Verbandkasten wohin ?????????

von: Juergen

Verbandkasten wohin ????????? - 13.10.10 17:32

Wo findet der Helfer im Notfall euer Erste Hilfe Kit?
Es scheint so, dass keiner am Rad darauf hinweist. Ich habe es jedenfalls noch nie gesehen und hier mit der SUFU gar nix gefunden.

Wo bewahrt ihr es auf?
Lenkertasche?
Frontroller?
Backroller?
Satteltasche?
Kulturbeutel?

Wo soll einer suchen, wenn ihr in der Pampa verletzt seid?
Woher soll überhaupt jemand wissen, dass Ihr so was mitführt?
Habt Ihr die Stelle mit so einem Aufkleber markiert?
An meinem Moped hatte ich das Erste-Hilfe-Set sichtbar hinten am Koffer , wasserdicht in der Kartenhülle verzurrt.
Ist das übertrieben?
Wie ist Eure Meinung dazu

Herzliche Grüsse
Jürgen
von: superaxel

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.10.10 17:35

Ich habe ein kleines "FirstAid-Kit" von Ortlieb, das ich auf Reisen und oft beim MTB unterm Sattel transportiert habe. Schön rot, so kann mans kaum übersehen.

In meinen Augen fürs radeln völlig ausreichend, lediglich Rettungsdecke und Handschuhe hab ich zugepackt.

Axel
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.10.10 17:40

Gehört zwar nicht zum Thema, aber:
Mit welcher Klebeverbindung hält Dein Aschenbecher auf dem Alukoffer`?
von: Juergen

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.10.10 18:03

Hallo Cathrin,
naturlich mit dem Gausekleber
von: JaH

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.10.10 18:06

In Antwort auf: Jürgen015
Wo findet der Helfer im Notfall euer Erste Hilfe Kit?
Es scheint so, dass keiner am Rad darauf hinweist.

Hm, nö, da weise ich auch nicht drauf hin, denn wenn ich es selber nicht herauzsholen oder sagen kann wo es ist, dann sind die Verletzungen höchstwahrscheinlich eh so schwerwiegend, dass es mehr braucht als das wenige, was ich für gewöhnlich beim Radfahren mitschlöre.

Was ich mitnehme, hängt von der Art und der Länge der Tour ab. Wobei ich tendentiell inzwischen immer weniger mitnehme und mich mehr und mehr auf nen paar Pflaster, 2 verschiedene Mullbinden, ein klein wenig Tape, Verbandtuch und sowas beschränke. Halt für einfachste Erstversorgung. Je nach Witterung (gut das ich mich darauf hinweise) kommt dann auch ne Rettungsdecke mit (muss ich also langsam mal dazupacken).

Für längere Sachen, oder aber in Ecken wo nicht an jeder dritten Kreuzung ne Apotheke steht, nehme ich dann eine kleine Tasche mit, wie es sie jedes Jahr mit nem kleinem 1° Set in den Supermärkten gibt, wo dann noch ein paar Dinge mehr drin sind, so dass ich das RV Täschchen voll bekomme.
Letztes Mal hab ich es mit den Klettbändern der Tasche an den Haltestreben vom Träger festgemacht. Oder an den hinten Taschenzusatzsschlaufen der großen Ortliebs.
Sämtliche Sachen sind in einer Druckverschlußtüte, die dann nochmals in eine weitere solche hineinkommt, so daß Dichtigkeit gewährleistet ist, schnelles daran herankommen, aber problemlos möglich bleibt.

Aussen anbringen halte ich für richtig und wichtig. Jedoch nehme ich für Tagestouren nur eine kleine Auswahl in einer Druckverschlußtüte mit (LUFF-mäßig im Gewicht reduziert) und die ist dann in der Radtasche.
von: Eisbaer54

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.10.10 18:08

Ich habe immer dieses Kit in der Lenkertasche mit und zusätzlich noch Sprühpflaster. Die gesamte Tasche habe ich ja auch bei kleinen Wanderungen am Mann.

