habe keinen Stellplatzpreis zahlen müssen. Allerdings waren es alles Campingplätze im Binnenland, direkt an den Küsten mag das anders aussehen. Ähnlich meine Erfahrungen in Frankreich, an den Küsten Riesencampingplätze, im Landesinnern gab es zwar auch so Fünfsterne-Plätze, aber durchaus auch zahlreiche nettere, kleinere und zwar nicht nur Municipals.

Viele Grüße,
Holger


In der Zone und Randgebiete findet man oftmals noch günstige Plätze.
von: Martina

Re: Campingpreise - 01.08.22 08:29

In Antwort auf: Holger
Mich würde ja mal interessieren, ob es da irgendwelche STatistiken oder sonstige Erhebungen gibt, die über unsere Einzelerfahrungen hinausgehen.


Früher (tm) gab es doch immer jedes Jahr die ADAC-Campingführer, hatte auch immer die Bücherei. Die waren sehr gut für einen Preisüberblick geeignet. Gibt es sowas noch?
von: Uli

Re: Campingpreise - 01.08.22 08:50

Ich glaube eher, dass Zelten als attraktives Angebot auch im unterstem Preissegment schon sehr lange keine Rolle mehr spielt. Wer im Urlaub zeltet, tut es nicht (nur) aus finanziellen Gründen, sondern aus anderen. Auch die Leute mit niedrigem Einkommen haben Ansprüche an einen Urlaub und die werden alleine mit einem Zelt auf einer Wiese und Gemeinschaftssanitärlagen bei weitem nicht erfüllt - dann lieber keinen Urlaub.
Gruß
Uli
von: StephanBehrendt

Re: Campingpreise - 01.08.22 09:14

In Antwort auf: paschukanis
Die Frage ist wo Leute mit niedrigem Einkommen (und das werden ja anteilig immer mehr) in Zukuft übernachten? Mir ist natürlich klar das viele Leute überhaupt gar nicht verreisen. Aber trotzdem muss es doch ein Angebot im unteren Segment geben. Zumal ja der Billigstflug auch eine aussterbende Art sein dürfte.
Diese Kientel zeltet meist nicht sondern fliegt nach Malle. Und ein gesetzliches Grundrecht auf Urlaubsreisen mit dem Flieger oder überhaupt gibt es auch nicht - auch wenn das Manche glauben. In vielen Ländern macht es auch einen heftigen Preisunterschied bei Übernachtungen ob man alleine oder mit Partner unterwegs ist.
von: Holger

Re: Campingpreise - 01.08.22 09:20

In Antwort auf: Uli
Ich glaube eher, dass Zelten als attraktives Angebot auch im unterstem Preissegment schon sehr lange keine Rolle mehr spielt. Wer im Urlaub zeltet, tut es nicht (nur) aus finanziellen Gründen, sondern aus anderen. […]

DAs ist auch mein - wie alles hier - subjektiver Eindruck. Menschen, die ich auf Zeltplätzen zelten sehe, würde ich selten den untersten Einkommensklassen zuordnen. Auch das verwendete Material lässt nicht darauf schließen, wobei sich das geändert hat, inzwischen meine ich, viel mehr günstige Decathlon-Zelte zu sehen. Sicher spielt das bei jüngeren eher eine Rolle, aber es sind beileibe nicht nur junge Menschen, die ich zelten sehe. Mein Eindruck eher: Viele mögen einfach zelten.

Noch subjektiver: Für mich trifft das auf jeden Fall zu. Finanziell möchte ich das sicher nicht.
von: BeBor

Re: Campingpreise - 01.08.22 09:25

In Antwort auf: Uli
Auch die Leute mit niedrigem Einkommen haben Ansprüche an einen Urlaub und die werden alleine mit einem Zelt auf einer Wiese und Gemeinschaftssanitärlagen bei weitem nicht erfüllt - dann lieber keinen Urlaub.

Wobei mich immer gewundert hat, warum ein typischer 70er/80er/90er-Jahre-Urlaub in einem Betonsilo in dritter Häuserreihe zum stinkigen und lauten Strand und Anreise im Neckermann-Sardinendosen-Jet gegenüber dem klassischen Camping-Urlaub der Wirtschaftswunderzeit (meinetwegen auch mit Auto/Wohnwagen oder Mietbungalow) als die "anspruchsvollere" Urlaubsvariante wahrgenommen wurde. Aber jedem das Seine.

Bernd
von: Gerhardt

Re: Campingpreise - 01.08.22 10:20

Camping ist Frage der Lebensform oder Lebenseinstellung. Das gilt sowohl für das wilde Zelten, zelten auf Campingplätzen oder Camping mit dem Wohnmobil. Finanzielle Fragen spielen dabei keine Rolle. Deshab denke ich, dass die Zukunft den Wohnmobilen gehört.

Für den Kaufpreis eines anständigen Wohnmobils kann man einige hundert Übernachtungen bezahlen. Auch Wohnmobilisten übernachten auch gerne außerhalb von Campingplätzen.

An Wohnmobilen finde ich Aufkleber vom Typ "Hotelbetten? Nein danke."

Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt.
Gruß, Gerd
von: irg

Re: Campingpreise - 01.08.22 10:30

In Antwort auf: Thomas1976
Zitat:
V.a. im deutschen Sprachraum findet Campen meistens mit Dickschiffen statt. Seltsamerweise auch dann, wenn es in den Süden geht, wo das Campingleben eh nur im Freien statt findet. In anderen Ländern, wie z.B. in Frankreich, findet sich noch eine andere Camperstruktur. Da zelten noch mehr Leute, und kompakte Wohnmobile und Wohnwagen sind häufiger zu sehen. Da die Anpassungen an den Klimawandel ohnehin die Dickschiffe stark reduzieren werden, sehe ich für die Zukunft nicht schwarz. Die Campingplatzbetreiber, die überleben wollen, werden auch Kleinere akzeptieren und entsprechend behandeln müssen. Um die anderen ist es ohnehin nicht schade.


Ein Campingplatz ist ein Wirtschaftsunternehmen und muss Gewinn erwirtschaften. Dadurch dass viele Campingplätze in den letzten Jahren massiv aufgerüstet haben (Swimming Pool, Beachbar, Wellnessbereiche) werden wohl kaum ein paar Zelter bei generell steigenden Energiepreisen für ein Überleben dieser Plätze sorgen. Diese werden dann komplett verschwinden.


In der derzeitigen Lage ist das sicher so. Wenn wir nur mehr elektrisch oder mit den Öffis fahren können, ändert sich vieles: Die schwere Riesenkiste ist dann kein Objekt des Neides (wobei sich, vermute ich, die Idee des Neides eher bei den Besitzern selbst befindet, mir tun sie mit ihren unhandlichen Dingern eher leid), sondern ein Saurier, der als das, was er ist, angesehen wird: ein Fossil.

Deshalb bin ich optimistisch, dass das Campen weiterhin statt finden wird, aber anders. Da ist genug Platz für Wasserrutschen und andere Attraktionen, denn Campen mit leichteren und kompakteren Varianten ist dann nicht mehr armselig, sondern hip -und v.a. mit kleinen Kindern sehr, sehr praktisch. Ich kann mich noch gut erinnern, wie die größeren Mädeln bei unserem ersten Campingurlaub mit schnell gefundenen Freundinnen weg waren, und die Jüngste begeistert schon im Vorzelt Sand gespielt hat.

lg!
georg
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 01.08.22 10:44

Zitat:
Wenn wir nur mehr elektrisch


Du hast keine Ahnung von EAutos.

Die Kisten sind doch jetzt schon größer wie bei vielen Verbrennern. Audi wirbt mit seinem ETron und Reichweiten bis 500km.

Dementsprechend groß sind diese Schiffe, die Batterien brauchen doch entsprechend Platz unter dem Blech.

Elektrische Autos ist die größte Volksverarschung seit der Auferstehung des Sohnes.
von: UrbanCosmonaut

Re: Campingpreise - 01.08.22 11:39

In Antwort auf: Martina
in Frankreich hatte ich wohl immer das Pech, auf für dortige Verhältnisse teuren Plätzen zu landen.
Da hattes Du dann wirklich Pech (oder nicht genügend recherchiert). Es gibt wirklich noch schöne, sehr günstige Camping Municipal. Der in Châteauneuf-du-Rhône berechnet dieses Jahr für 1 Radfahrer mit Zelt € 2,50 für den Platz und € 3,50 pro Person - für Alleinreisende also € 6.-.

In Antwort auf: Martina
Etwas ähnliches passiert wahrscheinlich auch bei den Campingplätzen. Die ganz einfachen und damit günstigen Plätze werden weniger. Oder durch Wohnmobilstellplätze ersetzt, weil dafür keine Infrastruktur nötig ist.
Hier muss ich Dir leider Recht geben. Es werden immer weniger günstige Campingplätze. Jedes Jahr kann ich von meinen Camping-POIs etliche entfernen, weil Zelte nicht mehr erlaubt sind. So auch der Camping Municipal de Brégnier-Cordon, auf dem ich zuletzt nur € 4,80 bezahlt hab.
Sicherlich ist der ganze Wandel den Kosten und dem Aufwand zuzuschreiben - und Investoren, die mit vollautomatischen WoMo-Plätzen Geld kassieren wollen. Wenn man sich auf der Seite https://www.campingcarpark.com/de_DE/ mal die "Neuzugänge" anschaut (auf der ersten Seite etwas runterscrollen), tauchen sehr viele französische Campingplätze auf - und auf allen ist nun das Zelt verboten (Wohnwagen auch).
Vielleicht kehrt sich das auch mal wieder um, wenn die Gemeinden bemerken, dass diese Aktion dem Ort vielleicht doch nicht so gut tut und die Verträge eher knebeln statt befreien. Das konnte man ja schon in D beobachten, als viele Städte Ihre Wasserleitungen verkauft haben - ich kenne keine Stadt, die das heute noch bejubelt.

Edit: Interessant ist auch zu sehen, wie viele Campingplätze zum Verkauf stehen: https://www.gestion-camping.com/camping-a-vendre.html und da sind mit Sicherheit nicht alle gelistet.
von: Martina

Re: Campingpreise - 01.08.22 12:04

In Antwort auf: UrbanCosmonaut
In Antwort auf: Martina
in Frankreich hatte ich wohl immer das Pech, auf für dortige Verhältnisse teuren Plätzen zu landen.
Da hattes Du dann wirklich Pech (oder nicht genügend recherchiert). Es gibt wirklich noch schöne, sehr günstige Camping Municipal. Der in Châteauneuf-du-Rhône berechnet dieses Jahr für 1 Radfahrer mit Zelt € 2,50 für den Platz und € 3,50 pro Person - für Alleinreisende also € 6.-.


Das ist fast 30 Jahre her und war in den Alpen. Da gibts nicht allzu viel Auswahl was die Route angeht und Recherchieren war auch noch nicht so leicht wie heute. Dass es Camping Municipal grundsätzlich gibt, weiß ich schon, wir sind schon an vielen vorbeigefahren. Allerdings hab ichs inzwischen nicht mehr so mit dem Zelten. Stattdessen haben wir 2019 in der Bretagne zweimal ein Mobil Home gemietet. Vor allem der eine der beiden Plätze war super: klein, familiär, natürlich konnte man zelten oder auch in einem extra für Wanderer und Radfahrer vom Besitzer gebauten Unterschlupf übernachten (sozusagen eine Hütte auf Stelzen, unten Tisch und Bank, oben Liegefläche mit Matratze, kurzer Weg zu Dusche und Toilette) oder eben ein Mobil Home mieten. Zumindest der Preis fürs Mobil Home war mehr als fair, wenn ich mich recht erinnere war auch das Zelten günstig.


Zitat:

Wenn man sich auf der Seite https://www.campingcarpark.com/de_DE/ mal die "Neuzugänge" anschaut (auf der ersten Seite etwas runterscrollen), tauchen sehr viele französische Campingplätze auf - und auf allen


Irgendwie ist sowas für mich kein Campingplatz, wenn sogar Wohnwagen verboten sind. traurig
von: natash

Re: Campingpreise - 01.08.22 12:08

Es kann jetzt absolut keiner sicher sein, wie sich was entwickelt.
Dass der Preis keine Rolle spielt, mag für viele stimmen, für viele andere hingegen stimmt das nicht.
Wer komfortverwöhnt ist und dem das auch wichtig ist, wird sicher nicht zelten, schon gar nicht, wenn der Urlaub auch als Statussymbol empfunden wird. Trotzdem zelten auch manche wegen der Kosten, mir würden auf Anhieb mehrere Personen einfallen, auf die das zutrifft.

In meinem Kollegenkreis haben sich einige über lange Zeit einen Zusatzjob angetan, um im Urlaub verreisen zu können (Malle gehörte nie dazu zwinker), die meisten fahren jedoch lieber gar nicht weg und urlauben lieber an den örtlichen Baggerseen. Bei den Präferenzen lag da Zelturlaub nicht so weit vorne, wenn es auch nicht bei allen ausgeschlossen wird.
Es lässt sich also wenig pauschalisieren. Ich selbst zelte bevorzugt, weil das am unproblematischsten ist, wenn spontanes Übernachten gefragt ist, ich gerne draußen bin aber auch weil ich nicht gewillt bin einen halben Wochenlohn für eine Übernachtung auszugeben. Mir langt es außerdem wenn es zur Nachtruhe trocken, ruhig und nicht allzu kalt oder heiß ist, ich Wasser habe und die Möglichkeit zum Toilettengang. Alles weitere kann nett sein, ich halte es aber prinzipiell für überflüssig.
Das sieht aber sicher jede anders.
Gruß

Nat
von: Martina

Re: Campingpreise - 01.08.22 12:30

In Antwort auf: natash

Wer komfortverwöhnt ist und dem das auch wichtig ist, wird sicher nicht zelten, schon gar nicht, wenn der Urlaub auch als Statussymbol empfunden wird.


Hm,ich weiß nicht. Die allermeisten von uns halten ein festes Dach über dem Kopf nicht für eine Folge davon, dass sie komfortverwöhnt sind, sondern für eine Selbstverständlichkeit. Und verzichten darauf höchst freiwillig im Urlaub eine Zeitlang. Das hat m.E. nichts mit Status zu tun. Und was den Preis angeht, ist es natürlich ein Unterschied, ob es sich um eine Familie mit Kindern oder um eine Einzelperson handelt. Die Einzelperson kann (solange sich die Parzellenpreise nicht flächendeckend durchsetzen) mit Zelten prozentual am meisten sparen.
von: natash

Re: Campingpreise - 01.08.22 12:42

Na ja, mit "komfortverwöhnt" dachte ich eher an Personen, für die ein Hotel unter 4 Sternen gar nicht in Frage kommt (ich kennen mehrere junge Leute, die so empfinden, auch wenn ich es nicht so recht nachvollziehen kann).Das Dach über dem Kopf habe ich beim Zelt ja auch, trocken ist ist mir durchaus wichtig schmunzel.

Alleine ist auch ein Campingsplatz meist erheblich teurer als zu zweit (ausgenommem hiker-biker tarife, wie es sie gelegentlich in Bergregionen gibt)
Wer da sparen will oder muss wird häufiger "wild" übernachten oder auf Wandererunterkünfte ausweichen oder warm showers etc.bevorzugen.


GRuß

Nat
von: Gina

Re: Campingpreise - 01.08.22 13:39

1nitetent oder welcometomygarden
von: nachtregen

Re: Campingpreise - 01.08.22 14:01

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: UrbanCosmonaut

Wenn man sich auf der Seite https://www.campingcarpark.com/de_DE/ mal die "Neuzugänge" anschaut (auf der ersten Seite etwas runterscrollen), tauchen sehr viele französische Campingplätze auf - und auf allen


Irgendwie ist sowas für mich kein Campingplatz, wenn sogar Wohnwagen verboten sind. traurig

Das sind auch keine Campingplätze, das ist nach flüchtigem Blick eine Webseite bzw. App, auf/mit der ein Netz von gebührenpflichtigen Parkplätzen (mit Übernachtungserlaubnis), die Service für Wohnmobile bieten, gebucht werden kann. Da wird ja schon sowas als Beispielplatz gezeigt.
von: Falk

Re: Campingpreise - 01.08.22 14:11

Zitat:
Ich glaube eher, dass Zelten als attraktives Angebot auch im unterstem Preissegment schon sehr lange keine Rolle mehr spielt.

Hat es das jemals? Das Entscheidende war doch noch Anfang der Nuller, dass man einfach nur ankommen musste und einen Fleck bekam, ohne vorher langfristig reservieren zu müssen. Bei den meisten anderen Unterkünften konnte man das vergessen. Eben das haben Buchungsportale und letzen Endes die Abschaffung der Roomingkosten zumindest im EU-Raum gründlich beseitigt. Man ist damit kein Bittsteller mehr und ich muss ehrlich sagen, dass ich das durchaus genieße. Eine Rolle spielt sicher auch, dass ich fast zehn Jahre Montagetätigkeit hatte und auch da war das Einführen einer inzwischen betriebseigenen Unterkunftsvermittlung ein echter Segen. Kaum etwas konnte nerviger sein als die Quartiersuche per Telefon.
Gelegentlich konnte man direkt sehen, wie der Preis stieg, wenn einen der Empfangsmitarbeiter musterte. Das ist zum Glück Geschichte. Den Rest gaben sich die Zeltplatzbetreiber mit dem Parzellensystem, das nur noch auf Campingbus- und Wohnwagenbesitzer ausgerichtet war. Bei Krk-Stadt ist mir der Zeltplatz »Politin« noch immer in übler Erinnerung. 2007 war er richtig gut und für Nutzer von kleinen Zelten auch noch preisgünstig. Nach dem angenehmen Erlebnis kam ich zwei Jahre später wieder dorthin und da war ein regelrechter Schlag in die Magengrube. Man hatte den Platz parzelliert, auf der früher angenehmen Zeltwiese standen die übergroßen Campingbusse und die wenigen, wenn ich mich richtig erinnere, fünf Plätze ohne Wasser- und Stromanschluss waren entweder grob geschottert oder lagen direkt neben den Klo. Nur, weil ich fährfahrplanbedingt ziemlich spät dort ankam, musste ich für fast dreißig Euro eine Nacht vor der Scheißhaustür kampieren. Mal ehrlich, wer so mit seinen Kunden umgeht, hat die Pleite verdient.
von: nachtregen

Re: Campingpreise - 01.08.22 14:16

In Antwort auf: Holger

Alle Campingplätze, die ich in dieser Zeit aufgesucht habe, hatten Plätze für Zelte. Und sie waren alle bezahlbar, ich habe keinen Stellplatzpreis zahlen müssen. Allerdings waren es alles Campingplätze im Binnenland, direkt an den Küsten mag das anders aussehen.

Ostsee MeckPomm ist m. E. recht teuer geworden, theoretisch gibt es Zeltmöglichkeiten, praktisch sind die nicht immer nutzbar - mir ist diesen Sommer mehrfach bei der Recherche aufgefallen, dass man auf der Webseite gleich von Bannern à la „Im Zeitraum 05.07 - 31.08. restlos ausgebucht" begrüßt wird.
von: Holger

Re: Campingpreise - 01.08.22 14:56

In Antwort auf: UrbanCosmonaut
[…]Hier muss ich Dir leider Recht geben. Es werden immer weniger günstige Campingplätze. Jedes Jahr kann ich von meinen Camping-POIs etliche entfernen, weil Zelte nicht mehr erlaubt sind. So auch der Camping Municipal de Brégnier-Cordon, auf dem ich zuletzt nur € 4,80 bezahlt hab.[…]

Ist da Zelten nicht erlaubt oder hat der Campingplatz geschlossen? Dass bei einem Camping Municipal Zelten nicht erlaubt ist, habe ich noch nicht erlebt - und fände es wirklich auch krass. ICh habe aber nichts gefunden bei der Google-Suche nahc dem Platz.
von: JoMo

Re: Campingpreise - 01.08.22 15:12

Zitat:
Radreisen kann zu den teuersten Arten des Reisens werden. Wenn Zelten so langsam von unten wegbricht, dann verliert schlichtes Radreisen einen substanziellen Bestandteil, was eine Grundidee auch für dieses Forum selber darstellen dürfte.

Das sage ich aus Überzeugung und im Bewußtsein, daß ich seit 21 Jahren nicht mehr zelte. Aber wenn diese Entwicklung wirklich so weitergeht, dann werden unsere Vorstellungen und Träume von der Gegenwart abgeschnitten und ins Museum verlegt.

Auch wenn ich nicht zu diesem Kreis zähle: das unschuldig-freie Losfahren mit low-budget und Dreigangrad, halb durchgebremsten Felgen, vergessenem Kochgeschirr und ohne geografisch präzise Planung stellt für mich einen hohen Wert dar. Es wäre traurig, wenn das zukünftig Illusion bleiben müßte.


