Re: Nochmal eine Zeltfrage

von: Westwood

Re: Nochmal eine Zeltfrage - 23.10.09 06:35

Hallo,

meine Erfahrungen:

1.
Wie schon weiter oben festgestellt, kann auch ich bestätigen: Qualität hat ihren Preis. Ein gutes Aluminiumgestänge und eine silikonbeschichtete Außenhaut sind Investitionen, die sich in langer Haltbarkeit und somit Zuverlässigkeit unterwegs auszahlen. Wie oft habe ich auf Campingplätzen erlebt, dass nach einem Gewittersturm sich diesbezüglich die Spreu vom Weizen trennt, und die Standhaften hatten immer ein gutes Al-Gestänge.
Hilleberg bietet Top-Qualität, liegt aber ganz oben im Preissegment. Ein guter Kompromiss zwischen Preis und Leistung sind nach meiner Erfahrung die Zelte von Wechsel. Diese werden bei den meisten Modellen alternativ in PU-Beschichtung oder silikonisiert angeboten. Letzteres ist zu empfehlen, weil haltbarer und leichter. Noch etwas preiswerter sind die Modelle von Eureka, mit denen ich auch schon gute Erfahrungen gemacht habe. Schließlich kann ich - ebenfalls aus eigener Erfahrung - die Zelte von Fläll-Räven empfehlen, die preislich etwa zwischen Wechsel und Hilleberg liegen.

2.
Ich benutze am liebsten Tunnelzelte, weil diese sich am schnellsten und leichtesten aufbauen lassen. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Innenzelt gleichzeitig mit dem Außenzelt aufgebaut wird, was man zu schätzen lernt, wenn der Aufbau im strömenden Regen vor sich gehen muss.

3.
Welche Zeltgröße? Hier wurde schon auf das Dilemma zwischen Gewicht und Komfort hingewiesen. Ich handhabe es so: Wenn ich einen kurzen Trip mache, habe ich meist meine "Dackelgarage" (Wechsel Pathfinder) dabei, ein Ein-Mann-Zelt mit kleiner Apside. Bin ich länger unterwegs, habe ich ein Zwei-Mann-Tunnelzelt (Fjall-Raven Akka RS/2) dabei, welches mehr Platz und einen großzügig bemessene Apside bietet, in der man bei längerem Regen schon mal den Trangia-Kocher anwerfen kann. Bin ich mit Familie unterwegs nutzen wir zu viert das Fjäll-Räven Akka RS/4 als 4-Personenzelt. Das wird dann etwas eng. Wir hatten schon man ein größeres Familienzelt dabei (Eureka Eurofamily), sind dann aber wieder davon abgekommen, weil der Unterschied im Gewicht (10kg für das Eureka und 4,5kg für das Akka RS/2) doch entscheidend war.

Soviel zu meinen Erfahrungen, hoffentlich sind diese nützlich bei der Kaufentscheidung

Gruß
Georg

PS.: Ich habe in diesem Beitrag immer die männliche Form gewählt, weil ich Wortungetüme wie "Zwei-Mann-Frau-Zelte" oder "CamperInnen" nicht mag. Dies bedeutet nicht, dass ich meine weiblichen Zeitgenossen - sorry: Zeitgenossinnen - irgendwie diskriminieren möchte. Im Gegenteil: Ich schätze sie sehr! schmunzel