Herzliche Grüße
Hubert
von: estate

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.10.10 18:25

Irgendwie frage ich mich ehrlich, wozu man einen Verbandskasten unterwegs braucht.
Auf meinen langen Touren habe ich eine Wundauflage mit. Etwas Klebeband sollte man eh bei den Fahrradreperaturwerkzeugen haben.
Alles andere macht ein Verbandskasten auch nicht mehr heil.

Als jahrelanger Sanitäter und häufiges Unfallopfer ;-) habe ich uebrigens noch nie etwas Verbandskastentypisches gebraucht.
von: Deul

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.10.10 18:51

Ich hab den Kit im Camelbak.

Detlef
von: Michael B.

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.10.10 19:24

In Antwort auf: superaxel
Ich habe ein kleines "FirstAid-Kit" von Ortlieb, das ich auf Reisen und oft beim MTB unterm Sattel transportiert habe. Schön rot, so kann mans kaum übersehen.

In meinen Augen fürs radeln völlig ausreichend, lediglich Rettungsdecke und Handschuhe hab ich zugepackt.

Axel


dito
von: Tom11

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.10.10 20:44

In Antwort auf: estate
Irgendwie frage ich mich ehrlich, wozu man einen Verbandskasten unterwegs braucht.
Auf meinen langen Touren habe ich eine Wundauflage mit. Etwas Klebeband sollte man eh bei den Fahrradreperaturwerkzeugen haben.
Alles andere macht ein Verbandskasten auch nicht mehr heil.

Als jahrelanger Sanitäter und häufiges Unfallopfer ;-) habe ich uebrigens noch nie etwas Verbandskastentypisches gebraucht.




Zum Glück brauchte ich bisher das Erste-Hilfe Zeugs nur für andere Verunglückte. Es befindet sich bei mir immer in der linken Satteltasche bzw. Außentasche vom Rucksack. Meine Blutgruppe steht vorne im Helm.
Gruß Tom
von: estate

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 14.10.10 07:27

In Antwort auf: estate
Irgendwie frage ich mich ehrlich, wozu man einen Verbandskasten unterwegs braucht.
Auf meinen langen Touren habe ich eine Wundauflage mit. Etwas Klebeband sollte man eh bei den Fahrradreperaturwerkzeugen haben.
Alles andere macht ein Verbandskasten auch nicht mehr heil.

Als jahrelanger Sanitäter und häufiges Unfallopfer ;-) habe ich uebrigens noch nie etwas Verbandskastentypisches gebraucht.



Ich wollte mich noch korrigieren, und sagen, dass eine Rettungsdecke bei Schock in kühleren Temperaturen, und bei warmer Sonneneinstrahlung hilfreich ist.
von: gw_köln

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 14.10.10 09:34

wir haben die 1. Hilfe-Sachen und Medikamente im Frontroller links und nur das da drin und deutlich gekenntzeichnet mit Halbmond und Roten Kreuz. So ist es immer zu finden.
Für Gegenden, in denen es keine Apotheken oder schwierige medizinische Versorgung gibt auch mit Kanülen etc (sind für ein Jahr unterwegs).
grüße
gunda
www.silkroad-project.eu
von: Felis

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 14.10.10 16:15

Hallo Jürgen
Wenn ich mit dem Rucksack unterwegs bin, sieht man meine Apotheke in einer schwarzen Ortliebsatteltasche unter dem Sattel hängen. Ich habe auf die Tasche ein weithin sichtbares 1.Hife-Kreuz gesprayt. In den Seitentaschen führe ich die Apotheke in einem wasserdichten Sack aussen gut sichtbar in einer der Netztaschen. Da kommt jeder ran, auch wenn ich mal, was ich nicht hoffe, nicht mehr ansprechbar wäre.
von: svenTsmiegel

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 15.10.10 21:56

Hallo Jürgen,
ich fahre auch ein DIN 13167 im ortlieb First-Aid-Kit spazieren. Bei mir passt aber noch jede Menge anderes Gedöns mit rein, z.B. ne Alu-Dose mit den wichtigsten Medis, ein Feuerstarter, kleines Messer und ner kleinen Solitaire.
Bei mir hängt das Ding auf großer Tour gut sichtbar quer hinter meiner Zeltrolle, für jeden von hinten sichtbar.