Trotz sehr hochwertiger Ausrüstung, hat mir meine Frau nach unseren Radreisen immer vorgerechnet, wie sparsam wir doch diesen Urlaub verbringen konnten.
Ich bin bereits 30 Jahre alt gewesen und wußte nicht, wozu ein Reisebüro da ist. Ich stand entweder mit ausgestrecktem Daumen und Gitarre am Straßenrand oder war mit dem Rad unterwegs. Geplant wurde da anfangs nicht viel. Damals war Wildcampen oft angesagt.
In eine Pension oder Hotel zu gehen, war damals finanziell eher uninteressant. Andererseits wäre es auch vor 30/40 Jahren oft nicht möglich gewesen, für nur eine Übernachtung ein Zimmer zu bekommen.
So war es nicht nur stressfreier, zu campen, es hatte natürlich auch seinen besonderen Reiz, den man so wollte.
Im Gegenzug muß ich immer schmunzeln, wenn heute 20-Jährige einen Wellnesurlaub oder gar eine Kreuzfahrt buchen.

Bei mir ist es heute nicht alleine der Preis, der für mich das Ende der Campingzeit einläutet. Es ist auch so, dass mir das viele Gepäck langsam zu schwer wird. Manche Routen gingen gar nicht zu farhren, weil es dort keine Campings gibt.
Ich sehe mich aber heute schon mit einem weinenden Auge an Campings vorbeiradeln. Ich denke aber, dass es mir auch anders weiterhin Spaß machen wird. Der „Luxus“ eines heute hier morgen dort, wird dabei sicher etwas teurer werden, als wenn man pauschal irgendwo eine ganze Woche bucht. Sei es drum. Es war eine lange und schöne Zeit und ich werde am Radreisen sicher auch weiterhin meine Freude haben, auch ohne Zeltatmosphäre.

Immer wieder erfrischend ist es dann, junge Leute mit Rucksack oder Reiserad zu sichten. Schöne Stimmung war hierbei immer, wenn man auf Routen unterwegs war, welche von solchen Leuten überwiegend bereist wurden. Pilgerwege z.B.
von: martinbp

Re: Campingpreise - 01.08.22 15:22

Das war schon mal so.
Wer an der Ostsee einen Campingurlaub machen wollte (2 Wochen, allerdings mit Zelt und Auto) musste zusehen, das seine Reservierung man ersten Arbeitstag nach Sylvester in der zentralen Zeltplaztvermittlung ankam.

Für mich ist das Zelten auch eine Kostenfrage.
Als ich einmal Berlin-Usedom gefahren bin und wegen Gegenwind nur bis Pasewalk gekommen war, war das einzige noch verfügbare Zimmer in einem Hotel. Für den Preis hätte ich damals eine Woche lang zelten können. Nach Prenzlau zurückfahren wollte ich aber auch nicht.

Immerhin habe ich (abgesehen von Dänemark und Tschechien) in diesem Jahr sowohl meinen billigsten als auch meinen teuersten Zeltplatz "gefunden", beide in Bayern:
Vilshofen 5€, Erlangen-Dechsendorf: 18 €
Aber wenn nichts anderes in der Nähe ist, muss ich halt in den sauren Apfel beißen.
von: Martina

Re: Campingpreise - 01.08.22 15:26

In Antwort auf: JoMo

Ich bin bereits 30 Jahre alt gewesen und wußte nicht, wozu ein Reisebüro da ist.


Ich schon: zum Bahnfahrkarten kaufen. Da konnte man sich nämlich im Gegensatz zum Bahnschalter während der oft sehr aufwändigen Suche hinsetzen. zwinker

Außerdem hat sich damals Zelten und Reisebüro nicht im Geringsten widersprochen: das Skandinavische Reisebüro hat uns für unseren Schwedenurlaub 1994 mit einer Fährbuchung, einer Zugfahrkarte für den Nachtzug nach Hamburg und einer Hotelbuchung in Stockholm versorgt. Gezeltet haben wir in diesem Urlaub trotzdem oft.


Zitat:

Andererseits wäre es auch vor 30/40 Jahren oft nicht möglich gewesen, für nur eine Übernachtung ein Zimmer zu bekommen.


Wir radreisen seit 1989, die ersten Jahre noch in Jugendherbergen, 1991 das erste Mal im Hotel. Natürlich ging das.

Zitat:

Im Gegenzug muß ich immer schmunzeln, wenn heute 20-Jährige einen Wellnesurlaub oder gar eine Kreuzfahrt buchen.


Das geht mir allerdings auch so.

Zitat:

Bei mir ist es heute nicht alleine der Preis, der für mich das Ende der Campingzeit einläutet. Es ist auch so, dass mir das viele Gepäck langsam zu schwer wird. Manche Routen gingen gar nicht zu farhren, weil es dort keine Campings gibt.


Beides kann ich bestätigen. Zeltausrüstung auf dem Tandem fanden wir schon immer grenzwertig (ja ich weiß, andere kriegen das auch hin...)
von: UrbanCosmonaut

Re: Campingpreise - 01.08.22 16:36

In Summe habe ich ja nichts anderes geschrieben. Vielleicht hätte die Wortwahl "ehemalige Campingplätze" meinen Ausdruckswunsch verdeutlicht.
von: UrbanCosmonaut

Re: Campingpreise - 01.08.22 16:43

In Antwort auf: Holger
Ist da Zelten nicht erlaubt oder hat der Campingplatz geschlossen? Dass bei einem Camping Municipal Zelten nicht erlaubt ist, habe ich noch nicht erlebt - und fände es wirklich auch krass. ICh habe aber nichts gefunden bei der Google-Suche nahc dem Platz.
Ich wollte den Beitrag an Martina nicht zu sehr aufblähen und habe an dieser Stelle nicht erwähnt, dass dieser CM nun ein reiner WoMo-Stellplatz ist. Mit der Google-Suche ist er nicht mehr als "Camping Municipal" zu finden, als Google-POI mittlerweile unter "Aire Camping-Car Park" zu sehen.
Auf der entsprechenden Homepage der "Agentur" (oder was auch immer die sind), sind die Symbole sehr eindeutig: https://www.campingcarpark.com/fr_FR/sej...bregnier-cordon
von: UrbanCosmonaut

Re: Campingpreise - 01.08.22 17:05

In Antwort auf: nachtregen
Da wird ja schon sowas als Beispielplatz gezeigt.
Wenn ich mir zumindest die Neuzugänge anschaue, sind das zum großen Teil (ehemalige), durchaus attraktive Campingplätze. Kann man als Zeichen sehen, dass viele Camping Municipal in solche Anlagen umgewidmet worden sind - und noch werden, wenn man sich die Verkaufsangebote im Netz anschaut.
Der ehemalige CM in Brégnier-Cordon war auch ein sehr schöner, kleiner Campingplatz auf dem ich mehrfach war. Nun ist er auf CAMPING-CAR PARK mit Zelt- und Wohnwagenverbot zu finden. Selbiges Schicksal ist dem CM in La Roche de Glun widerfahren, auch dieser wird nun von dieser Firma 'betreut'. Wenn ich weiter suchen würde, fände ich sicherlich noch viele weitere Beispiele, wie aus kleinen Campings in den letzten Jahren WoMo-Stellplätze wurden.

Wenigstens ist der CM in Châteauneuf-du-Rhône noch aktiv und hat sein Angebot für Radfahrer um feste Übernachtungsmöglichkeiten ausgebaut, und der CM in Morestel verbietet sogar Wohnmobile.
von: JoMo

Re: Campingpreise - 01.08.22 17:55

Zitat:
Außerdem hat sich damals Zelten und Reisebüro nicht im Geringsten widersprochen: das Skandinavische Reisebüro hat uns für unseren Schwedenurlaub 1994 mit einer Fährbuchung, einer Zugfahrkarte für den Nachtzug nach Hamburg und einer Hotelbuchung in Stockholm versorgt. Gezeltet haben wir in diesem Urlaub trotzdem oft.


Bei mir lag es auch noch daran, dass es im Umkreis gar kein Reisebüro gab. Sonst wäre ich vielleicht auch mal dort hineingegangen. Ansonsten kannte die die bekannten Büros überwiegend aus Anzeigen mit Pauschalurlauben. Was die sonst noch alles für Services anbieten, wurde mir erst sehr viel später bewußt. Würde ich heute vielleicht eher in Anspruch nehmen, da meistens auch nicht teurer, als wenn man es selber alles versucht zu buchen.

Das mit den Eintages-Übernachtungen war vielleicht ein Klischee, dem ich da etwas aufgesessen bin. Tatsächlich hatte ich es ja gar nicht oft probiert.
Aber oft reicht es ja auch schon einmal weitergeschickt worden zu sein.
Heute dürfte das kaum noch ein Problem sein
von: natash

Re: Campingpreise - 01.08.22 18:03

Auf dem in Châteauneuf-du-Rhône war ich dieses Jahr auch und fand ihn sehr angenehm. Wir hatten aber überwiegend derartige Campingplätze. Mir ist aber auch aufgefallen, dass es vermehrt Bauernhöfe gibt, die Camping anbieten, vor allem im Jura und Vercors. Da kann man im allgemeinen auch gut zelten, wenns nicht grad nur Steilhänge gibt. Teuer wars auch nicht und oft so richtig nett. Bei manchen hätte es so ein riesiges Wohnmobilschiff gar nicht auf die Wiese geschafft.
Diese Plätze waren oft nirgends verzeichnet, wir sind bei einem (Vercors) am Schild vorbeigerauscht, haben eine Vollbremsung eingelegt und sind in die Einfahrt eingebogen. Das war perfekt.
Es gab sogar die Möglichkeit lokale Produkte zu erwerben und /oder zu einem angenehmen Preis in gemütlichem Ambiente gut zu speisen. Im Sanitärhäusle gabs zwar kein Licht, aber das war nicht weiters wild.
Ich glaube nicht, dass es das schon lange gab, aber es hatte Charme.
Vielleicht entsteht oder auch bleibt in Regionen in denen ein entsprechender Bedarf durch Wanderer, Radfahrende und Motorradfahrer besteht, das dazu passende Angebot. An touristischen Hauptattraktionen, am Meer und an ähnlichen Orten, mag das anders aussehen.

Gruß

Nat
von: rolf7977

Re: Campingpreise - 01.08.22 18:49

In Antwort auf: UrbanCosmonaut
[zitat=nachtregen]

Wenigstens ist der CM in Châteauneuf-du-Rhône noch aktiv und hat sein Angebot für Radfahrer um feste Übernachtungsmöglichkeiten ausgebaut, und der CM in Morestel verbietet sogar Wohnmobile.


In Morestel waren wir letztes Jahr. Der Platz ist schon sehr rudimentär. Aber es ist alles da, was man für eine Übernachtung bei einer Radreise braucht. Vielleicht noch eine Klobrille, damit man sich als verwöhnter Deutscher nicht auf die kalte Keramik setzen muss grins . Mit 8,44 € sagenhaft günstig. Solche Plätze wünschte ich mir auf Reise öfter. Für Dauerurlaub wäre das nicht mein Ding.

Rolf
von: JoMo

Re: Campingpreise - 01.08.22 18:51

Fronkreisch war für mich schon immer Camperparadies. Da hatte ich früher nie einen Campingführer vermißt. Fast jede Gemeinde hatte einen kleinen schnuckeligen Municipal-Platz.
In Frankreich sehe ich auch immer wieder auch ältere Menschen, die ihr Zelt auspacken.
Mit Auto unterwegs kann man sich dabei ja auch viele kleine Bequemlichkeiten leisten. Bessere Matten, Stühle, Kocher, Licht usw.
Aber auch mit dem Reiserad hat es uns dort immer sehr gut gefallen.
Wie schon gesagt, reicht bei mir aktuell die Kondition nicht mehr aus, um das viele Gewicht zu transportieren. Trotz hochwertigster Ausrüstung.
Die Etappen werden flacher und kürzer werden. Geht ja auch.
von: Lenkerzerrer

Re: Campingpreise - 01.08.22 18:52

Warum zelte ich?
Um Geld zu sparen? Nö.
Wenn ich Kommentare von Freunden und insbesondere, von Freundinnen, höre, "mach doch mal nen richtigen Urlaub. Du brauchst doch jetzt wirklich nicht aufs Geld zu schauen" dann denke ich meinen Teil. Ein Radurlaub mit Zelt ist nicht billiger als ein "richtiger" Urlaub, im Gegenteil. Wenn ich auf dem Rad sitze und den Tag genieße, brauche ich Kalorienzufuhr. Und die gelingt durch ein ordentliches Frühstück beim Bäcker, ohne aufs Geld zu schauen. Am Nachmittag nochmal, evtl. alternativ im Eiscafe. Und abends gibt's ein deftiges Abendessen im Restaurant, mit diversen lokalen Begleitbierchen ohne einen Moment an Finanzia zu denken. Das macht in Summe mehr als in so manchem Pauschalurlaub. Insbesondere wenn man die Anschaffungskosten einer modernen, leichten Campingausrüstung berücksichtigt, damit das Fahren nicht zur Qual wird.

Ich gehe aus 2 Gründen zelten: Erstens, macht es mir Spaß, bringt auch etwas Beschäftigung (was mache ich, wenn ich mein Ziel schon unerwartet früh um 16 Uhr erreicht habe?) und vor allem Kommunikation mit fremden Leuten, sei es Zeltnachbarn, die kleinen Begegnungen an der Rezeption oder im Sanitärgebäude, die Krönung sind andere Radreisende. Die es im Hotel nicht gibt.

Und die Möglichkeit, im Notfall (den ich letztes Mal vor über 15 Jahren hatte, Platz auf dem Campingplatz für ein Mini-Zeltchen gibt es immer!) halt am Waldrand übernachten zu können. Nichts schlimmeres, als mit Minimalgepäck unterwegs zu sein, und wildes Rumgetippe auf dem Schmierfon am späten Nachmittag, wo bekomme ich jetzt ein Zimmer. Alles belegt... oder 40 km ... in die falsche Richtung

In Antwort auf: martinbp

Immerhin habe ich (abgesehen von Dänemark und Tschechien) in diesem Jahr sowohl meinen billigsten als auch meinen teuersten Zeltplatz "gefunden", beide in Bayern:
Vilshofen 5€

Kann ich toppen, ebenfalls in Bayern: 0 EUR, ein Campingplatz der auf Familien und Bumskanister (oder gibt's da außer meinem persönlichen, einen richtigen Überbegriff für Wohnwagen und -mobile?) ausgerichtet ist. An der Rezeption: "Was, mit dem Fahrrad??? Sieht man hier selten, ihr zeltet hier gratis, esst halt was Gutes" und das wurde getan, auch was getrunken und ich wollte den netten Kerl von der Rezeption auf dem Heimweg abfangen und auf ein Bier einladen, aber ich hab ihn irgendwie verpasst...
von: martinbp

Re: Campingpreise - 01.08.22 19:13

In Antwort auf: Lenkerzerrer
]
Kann ich toppen, ebenfalls in Bayern: 0 EUR, ein Campingplatz der auf Familien und Bumskanister (oder gibt's da außer meinem persönlichen, einen richtigen Überbegriff für Wohnwagen und -mobile?) ausgerichtet ist. An der Rezeption: "Was, mit dem Fahrrad??? Sieht man hier selten, ihr zeltet hier gratis, esst halt was Gutes" und das wurde getan, auch was getrunken und ich wollte den netten Kerl von der Rezeption auf dem Heimweg abfangen und auf ein Bier einladen, aber ich hab ihn irgendwie verpasst...


Das klingt doch schon mal gut, werde ich mir merken, da meine Routen ja meist von der Donau aus über Naab oder Altmühl (oder irgendwo dazwischen durch) in Richtung Thüringen starten.
von: Lenkerzerrer

Re: Campingpreise - 01.08.22 19:24

Das war 2018, zur Orientierung. Gut möglich, dass das heute nicht mehr so ist...
von: Holger

Re: Campingpreise - 01.08.22 19:47

Schön. Noch schöner wäreves, wenn es auch ohne Abwertung anderer ginge.
von: Lenkerzerrer

Re: Campingpreise - 02.08.22 04:26

Sorry, ich wollte damit niemand auf den Schlips treten. Der Begriff entstand in meiner Jugend, mit einem vollbeladenen Golf mit Campinggepäck auf dem Weg zum Nürburgring, vornedran "schon wieder so ein weißer..."
Oder welchen Überbegriff benutzt Du für rollende Wohnanlagen? "Wohnfahrzeug" ist ja jetzt echt nicht geläufig. Und ich denke, speziell in diesem Forum bei diesem Thema darf man auch mal frötzelnd-neckisch sein.
von: irg

Re: Campingpreise - 02.08.22 05:47

Unter Campern mit solchen Fahrzeugen wird gerne die Bezeichnung "Weißware" für Campingfahrzeuge mit leichtem Aufbau, also ohne Blech, verwendet. Was inzwischen auch nicht mehr so stimmt. Immer mehr sieden lieber in Schwarz (besonders schnell gar) oder braun (warum fallen mir dabei immer die Hundehinterlassenschaften ein?), oder lassen die popeligen Zeltcamper ihre Klimaanlage mit bezahlen.

Lg!
georg, der gerade mit seinem Mimi- Wohneagen nach Groechenland aufbricht.
von: Juergen

Re: Campingpreise - 02.08.22 05:55

In Antwort auf: irg
, oder lassen die popeligen Zeltcamper ihre Klimaanlage mit bezahlen.

Lg!
georg, der gerade mit seinem Mimi- Wohneagen nach Groechenland aufbricht.
Ja, da liegst Du im Zelt, träumst von Romantik am Bach und von der 8 Meter langen weißen Wand nebenan dröhnt die Klima, blubbert die HZ oder stinkt der Abwasserausguss beim Leeren bestialisch.
von: Axurit

Re: Campingpreise - 02.08.22 06:25

In Antwort auf: rolf7977
Vielleicht noch eine Klobrille, damit man sich als verwöhnter Deutscher nicht auf die kalte Keramik setzen muss grins .
Das ist vielleicht eine späte Rache an den Deutschen, die vor ziemlich exakt 45 Jahren in das Dorf eingefallen sind, und beinahe den Bau des nahegelegenen schnellen Brüters vermasselt hätten ( zeitgenössischer franz. TV-Bericht). Wenn es dort so einen schönen CP gibt, fahre ich vielleicht zum 50.Jahrestag mal wieder hin zwinker
von: Holger

Re: Campingpreise - 02.08.22 07:19

Wohnwagen und Wohnmobile sage ich einfach schmunzel

Ich bin da leider manchmal etwas allergisch, wenn Lebensentwürfe anderer ins Lächerliche gezogen werden. Das geschieht hier ja durchaus häufiger mal. Obwohl man ja als Radfahrer selbst auch gerne mal pauschal in eine Schublade gesteckt wird - da muss man ja eigentlich das Spiel nicht mitspielen.

Viele Grüße,
Holger
von: Martina

Re: Campingpreise - 02.08.22 07:30

In Antwort auf: Holger
Obwohl man ja als Radfahrer selbst auch gerne mal pauschal in eine Schublade gesteckt wird - da muss man ja eigentlich das Spiel nicht mitspielen.


bravo

Das fasziniert mich (im negativen Sinn) auch immer wieder: dass auch (und manchmal sogar gerade) Menschen, die selbst Erfahrung damit haben, dass ihr Lebensentwurf oder zumindest zentrale Teile davon lächerlich gemacht werden genau das selbe Spiel mit anderen spielen.
von: Uli

Re: Campingpreise - 02.08.22 07:42

Zitat:
Nichts schlimmeres, als mit Minimalgepäck unterwegs zu sein, und wildes Rumgetippe auf dem Schmierfon am späten Nachmittag, wo bekomme ich jetzt ein Zimmer. Alles belegt... oder 40 km ... in die falsche Richtung

Das war schon in der Vor-Smartphone-Zeit bei mir die zum Glück seltene Ausnahme. Seitdem mobiles Internet üblich ist, kam das nicht mehr vor, nicht mal ansatzweise. Der Fehler ist, das erste Mal am späten Nachmittag zu schauen - ich schaue idR. spätestens im Laufe des Vormittags einmal kurz nach, wie groß das Angebot im Zielgebiet ist. Etappen-Umplanungen waren trotzdem sehr selten und nie gravierend.
Gruß
Uli
von: Holger

Re: Campingpreise - 02.08.22 08:18

So mache ich das auch, wenn ich nicht zelte. Udn auch ich musste bisher fast nie am Ende nochmal 40 km dranhängen. Gegen Mittag bei trivago geschaut, wie sieht es im geplanten Zielort - oder in den möglcihen Zielorten aus. Wenn da nix zu finden ist, hat man immer noch genügend Zeit, sich irgendwelche Alternativen zu überlegen.
von: Martina

Re: Campingpreise - 02.08.22 08:32

In Antwort auf: Holger
Udn auch ich musste bisher fast nie am Ende nochmal 40 km dranhängen.


Die Betonung liegt auf 'fast'. Klar können auch mal seltsame Dinge passieren, z.B. soll es Menschen geben, die ihre Internetseite bei Buchungsportalen nicht ordentlich pflegen und Zimmer anbieten, obwohl sie geschlossen haben oder Betriebe mit Kompetenzgerangel, bei denen Person A nicht weiß oder nicht wissen will, dass Person B die Zimmer im Internet anbietet und sie deshalb anderweitig vergibt etc.
Aber die 40-km-Abenteuer halten sich in erträglichen Grenzen. Und ganz wichtig: sie sind mir auch schon mit Zelt passiert. Klar passt theoretisch immer noch ein Zelt in irgendeine Ecke, aber ob ich praktisch Lust dazu habe, wenn auf der angrenzenden Wiese ein Festival mit lauter Musik bis tief in die Nacht stattfindet und ein Großteil der Besucher schon auf dem Campingplatz feiert ist etwas anderes. Habe ich einmal gemacht, mache ich nicht nochmal, dann lieber ein paar km weg vom Ort des Geschehens. zwinker Und wild zelten ist *für mich* in den meisten Ländern, die ich bisher bereist habe keine Option.
von: Gina

Re: Campingpreise - 02.08.22 12:43

Da ich einen sehr schönen Platz im Grünen, am See zum Wohnen habe, teile ich ihn mit Campern. Sie finden mich über Seiten wie homecamper, vansite, oder Campspace dort müssen sie bezahlen.
Für die schlaueren bin ich auch bei 1nitetent und welcometomygarden gemeldet. Dort ist es kostenlos, ich habe aber eine Spendenbox stehen, denn Gas, Wasser und Strom muss ich auch bezahlen.
Das läuft gut, Mein Gästebuch füllt sich.
Übermorgen gehe ich auf Radreise, meine erste Übernachtung ist über welcometomygarden.
von: Uwe Radholz

Re: Campingpreise - 02.08.22 14:26

In Antwort auf: Holger
Wohnwagen und Wohnmobile sage ich einfach schmunzel

Ich bin da leider manchmal etwas allergisch, wenn Lebensentwürfe anderer ins Lächerliche gezogen werden. ....
Viele Grüße,
Holger



Das stimmt. Da muss ich auch aufpassen, weil ich schon überzeugt davon bin, das jeder für sich selbst entscheidet, was gut für ihn ist und kaum meines Rates bedarf, um sich erklären zu lassen, ob es für ihn besseres gäbe.

Aber ich war grad zwei Wochen in Deutschland, Luxemburg und Frankreich unterwegs, meistens auf CPs und muss sagen, dass ich schon ein wenig ratlos bin. Offensichtlich hat die Menge von Campingfahrzeugen zugenommen. Sie stehen dicht an dicht. Ist auch auf speziellen Stellplätzen jenseits von CPs so. Das ist Urlaub auf dem Parkplatz.
Am Freitag auf den CP Kockelscheuer in Luxemburg wurden, wenn ich es richtig verstanden habe, Fahrzeuge abgewiesen, die nicht reserviert hatten. Der Platz ist gut geführt und sehr ordentlich. Aber da ist sonst nichts. Na ja, vielleicht ein Golfplatz nebenan. Und die ganzen Fahrzeuge und Hänger stehen Wand an Wand.
Ein Bild, dass mich in den letzten Tagen begleitete.
Kauf oder Miete eines solchen Fahrzeuges sind, wie ich glaube, auch beachtlich. Als Quelle des Vergnügens und der Erholung bleibt es für mich unbegriffen.
von: Toxxi

Re: Campingpreise - 03.08.22 05:24

In Antwort auf: JoMo
Inzwischen muß man auf immer mehr Campingplätzen eine Pauschale für den Platz zahlen, die so hoch ist, als wäre man mit einem 6m-WoMo unterwegs. Das sind dann oft bis zu 40,-/Nacht.

Ihr wolltet aber nicht den ganzen Zeltplatz kaufen, oder? Uiuiui, das ist heftig...

Ich war gerade in Österreich unterwegs. I.d.R. habe ich so um die 12 € gezahlt, der teuerste Platz 23 € (in Lutzmannsburg, wirklich sehr nett, habe ich in dem Moment auch gern gezahlt). Es gab zwar Wohnmobile oder Wohnwagen, aber auch immer eine Zeltwiese. Und mir wurde gesagt, dass für einen Radler mit einem kleinen Zelt immer Platz sei. schmunzel

Der eine Betreiber im Seewinkel war extrem nett - bei 38°C im Schatten fragte er mich als allererstes noch vor dem Einchecken, ob ich Bier trinke und er mit ein Sechzehnerblech anbieten kann. bier

Über Österreich kann ich ich bisher wirklich nichts negatives berichten.

In Antwort auf: JoMo
Zelten ist schon ziemlich exotisch geworden. Zumindest in Italien.

In Österreich und Tschechien hatte ich nicht das Gefühl, und in Deutschland eigentlich auch nicht.

In Antwort auf: JoMo
Bei dieser Gelegenheit gleich noch eine Frage. Wie macht ihr das am bequemsten mit den Übernachtungen ?
Gibt es hier empfehlenswerte Apps, womit man sich ohne viel Aufwand ein Zimmer verbuchen kann?

Ein eindeutiges Pro für Booking.com. Das nutze ich am laufenden Band. Sehr gelegentlich auch HRS.com. Trivago habe ich noch nicht ausprobiert.

In der Slowakei fand ich so ein Weingut wein - absolut genial, das hätte ich sonst verpasst. lach Oder ein Bed&Breakfast, in dem jemand ein Zimmer in seinem großen Haus vermietete. Supernetter Betreiber, man durfte die Küche und den Pool im Garten nutzen, und zum Grillen wurde ich auch noch eingeladen.

Man kann auch immer wieder mal das Glück haben, dass am Nachmittag billig das letzte Zimmer rausgeworfen wird. cool Und wenn man in einer größeren Stadt ist, findet sich darüber deutlich oft leichter ein Zimmer als bei direkter Suche. Manchmal suche ich mir zwei bis drei Varianten raus, schaue mir das von außen an, gehe dann einen Kaffee oder ein Bier trinken, und buche dann vom Café aus.

Gruß
Thoralf
von: Toxxi

Re: Campingpreise - 03.08.22 05:32

In Antwort auf: natash
Ich habe es auch schon mit booking.com probiert, aber es kam nur 1x zum Buchungsvorgang, weil in der beradelten Gegend (durchaus unterschiedliche und in verschiedenen Ländern) auf diesem Portal entweder keine oder nur unglaublich teure Unterkünfte zu haben waren.

Ja, das kann passieren. Es gibt Gegenden, da sind die Zeltplätze dünn gesät, und online findet sich auch kaum was.

Ich schaue meistens grob ein oder zwei Tage vorher (über Archies auf dem Navi oder Booking), wir die Übernachtungsdichte in der angestrebten Zielregion ist. Wenn's kritisch ist, dann wird es entweder eine kurze Etappe, oder ich bunkere Wasser und Vorräte und stelle mich auf eine lange Etappe ein.

In Österreich ist der Vorteil, dass (nahezu) keine Sprachbarriere vorhanden ist und ich vorher auch mal kurz anrufen kann.

Gruß
Thoralf
von: Toxxi

Re: Campingpreise - 03.08.22 05:36

In Antwort auf: Martina
In Großbritannien ist dagegen nach wie vor üblich, ein entsprechendes Schild an der Tür zu haben und niemand findet es seltsam, wenn mann dann einfach klingelt.

Ah, interessant. Damit hatte ich eher negative Erfahrungen. Ich habe es öfter erlebt, dass ein Schild da hing, ich dann nachfragte, und die Unterkunft nicht mehr existierte, oder noch keine Saison war, oder man erst mal irgendwo anrufen musste, oder nicht für eine Nacht etc.

Es gibt auch Unterkünfte, da ist die Übernachtung für mehrere Tage pro Nacht günstiger als für nur eine Nacht. Kann ich als Geschäftmodell akzeptieren, wenn es mir klar kommuniziert wird.

In Antwort auf: Martina
Ich mach es wirklich so, dass ich in der Vorbereitung einer Reise das Internet durchsuche und versuche herauszufinden wie dicht das Angebot generell ist und was es so kostet. So kriegt man m.E. ein ganz gutes Gefühl dafür, in welchen Ecken man ggf. etwas sorgfältiger planen muss.

100% Zustimmung bravo

Gruß
Thoralf
von: Toxxi

Re: Campingpreise - 03.08.22 05:45

In Antwort auf: JoMo
Bei mir ist es heute nicht alleine der Preis, der für mich das Ende der Campingzeit einläutet. Es ist auch so, dass mir das viele Gepäck langsam zu schwer wird. Manche Routen gingen gar nicht zu fahren, weil es dort keine Campings gibt

Das ist in der Tat ein Punkt, über den ich auch immer öfter nachdenke. Und dieses "manche Routen gingen gar nicht zu fahren" hat noch einen ganz anderen Aspekt:

Manche/einige/viele (?) Radrouten sind nach meiner Empfindung überhaupt nicht auf Radreisende im klassischen Sinne ausgelegt, sondern auf Stromradler, die mal eben ins Nachbardorf und zurück radlen wollen. Unendlich viele Schlängel und ewig steile Rampen - da kommt man einfach nicht vom Fleck. Es ist überhaupt nicht kalkulierbar, ob der nächste Campingplatz überhaupt an einem Tag erreichbar ist, wenn man nur im Schritttempo vorankommt.

Ich bin zwar schon immer eher auf kleinen Straßen geradelt, aber in diesem Jahr ist mir das so richtig aufgefallen. Das werde ich in meinem bald zu schreibenden Reisebericht sicherlich noch mal ausführen.

Gruß
Thoralf
von: Holger

Re: Campingpreise - 03.08.22 06:40

In Antwort auf: Toxxi
[…]
Ein eindeutiges Pro für Booking.com. Das nutze ich am laufenden Band. Sehr gelegentlich auch HRS.com. Trivago habe ich noch nicht ausprobiert.[…]


Ich finde es wirklich überraschend, dass ich hier der einzige bin, der trivago nennt. Gibt es da irgendwelche Nachteile, schlechte Erfahrungen?

Trivago = booking.com + hrs + expedia + hotels.de + ...

Für mich hat das immer bestens geklappt. Booking.com hat zwar auch in meiner Erfahrugn die meisten Angebote - aber manchmal findet man auch bei anderen Portalen was. Und das ist schon ein Vorteil, finde ich.
von: Holger

Re: Campingpreise - 03.08.22 06:45

In Antwort auf: Toxxi
[…]Manche/einige/viele (?) Radrouten sind nach meiner Empfindung überhaupt nicht auf Radreisende im klassischen Sinne ausgelegt, sondern auf Stromradler, die mal eben ins Nachbardorf und zurück radlen wollen. […]

Das war in meiner Erfahrung aber schon sehr lange so. Auch ohne Strom. Aber klar, auch da eher für den Nahverkehr als für Radreisende.
von: Martina

Re: Campingpreise - 03.08.22 06:49

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Martina
In Großbritannien ist dagegen nach wie vor üblich, ein entsprechendes Schild an der Tür zu haben und niemand findet es seltsam, wenn mann dann einfach klingelt.

Ah, interessant. Damit hatte ich eher negative Erfahrungen.


Ich in Deutschland auch, deshalb habe ich es lange Jahre nicht mehr gemacht. Bei diversen Englandurlauben waren meine Erfahrungen aber zu 99 Prozent positiv. Das 'nicht für eine Nacht' habe ich dort wirklich nie erlebt, was ggf. auch daran liegt, dass es dort viele Fernwanderwege gibt und Fernwandern eine lange Tradition hat. Natürlich ist auch dort die Entwicklung der letzten Jahre nicht spurlos vorbeigegangen und einige B&Bs arbeiten nur noch mit Vorbuchung, aber die haben dann im Normalfall auch kein Schild an der Tür. Und zugegebenermaßen habe ich auch ein einziges Mal eine Reaktion erlebt, die ich nur so deuten konnte, dass man genau uns nicht haben will, warum auch immer.

Da du Österreich erwähnst: dort haben wir auch ab und zu an der Tür geklingelt, wenn 'Zimmer frei' draußen hing. Die Erfahrungen waren ebenfalls immer positiv.

Zitat:

Es gibt auch Unterkünfte, da ist die Übernachtung für mehrere Tage pro Nacht günstiger als für nur eine Nacht. Kann ich als Geschäftmodell akzeptieren, wenn es mir klar kommuniziert wird.


Ich seh das so: wenn ich jemand nach einem Zimmer für eine Nacht frage, dann soll er mir entweder sagen, dass er das nicht macht oder den Preis nennen und ich überlege mir, ob der Preis für mich ok ist. Dass es für mehrere Nächte billiger wird, interessiert mich in diesem Zusammenhang eher nicht. Wenn jemand zwar für eine Nacht vermietet, aber selbst ausdrücklich betont, dass 'eine Nacht aber teuer ist', verhält er sich eigentlich geschäftsschädigend, vielleicht hätte ich es ja gar nicht als teuer empfunden.
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 03.08.22 07:25

Zitat:
Für mich hat das immer bestens geklappt. Booking.com hat zwar auch in meiner Erfahrugn die meisten Angebote - aber manchmal findet man auch bei anderen Portalen was. Und das ist schon ein Vorteil, finde ich.


Hotels.de, Nach der 10. Übernachtung bekommt meine eine Nacht "gratis".
von: Martina

Re: Campingpreise - 03.08.22 08:03

In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Toxxi
[…]
Ein eindeutiges Pro für Booking.com. Das nutze ich am laufenden Band. Sehr gelegentlich auch HRS.com. Trivago habe ich noch nicht ausprobiert.[…]


Ich finde es wirklich überraschend, dass ich hier der einzige bin, der trivago nennt. Gibt es da irgendwelche Nachteile, schlechte Erfahrungen?



Ich habe so gut wie alle einschlägigen Apps (und damit auch trivago) auf dem Tablet und benutze alle parallel. Außerdem schau ich mir google maps an oder gebe schlicht den Ortsnamen und Hotel in eine Suchmaschine ein. Außerdem schaue ich immer wenn ich ein Angebot bei einem dieser Portale finde, ob der Betrieb eine eigene Homepage mit Buchungsmöglichkeit hat. Dann spart er ggf. die Provision. Wenn es

Ja ich weiß, klingt nerdig, aber ich mache das mit Vorliebe, wenn ich in irgendeinem Lokal sitze und aufs Essen warte oder einen Kaffee trinke.


Meine Erfahrung mit trivago ist eher nicht so toll. Erstens findet es nicht alle Angebote der jeweiligen Anbieter. Zweitens ist mir schon mehrfach passieren, dass mir Angebote präsentiert wurde, die beim Klick darauf beim eigentlichen Anbieter nicht mehr vorhanden waren. Manchmal kommt es mir so vor, als ob die eigentlichen Anbieter trivago absichtlich behumsen.. zwinker Aber es ist andersrum auch schon vorgekommen, dass ein Angebot nur dort zu finden war...
von: nachtregen

Re: Campingpreise - 03.08.22 08:17

In Antwort auf: Toxxi

Der eine Betreiber im Seewinkel war extrem nett - bei 38°C im Schatten fragte er mich als allererstes noch vor dem Einchecken, ob ich Bier trinke und er mit ein Sechzehnerblech anbieten kann.

Ich verstehe diesen Satz so, dass der Chef Dir ein Bier und dazu eine Portion Heroin, die eigentlich 16 Euro kosten würde, zum Rauchen angeboten hat, bin mir aber sicher, dass das so nicht gemeint sein kann. Was ist mit einem 16er Blech hier gemeint?
von: Toxxi

Re: Campingpreise - 03.08.22 08:25

Blech = Bierdose
16er = 16. Bezirk vom Wien = Ottakring

--> ergo eine Dose Ottakringer Bier

Ich habe es vor ein paar Jahren tatsächlich mal unter dieser Bezeichnung im Supermarkt gefunden. schmunzel
von: Uli

Re: Campingpreise - 03.08.22 08:26

siehe https://www.oesterreichisch.net/wort/381
von: JohnyW

Re: Campingpreise - 03.08.22 09:17

In Antwort auf: JoMo
[zitat] Andererseits wäre es auch vor 30/40 Jahren oft nicht möglich gewesen, für nur eine Übernachtung ein Zimmer zu bekommen.

Seit 1984 noch nie das Problem gehabt.

1990 wollte ich aus kosten gründen, vermehrt zelten. Fazit: Zelten + Duschmarke ohne Frühstück kostete 10 DM Gasthof mit Frühstück 20 DM. Primär ging ich in Pensionen.

In den 2000-2010, begann es, dass man anstatt auf Zeltwiesen auf Zeltnischen am Rande von Dauercampern übernachten durfte. Auch Luxus Camping (Kroatien Cres ADAC 5 Sterne 60 EUR die Nacht) etablierte sich.

Bett & Bike ist ja an sich gut kostet halt 10% mehr wie ortüblich.

Grundsätzlich können Radreisen günstig aber auch sehr teuer werden, was vom Reisestil abhängt.

Für mich ist campen: Eine höhere Flexibilität.

Oft ist biwakieren eine Option geworden. Im Laufe der Zeit bin ich aber auch bereit für
- heiße Duschen
- Parzelle mit Tisch / Bank
- Gastronomie betrieb

etwas mehr zu bezahlen.
von: JohnyW

Re: Campingpreise - 03.08.22 09:27

Hi Holger,

in Italien letztes Jahr hat Anne Hotels gesucht auf Booking. Sie lass mir dann vor Hotel Maria 81 EUR. Ich habe dann parallel mit meinem Booking Account gesucht. Immer war es von meinen 10-20% günstiger. Zum Thema Trivago: Die listen zwar booking, aber als häufiger Bucher ist booking günstiger. ABER: Bei Hotels lohnt es sich oft deren eigene Website aufzurufen.

Zweigleisig zu fahren ist immer besser. Aber bei mir ist es so: Finde ich ein Angebot, dass mir zusagt buche ich wenn nicht folgt eine Recherche...

Grüße
Thomas
von: StephanBehrendt

Re: Campingpreise - 03.08.22 11:16

In Antwort auf: Toxxi
Ein eindeutiges Pro für Booking.com. Das nutze ich am laufenden Band. Sehr gelegentlich auch HRS.com. Trivago habe ich noch nicht ausprobiert.
Trivago ist anscheinend keine Buchungsplattform sondern nur eine Sammlung von Angeboten.
Da suche ich doch lieber über Google Maps auf der Karte über den Preis, die Bewertung und die Ortslage. Dort werden auch die Angebote der Buchungsplattformen aufgelistet.
von: Toxxi

Re: Campingpreise - 03.08.22 11:17

In Antwort auf: JohnyW
Immer war es von meinen 10-20% günstiger. Zum Thema Trivago: Die listen zwar booking, aber als häufiger Bucher ist booking günstiger.

Als Vielübernachter steigst du im Genius-Level und bekommst Rabatt.

Gruß
Thoralf
von: StephanBehrendt

Re: Campingpreise - 03.08.22 14:22

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: JohnyW
Immer war es von meinen 10-20% günstiger. Zum Thema Trivago: Die listen zwar booking, aber als häufiger Bucher ist booking günstiger.

Als Vielübernachter steigst du im Genius-Level und bekommst Rabatt.
... Bei einigen wenigen Etablissements.
von: panta-rhei

Re: Campingpreise - 03.08.22 16:20

In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Toxxi
[…]
Ein eindeutiges Pro für Booking.com. Das nutze ich am laufenden Band. Sehr gelegentlich auch HRS.com. Trivago habe ich noch nicht ausprobiert.[…]


Ich finde es wirklich überraschend, dass ich hier der einzige bin, der trivago nennt. Gibt es da irgendwelche Nachteile, schlechte Erfahrungen?

Trivago = booking.com + hrs + expedia + hotels.de + ...

Für mich hat das immer bestens geklappt. Booking.com hat zwar auch in meiner Erfahrugn die meisten Angebote - aber manchmal findet man auch bei anderen Portalen was. Und das ist schon ein Vorteil, finde ich.


Muss man dann bei allen Diensten die Kreditkarten etc. angeben*? + bei Trivago?
von: Holger

Re: Campingpreise - 03.08.22 16:39

Bei trivago muss man gar nichts angeben, dort werden ja keine Hotels etc. gesucht. Dort erden Buchungsportale durchsucht.