Die Argumente von Hobby-Waldläufern kann ich nicht ganz nachvollziehen "...dann bin ich eh so schwer verletzt, dass mir das zeug nix mehr hilft" schmunzel So ein Quatsch.
Ich für meinen Teil hab das Zeug ganz gern auch für andere Radler dabei, ich helf halt gern und oft wenn ich kann. Den Pack hab ich selbst eignetlich noch nie gebraucht (außer Heftpflaster um diverse Piercings vor Scheuerstellen zu schützen), fülle ih aber regelmäßig wieder frisch auf. Wegschauen ist nicht.
Gruß, Sven
von: svenTsmiegel

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 15.10.10 21:59

Tom, ernsthaft, super Idee mit der Blutgruppe.

Eine Idee reicher, Sven
von: Job

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 16.10.10 05:30

In Antwort auf: Jürgen015
Wo findet der Helfer im Notfall euer Erste Hilfe Kit?


vorn, in der kleinen gelben wasserdichten rolltasche an der Lenkertasche. Rot wär mir lieber gewesen, aber wenigstens ist ein kreuz drauf.

:job
von: Juergen

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 16.10.10 06:41

Hallo Job,
Danke für das Photo und @alle für die ausführlichen Antworten.

Bei der nächsten Tour werde ich die Idee von Job aufnehmen und die Sachen in einer wasserdichten Rolltasche unterbringen.
Hat den grossen Vorteil, flexibel in der Mitnahmemenge (Rettungsdecke) zu sein.

Bei mir kommt die Rolle ans Körbchen mit Druckverschluss, sichtbar gekennzeichnet mit dem Kreuz und dem roten Halbmond.
Ich werde die Rolle immer dranlassen, denn meistens passiert ja was, wenn man gerade mal eben nur um die Ecke fährt.

Die Idee, auf die Blutgruppe hinzuweisen, find ich richtig gut.

In der Hoffnung, dass uns allen nix passiert

beste Grüsse
Jürgen
Hier ein Link für den roten Beutel
von: otti

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 16.10.10 06:51

Hallo Jürgen,

und ich wäre Dir dankbar, wenn Du Dich beim nächsten Mal mit einem Fragezeichen begnügen würdest. Weder ist Deine Anfrage wichtiger als andere, noch wirst Du eine schnellere Reaktion von Mitgliedern dieses Forums bekommen - schneller als wir eh schon reagieren, geht nicht - noch möchte ich einen Wettstreit der Frage- und Ausrufezeichen. Und wichtiger als andere Teilnehmer bist Du auch nicht.
von: Juergen

Re: Verbandkasten wohin ? - 16.10.10 07:09

In Antwort auf: otti
Hallo Jürgen,

und ich wäre Dir dankbar, wenn Du Dich beim nächsten Mal mit einem Fragezeichen begnügen würdest............Und wichtiger als andere Teilnehmer bist Du auch nicht.

Gern geschehen
Gruss
Jürgen
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 16.10.10 07:17

Hehe, ich fahre als Intensivkrankenpfleger gar kein großes 1.hilfe-paket mit mir rum. Die Wunden für die der Inhalt so eines 1.te Hilfte-Pakets reicht, sind eh nicht lebensgefährlich. Bei schwereren Sachen muss man eh anfangen mit Improvisieren. Und ein ordentlicher Verband auf einer langsam vor sich hinblutenden Fleischverletzung bringt mir nicht viel Punkte, ausser dass die Klamotten weniger eingesaut werden. Ob die jetzt in die Klamotten oder in den Verband reinblutet macht keinen großen Unterschied zwinker.

Ich hab ein Spezialpflaster dabei, falls ich dochmal größere Abschürfungen hab (Nu-Derm Thin), Steri-Strips um Platz- und Risswunden zu sichern.