Bei den Buchungsportalen glaube ich nicht - ich bezahle dort mit paypal. Weiß aber nicht, ob das für Dich besser ist schmunzel
von: Martina

Re: Campingpreise - 03.08.22 17:15

In Antwort auf: Holger

Bei den Buchungsportalen glaube ich nicht - ich bezahle dort mit paypal. Weiß aber nicht, ob das für Dich besser ist schmunzel


Abgesehen davon kann man ja nach wie vor kostenlos und ohne Angabe von persönlichen Daten Buchungsportale lediglich zum Suchen und nicht zum Buchen nutzen. Dann bucht man entweder direkt beim Anbieter oder man geht einfach vorbei. Habe ich schon sehr oft gemacht, insbesondere in Gegenden, in denen ich die Landessprache beherrsche.
von: Uwe Radholz

Re: Campingpreise - 03.08.22 18:59

Ja, das geht. Ich habe aber schon sehr unterschiedliche, sich geradezu widersprechende Erfahrungen gemacht. Mehrfach wurde an Rezeptionen ein höherer Preis verlangt als ihn das Portal aufrief. Mal bekam man dann den Preis des Portals, wenn man darauf verwies. Seltener musste ich, an der Rezeption stehend, über das Handy buchen. Eigentlich nur zweimal. Aber auch günstigere Preise hatte ich schon. Vor allem in Italien. Da wurde erklärt, dass die Provision nicht gezahlt werden muss.

Was mich zunehmend verstimmt, ist, was den Betreibern vermutlich als genial erscheint: die dynamischen Preise. Ich habe das bei der Anreise in Richtung Luxemburg Stadt etwas aufmerksamer verfolgt. Ursprünglich hatte ich die Absicht, zwei Übernachtungen in der Stadt zu buchen, die ich mir in Ruhe anschauen wollte. Die Preise auf booking.com stiegen von Tag zu Tag. Als ich dann schließlich ankam, war nichts unter 300 Euro für zwei Nächte im Einzelzimmer zu haben. Wollte ich nicht zahlen und bin auf den CP. Aber es interessierte mich doch und ich bin am nächsten Tag in der Stadt, weil ich sowieso vorbei kam, bei ein paar Hotel reingeschaut, die nicht ausgebucht waren. Ich hätte einige mit weniger als 200 Euro für die zwei Nächte haben können. Die Programmierer der Algorithmen, oder genauer die Menschen, die sie bezahlen, gehen vermutlich davon aus, dass, wer mittags ein Hotel für die Nacht sucht, weniger preissensibel sein kann. Vermutlich stimmt das auch. Ich mag es nicht.
Aber gut, für die Betreiber ist das, was ich mag, kaum von Bedeutung. Und ich schätze, egal für wie gescheit man sich hält, die sind allemal gescheiter.
von: Felix-Ente

Re: Campingpreise - 03.08.22 19:35

Ich glaube, das hängt mit der Auslastung zusammen. Erstmal geht der Preis hoch, je näher der Buchungstermin rückt, und wenn speziell die Hotels der Ketten nicht ausgelastet sind, kommen im Lauf des Nachmittags Angebote mit 20-30 Euro Rabatt rein, zumindest bei booking.com. Ist die Auslastung gut, bleiben die Preise oben. Man muss also ein bisschen zocken.
von: Uwe Radholz

Re: Campingpreise - 03.08.22 19:55

Ich denke, dass ist so, wie du es beschreibst. Und ändern kann man daran gar nichts.
Und ob ich mit zocken wirklich weit komme? Ich wahrscheinlich nicht. Eigentlich ist so ein Zirkus eher geeignet, mir die Laune zu verderben. Es ist irgendwie nicht das, was mir an Reisesreisen Freude bereitet. Wie oben beschrieben waren mehrere Hotels bereit und in der Lage mir ihre Dienstleistung zu zwei Drittel des booking-Preises zu verkaufen. Aber nicht über das Portal.
Wobei ich einschränken möchte, dass ich es so extrem wie diesmal in Luxemburg noch nie erlebte.
von: Martina

Re: Campingpreise - 03.08.22 19:56

Diese dynamischen Preise gabs schon immer, sie waren früher bloß nicht so gut von außen zu verfolgen. Wenn du gute Nerven hast und bis später abends wartest sinken sie auch wieder.

Selbst vor vielen Jahren wrlebt, bevor jeder überall Internet hatte: wir kamem im November relativ spät abends in Nürnberg an, natürlich wars schon dunkel. Wir hatten zwar einen gedruckten Hotelführer dabei und hatten daauch achon ein Hotel als halbwegs bezahbar ausgeguckt. Aber wir kannten uns natürlich nicht aus und landeten daher erstmal bei der gut ausgeschilderten Touristeninfo. Dort sagte man uns, dass in der Stadt gerade gar nichts los sei, dass alle Hotels was frei hätten und dass sie uns daher selbstverständlich ein Zimmer reservieren könnten. Sie würden aber davon abraten, denn sie könnten das nur zum regulären von den Hotels genannten Preis, wenn wir aber einfach hingingen und fragten, würde es garantiert weniger kosten. Das Hotel, das wir ausgesucht hatten, sei zwar nicht schlecht, sie würden aber empfehlen, es beim eigentlich teuersten Schuppen zu probieren, die hätten gerade aufgrund eines Jubiläums besonders attraktive Angebote, allerdings nur direkt dort. Und wenn das nicht klappt, seien quasi nebenan noch mehrere weitere Hotels, eines davon hätte bestimmt ein günstiges Angebot. Der Tipp war prima, wir haben an diesem Tag äußerst edel und sehr günstig übernachtet. Von selbst hätten wir wohl nie ausgerechnet beim Grand Hotel gefragt und das Angebot nie gefunden. Da ist es mit Internet eher besser geworden.
von: Felix-Ente

Re: Campingpreise - 04.08.22 05:22

Na das Zocken beschränkt sich ja auf Übernachtungen zu einem günstigen Preis. Da ich ohnehin inzwischen lieber auf die Qualität und die Erreichbarkeit der Unterkunft als auf den Preis schaue, finde ich über die Portale relativ problemlos nachmittags eine Unterkunft für 70-80 Euro und muss nicht warten, ob gegen Abend noch Rabattaktionen mit 50 Euro und weniger aufpoppen. Und wenn es in den Bereich 150+X geht, kann ich immer noch eine Etappe weiter eine Übernachtung zu einem normalen Preis buchen und einen Bruchteil des gesparten Geldes in ein Bahnticket zum Ziel investieren.
von: hopi

Re: Campingpreise - 04.08.22 06:02

In Antwort auf: Felix-Ente
Und wenn es in den Bereich 150+X geht, kann ich immer noch eine Etappe weiter eine Übernachtung zu einem normalen Preis buchen und einen Bruchteil des gesparten Geldes in ein Bahnticket zum Ziel investieren.
ich bin hinsichtlich im Einzelfall höherer Hotelpreise nicht so besonders empfindlich, solange sich der Gesamtaufwand für alle Übernachtungen einer Reise zumindest so halbwegs im Rahmen meiner Vorstellungen bewegt. Mal ist es etwas günstiger, mal etwas bis reichlich teurer. Aber die Option mit dem ÖPNV zum nächsten Etappenziel zu fahren, um dort eine preisgünstigere Unterkunft zu finden, dürfte bei vielen Reiserouten nicht so ganz einfach sein. In den von mir bevorzugten Reiseregionen gab es häufig recht große Lücken im verfügbaren ÖPNV-Netz. Aber da, wo es geht, könnte das vielleicht eine denkbare Alternative sein. Aber darüber habe ich mir erst Gedanken gemacht, als ich kein Zelt mehr mitgenommen habe. schmunzel
von: JoMo

Re: Campingpreise - 04.08.22 07:14

Es ist mir auch schon öfter passiet, dass ein und dasselbe Hotel bereits nach wenigen Minuten bei booking.com teurer geworden ist.
Ich gehe auch davon aus, dass der auf dem PC gesetzte Cookie dafür verantwortlich ist.
Löscht man alle Cookies oder benutzt einen anderen Rechner, sehen die Ergebnisse plötzlich wieder ganz anders aus.
von: BeBor

Re: Campingpreise - 04.08.22 07:29

In Antwort auf: JoMo
Es ist mir auch schon öfter passiet, dass ein und dasselbe Hotel bereits nach wenigen Minuten bei booking.com teurer geworden ist.
Ich gehe auch davon aus, dass der auf dem PC gesetzte Cookie dafür verantwortlich ist.
Löscht man alle Cookies oder benutzt einen anderen Rechner, sehen die Ergebnisse plötzlich wieder ganz anders aus.

Die suggestive Verteuerung oder Verknappung von Waren oder Dienstleistungen über Softwarealgorithmen wird inzwischen wohl auf etlichen Plattformen vorgenommen. Für IOS oder Android kann man sich z. B. zusätzlich den balllastfreien Klar-Browser (von Safari) installieren, da wird nach Beenden einer Session bzw. mit kurzem Klick auf den Mülleimer eine rigorose Klospülung vorgenommen.

Bernd
von: Falk

Re: Campingpreise - 04.08.22 08:25

Das funktioniert bei Firefox schon mit Bordmitteln (wenn man es in den Einstellungen aktiviert) und mit einem Addon auch während einer Sitzung.
von: derSammy

Re: Campingpreise - 04.08.22 08:31

Klar ist ja ein Fork von Firefox. So ziemlich alles darin ist auch durch Adaption der Firefoxeinstellungen zu erreichen. Der Vorteil ist lediglich, dass besagte Voreinstellungen von Haus aus bei Klar mitkommen, und nicht erst unter der Haube zusammengebaut werden müssen.
von: tomrad

Re: Campingpreise - 04.08.22 10:12

Keine Ahnung, ob das stimmt, was mir eine Hotelierin in der Nähe von Amberg und Grafenwöhr erzählt hat: Booking würde die Hoteliers verpflichten auf Booking den günstigsten Preis anzubieten und 15% Provision verlangen. Um das Ganze zu umgehen, würde die Hotelierin ihren Kunden bei direkter Buchung Extras, wie Frühstück nicht berechnen.
von: Gravelbiker_Berlin

Re: Campingpreise - 04.08.22 10:40

Doch, sowas hab ich auch schon gehört. Und ich habe noch einen anderen Verdacht. Ich hatte mir jetzt mal entlang einer Strecke angeschaut, die ich vorhatte zu radeln, wieviele von den Booking.Com Hotels da angeblich nichts mehr hatten. Bzw. wie wenige noch freie Zimmer hatten. Mitten in der Woche. Ich hatte keinen Grund dafür gesehen, warum sollte diese Gegend dermaßen ausgebucht sein? Vor allem, ich hab mich bisher darum wenig geschert, sondern bin oft abends spontan an der Rezeption gestanden, und habe eigentlich dann ziemlich oft auch ein Zimmer gekriegt.
Mir kam daher der Verdacht, ist das wirklich das ganze Kontingent, was man da bei Booking.com sieht? Gibt es vielleicht doch freie Zimmer, obwohl es bei Booking.com nicht so erscheint?
Wenn man da bei Booking.com in manchen Gegenden reinschaut, dann traut man sich ja gar nicht loszufahren, so wenige freie Hotels gibt es da. Ich habe da so meine Zweifel, und vielleicht gibt es hier welche aus der Branche, die uns mal ein paar interne Geheimnisse verraten können?
Grüße
Christoph
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 04.08.22 10:53

Zitat:
Gibt es vielleicht doch freie Zimmer, obwohl es bei Booking.com nicht so erscheint?


Ich habe es schon mehrfach gehabt, dass ich nachmittags bei booking.com gebucht hatte und als ich abends, teilweise nach Einbruch der Dunkelheit, dort angekommen bin, keine Zimmer mehr frei waren oder die Unterkunft geschlossen (letztes Jahr u.a. in Griechenland)
Das liegt aber nicht an Booking, sondern an die Betreiber, die dann Booking nicht melden, dass alle Zimmer ausgebucht sind.
von: Gravelbiker_Berlin

Re: Campingpreise - 04.08.22 11:07

Auch sehr ärgerlich! Aber ich dachte mehr an den umgekehrten Fall. Dass booking.com denkt, da gibt es nichts mehr, aber tatsächlich gibt es doch noch was...
In jedem Fall weiss ich nicht, ob booking.com wirklich so die allheilbringende Lösung ist...
VG
Christoph
von: Uli

Re: Campingpreise - 04.08.22 11:22

Zitat:
Dass booking.com denkt, da gibt es nichts mehr, aber tatsächlich gibt es doch noch was...

Auch das wird fast immer daran hängen, dass das Hotel nicht korrekt die Belegung einstellt.

Zitat:
In jedem Fall weiss ich nicht, ob booking.com wirklich so die allheilbringende Lösung ist...

Das hat m.E. hier niemand behauptet. booking.com ist "nur" mit hoher Wahrscheinlichkeit die beste Solo-Lösung. Noch mehr "Sicherheit" gibt es nur durch die Hinzunahme weiterer Quellen.

Gruß
Uli
von: Holger

Re: Campingpreise - 04.08.22 11:24

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
[…]Mir kam daher der Verdacht, ist das wirklich das ganze Kontingent, was man da bei Booking.com sieht? Gibt es vielleicht doch freie Zimmer, obwohl es bei Booking.com nicht so erscheint? […]

Das hatte ich tatsächlich auch schon erlebt, einer der Gründe, warum ich trivago nutze. DA habe ich schon mal bei Expedia ein Hotel gefunden, dass es bei Booking.com nicht gab. Habe dann direkt über die Booking-App nochmal geschaut, da war es ausgebucht.
von: StephanBehrendt

Re: Campingpreise - 04.08.22 11:25

Die Buchungsplattformen können doch nur das und zu dem Preis anbieten, was ihnen von den Hotels vorgegeben wird. Das können zum Beispiel auch nur Zimmer einer bestimmten Kategorie sein. In der Stadt vergleichen engagierte Betreiber jeden Tag die Preise aufs Neue mit den Nachbarbetrieben und regeln auch je nach Auslastung nach. Zu Messezeiten ist es dann am teuersten. Oder man muss mehrere Nächte buchen. Das nennt sich Yield- oder Ertragsmanagement. Fluggesellschaften und Bahnunternehmen machen Nichts anderes.

Als "Walk-In" am Abend hat man manchmal die Möglichkeit, den Preis zu verhandeln. Der Empfang bekommt dann die Möglichkeit, bis zu einem gewissen Preis runterzugehen.
von: Holger

Re: Campingpreise - 04.08.22 11:25

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
[…]In jedem Fall weiss ich nicht, ob booking.com wirklich so die allheilbringende Lösung ist...[…]

Sicher nicht. Aber ein guter erster Anlaufpunkt, häufig mit Ergebnissen.
von: Gravelbiker_Berlin

Re: Campingpreise - 04.08.22 11:29

Das natürlich schon. Dafür benutze ich es auch. Hängt sicherlich auch von der Gegend ab.
Ich hab das jetzt mal für Ostdeutschland analysiert. Da sind bei weitem nicht alle Hotels bei booking.com. Vielleicht sogar weniger als die Hälfte.
Und was mir auch noch aufgefallen ist, oft sind die guten, also die man eher nehmen würde, nicht bei booking.com.
Ein Hotel dagegen, das direkt an einer lauten Straße ist, wo keiner so richtig übernachten will, das ist dann bei booking.com.
Grüße
Christoph
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 04.08.22 11:30

Zitat:
Die Buchungsplattformen können doch nur das und zu dem Preis anbieten, was ihnen von den Hotels vorgegeben wird.


Das ist mir schon klar. Ganz krass war es auf Sizilien. Da hatten wir 3 oder 4 mal diesen Fall, dass die "Überbuchung" Booking nicht gemeldet wurde.

Postitiv bei Booking, die "Mehrkosten" für eine vergleichbare Unterkunft immer übernommen wurden.
von: Holger

Re: Campingpreise - 04.08.22 11:32

"die guten" ist halt auch eine sehr subjektive Bewertung.
Aber klar, Google Maps ist auch eine gute Hotelsuchmaschine...
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 04.08.22 11:41

Zitat:
Das hat m.E. hier niemand behauptet. booking.com ist "nur" mit hoher Wahrscheinlichkeit die beste Solo-Lösung. Noch mehr "Sicherheit" gibt es nur durch die Hinzunahme weiterer Quellen.


Ich denke ich nutze Booking.com zu 80% und andere Quellen zu 20%. Bislang musste ich, wenn ich eine feste Unterkunft wollte, nie auf der Straße schlafen. Ab und an muss man halt Kompromisse machen, u.a. hätte ich in San Francisco gerne "zentrumsnäher" übernachtet, aber die 150USD Mehrkosten pro Nacht waren es mir nicht wert.

Ich habe auch schon direkt an der Rezeption bei Booking.com gebucht, weil der Angestellte einen günstigeren Preis nicht entscheiden durfte.
von: hopi

Re: Campingpreise - 04.08.22 11:43

In Antwort auf: Holger
"die guten" ist halt auch eine sehr subjektive Bewertung.
Aber klar, Google Maps ist auch eine gute Hotelsuchmaschine...
das mag ja meistens so sein. Ich habe jedoch wiederholt während einer Reise durch den Südwesten Frankreichs vor Hotels oder Retaurants gestanden, die lt Google Maps zumindest geöffnet sein sollten. Aber die Türen und Fenster waren "verrammelt". Ichvwill das jetzt nicht verallgemeinern, aber 3s kommt gelegentlich vor. schmunzel
von: hopi

Re: Campingpreise - 04.08.22 11:50

In Antwort auf: Thomas1976
Ich habe auch schon direkt an der Rezeption bei Booking.com gebucht, weil der Angestellte einen günstigeren Preis nicht entscheiden durfte.
das scheint mir ein wesentlicher Punkt zu sein. Es dürfte nur wenige Hotels geben, die alle ihre Zimmer ausschließlich über booking.com anbieten. Es wird sich meist um irgendein Kontingent handeln, dass zu den bei booKing.com genannten Preisen verfügbar ist. Ein Indiz für diese Annahme könnte der oft zu lesende Hinweis "bei booking.com nur noch ein Zimmer" (oder so ähnlich) sein.
von: StephanBehrendt

Re: Campingpreise - 04.08.22 11:59

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Ich hab das jetzt mal für Ostdeutschland analysiert. Da sind bei weitem nicht alle Hotels bei booking.com. Vielleicht sogar weniger als die Hälfte.
Je nach vereinbarter Leistung des Portals kann es dem Hotel ja bis zu einem Viertel des Zimmerpreises kosten.

Preise können sich jedenfalls rapide ändern und nicht immer ist eine Direktbuchung billiger: In den Pyrenäen buchten wir vormittags ein Zimmer für 40 Euro. Bei Ankunft sprach der Herr des Hauses von 50 Euro um dann festzustellen, dass seine Frau das Zimmer morgens für 40 Euro eingestellt hatte. Vermutlich war die aktuelle Auslastung des kleinen Betriebs gering.
von: Holger

Re: Campingpreise - 04.08.22 12:08

In Antwort auf: hopi
[…]Ein Indiz für diese Annahme könnte der oft zu lesende Hinweis "bei booking.com nur noch ein Zimmer" (oder so ähnlich) sein.

Ich halte das eher für ein Indiz dafür, dass booking möchte, dass man schnell bucht. Diesen Angaben traue ich überhaupt nicht. Eine Quelle.

Ich hatte ja dieses Jahr durchaus Hotels gesucht an Orten und zu Zeiten, an denen eine sehr große Nachfrage herrschte. Barcelona an einem Tag im April, Sevilla an einem Tag im Mai. Sevilla war tatsächlich aussichtslos, da gab es nur zwei, drei Angebote, bei denen der Preis pro Nacht nicht vierstellig war. In Barcelona bei diversen Portalen Hotels "Achtung, nur wenige Zimmer verfügbar" - und die waren ein paar TAge später immer noch da.
von: Falk

Re: Campingpreise - 04.08.22 12:23

Zitat:
Als "Walk-In" am Abend hat man manchmal die Möglichkeit, den Preis zu verhandeln.

Da halte ich für nicht ratsam. Ich habe allerdings in der vor-Buchungsportal-Ära zu oft und deutlich erlebt, wie der Preis in diesem Fall nach oben schießt. Prinzip »der hat es jetzt nötig, hier schlagen wir richtig zu«.
von: StephanBehrendt

Re: Campingpreise - 04.08.22 12:44

In Antwort auf: Falk
Zitat:
Als "Walk-In" am Abend hat man manchmal die Möglichkeit, den Preis zu verhandeln.

Da halte ich für nicht ratsam.
Ich hatte damit bereits Erfolg.
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 04.08.22 13:01

Zitat:
Sevilla an einem Tag im Mai. Sevilla war tatsächlich aussichtslos, da gab es nur zwei, drei Angebote, bei denen der Preis pro Nacht nicht vierstellig war.


Was erlaubt sich denn auch die Eintracht, einfach mal so ins EL-Endspiel einzuziehen und dann auch noch das Ding zu gewinnen. Ihr habt an dem "Tag im Mai" alle Hotelpreise kaputt gemacht. Die armen "normalen" Touris teuflisch
von: Juergen

Re: Campingpreise - 04.08.22 14:30

In Antwort auf: Holger
Sevilla an einem Tag im Mai. Sevilla war tatsächlich aussichtslos, da gab es nur zwei, drei Angebote, bei denen der Preis pro Nacht nicht vierstellig war.
Vor zwei Wochen fand ich mittags im strömenden Regen auf Booking das einzige Zimmer im Umkreis von dreißig Kilometer um Maastricht unter 100,- Euro in Eijsden. André Rieu war zu Gast. omm
Nach meinem einchecken gab es im Hotel dann gar kein Zimmer mehr.
von: iassu

Re: Campingpreise - 04.08.22 15:24

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: Thomas1976
Ich habe auch schon direkt an der Rezeption bei Booking.com gebucht, weil der Angestellte einen günstigeren Preis nicht entscheiden durfte.
das scheint mir ein wesentlicher Punkt zu sein. Es dürfte nur wenige Hotels geben, die alle ihre Zimmer ausschließlich über booking.com anbieten. Es wird sich meist um irgendein Kontingent handeln, dass zu den bei booKing.com genannten Preisen verfügbar ist. Ein Indiz für diese Annahme könnte der oft zu lesende Hinweis "bei booking.com nur noch ein Zimmer" (oder so ähnlich) sein.
Das vermute ich nicht. Wenn man die Hoteliers fragt, könnten sie ohne booking.com nicht überleben. Sie müssen aber tatsächlich 10-15% Provision zahlen. Privatkontingente dürften die Ausnahme sein. Diese Sprüche bei booking von wegen nur noch blabla sind erkennbar Marketingsprech. Versuch mal, ein Zimmer in der Sauregurkenzeit in 2024 zu buchen. Da kann dasselbe rot unter dem Angebot stehen. Gibt noch mehr so Sprüche. Blättert man irgendwo rum, kommt irgendwann mal der Hinweis: "Sie haben Glück! Die Unterkunft hat noch Zimmer frei!"
von: thomas-b

Re: Campingpreise - 04.08.22 15:26

In Antwort auf: Juergen
... André Rieu war zu Gast. omm ...
Hat es sich denn gelohnt? entsetzt

Gruß
Thomas
von: Juergen

Re: Campingpreise - 04.08.22 15:28

Hab keine Karte mehr bekommen und der letzte Zug zurück fuhr schon um 23:00 Uhr. Muss da mal hin mit mehr Vorbereitung. grins
von: kaman

Re: Campingpreise - 04.08.22 15:41

Als Alleinreisender, mit geringem Einkommen, ist für mich zelten die einzigste bezahlbare Möglichkeit zu Reisen. Da ich meist nur in der Nebensaison unterwegs bin, zahle ich selten mal über 20 Euro, meist deutlich weniger und einen freien Platz habe ich auch immer gefunden. Dafür bekomme ich nirgends ein Zimmer. Zu zweit mag das anders aussehen.
Leider muss ich meine Touren nach Campingplätzen planen und auch manchmal sehr lange Strecken fahren.
von: Bicyclista

Re: Campingpreise - 04.08.22 17:02

In Antwort auf: kaman
Als Alleinreisender, mit geringem Einkommen, ist für mich zelten die einzigste bezahlbare Möglichkeit zu Reisen. Da ich meist nur in der Nebensaison unterwegs bin, zahle ich selten mal über 20 Euro, meist deutlich weniger und einen freien Platz habe ich auch immer gefunden. Dafür bekomme ich nirgends ein Zimmer. Zu zweit mag das anders aussehen.
Leider muss ich meine Touren nach Campingplätzen planen und auch manchmal sehr lange Strecken fahren.


Du weichst jetzt aber vom Thema ab. Hier geht es doch um booking.com und Hotelübernachtungen. 😈
von: irg

Re: Campingpreise - 04.08.22 17:43

In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: irg
, oder lassen die popeligen Zeltcamper ihre Klimaanlage mit bezahlen.

Lg!
georg, der gerade mit seinem Mimi- Wohneagen nach Groechenland aufbricht.
Ja, da liegst Du im Zelt, träumst von Romantik am Bach und von der 8 Meter langen weißen Wand nebenan dröhnt die Klima, blubbert die HZ oder stinkt der Abwasserausguss beim Leeren bestialisch.


Heute nicht. Unser Mini-Wohnwagen (auch Hassobjekt, wenn auch sehr praktisch) steht ruhig am Platz, meine behinderte Tochter schläft darin. Ich war im Meer, wenn auch nur Physio-Übungen machen (mehr erlaubt meine operierte Schulter noch nicht), und die Leute sind hier sehr nett. Das Essen ist wirklich griechisch, also sehr gut.

Nur mit dem Rad her kommen ist prekär. Am Herweg haben 2 größere Hunde das Auto attackiert, die sind Anwärter auf den Chinarestaurant-Award;
: 2x süßsauer gebraten mit Glasnudeln!

Lg!
georg
von: Felix-Ente

Re: Campingpreise - 04.08.22 18:42

In Antwort auf: iassu
Wenn man die Hoteliers fragt, könnten sie ohne booking.com nicht überleben. Sie müssen aber tatsächlich 10-15% Provision zahlen.


Das könnte daran liegen, dass booking.com ein Dienstleister ist, der mir als Gast erspart nacheinander 20 Hotels nach einem freien Zimmer abzuklappern und dabei nicht direkt einchecken zu können, weil die Zimmer alle über 100 Euro kosten und das 21.Hotel ja das mit der Schnäppchen-Suite für 'n Fünfziger sein könnte. Und für Hotelbetreiber, deren Betrieb nicht neben den Superduper-Sehenswürdigkeiten liegt oder den traumhaften Nordseeblick in den Alpen hat, ist es ein Portal, auf denen Gäste buchen, die ihn normalerweise nicht finden würden.

Mich erstaunt immer eher, dass es Menschen gibt, die erstaunt sind, dass sich booking.com diese Dienstleistung bezahlen lässt. zwinker Und natürlich ist nicht jeder auf diese Dienstleistung angewiesen. Ich kenne ein Hotel in Österreich mit Atterseeblick, Top Küche, Wellnessbereich und allem Pipapo, das wirst du niemals bei booking.com finden. Die können sich eine Winterpause von Anfang Oktober bis nach Ostern leisten, arbeiten in der ersten Woche nach Schließung die Reservierungen für das nächste Jahr ab und sind dann in der Regel für die nächste Saison ausgebucht. Da hat auch Corona nichts dran geändert.
von: iassu

Re: Campingpreise - 04.08.22 19:25

Ich bin mitnichten erstaunt, daß sich booking.com das bezahlen läßt. Nur frage ich mich, ob bis zu 15 % angemessen sind, hört sich jetzt nicht extrem zurückhaltend an. Das sind für einen Anbieter vorab erstmal 7,50 Abzug bei einem 50€ Zimmer, dann gehen die Steuern runter, dann die Unkosten.

Ja, sie ersparen einem als Suchender und den Anbietern sehr viel, ich nutze booking seit 15 Jahren fast ausschließlich und bin sehr zufrieden damit.

Dein Beispiel mit den 20 Hotels über 100.-: booking nimmt nicht jedes einfache Hotel auf, es geht erst ab einem bestimmten level los. Wer günstige * oder ** -Unterkünfte sucht, wird evtl auf booking an dem gewünschten Ort nicht fündig.
von: Felix-Ente

Re: Campingpreise - 04.08.22 19:48

Aber jedem Hotel steht es ja frei, auf die Dienstleistung von booking zu verzichten und die 15% selbst zu behalten.
von: iassu

Re: Campingpreise - 04.08.22 20:05

Nö, das ist eine Illusion. Für den allergrößten Teil der Anbieter dürfte mittlerweile gelten: wenn du nich bei einem Vermittler drin bist, gibt es dich nicht.
von: StephanBehrendt

Re: Campingpreise - 04.08.22 21:56

In Antwort auf: iassu
Ich bin mitnichten erstaunt, daß sich booking.com das bezahlen läßt. Nur frage ich mich, ob bis zu 15 % angemessen sind, hört sich jetzt nicht extrem zurückhaltend an. Das sind für einen Anbieter vorab erstmal 7,50 Abzug bei einem 50€ Zimmer, dann gehen die Steuern runter, dann die Unkosten.
Es spart ihm unter Umständen eine halbe Arbeitskraft im Büro. Und dann sind da noch die Betriebe, die überhaupt keine Rezeption haben sondern der Schlüssel aus dem Tresor kommt.
von: Juergen

Re: Campingpreise - 05.08.22 05:11

In Antwort auf: irg
Nur mit dem Rad her kommen ist prekär. Am Herweg haben 2 größere Hunde das Auto attackiert, die sind Anwärter auf den Chinarestaurant-Award;
: 2x süßsauer gebraten mit Glasnudeln!
dafür
Oft ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass die sogenannten "Camper" ihre Weißware mit Maschendraht umzäunen, damit die Kläffer nicht an die Leine müssen. verärgert
von: kaman

Re: Campingpreise - 05.08.22 05:18

In Antwort auf: Bicyclista
In Antwort auf: kaman
Als Alleinreisender, mit geringem Einkommen, ist für mich zelten die einzigste bezahlbare Möglichkeit zu Reisen. Da ich meist nur in der Nebensaison unterwegs bin, zahle ich selten mal über 20 Euro, meist deutlich weniger und einen freien Platz habe ich auch immer gefunden. Dafür bekomme ich nirgends ein Zimmer. Zu zweit mag das anders aussehen.
Leider muss ich meine Touren nach Campingplätzen planen und auch manchmal sehr lange Strecken fahren.


Du weichst jetzt aber vom Thema ab. Hier geht es doch um booking.com und Hotelübernachtungen. 😈


Ich dachte es geht um Campingpreise ?????
Inzwischen wohl nicht mehr.
von: Juergen

Re: Campingpreise - 05.08.22 05:39

In Antwort auf: JoMo
Bei dieser Gelegenheit gleich noch eine Frage. Wie macht ihr das am bequemsten mit den Übernachtungen ?
Gibt es hier empfehlenswerte Apps, womit man sich ohne viel Aufwand ein Zimmer verbuchen kann?

Der Titel ist unglücklich gewählt, weil im Eingangsbeitrag zwei Themen angesprochen sind.
von: Martina

Re: Campingpreise - 05.08.22 06:41

In Antwort auf: kaman
Da ich meist nur in der Nebensaison unterwegs bin, zahle ich selten mal über 20 Euro, meist deutlich weniger und einen freien Platz habe ich auch immer gefunden. Dafür bekomme ich nirgends ein Zimmer. Zu zweit mag das anders aussehen.


Dass die Kalkulation für Alleinreisende anders aussieht, stimmt nur so lange wie die Campingplätze eben keine Standplatzpreise verlangen. Und genau das war ja das, was der TE in seinem Ausgangsposting monierte.

Unsere Zelterfahrungen stammen zum allergrößten Teil aus Ländern, in denen Standplatzpreise üblich sind (Skandinavien, Finnland und Canada). Wir waren zugegebenermaßen aber auch immer zu zweit unterwegs, d.h. ich kann nicht beurteilen, ob es für eine Einzelperson nicht doch Rabatt gegeben hätte. Auf den offiziellen Preislisten vorgesehen war das aber so gut wie nie.

Wie ist das eigentlich in Jugendherbergen/Hostels? Meiner Erinnerung nach bezahlt man da üblicherweise auch pro Person. Wobei zugegebenermaßen meine aktuellsten Hostelerfahrungen ebenfalls aus Schweden stammen und wir dort natürlich auch zu zweit unterwegs waren.

Mir fällt noch ein weiterer Aspekt zum Preisvergleich ein: als ich die ersten Vergleiche dieser Art angestellt habe, wurden in meinen damals bevorzugten Reiseländern Zimmer praktisch immer mit Frühstück angeboten. Ich frühstücke im Urlaub gerne und ausführlich und möglichst gleich nach dem Aufstehen. D.h. für mich hatte das im Preis inbegriffene Frühstück subjektiv einen sehr hohen Wert, den es beim Zelten prinzipbedingt nur sehr selten gab (manchmal bieten auch Campingkioske/Restaurants Frühstück an, was wir immer gerne in Anspruch genommen haben). Das hat sich inzwischen geändert. Da viel über den Preis läuft und der Preis ohne Frühstück natürlich niedriger ist und da ein Frühstücksangebot Personal bindet, nehmen die Angebote ohne Frühstück immer mehr zu. Wenn ich aber eh selbst ein Frühstück organisieren muss (was heute wiederum leichter geht als vor 30 Jahren), dann wird für mich Camping wieder attraktiver.
von: Uli

Re: Campingpreise - 05.08.22 07:19

Zitat:
... nimmt nicht jedes einfache Hotel auf, es geht erst ab einem bestimmten level los

Da muss ich dir widersprechen. Du findest bei booking.com auch Massenunterkünfte, Betten im Schlafsaal, Schlafen im Heu, WoMo-Stellplätze und ähnliche Angebote auf "unterstem" Niveau. Bsp.: "Zimmer in WG für offene, kommunikative, tierliebe, bescheidene Rucksacktouristen im Sozialquartier".
Gruß
Uli
von: nachtregen

Re: Campingpreise - 05.08.22 08:08

In Antwort auf: Martina

Wie ist das eigentlich in Jugendherbergen/Hostels? Meiner Erinnerung nach bezahlt man da üblicherweise auch pro Person.

Bezieht sich auf Deutschland:
Unterschiedlich. Üblicherweise gibt es in JuHes Betten im Mehrbettzimmer für Einzelreisende. Diese werden allerdings seit Corona oft nicht mehr angeboten - so ca. 30 € mit Frühstück sind dafür gängig. Ansonsten gibt es Zweibettzimmer o. ä. in Einzelbelegung, die ca. 50 € kosten, aber meist langfristig ausgebucht sind. Für Paare/Familien gibt es deutlich günstigere Tarife.

Hostels werden meist mit superbilligen Preisen, kosten aber in der Realität dann doch ähnlich viel. Unterschied ist halt das Klientel: für Party eher Hostel, für Radfahren oder Wandern eher JuHe empfehlenswert.

Über die forumsüblichen Plattformen wie booking.com kann man nur Hostels, nicht aber JuHes buchen.

Ansonsten läuft im Budget-Bereich halt mittlerweile sehr viel im Bereich Privatzimmer / AirBnB.
von: Felix-Ente

Re: Campingpreise - 05.08.22 08:33

In Antwort auf: Martina
Mir fällt noch ein weiterer Aspekt zum Preisvergleich ein: als ich die ersten Vergleiche dieser Art angestellt habe, wurden in meinen damals bevorzugten Reiseländern Zimmer praktisch immer mit Frühstück angeboten. Ich frühstücke im Urlaub gerne und ausführlich und möglichst gleich nach dem Aufstehen. D.h. für mich hatte das im Preis inbegriffene Frühstück subjektiv einen sehr hohen Wert, den es beim Zelten prinzipbedingt nur sehr selten gab (manchmal bieten auch Campingkioske/Restaurants Frühstück an, was wir immer gerne in Anspruch genommen haben). Das hat sich inzwischen geändert. Da viel über den Preis läuft und der Preis ohne Frühstück natürlich niedriger ist und da ein Frühstücksangebot Personal bindet, nehmen die Angebote ohne Frühstück immer mehr zu. Wenn ich aber eh selbst ein Frühstück organisieren muss (was heute wiederum leichter geht als vor 30 Jahren), dann wird für mich Camping wieder attraktiver.
Das mit dem Frühstück finde ich eher positiv. In den meisten Hotels gibt es Frühstück bis 10, d.h. um in Ruhe zu frühstücken muss man spätestens halb 10, besser viertel 10 unten sein. Das beißt sich damit, dass ich gerne länger schlafe, gerade im Urlaub. Außerdem gibt es selbst in gehobenen Häusern meistens keine Vollmilch mehr, keine frischen Brötchen, und selbst Marmelade nur noch aus der Dose. Nein danke, da hole ich mir lieber ein Croissant vom Bäcker und einen Liter frische Vollmilch aus dem Supermarkt. Sonntag Sparfrühstück reicht...
von: Holger

Re: Campingpreise - 05.08.22 08:41

In Antwort auf: Felix-Ente
[…]Außerdem gibt es selbst in gehobenen Häusern meistens keine Vollmilch mehr, keine frischen Brötchen, und selbst Marmelade nur noch aus der Dose. […]

Also, da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Gut, kommt darauf an, was man unter gehoben versteht - aber bei mir waren es in den letzten zwei Jahren vielleicht 10 verschiedene Hotels der Preisklasse 80-100 EUR pro Zimmer. Schlechte Erinnerungen an das Frühstück habe ich keine, Vollmilch gab es tatsächlich fast immer. Das weiß ich noch, weil ich zu Hause fast nie Müsli frühstücke, in Hotels nehme ich es gerne, und auch gerne mit Vollmilch. Vielleicht hatte ich einfach Glück, kann natürlich sein...

Dass das Frühstück ein zu zahlendes Extra ist, finde ich auch eher gut. Zwar sicher nicht wg. lang schlafen, das mache ich nie. Aber wenn man mal früh weg muss wg. FLug oder Zug, dann finde ich es gut, das frühstück nciht zahlen zu müssen.
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 05.08.22 09:01

Zitat:
Dass das Frühstück ein zu zahlendes Extra ist, finde ich auch eher gut. Zwar sicher nicht wg. lang schlafen, das mache ich nie. Aber wenn man mal früh weg muss wg. FLug oder Zug, dann finde ich es gut, das frühstück nciht zahlen zu müssen.


Ich auch. Nicht nur dass man so flexibler reagieren kann (früh aufbrechen etc.), sondern mir ist das Frühstück meistens zu teuer, da ich morgens kein 5-Gänge Menü brauche (gehobene Hotels) und relativ wenig frühstücke. Ich suche mir dann lieber eine Bäckerei oder ähnliches.
von: Martina

Re: Campingpreise - 05.08.22 09:30

In Antwort auf: Felix-Ente
Das mit dem Frühstück finde ich eher positiv.


Das sehen viele so und das dürfte auch einer der Gründe sein, warum es sich durchsetzt. Wer nur sehr wenig frühstückt, zahlt für ein Frühstück zu viel, wer früher oder später frühstücken will ist mit selbst organisiert auch besser bedient. Ich kann daher gut nachvollziehen, warum das so gemacht wird und bin deswegen niemand böse. Und ich bin was Frühstückszeiten angeht in den letzten Jahren auch flexibler geworden. Aber es gab halt eine Zeit, da war mir das Frühstück in der Unterkunft sehr wichtig und das hat mich vom Zelten abgehalten.
von: Martina

Re: Campingpreise - 05.08.22 09:31

In Antwort auf: nachtregen

Über die forumsüblichen Plattformen wie booking.com kann man nur Hostels, nicht aber JuHes buchen.



Stimmt in dieser Allgemeinheit nicht, erst neulich ist mir auf booking.com eine Jungendherberge über den Weg gelaufen. Allerdings mit einem extrem hohen Preis.
von: Toxxi

Re: Campingpreise - 05.08.22 09:57

In Antwort auf: Thomas1976
da ich morgens kein 5-Gänge Menü brauche (gehobene Hotels) und relativ wenig frühstücke.

ich mag das, mich vorm Aufbruch vollzufressen. lach

In Antwort auf: Thomas1976
Ich suche mir dann lieber eine Bäckerei oder ähnliches.

Mache ich grundsätzlich auch gern. Aber mittlerweile ist das nicht mehr wirklich billiger als ein Hotelfrühstück, zumindest bei den Mengen Kaffee, die ich neben dem Essen verdrücke.

Außer vielleicht in Ungarn - super Kaffee für unter 1 €.
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 05.08.22 10:14

Zitat:
Aber mittlerweile ist das nicht mehr wirklich billiger als ein Hotelfrühstück, zumindest bei den Mengen Kaffee, die ich neben dem Essen verdrücke.


Da lobe ich mir die Länder (USA, Schweden, Norwegen etc.) wo es kostenlos einen "Refill" gibt oder wo der Kaffee noch echt günstig ist (Italien, Spanien, Osteuropa).
von: Toxxi

Re: Campingpreise - 05.08.22 10:19

In Antwort auf: Thomas1976
...oder wo der Kaffee noch echt günstig ist (Italien, Spanien, Osteuropa).