Was ich mir als Intensivpfleger wünschen würde an nem Unfallort wären verschiedene Größen Flexülen/Braunülen und eine Infusion (Voluven HES 6%, oder ne Ringer, im schlechtesten Fall machts auch ne Kochsalzinfusion). Und nett wäre auch ein Oberarmblutdruckmessgerät. Wer also viel mit dem KFZ unterwegs ist (Vertreter,Fernfahrer) und häufiger mal Unfallzeuge wird, könnte drüber nachdenken einen kleinen Notarztkoffer mit dieser Grundausstattung ins Auto zu legen.

Ausserdem günstig ist eine Laerdal-Pocket-Maske: http://www.google.de/products?q=Laerdal+Pocket+Maske&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&ei=ylC5TI-sHcHNswbuwOiwDQ&sa=X&oi=product_result_group&ct=title&resnum=4&ved=0CDYQrQQwAw
Dann aber gleich die mit dem Sauerstoff-Anschluss nehmen.

EDIT: Ich hab aber mittlerweile berufsbedingt einen ziemlichen Tunnelblick und teile alle ein in "lebensgefährlich"-"nicht lebensgefährlich", und kann letzteres kaum noch ernst nehmen zwinker. Und für Lebensgefährlich nutzt so ein erste Hilfe Kit nicht wirklich.
von: aighes

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 16.10.10 07:35

In Antwort auf: IngmarE
Was ich mir als Intensivpfleger wünschen würde an nem Unfallort wären verschiedene Größen Flexülen/Braunülen und eine Infusion (Voluven HES 6%, oder ne Ringer, im schlechtesten Fall machts auch ne Kochsalzinfusion). Und nett wäre auch ein Oberarmblutdruckmessgerät. Wer also viel mit dem KFZ unterwegs ist (Vertreter,Fernfahrer) und häufiger mal Unfallzeuge wird, könnte drüber nachdenken einen kleinen Notarztkoffer mit dieser Grundausstattung ins Auto zu legen.


Bekommt man denn so Zeug als normalsterblicher einfach so? Das nächste Problem ist wohl, dass man das Zeug auch benutzen können muss. Was hilft der Koffer, wenn man nicht weiß, was damit zu machen ist. Nicht jeder ist ausgebildeter Mediziner. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass eine falsche Anwendung eher verschärfend wird.
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 16.10.10 07:52

Es geht nicht darum dass ihr das anwendet. Aber die Chance ist hoch dass ihr z.B. bei nem Unfall auf der Strasse auf einen Mediziner oder einen Pfleger trefft der eine Flexüle legen kann. Und dann darf auch der Pfleger das im Notfall.

Das Thema beginnt: wie kann der Helfer mein 1.te Hilfe-Set finden. Ja, bei so ner Fragestellung geht ihr davon aus schwerer verletzt zu sein. Da helfen euch so ein paar Verbände aber nicht. So ein 1.te Hilfe Set ist genau das wie es eigentlich heisst: ein Verbandsset. Aber Leben retteste damit eher nicht.

Wenn du aber im Auto unterwegs bist, ist Gewicht nicht so störend. Hier kann man mit nur wenig mehr Material im Notfall einem zufälligen Helfer sehr gutes Handwerkzeug in die Hand drücken. Deshalb die Empfehlung für Pendler, Vertreter, Trucker. Preis-Leistungsgünstig ist diese Zusammenstellung: http://www.schmitzmed.de/shop/product_in...-din-13155.html
Hier braucht man nur noch Flexülen in verschiedenen Größen, ein Infusionsbesteck und eine Infusionslösung.

Wenn mir ein KFZler so einen Koffer in die Hand drückt, könnten sich die Überlebenschancen eines möglichen Opfers drastisch erhöhen. Ein 1.te Hilfe-/Verbandskoffer kann das nicht.

Und als kleineres Verpackugnsvolumen würde ich immer ne Pocket-Maske empfehlen, die ist mMn erstmal wichtiger als Verbandsset, weil sie die Hemmschwelle zur Beatmung stark verringern. Ein Unfallopfer sieht im Gesicht selten so aus wie in Krankenhaus-Serien zwinker.