Ein ordentlicher trinkbarer Kaffee ist aktuell (Juli 2022) in Polen, Tschechien und Slowakei nicht mehr wirklich billiger als in Deutschland oder Österreich. Die Preise dort haben in den letzten Jahren sehr angezogen. In Ungarn war's noch deutlich günstiger, und in Slowenien so mittel.

In meiner Erinnerung auch in Serbien, Kosovo und Albanien günstig, aber da war ich seit vielen Jahren nicht mehr.
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 05.08.22 10:23

Ich weiß halt nur, das in Griechenland letzten September der Kaffee auch noch günstiger war.

In den USA war ich im Mai/Juni, da kannste soviel Kaffee teinken wie Du willst, aber die "Qualitätsschwankungen" sind da schon unterschiedlich. Von gut bis braune Plörre.
von: natash

Re: Campingpreise - 05.08.22 10:30

Das ist aber auch genau das, was eine Tour mit Hotelübernachtungen so furchtbar teuer macht. Nicht nur die reine Übernachtung ist etwa 4x so teuer (oder teurer), sondern es kommen oft noch Abendessen und Frühstück dazu. Für die hierbei enstandenen Kosten in fünf Tagen kann ich ganz locker drei Wochen zelten gehen und trotzdem gelegentlich ein Restaurant besuchen. Das ist für Menschen, die aufs Geld achten müssen, ein wichtiges Argument. Wer das nicht muss, für den mag das hingegen keine Rolle spielen. Für andere hingegen schon. Nicht umsonst sind
gerade viele junge Leute mit warmshowers und co unterwegs.
Was sonst noch existiert, sind Wandererunterkünfte. Das beschränkt sich nicht auf Jugendherbergen oder Hostels, die mittlerweile oft fast Hotelpreise aufrufen, sondern auch andere Unterkünfte, die oft von Vereinen und Privatpersonen entlang von Wanderrouten vor allem in Bergregionen unterhalten werden. Allerdings sind Massenlager nicht für jeden was. Und eine Küche gibt es da auch nicht immer.


Gruß

Nat
von: Margit

Re: Campingpreise - 05.08.22 10:31

In Antwort auf: Thomas1976
In den USA war ich im Mai/Juni, da kannste soviel Kaffee teinken wie Du willst
das war vor 50 Jahren auch schon so zwinker
von: StephanBehrendt

Re: Campingpreise - 05.08.22 11:22

Hotelpreise ohne Frühstück haben auch mit den Reisekostenrichtlinien zu tun, wo es rausgerechnet werden muss.
von: nachtregen

Re: Campingpreise - 05.08.22 11:23

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: nachtregen

Über die forumsüblichen Plattformen wie booking.com kann man nur Hostels, nicht aber JuHes buchen.



Stimmt in dieser Allgemeinheit nicht, erst neulich ist mir auf booking.com eine Jungendherberge über den Weg gelaufen. Allerdings mit einem extrem hohen Preis.

OK, der Unterschied ist echt krass. Ich habe mal für ein beliebiges Datum nächste Woche Berlin-OstX probiert. Homepage der Jugendherberge = 48,50 EUR. Booking.com = 87 EUR.
von: Toxxi

Re: Campingpreise - 05.08.22 11:35

In Antwort auf: natash
Das ist aber auch genau das, was eine Tour mit Hotelübernachtungen so furchtbar teuer macht. Nicht nur die reine Übernachtung ist etwa 4x so teuer (oder teurer), sondern es kommen oft noch Abendessen und Frühstück dazu.

Jein. Es zwingt mich ja niemand, essen zu gehen. Ich hatte schon viele Unterkünfte mit Kochnische oder richtiger Küche, und ich habe bei Mistwetter auch schon den Kocher im Zimmer angeworfen.
von: Martina

Re: Campingpreise - 05.08.22 11:36

In Antwort auf: natash
Das ist aber auch genau das, was eine Tour mit Hotelübernachtungen so furchtbar teuer macht. Nicht nur die reine Übernachtung ist etwa 4x so teuer (oder teurer), sondern es kommen oft noch Abendessen und Frühstück dazu.


Ich halte diesen Vergleich für nicht ganz fair.

Ausgangspunkt war, dass der TE von Preisen bis 40 Euro für einen Campingplatz in Italien berichtet hat. Im selben Italien war es bei unserem letzten Italienurlaub nicht ungewöhnlich, für 60 Euro ein Privatzimmer mit Frühstück zu bekommen, das ganz oft aus mehr als dem typischen Cappuccino und Cornetto bestanden hat. Diese Zimmer waren immer über booking.com gebucht, jemand, der die Landessprache spricht und direkt bucht, kriegt sie vielleicht sogar noch billiger.

Selbst wenn man davon ausgeht, dass die 40 Euro nicht den Normalfall darstellen und das mit den 60 Euro nicht immer klappt, scheint mir viermal so viel übertrieben.

Und was Frühstück und Abendessen angeht: auch im Hotel kann man sich selbst verpflegen. Im Nachbarthread haben mehrere Leute bestätigt, dass sie im Hotelzimmer den Gaskocher in Betrieb nehmen...

Bei mir ist es gerade umgekehrt: das erste was ich geändert habe, als ich Geld verdient habe ist die Selbstverpflegung einzustellen. Übernachten in der Juhe und essen im Restaurant ist auch kein Widerspruch.
von: StephanBehrendt

Re: Campingpreise - 05.08.22 11:38

In Antwort auf: nachtregen
In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: nachtregen

Über die forumsüblichen Plattformen wie booking.com kann man nur Hostels, nicht aber JuHes buchen.

Stimmt in dieser Allgemeinheit nicht, erst neulich ist mir auf booking.com eine Jungendherberge über den Weg gelaufen. Allerdings mit einem extrem hohen Preis.

OK, der Unterschied ist echt krass. Ich habe mal für ein beliebiges Datum nächste Woche Berlin-OstX probiert. Homepage der Jugendherberge = 48,50 EUR. Booking.com = 87 EUR.
Das ist bei Booking.com ein Dreibettzimmer und kostet mit drei Personen auch komplett 87 Euro.
von: Toxxi

Re: Campingpreise - 05.08.22 11:41

In Antwort auf: Martina
Übernachten in der Juhe und essen im Restaurant ist auch kein Widerspruch.

Für 12 € zu zelten und eine Flasche Wein für 30 € vorm Zelt zu trinken auch nicht. lach wein
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 05.08.22 12:57

Zitat:
Was sonst noch existiert, sind Wandererunterkünfte. Das beschränkt sich nicht auf Jugendherbergen oder Hostels, die mittlerweile oft fast Hotelpreise aufrufen, sondern auch andere Unterkünfte, die oft von Vereinen und Privatpersonen entlang von Wanderrouten vor allem in Bergregionen unterhalten werden. Allerdings sind Massenlager nicht für jeden was. Und eine Küche gibt es da auch nicht immer.


In den Berghütten des DAV und ÖQV bekommst Du mittlerweile keinen Schlafplatz mehr, wenn Du nicht Halbpension buchst. Ich finde das aber OK, die Hütten müssen finanziell auch überleben und im letzten Jahr auf meiner Alpenwanderung fand ich die Preise für Halbpension mit 30-35€ pro Übernachtung absolut angemessen. Außerdem muss ich mich auf so einer Alpenwanderung auch irgendwie ernähren und das Essenzeug für 7-10 Tage möchte ich nicht mit mir rumschleppen.
von: schorsch-adel

Re: Campingpreise - 05.08.22 13:26

Zitat:
In den USA war ich im Mai/Juni, da kannste soviel Kaffee teinken wie Du willst
da kannich auch gleich nach Ikea fahren, is nich so weit. Und gibs auch Kotböller oder so
von: natash

Re: Campingpreise - 05.08.22 13:27

Also im Schnitt habe ich bisher für eine Übernachtung im Zelt etwa 10 €/Person bezahlt (wild zelten natürlich nicht gerechnet) und bei Festunterkünften (Übernachtung bei Freunden und Verwandten nicht mitgetechnet) etwa 35 €/Person. Gerechnet auf zwei Personen. Das was bei booking angeboten wurden war fast immer teurer, weshalb ich die dortigen Angebote mangels Alternativen nur 1x genutzt habe. Eine einzelne Person hätte für die Zimmer fast immer genau soviel bezahlt wie wir zu zweit und etwa die Hälfte mehr für die Zelterei. In manchen Ländern (zb der Schweiz)sind die Unterschiede noch viel größer. Beispiel Jura: Zelt 23 Franken (zwei Personen), Übernachtung fest 60 Franken ( pro Person,0 Sterne Unterkunft aber mit riesigem Frühstück).
In Italien haben wir auch schon für 40 € zu zweit (mit Frühstück, ich gehöre allerdings zu den Menschen, denen ein doppelter Espresso mit Biscotto langt), zelten konnte man in der Region nicht (bei Turin), auch nur schwerlich illegal. Ich kann allerdings die Landessprache und habe in einem Restaurant nach einem Zimmer gefragt. Die Nacht drauf warens schon 95 Euro, die ich unter Aufbietung meines Charms auf 80 verringern konnte (im Buchungsportal über 100 fürs gleiche Zimmer). Beim Zeltplatz, der aber noch einen Pass erfordert hätte, den zu fahren ich nicht mehr gewillt war, wärens 24€ gewesen
Bei unserer Corona Sommerregentour vor zwei Jahren haben wir in fünf Tagen mit Festunterkunft in der Tat unser normales Budget für drei Wochen verplempert. Und zwar in Gegenden (Franken, Oberpfalz, Schwaben), die nicht für Hochpreislagen bekannt sind. Der Vergleich hinkt also nicht. Ich hätte mir das von meinem Einkommen alleine (ja Vollzeit+) nicht leisten wollen. Aber ich genieße ja den Luxus der Zweisamkeit, da wars kein Problem.
Natürlich hängt das vom Reisestil ab. Und auch von den Zielen. In Bulgarien haben wir auch schon für 15 € zu zweit ein Zimmer bekommen. Aber halt nicht in Westeuropa.
Da es hier vielen nicht so sehr auf die Kosten ankommt, spielt das aber sicher bei vielen keine Rolle, bei einigen vielleicht aber schon.
Bei mir selbst kommt noch dazu, dass ich mittags oft noch gar nicht weiß, wo ich abends sein werde. Mich da schon festzulegen würde mir in vielen Fällen gar nicht gefallen. Mir macht es aber auch nichts aus mich im Zweifelsfall einfach in den Wald zu schlagen und aus meinen Vorräten zu ernähren.
Gruß

Nat

von: JohnyW

Re: Campingpreise - 05.08.22 13:38

nein bei sehr vielen. Booking Preisfindung ist komplex. Ich würde sogar vermuten, dass suchen mit einem iPhone zu teuren Preisen führt...
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 05.08.22 13:49

Wenn man bedenkt, dass die 60€ in der Regel auch noch versteuert werden müssen, finde ich den Preis für absolut i.O.

Auf meiner vor 6 Wochen beendeten Radreise in Kalifornien, habe ich sogar für ein Motelzimmer 120€ bezahlt, selbstverständlich wie meistens in den Staaten, ohne Frühstück.
Aber nachdem ich frisch aus dem "Death Valley" gekommen bin, war mir der Preis für eine warme Dusche und AirCondition eher nebensächlich, meine "Schmerzgrenze" wären 150USD gewesen. Nach 3 Tagen schlafen unter freiem Himmel bei ca. 30°C in der Nacht brauchte ich einfach diese Abkühlung.

Und eine "Preisverhandlung" war da nicht möglich, obwohl in dem Zimmer 3 Personen hätten schlafen können. Das hat den Manager aber nicht interessiert, dass ich alleine unterwegs war. Der Preis war pro Zimmer.
von: natash

Re: Campingpreise - 05.08.22 13:50

Wandererunterkünfte gibt es auch in Mittelgebirgen und auch in Hochgebirgsregionen nicht nur im hochalpinen Bereich.
Ich habe zb in Frankreich schon häufiger spontan in einer Gîte d'étape genächtigt, bei einem Lager auf einer Alpe (Österreich, Schweiz, Deutschland, Italien), aber auch schon zb bei einem Heim des Schwäbischen Albvereins, was zugegebermaßen nur deshalb ohne Anmeldung geklappt hat, weil da gerade eine Gruppe war, die nicht alle Betten gebraucht haben. Das ist vielfältiger als man denkt. Ich kann mir aber vorstellen, dass sich auch hier über kurz oder lang die Vorbucherei übers Internet durchsetzen wird.
Gruß
Nat

Ergänzung: Für Italien lohnt es sich auch mal zu schauen welche Agroturismi es in der Gegend gibt und ob man dort nicht auch übernachten kann.
von: Martina

Re: Campingpreise - 05.08.22 14:06


Zitat:

Mir macht es aber auch nichts aus mich im Zweifelsfall einfach in den Wald zu schlagen und aus meinen Vorräten zu ernähren.


Im Urlaub ist für mich nicht der Maßstab, ob mir das etwas ausmacht, sondern ob es mir Freude macht. Ich fahre nicht weg, um mir zu beweisen, was für ein harter Typ ich bin.

Das heißt nicht, dass ich jeden Preis zahle, die Schweiz kommt z.B. als Reiseland im Moment leider nicht in Frage. Ggf. kann es passieren, dass das in absehbarer Zeit für noch mehr Länder gilt. Aber dann wird die Alternative sicher nicht wild zelten, sondern zu Hause bleiben heißen. Da habe ich nämlich ein durchaus bequemes Bett.
von: Martina

Re: Campingpreise - 05.08.22 14:08

In Antwort auf: natash

Ergänzung: Für Italien lohnt es sich auch mal zu schauen welche Agroturismi es in der Gegend gibt und ob man dort nicht auch übernachten kann.


Wobei Agroturismo in keinster Weise gleichbedeutend mit günstig sein muss. zwinker Genausowenig wie Ferien auf dem Bauernhof hierzulande.
von: JohnyW

Re: Campingpreise - 05.08.22 14:08

ich finde es auch gut, dass das Frühstück separat ist. Oft gibt es Frühstück zu inakzeptablen Zeiten ab 8 Uhr.

Ich frage halt immer ob es Frühstück inkl. ist und ab wann es möglich ist zu frühstücken. Oft ist es spät, d.h. nach 7 Uhr dann frage ich was das Zimmer ohne frühstück kostet. Was allerdings dazu führt, dass das Frühstück früher serviert wird grins

Das ist beim Zelten echt ein Nachteil, dass ich es selten schaffe schnell los zu kommen.
von: natash

Re: Campingpreise - 05.08.22 14:25

In Antwort auf: Martina



Im Urlaub ist für mich nicht der Maßstab, ob mir das etwas ausmacht, sondern ob es mir Freude macht. Ich fahre nicht weg, um mir zu beweisen, was für ein harter Typ ich bin.


Ich auch nicht, wozu auch lach
von: rolf7977

Re: Campingpreise - 05.08.22 14:28

In Antwort auf: Martina


Das heißt nicht, dass ich jeden Preis zahle, die Schweiz kommt z.B. als Reiseland im Moment leider nicht in Frage. Ggf. kann es passieren, dass das in absehbarer Zeit für noch mehr Länder gilt. Aber dann wird die Alternative sicher nicht wild zelten, sondern zu Hause bleiben heißen. Da habe ich nämlich ein durchaus bequemes Bett.



Die Schweiz hat m. E. nach ein sehr breites Preisspektrum, sowohl bei CP als auch bei Hotels. Wir haben auf unseren Touren (auch letztes Jahr noch) Unterkünfte zu allen möglichen Preisen gehabt, CP von 20 - 45 SFr/N. Gasthöfe gab es am Wegesrand weg von den Großstädten auch schon für zweistellige Summen für ein DZ/N. Interessanterweise gibt es dafür aber so gut wie immer Bad und Klo auf dem Flur. Das scheint in CH noch recht verbreitet zu sein.

Rolf
von: Martina

Re: Campingpreise - 05.08.22 15:13

In Antwort auf: rolf7977
Gasthöfe gab es am Wegesrand weg von den Großstädten auch schon für zweistellige Summen für ein DZ/N. Interessanterweise gibt es dafür aber so gut wie immer Bad und Klo auf dem Flur. Das scheint in CH noch recht verbreitet zu sein.


Ich hab prinzipiell nichts gegen Dusche und Klo auf dem Flur, aber dann sollte es schon ein nicht ganz so hoher zweistelliger Betrag sein. zwinker Als ich noch häufiger in der Schweiz war, gab es in erstaunlich vielen Gasthöfen sogar Touristenlager aka Mehrbettzimmer wie in Wanderhütten oder Jugendherbergen. Das ist aber fast schon 40 Jahre her und ich habe sie damals auch nicht ausprobiert, denn ich war immer bei Bekannten zu Besuch.
von: iassu

Re: Campingpreise - 05.08.22 20:26

In Antwort auf: Uli
Zitat:
... nimmt nicht jedes einfache Hotel auf, es geht erst ab einem bestimmten level los
Da muss ich dir widersprechen. Du findest bei booking.com auch Massenunterkünfte, Betten im Schlafsaal, Schlafen im Heu, WoMo-Stellplätze und ähnliche Angebote auf "unterstem" Niveau. Bsp.: "Zimmer in WG für offene, kommunikative, tierliebe, bescheidene Rucksacktouristen im Sozialquartier".
Das war mir neu. Man lernt nie aus.
von: Uwe Radholz

Re: Campingpreise - 06.08.22 08:00

Heute 89 Euro für ein Bett im 6 Betten-Schlafsaal in Dublin.
Für 49 Euro im Schlafsaal mit 20 Betten.
Schon anspruchsvoll.
von: Juergen

Re: Campingpreise - 06.08.22 11:21

In Antwort auf: JoMo
Servus,
im Juli sind wir eine Giro über 1000km in Italien Geradelt. Zelt und Schlafsack dabei.
Inzwischen muß man auf immer mehr Campingplätzen eine Pauschale für den Platz zahlen, die so hoch ist, als wäre man mit einem 6m-WoMo unterwegs. Das sind dann oft bis zu 40,-/Nacht.
Ich wollte auf die Caravan Ende August in Düsseldorf und fand diese Seiten
https://www.caravan-salon.de/de/Fachbesucher/Vortragsprogramm_2021/2._Deutscher_Stellplatztag_2022
https://www.reisemobil-stellplatz.info/?lang=1&nocache=1626881545&oid=10493

Wir müssen also davon ausgehen, dass mit Unternehmensberatern und Finanziers das Thema Campinggrundstücke bis auf den letzten Heller und Pfennig ausgelutscht wird. Bei dem Begriff "klimaneutraler Stellplatz" wird mir übel.
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 06.08.22 11:31

Da waren dann ja meine 40€ im 6er Schlafsaal in San Francisco ein Schnäppchen entsetzt
von: Rennrädle

Re: Campingpreise - 06.08.22 11:36

Hänge mich einfach hinten an:

Haben die Erfahrung in Norwegen und Schweden gemacht, dass auch vieles unpersönlich wird und nur noch anonym mit Kreditkarte:

Erster Campingplatz ca 30 km westlich von Kongsvinger:

Nur mit Bezahlautomat. Auf der Qutittung dann der Zugangscode für die Waschräume.
Pauschalpreis egal ob Auto plus Wohnanhänger oder wir mit 2 Rädern und kleinem Zelt. Umgerechnet 35 Euro. Nur Waschräume, kein Aufenthaltsraum oder Küche

In Schweden vorher am C P angerufen, um sicher zu gehen dass er auch geöffnet hat.
Wir landen in einem Art Callcenter in Karlstad.
Die junge Frau hat dann ewig die Daten abgefragt, wollte dass wir gleich per Internet alles bezahlen. Wir waren gerade noch unterwegs und ich habe ihr klar gemacht, dass das so jetzt irgendwie nicht geht und einfach zu lange dauert.
Am CP haben wir ewig gesucht, bis wir herausgefunden haben, dass da kein graues Bürohaus ist, sondern nur eine Hundegarage, indem der Umschlag mit Schlüssel war.
Auch Pauschalpreis mit Strom…
Bezahlung? Nur nach ewigem hin und her schreiben, Umrechnung in Euro und dann Überweisung von unserem deutschen Konto…

So was nervt eigentlich nur denn wegen so nem shiet dauernd am Handy rum hängen zu müssen macht null Bock. Und wer limitiertes Datenvolumen für Internet hat, ist auch verloren.

Zum Glück gab es auch andere Campingplätze noch mit netten Menschen, einem kurzen Plausch und Small Talk woher, wohin, schöne Radtour, nett euch getroffen zu haben und so weiter.
Befürchte, das nimmt immer mehr ab.

Rennrädle
von: max saikels

Re: Campingpreise - 06.08.22 11:54

In Antwort auf: Martina
Schweiz war, gab es in erstaunlich vielen Gasthöfen sogar Touristenlager aka Mehrbettzimmer wie in Wanderhütten oder Jugendherbergen.

Gibts auch heute noch auf dem Gotthard. Ich hatte ein Zweilagerzimmer (Matrazen auf dem Boden) mit Waschbecken auf dem Zimmer und Dusche und WC im Erdgeschoss für 43,- CHF. Die anderen Übernachtungen waren allerdings sündhaft teuer. traurig
von: Thomas1976

Re: Campingpreise - 06.08.22 12:11

Ich kann nicht genügend die USA loben, ein wahres Campingparadies.

Die Hikers & Bikers Plätze, die gesetzlich in allen Nationalparks und State Parks vorgeschrieben sind, kosten nie mehr wie 10USD und auch nur in absoluten Hotspots (Yosemite NP). Ansonsten eher weniger (5-6 USD). Waschräume sind immer vorhanden, Duschen nicht immer. Die konnen aber auch schon mal l 1-2 USD kosten.

Entweder ist auf den Plätzen ein "Campinghost" anwesend oder man bezahlt über "Self registration", indem man das Geld in einen Umschlag steckt und dann in eine Box wirft.
Komplett unkompliziert!

Warum das nicht in Deutschland möglich sein kann, verstehe ich nicht.

Bei 35€ pro Platz wäre ich definitiv weitergeradelt, in Skandinavien ist es ja auch kein Problem irgendwo einen Platz zu finden.
von: Uwe Radholz

Re: Campingpreise - 06.08.22 13:41

In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: JoMo
Servus,
im Juli sind wir eine Giro über 1000km in Italien Geradelt. Zelt und Schlafsack dabei.
Inzwischen muß man auf immer mehr Campingplätzen eine Pauschale für den Platz zahlen, die so hoch ist, als wäre man mit einem 6m-WoMo unterwegs. Das sind dann oft bis zu 40,-/Nacht.
Ich wollte auf die Caravan Ende August in Düsseldorf und fand diese Seiten
https://www.caravan-salon.de/de/Fachbesucher/Vortragsprogramm_2021/2._Deutscher_Stellplatztag_2022
https://www.reisemobil-stellplatz.info/?lang=1&nocache=1626881545&oid=10493

Wir müssen also davon ausgehen, dass mit Unternehmensberatern und Finanziers das Thema Campinggrundstücke bis auf den letzten Heller und Pfennig ausgelutscht wird. Bei dem Begriff "klimaneutraler Stellplatz" wird mir übel.



Da steht, dass Reisemobilisten ausgeprägte Individualisten sind, die Ziele abseits der ausgetretenen Pfade des Massentourismus suchen. Und das bald 700.000 Mobile in Deutschland zugelassen sind.
Der feine und hintersinnige Humor der Branche ist beeindruckend.
Die Ansage, mit so einer Maschine dem Massentourismus zu entfliehen, ist entzückend. Nicht mehr mit dem Pöbel Handtuch an Handtuch am Strand liegend seinen Urlaub vergeuden. Der Individualist verbringt ihn Wand an Wand mit anderen Mobilisten auf Parkplätzen.

Aber wie ich dem von dir verlinkten Text entnehme, sind diese Parkplätze knapp, weil der Bestand seit 2016 um 50% wuchs. Sie fordern neue Plätze zu erschließen. Diese Notwendigkeit vor Augen, verstehe ich, dass wir mit unseren Zelten und Rädern, wenn man und denn noch auf die Plätze lässt, zusammenrücken müssen. Und ich denke, das wir alle verstehen sollten, dass wir nicht weniger als die motorisierten Individualisten jenseits der ausgetretenen Pfade des Massentourismus zahlen können.

Oder so....
von: irg

Re: Campingpreise - 06.08.22 16:14

Du verstehst das nicht. Die Freiheit auf Rädern (mit schwerem Überbau) und so genannter Autonomie besteht aus dem Recht, geschlichtet wie die Häringe in der Dose am Parkplatz (meistens grob geschottert) zu hocken, bei Sonne gerne gegrillt, da baumlos. Wichtig ist bei dieser Freiheit, dass "man" unter sich bleibt und so popelige Leute wie z. B. Tourenradler oder meine Familie und mich außen vor lässt. Was mir ganz recht ist!

Schade ist nur, dass mehr und mehr Campingplätze in solche Reservate umgewandelt werden!

Bei unserer Fahrt am Landweg nach Griechenland konnte ich keine Pauschalgebühren finden. Möglicherweise gibt es welche am Platz bei Skopje, aber der ist ohnehin speziell....

Lg!
georg
von: Holger

Re: Campingpreise - 06.08.22 18:51

Woher weißt Du, dass es denen wichtig ist, Tourenradler außen vor zu lassen?
von: hopi

Re: Campingpreise - 06.08.22 19:16

In Antwort auf: irg
Wichtig ist bei dieser Freiheit, dass "man" unter sich bleibt und so popelige Leute wie z. B. Tourenradler oder meine Familie und mich außen vor lässt.
seit einiger Zeit mache ich aus gesundheitlichen Gründen leider keine großen Radtouren mehr. Aber wenn ich mich insbesondere an meine 5 große Runden durch die USA und zwei große Kanadareisen erinnere, habe ich auf fast allen Campingplätzen sehr nette Kontakte zu Wohnmobilfahrern gehabt. Eine Tendenz mich "aussen vor zu lassen" konnte ich nie beobachten. Auch das Personal der Plätze war immer zuvorkommend, immer freundlich und hilfsbereit, obwohl ich "nur ein popeliger Radreisender" war. Vielleicht lag es ja daran, dass ich bei diesen Touren alleine unterwegs war, was dann möglicherweise eher die Kontaktbereit oder gar Einladungen der Wohnmobilnutzer befördert hat. schmunzel
von: Juergen

Re: Campingpreise - 07.08.22 04:55

In Antwort auf: Toxxi
Für 12 € zu zelten und eine Flasche Wein für 30 € vorm Zelt zu trinken auch nicht. lach wein
Das werde ich am 22. August in Düsseldorf ausprobieren. Ich habe immer noch etwas nachzufeiern wein wein
von: harald.m

Re: Campingpreise - 07.08.22 05:32

In Antwort auf: irg
bei Sonne gerne gegrillt, da baumlos.

Die Baumlosigkeit gehört übrigens so. Mit Bäumen gibts Probleme beim Fernsehempfang durch die Satellitenantenne. Mir ist noch ein Bild vom Moselradweg in Erinnerung in dem auf dem gegenüberliegenden Ufer eine lange Reihe Wohnmobile geparkt waren, alle weiss, alle mit dem Fenster zur Mosel und alle mit aufgerichteter Satellitenantenne, die an die gleiche Richtung zeigte.
Wenn ichs beim Campen irgendwie machen kann, dann such ich mir einen Platz bei dem ich das Kommen und Gehen der Wohnmobile beobachten kann. Sehr unterhaltsam.
Es bilden sich da auch ganz neue Verhaltensweisen aus, zB das Phänomen der Wagenburgen am Wochenende: Zwei oder drei Wohnmobile kommen gemeinsam an stellen sich gegenüber oder in U-Form auf, dazwischen wird eine Reihe Tische aufgebaut und dan verhält man sich so als ob man alleine auf dem Platz ist bis a) der Platzwart kommt (noch nie beobachtet) b) der Alk alle ist (noch nicht so in freier Wildbahn beobachtet) c) oder andere Wohnmobilisten sich lautstark beschweren (klappt manchmal), scheitert aber auch manchmal an Sprachbarrieren und/oder fehlender Einsicht wg Alkoholpegel.
Insofern könnten Plätze nur für Wohnmobilisten auch einen Beitrag zur Nachtruhe der campenden niederen Klassen leisten.
von: Juergen

Re: Campingpreise - 07.08.22 06:33

Campingplätze mit Randale schlecht zu bewerten, hilft vielleicht.
An der Mosel einen CP ohne Wohnmobile, ohne holländisches Karaoke und ohne kläffende Köter zu finden, dürfte aber per se aussichtslos sein. weinend
von: natash

Re: Campingpreise - 07.08.22 06:49

In Antwort auf: Holger
Woher weißt Du, dass es denen wichtig ist, Tourenradler außen vor zu lassen?

ich glaube auch nicht, dass das jemand bewußt so entscheidet. Auch wenn es sein kann, dass es darauf hinausläuft, weil der Untergrund nicht zeltgeeignet ist.
Die paar Reiseradler die gelegentlich mal vorbei kommen sind halt einfach nicht weiters wichtig. Das ist halt eine Frage der Menge.
Wie gut das Miteinander hängt nicht vom Gefährt sondern von den Menschen ab. Und da gibt es nette und blöde Begegnungen.

Was mich schon ein wenig ärgert, dass viele Gemeinden (oft) kostenlose Stellplätze für eine Klientel zur Verfügung stellt, die ein (ökologisch zweifelhaftes) Wohnautomobil vom Preis eines Eigenheims finanzieren kann und oft zum Ausgleich die eigenen Fertiggerichte mitschleift, wobei das beim aktuell großen Gastronomiesterben schon auch verständlich ist.
Da solche Plätze oft über Wasser und eine Toilette verfügen, wäre es eigentlich keine Sache, dort auch einen durchkommenden Reiseradler übernachten zu lassen. Aber: Fehlanzeige, ein Bekannter, der das ein paar Mal probierte wurde jedes Mal verjagt. Da dürfen nur Wohnmobile stehen.
Das ging allerdings meist von den Gemeindeangestellten aus, meine ich mich zu erinnern.
Ansonsten ist vieles eine Frage der Masse.
Wenn halt jedes Grün von Wohnmobilen vollgestellt ist, kommt beim Naturelebnis keine so rechte Freude auf. Genauso wenig wie bei zugemüllten Lagerplätzen im Wald von wilden Zeltern.
Die Menge machts halt und das Verhalten
Bei den von mir angefahrenen Zeltplätzen empfand ich mich bislang selten als unerwünscht (Ausnahmen gabs natürlich). Vielleicht liegt das aber auch an der Region, in der man unterwegs ist.
Gruß
Nat
von: irg

Re: Campingpreise - 07.08.22 07:56

In Antwort auf: Holger
Woher weißt Du, dass es denen wichtig ist, Tourenradler außen vor zu lassen?


Ich habe mein Posting überspitzt gemeint. Über Wohnmobilisten als solche wollte ich nichts aus aussagen.

Ich sehe einen Trend, der mir nicht gefällt: Früher haben wir Campingplätze ais sehr integrative Biotope erlebt. Wer da ist, ist akzeptiert, unabhängig von diversen Merkmalen. Dann sind uns vereinzelte Leute auf gefallen, die, eigentlich immer mit dicken Fahrzeugen (was nichts über andere mit dicken Fahrzeugen aussagt), nur mehr "Standesgemäße" wahrnahmen. Was oft erheiternd ist, und mir durchaus recht. Ich muss nicht mit jedem Schnösel Smalltalk machen.

Mittlerweile wurde die Schraube noch eine Drehung weiter gedreht: Aus Campingplätzen wurden Wohnmobilstellplätze, popeliges Gesocks ohne Wohnmobil wird also ausgeschlossen. Dazu passen Diskussionen in Foren, bei denen ein Bedürfnis vieler, sich von anderen Campern abzuheben, heraus zu lesen ist. Mein letzter Besuch eines solchen Stellplatzes war eher gespenstisch: Da war kein Camping-Feeling mehr zu finden. Die sind nur mehr in Reih und Glied am Schotter gestanden. Mit meinem Radl und Zelt war ich ein störender Fremdkörper. Sonst werde ich fast immer angeredet, v.a. wegen dem Liegeradl. Da nicht.

Ich denke, die Stellplatzanbieter reagieren einfach auf ein Kundenbedürfnis. Wie so ein Bedürfnis entstehen kann, am Parkplatz mit Satschüssel zwischen anderen Dickschiffen eingekeilt zu rösten, kann ich nicht nachvollziehen. Aber wenn sie so glücklich sind, haben sie meinen Segen.

Lg!
georg (aktuell zwischen lauter Griechen am Campingplatz)
von: Falk

Re: Campingpreise - 07.08.22 08:11

Zitat:
Woher weißt Du, dass es denen wichtig ist, Tourenradler außen vor zu lassen?

Da habe ich einen ganz konkreten Fall, allerdings ist das schon ein paar Jahre her und ich kann nicht sagen, was draus geworden ist. Gut möglich, dass ich darüber schonmal geschrieben habe. Es geht um den Zeltplatz Politin auf der Insel Krk nahe der gleichnamigen Inselhauptstadt. Bei meinem ersten Besuch 2007 war der ausgesprochen angenehm, gut ausgestattet und auch preisgünstig. Zwei Jahre späte hatte man ihn parzelliert und mit Versorgungsleitungen, die einem als Zeltbenutzer nichts nutzen, versehen. Die vorher feine Zeltwiese wurde von Wohnwagen, dicken Campingbussen und Pkws zerfahren und die wenigen Stellplätze ohne Wasser und Elektroenergie sahen so aus:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/d...?20220804111523.
Irgendwie kriege ich es nicht mehr hin, das Vorschaubild mit einzubauen.
Wie man auf sowas zelten soll, konnten mir die SchnösMitarbeiter auch nicht sagen. Eine einzige Stelle mit Rasenuntergrund fand sich dann, hinter dem Scheißhaus. Herzlichen Dank auch!
Inzwischen firmieren die als Krk Premium Camping Resort mit fünf Sternen. Besucher mit Zelt kommen in den Angeboten gar nicht mehr vor.
von: Fricka

Re: Campingpreise - 07.08.22 08:45

Wir sind eigentlich bisher noch nie abgewiesen worden und auch - wenn eigentlich kein Platz mehr war, irgendwie untergebracht worden. Auf Wohnmobilplätzen haben wir auch schon öfter notgedrungen gezeltet. Besonders gerne erinnere ich mich an einen in Bremen. Strömender Regen. Und als ich am Morgen den Zelt-Reißverschluss aufzog, ging über die Tür des Wohnmobils auf und man reichte mir eine Tasse Kaffee.

Wir haben auch nichts gegen Dauercamper. Die halten viele Campingplätze am Leben, die sonst bestimmt schon verschwunden wären. Und während der Woche ist es dort angenehm ruhig.

Allerdings möchte ich auch nicht zwingend ständig angesprochen werden. Falls - habe ich nichts dagegen. Andauernd - muss nicht sein.

Mangel an Gesprächskontakten hatte ich als ich allein den Mainradweg entlang bin. Alle anderen Radler waren entweder als Paar oder in Männergruppen unterwegs.
von: Uli

Re: Campingpreise - 07.08.22 17:30

Zitat:
Was mich schon ein wenig ärgert, dass viele Gemeinden (oft) kostenlose Stellplätze für eine Klientel zur Verfügung stellt, die ein (ökologisch zweifelhaftes) Wohnautomobil vom Preis eines Eigenheims finanzieren kann und oft zum Ausgleich die eigenen Fertiggerichte mitschleift, wobei das beim aktuell großen Gastronomiesterben schon auch verständlich ist.

Die Verwaltung meines Wohnortes überlegt gerade laut einen solchen Platz einzurichten und begründet das mit dem Geld, was die Wohnmobilisten vor Ort ausgeben. Meine email, doch mal in Studien zu gucken, welche Reisenden wieviel Geld an Übernachtungsorten lassen, und stattdessen Radreisende mit kostenlosen Zimmern zu beglücken, wurde wohl nicht verstanden (obwohl ich sie erst nach dem Lachanfall schrieb). Eine Antwort habe ich jedenfalls nicht erhalten.

Realsatire at it's best.

Gruß
Uli
von: Juergen

Re: Campingpreise - 07.08.22 18:43

Es gibt wohl im Keller von Haus St. Martinus einen Schlafraum für Pilger. unsicher (Hab ich mal gehört)
von: Fricka

Re: Campingpreise - 08.08.22 14:31

Meine Heimatstadt liegt an einem See. Einige Jahre lang hat sie nichts ausgelassen, um zu verhindern, dass Wohnmobile länger als bis 18 Uhr im Stadtgebiet parken. Irgendwann gab es ein Umdenken und man richtete einen Wohnmobilstellplatz ein. Das hat sich bewährt. Viele von dort gehen abends essen.....
von: irg

Re: Campingpreise - 08.08.22 16:22

Tourenradler böten ein besseres Aufwand-Nutzen-Verhältnis: Nach einem weiten Tag sind sie hungrig und wahrscheinlich weniger wählerisch, brauchen weit weniger Platz und konsumieren zuverlässig, bis auf die Jungen, die sich über die gastfreundliche Stadt freuen und später mit Geld gerne wieder kommen.

Lg!
georg
von: Fricka

Re: Campingpreise - 09.08.22 08:24

Wenn ich mal von mir ausgehe, kochen Tourenradler selbst. Und kaufen nur den Tagesbedarf ein. Mal ganz abgesehen davon, dass ich da außer mir noch keinen gesehen habe. Die Gäste sind überwiegend Surfer. Und so ein Surfbrett transportiert sich nicht so gut auf dem Rad.
von: Juergen

Re: Campingpreise - 09.08.22 08:41

In Antwort auf: Fricka
Wenn ich mal von mir ausgehe, kochen Tourenradler selbst.
Wenn ich von mir ausgehe, kochen Tourenradler nur ihren Kaffee und im Notfall Spargel mit Kartoffeln und Schinken selbst.
von: Holger

Re: Campingpreise - 09.08.22 08:43

In Antwort auf: Fricka
Wenn ich mal von mir ausgehe, kochen Tourenradler selbst. Und kaufen nur den Tagesbedarf ein. […]

Und wenn ich von mir ausgehe, dann gehen sie essen grins

Es ist eben unterschiedlich im Leben, selbst innerhalb einer Gruppe. Deshalb - abgesehen von meinem grundsätzlichen Unbehagen, den Lebensstil anderer Menschen abzuwerten - ist es eben auch komplexer, was Wohnmobilisten betrifft. Das ist das nächste grundsätzliche Unbehagen, das gegen Pauschalisierungen - auch davon sind so manche Beiträge hier nicht frei, so ist zumindest mein Eindruck.

Nur zur Klarstellung: Damit meine ich natürlich nicht Dich, ich habe das nur als Aufhänger genommen.
von: JohnyW

Re: Campingpreise - 09.08.22 12:10

In Antwort auf: Fricka
kochen Tourenradler selbst. Und kaufen nur den Tagesbedarf ein.


Macht das Routen, wo es tagelang keine Einkaufsmöglichkeiten gibt interessanter? So ab Tag 4...grins
Aber da kostet Camping nichts...
von: Fricka

Re: Campingpreise - 09.08.22 13:14

Bei einer Radreise durch Norddeutschland kann man eigentlich täglich einkaufen, wenn man das möchte.
von: Holger

Re: Campingpreise - 09.08.22 13:18

In Antwort auf: JohnyW
In Antwort auf: Fricka
kochen Tourenradler selbst. Und kaufen nur den Tagesbedarf ein.


Macht das Routen, wo es tagelang keine Einkaufsmöglichkeiten gibt interessanter? […]

Zumindest spannender grins

Aber ich sage mal, für mindestens 90 Prozent der RAdreisenden ist es kein Problem, nehmen wir mal Sonntage aus. Da halt für zwei TAge Proviant.
von: Toxxi

Re: Campingpreise - 09.08.22 14:05

In Antwort auf: Fricka
Bei einer Radreise durch Norddeutschland kann man eigentlich täglich einkaufen, wenn man das möchte.

Da sind meine Erfahrungen durchaus anders.
von: Fricka

Re: Campingpreise - 10.08.22 06:56

Meine Heimatstadt liegt zwischen Elbe und Weser. Die Tourenradler, für die die kostenlosen Zimmer vorgeschlagen wurden, müssten also dort unterwegs sein. An Einkaufsmöglichkeiten mangelt es nicht.

Tatsächlich ist das anderswo anders. Spannender? Keine Ahnung. Anders halt. Es gibt dann nicht ständig Frisches. Transportierbare Nahrungsmittel sind aber durchaus genießbar und auch über mehrere Tage transportierbar.
von: JohnyW

Re: Campingpreise - 10.08.22 09:00

In Antwort auf: Fricka
Radreise durch Norddeutschland
vieel zu flach...
von: kaman

Re: Campingpreise - 10.08.22 13:38

Hier zahlt der Solo-Wanderer oder Radfahrer mit kleinem Zelt auch genau soviel wie ein Camper bis 5,5m Länge.
von: Juergen

Re: Campingpreise - 10.08.22 13:52

Ja und? Mit Zelt und Fahrrad brauche ich genau soviel Platz wie ein VW Bus mit 5,5m Länge. Und für 10,- Euro/Nacht kannste nun nicht meckern.
von: irg

Re: Campingpreise - 10.08.22 17:05

Du musst groß sein! grins

Wenn ich den Platz habe, breite ich mich schon ein bisserl aus, aber die Maße, die Buscamper brauchen, schaffe ich nie. In Pompeji habe ich mich noch in eine Lücke gequetscht, die mit nicht einmal der Platzbetreiber zugetraut hat.

Was brauch ich schon? Ein Fleckerl für meine Hundehütte. Ein bisserl Platz dabei, um sitzen, kochen und essen zu können. Am Campingplatz eine Dusche, einen Wasserhahn , eine Toilette. Das reicht eigentlich schon!

Lg!
georg
von: derSammy

Re: Campingpreise - 10.08.22 17:15

Vor allem muss auch der Grund anders aufbereitet sein. Ein Zeltwiese ist leichter einzurichten als einen Boden so zu verfestigen, dass er regelmäßig und auch bei Regen mit einem Kfz befahren werden kann.
von: natash

Re: Campingpreise - 10.08.22 17:31

Ich bin auch recht sicher, dass ein Busle mit 5 1/2 mehr Platz weg nimmt. Nicht wegen der Länge, sondern weil meist noch Markisen ausgerollt, Tische, Stühle und Kühltaschen aufgestellt werden.
Aber wenn der Platzbesitzer seine Preise derart gestalten möchte, vielleicht auch weil es einfacher für ihn ist,tut er es halt. 10 € für eine Einzelperson finde ich auch recht ok. Viel übeler ist es. wenn eine riesige Parzelle zum mehrfachen Preis gemietet werden muss, was auch vorkommt. Wir haben uns da aber auch schon mit anderen zusammen drauf gestellt. Aber die müssen ja erst einmal da und willig sein.


Gruß
Nat
von: nachtregen

Re: Campingpreise - 10.08.22 17:39

Der entscheidende Punkt dürfte sein: Ein Kraftwandererplatz bestehend aus beschranktem Asphaltparkplatz mit Entsorgung fürs Chemieklo und Lademöglichkeit für Strom hat extrem geringen Wartungs- und Pflegeaufwand, null Attraktivität für unerwünschte Besucher - ist nach der Anfangsinvestition vermutlich in den reinen Betriebskosten selbsttragend.

Ein Radwandererplatz mit regelmäßig gemähter Wiese und z. B. einem Wasch- und Kloraum, ein paar Bänken, einem Unterstand und einer Feuerstelle hat laufende Betriebskosten und ist potentiell für problematische Nutzergruppen wie trinkende Jugend, „Event-Szene“ etc. auch attraktiv.

Ich kann das durchaus verstehen, dass aus Sicht von Stadtverwaltungen oder Ratsherr*innen ein Womo-Platz als wesentlich unproblematischer als ein frei zugänglicher Radwanderer- und Wanderübernachtungsplatz gesehen wird. Auf kleineren konventionell gemischten Zelt- und Wohnwagenplätzen, wo die Rezeption nur sporadisch besetzt ist, übernehmen in der Regel Stammgäste und Dauercamper ein wenig die Aufsicht - die würden hier ja wegfallen.
von: Toxxi

Re: Campingpreise - 11.08.22 07:52

Guter Beitrag! bravo Einfach nüchtern die gegebenen Umstände analysiert, gefällt mir.

Gruß
Thoralf
von: Martina

Re: Campingpreise - 11.08.22 09:44

Ja, mir auch. Ein Wohnmobil zeichnet sich halt dadurch aus, dass es autark ist und wenig Infrastruktur braucht, das ist nur schwer zu bestreiten. Nichtsdestotrotz frage ich mich manchmal schon, ob man nicht die wenige von einzelnen zeltenen Radfahrern benötigte Infrastruktur schon hat, z.B. an Sportanlagen oder einem Freibad und eine Mitbenutzung recht einfach möglich wäre. Uns hat man vor Jahren in Canada ungefragt angeboten, im Garten eines Museums zu zelten, die außenliegende Toilette könnte man ja nachts offenlassen und einen Picknicktisch gäbe es auch. Wir waren sehr sehr begeistert ob des großzügigen Angebotes und nur deshalb abgelehnt, weil es erst 14 Uhr war und wir noch ein bisschen fahren wollten.
von: kaman

Re: Campingpreise - 11.08.22 10:10

Ich habe nichts dagegen 10€ für einen Platz zu zahlen. Es ging mir mehr um den Vergleich kleines Zelt und Wohnmobil zu selbem Preis.

Zur Infrastruktur:
Die Toiletten sind eh da, wenn das Gasthaus offen hat ansonsten darf man das Dixiklo auf dem Parkplatz benutzen, welches schon fast am überlaufen war als ich reingeschaut habe. Duschen kosten extra 3,50€. Feuer und Musik sind eh nicht erlaubt, da kommt keine trinkende Jugend, „Event-Szene“ etc.

Ab schön das es überhaupt möglich ist legal im Zelt zu übernachten und das direkt am Westweg. Im Vergleich zu Frankreich gibt es das in Deutschland ja eher selten.
von: Toxxi

Re: Campingpreise - 11.08.22 10:26

In Antwort auf: Martina
Nichtsdestotrotz frage ich mich manchmal schon, ob man nicht die wenige von einzelnen zeltenen Radfahrern benötigte Infrastruktur schon hat, z.B. an Sportanlagen oder einem Freibad und eine Mitbenutzung recht einfach möglich wäre.

Ja. Sowas gibts ja durchaus, Berghütten oder Gasthäuser, die noch eine Zeltwiese haben. Aber es könnte durchaus öfter vorkommen, da stimme ich dir zu. schmunzel

Die Kellnerin in der Berghütte (per Rad erreichbar) in der Steiermark auf der Kaiserau meinte, ich könne gern bis morgen früh im Liegstuhl liegenbleiben, sie würde mir auch noch eine Decke rausgeben. lach

Gruß
Thoralf
von: Martina

Re: Campingpreise - 11.08.22 10:39

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Martina
Nichtsdestotrotz frage ich mich manchmal schon, ob man nicht die wenige von einzelnen zeltenen Radfahrern benötigte Infrastruktur schon hat, z.B. an Sportanlagen oder einem Freibad und eine Mitbenutzung recht einfach möglich wäre.

Ja. Sowas gibts ja durchaus, Berghütten oder Gasthäuser, die noch eine Zeltwiese haben. Aber es könnte durchaus öfter vorkommen, da stimme ich dir zu. schmunzel


An einem Gasthof (der sogar auch Zimmer hatte) mit Campingwiese haben wir vor über 20 Jahren auch mal gezeltet. Das war sehr nett, denn es war gleich für Abendessen und Frühstück gesorgt und ich habe sogar vor kurzem sogar festgestellt, dass sowohl das Gastjhaus als auch die Campingwiese noch existieren, d.h. es ist kein Wohnmobilstellplatz daraus geworden.
von: nachtregen

Re: Campingpreise - 11.08.22 11:29

In Antwort auf: kaman

Zur Infrastruktur:
Die Toiletten sind eh da, wenn das Gasthaus offen hat ansonsten darf man das Dixiklo auf dem Parkplatz benutzen, welches schon fast am überlaufen war als ich reingeschaut habe. Duschen kosten extra 3,50€. Feuer und Musik sind eh nicht erlaubt, da kommt keine trinkende Jugend, „Event-Szene“ etc.

Der Beitrag von mir bezog sich nicht auf Dein Beispiel, sondern auf die Schilderung von Fricka, ihre Kommune habe sehr erfolgreich einen reinen Womo-Stellplatz etabliert und die darauf folgende Diskussion, ein Radwandererplatz sei doch wirtschaftlich viel sinnvoller.
von: helmut50

Re: Campingpreise - 11.08.22 21:41

Wir sind gerade von unserer 10 Wochen Tour durch den Nordosten der USA und Canada zurück.
Hiker-Biker Plätze hat es von Washington DC in Richtung Lake Erie auf etwa 500km Länge jede Menge an den Trails gegeben. Immer mit einer Trinkwasser Pumpe und einem Chemieklo in gutem Zustand. Campingplätze waren eher weniger zu finden. Sehr empfehlenswerte Trails bis Cleveland. Da die Campings in Canada erschreckend teuer waren und wir dort (für den gleichen Kurs) immer als Einzige mit dem Zelt zwischen den Riesen-Trümmern standen. war das wenig attraktiv. Motels kosteten oft keine 10 Dollar mehr als der Camping. Wir sind dann recht häufig dazu übergegangen, Privatleute nach ihrem Garten zu fragen. Dort sind sehr große Gärten üblich und es war nie ein Problem. Mehrmals haben die eigentümer das Haus offen gelassen, damit wir zur Toilette oder zur Dusche gehen können. In der Großstadt war das etwas anders, aber insgesamt haben wir sehr freundliche und hilfsbereite Menschen in beiden Ländern getroffen. Auf Prince Edward Island ist die Fähre ausgebrannt, die uns aufs Festland zurück bringen sollte. Das wussten wir nicht und standen etwas ratlos davor. Da hat uns ein Pickup einfach aufgeladen und mit uns einen Ausflug zur 120km entfernten Brücke gemacht.
von: paschukanis

Re: Campingpreise - 12.08.22 06:44

In Antwort auf: Martina
Uns hat man vor Jahren in Canada ungefragt angeboten, im Garten eines Museums zu zelten, die außenliegende Toilette könnte man ja nachts offenlassen und einen Picknicktisch gäbe es auch.


In Uruguay und Argentinien sind wir immer einfach zur örtlichen Polizeiwache und haben gefragt wo wir zelten können. Meist hat man uns ein Plätzchen im Stadtpark zugewiesen, nahe der Toiletten. Herrlich unkompliziert!
von: Martina

Re: Campingpreise - 12.08.22 07:09

In Antwort auf: helmut50
Da die Campings in Canada erschreckend teuer waren und wir dort (für den gleichen Kurs) immer als Einzige mit dem Zelt zwischen den Riesen-Trümmern standen. war das wenig attraktiv.


Das war schon 1998 oft so.
von: JohnyW

Re: Campingpreise - 12.08.22 10:02

In Antwort auf: helmut50
Da die Campings in Canada erschreckend teuer waren und wir dort (für den gleichen Kurs) immer als Einzige mit dem Zelt zwischen den Riesen-Trümmern standen.


Aber Du kannst auch bei den Riesen-Trümmern fragen, ob Du Dein Zelt an der Ecke des "Morgans" aufstellen darfst. Die meisten haben kein Problem damit und es ist kostenfrei (keiner akzeptiert eine Beteilung, am Übernachtungspreis)

Zum Indian Summer haben fast alle Campingplätze geschlossen. Man kommt drauf hat aber keine sanitären Anlagen (Wasser ist abgestellt), aber den ganzen Campingplatz for free.
von: irg

Re: Campingpreise - 12.08.22 16:11

Bei uns dürften das die Platzbetreiber unterbinden. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

Iich glaube, dass viele gar keinen Maßstab mehr haben, welcher Preis angemessen sein könnte. Die Kiste mit 5 Tonnen kostet doch auch so viel, warum regst du dich mit deinem Fahrrad und Minizelt auf? In Norwegen habe ich das genau so erlebt.

Lg!
georg
von: Martina

Re: Campingpreise - 12.08.22 16:19

In Antwort auf: irg

Iich glaube, dass viele gar keinen Maßstab mehr haben, welcher Preis angemessen sein könnte.


Das gilt aber in beide Richtungen. Ich habe keinerlei Vorstellung davon, wie ein Campingplatztreiber seine Kosten kalkuliert. Wer die Wiese 'schon immer' hatte und bisher bloß Rasen gemäht hat, wird mit ganz anderen Preisen sein Auskommen finden als der, der den Platz kaufen muss.
von: Toxxi

Re: Campingpreise - 12.08.22 19:34

Weise Worte...
von: natash

Re: Campingpreise - 12.08.22 20:46

die meisten kaufen den Platz nicht, sondern pachten ihn.
Wieviel das kostet ist sicher stark von der Lage abhängig.
Beim ländlichen Camping beim Bauernhof, sind die Betreiber sicher auch meist die Besitzer.
Die Kosten sind da vermutlich auch sehr unterschiedlich.

Gruß
Nat
von: JoMo

Re: Campingpreise - 13.08.22 08:00

Bei uns ist es so, dass wir für die eigentliche Übernachtung eher weniger ausgeben. So wählten wir des öfteren diese Methode, bei einem Agriturismo (Italien) um einen Zeltplatz anzufragen. Diese Agris in Italien haben meistens ein kleines Ristorante mit dabei. So hat das Zelten und die Dusche oft so gut wie gar nichts gekostet aber wir haben dann eben für an die 100,- gegessen und getrunken (da muß man sich in Italien aber anstrengen, wenn man so viel ausgeben will).
Nach einem langen Tag auf dem Rad muß das Zelt nur schön trocken und weich stehen. Das ist sozusagen schon die halbe Miete. Für den Tagesausklang ist uns ein gutes Abendmahl wichtiger.
Als Animation reichen uns dann die meist vorhandenen Katzen, Hunde und andere Mitbewohner auf dem Hof. Wir genießen aber auch schon mal einen so richtig gut ausgestatteten Campingplatz, wenn schon kein anderer mehr erreichbar ist. Das hat aber natürlich auch seine Grenzen.
(Meran: Stellplatz für 2 Personen 70,-; da ist aber schon sehr viel drumherum dabei)
von: irg

Re: Campingpreise - 13.08.22 15:47

Ja, es gibt auch Camper, die sich ärgern, dass sie für den Service überhaupt etwas bezahlen müssen. (Mehr als einmal gehört: "Die wollen unser gutes Geld/unsere Deutsche Mark nicht!" Bezogen auf Orte, in denen man, richtig geraten, mit dem Wohnmobil nicht wild campieren durfte. Oft in Verbindung mit "in Skandinavien, da ist die Welt noch in Ordnung!" Gemeint ist das Jedermannsrecht, das auch nicht mehr das ist, was es war. Denn bei meiner Radtour habe ich entlang der schönsten Routen oft lange, tiefe Gräben neben der Straße gefunden, die Jahre davor noch nicht vorhanden waren. Da besteht nstürlich gar kein Zusammenhang zwischen der sommerlichen Flut an wildcampenden Wohnmobilisten und den neu entstandenen Gräben.

Für manchen Campingplatzbetreiber sind mehr als 20€ für einen Radfahrer mit Mikrozelt natürlich lächerlich wenig. Dass sein Aufwand dafür im Vergleich zu einem dicken Wohnmobil lächerlich ist, übersieht er. Mit meinem Radl und Zelt belaste ich seine Wiese nicht, im Gegensatz zu einem dicken Brummer. Für mich braucht er keinen Sondermüll (aus dem Fäkalientank von den wild gecampten Tagen zuvor) entsorgen, ich brauche auch keine klimataugliche, sprich teure Stromversorgung. Usw. Aber das sehen manche nicht. Sie sehen nur, wie Dagobert Duck mit dem Talerblick Geld, das sie raus reißen können. Wenn so ein ohnehin popeliger Radlfahrer Zweifel am Preis anmeldet, ist er endgültig präpotent und daher bedenkelos aus zu sacken.

Und andere behalten vernünftige Maßstäbe und alle Beteilgten freuen sich. Geht ja auch!

Lg!
georg
von: Holger

Re: Campingpreise - 10.09.22 18:33

Ich hänge mich mal hier dran, mit meinen aktuellen Erfahrungen aus Frankreich. Loire und ein kleines Stück Atlantikküste, zwischen Loire-Mündung und La Rochelle.

Wohnmobile: Jede Menge unterwegs - aber gefühlt war das in Frankreich schon immer so. Und es sind fast ausschließlich Franzosen. Am zweithäufigsten, mit riesigem Abstand: Italiener. Dann Deutsche. Ich habe auch eine Reihe dieser Wohnmobilstellplätze gesehen, meist kosteten die was. So richtig störend fand ich die nicht, und man hatte sogar etwas Platz zwischen den Wohnmobilen.

Wohnwagen: Weniger häufig, kann auch daran liegen, dass die Ferien sich dem Ende entgegen neigten oder schon zu Ende waren, wie in fast ganz Deutschland. Auch hier überwiegend Franzosen, an Platz zwei Niederländer.

Campingplätze: Sehr, sehr unterschiedlich je nach Region. An der Loire oft recht große Plätze, aber einfach. Manchmal sogar Wiese ohne Parzellierung. Meist sehr große Parzellen, meist konnte ich einfach dorthin, wo frei war. Hüufig mit Service für Radreisende, seien es Aufenthaltsräume mit Kühlschränken, seien es Möglichkeiten, Akkus zu laden. Preislich zwischen 10 und 15 Euro. Ausreißer: Der recht einfach Camping Municipal ganz am Ender der Île de Noirmoutier kostete 20 EUR. Habe ein bisschen gezuckt und hätte fast gesagt, dass ich nur eine Nacht bleiben wollte. Der Campingplatz war aber superschön, die Lage großartig. Der günstigste war am Atlantik, St. Brévin, an der Loiremündung. Da habe ich 8 EUR bezahlt. Ein sehr kleiner Campingplatz in einem Ferienort. Direkter Strandzugang. Der Großteil der Plätze belegt von Mobilhomes, einige für Wohnwagen und Wohnmobile vorgesehen, ein Stellplatz war reserviert für Radreisende. In dieser Nacht standen da drei Zelte.

An der Atlantikküste - zwischen Loire und La Rochelle - fuhr ich entlang unzähliger vier-fünf-Sterne-Campingfabriken mit Badelandschaft etc. Die Küste war auch sonst nicht so richtig toll, ziemlich flach. Ich habe da einmal auf einem skurrilen Campingplatz ein paar Kilometer landeinwärts übernachtet - da hatte ich über booking.com ein Mobilehome gebucht, weil Gewitter vorhergesagt waren für die Nacht. Der war sehr klein, zwischen Feldern gelegen und wurde hauptsächlich von Montagearbeitern o. ä. genutzt. Aber ein sehr, sehr netter Campingplatzwart. Nur die angekündigte Verpflegung gab es dort nicht, im "Büro" hatte er eine "Epicerie", in der es eine Dose Bohnen zu kaufen gab und etwas Zahnpaste schmunzel
von: Axurit

Re: Campingpreise - 11.09.22 11:28

In Antwort auf: Holger
Der war sehr klein, zwischen Feldern gelegen und wurde hauptsächlich von Montagearbeitern o. ä. genutzt.
Bei der Planung meiner diesjährigen Frankreichtour bin ich auf einen Camping Municipal irgendwo zwischen Limoges und Angoulême gestoßen, der bei Archies gelistet war und auch auf der Homepage der Gemeinde stand. Als ich mich telefonisch erkundigen wollte, ob der Platz im Mai geöffnet sei, hat man mir gesagt, der Platz sei nur für "die Arbeiter".
von: Holger

Re: Campingpreise - 11.09.22 11:41

Ganz so warces nicht - immerhin war der auch bei booking.com gelistet. Es waren auch Touristen da. Allerdings war er halt ein paar km landeinwärts - und an der Küste gibt es Unmengen Campingplätze
von: Philueb

Re: Campingpreise - 13.09.22 11:03

In Antwort auf: nachtregen

Ein Radwandererplatz mit regelmäßig gemähter Wiese und z. B. einem Wasch- und Kloraum, ein paar Bänken, einem Unterstand und einer Feuerstelle hat laufende Betriebskosten und ist potentiell für problematische Nutzergruppen wie trinkende Jugend, „Event-Szene“ etc. auch attraktiv.

Ich kann das durchaus verstehen, dass aus Sicht von Stadtverwaltungen oder Ratsherr*innen ein Womo-Platz als wesentlich unproblematischer als ein frei zugänglicher Radwanderer- und Wanderübernachtungsplatz gesehen wird.

Im benachbarten Belgien wurden im letzten Jahr einige der kostenfreien Bivakplätze, auf denen man als Unmotorisierter sonst max. eine Nacht nächtigen darf, geschlossen - eben aufgrund von Vermüllung und Vandalismus. Ich bin letztes Jahr an einem Bivakplatz in der Nähe von Eupen vorbeigekommen, dort waren gerade einige Jugendliche mit dem Auto angekommen, die kistenweise Getränke ausluden und direkt unter einem Baum mit tiefhängenden Ästen bereits ein Feuer entfacht hatten. Ich bin gespannt, ob dieser Platz bei meinem nächsten Besuch noch geöffnet haben wird..

Zu den Campingplatzpreisen: In den französischen Alpen haben wir dieses Jahr im August im Schnitt gut 8,- pro Übernachtung und Kopf bezahlt. Das finde ich sehr ok, Duschen mit einer Ausnahme inklusive. Der teuerste Platz mit 13,90EUR/ Person war der drei Sterne Camping du Piscine in Bourg d'Oisans; bei drei Plätzen sind wir mit 5,-/Person hingekommen. Dies waren dann halt jeweils die Camping Municipals mit wenig Infrastruktur.