Die weitere Ausrüstung beginnt dann halt schon zu wiegen. Vom Gewichts-Nutzen-Verhältnis stehen vermutlich die Guedel- und Wendeltuben an nächster Stelle. Wiegen kaum was, sind klein, haben aber immensen Nutzen (steckt man in Mund oder Nase und kann so Atemwegen freihalten bei zuschwellendem Gesicht z.B.). Könnte man für die Reise aus dem Koffer nehmen und danach wieder reinpacken.
von: MatthiasM

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 16.10.10 07:59

Das stimmt. Ingmar als Intensivpfleger weiß damit umzugehen, und in meinem Bekanntenkreis hab ich einige aktive RettSan/RettAss, die fahren mit einem relativ kompletten "Notarztkoffer", (OK, ohne Medikamente und ohne Sauerstoff) im Auto herum, d.h. die Leute, die damit umzugehen wissen, haben die "verschärften" Sachen i.d.R. dabei. Ich hab zwar nicht im Auto und nicht beim Radeln, aber in meinem Berg- und Höhlenverbandzeug dafür Valoron N drin (für mich, wenn ich mit Bänderriß im Sprunggelenk trotzdem zu Fuß selber wieder aus der Höhle rauskommen muß) und zwei Wendl-Tuben (um einen dämmernden Halbbewußtlosen mal eine Minute aus den Augen lassen zu können, ohne daß er erstickt oder beim Aufwachten erbricht..). Berg- und Höhlen-Erste-Hilfe ist Katastrophenmedizin.

lG Matthias

PS.: Ingmar hat den Wendl-Tubu schon erwähnt, und die Dinger kann man gefahrlos im Selbstversuch vorm Spiegel üben.
PPS.: Wegen dem Valoron N bitte keine Diskussion - bei dem Zeug weiß ich, was ich tue und es ist auch NICHT für die normale Erste Hilfe gedacht....
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 16.10.10 08:05

Ich hab mal rumgefragt, bei mir auf Station sind es die wenigsten die so nen größeres Paket im Auto haben. Rettungsassistenten/-sanis sind da nochmal ne andere Schiene, weil die ja nur Notfallmedizin erleben. Ich selbst fahre nie mit dem KFZ, kann so nen Koffer nicht mit rumtragen. Aber ich kann durchaus zufällig zu einem Unfall hinzukommen.
200EUR alle paar Jahre sind wirklich keine Investition, und im Prinzip muss man nur einen Teil des Inhalts tauschen. Für den Guedel- und Wendeltubus ist es mMn ziemlich wurscht ob das Verfallsdatum der Steri ablief. Im Notfall ist es besser einen hinterm Verfallsdatum zu haben, als gar keinen.
Pflegekräfte sind die größte Berufsgruppe, und Ärzte gibts auch en masse, die Wahrscheinlichkeit ist also schon höher, dass man so einen Koffer bei nem Unfall auch an den Mann bringen kann.
von: jovo

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 16.10.10 08:49

Wenn man so anfängt, dann sollte man aber auch an die Todesursache Nummer 1 denken.
Dann braucht man im Auto auch einen Defi.
Die machen's ja anscheinend inzwischen automatisch, so dass theoretisch auch ein Laie helfen kann.
Frage: Gibt's Defis überhaupt mit Stromversorgung über einen 12 Volt Anschluss?
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 16.10.10 08:58

Wenn man diese Summe übrig hat, ist das sicher keine schlechte Idee! Man ist ja schnell mal zum Parkplatz rausgerannt.

Das wichtigste bei nem Herzstillstand ist die frühzeitige Wiederbelebung. Ist fast so wie bei nem warmen Motor.

Es kann sein dass du als Laie schon durch ne halbe Minute Herzmassage das Herz wieder startest, selbst wenn du das nicht perfekt machst, einfach weil du direkt daneben stehst und ne Viertel-Minute nach Herzstillstand (wenn du kurz die Lebenszeichen geprüft hast) mit Drücken beginnst.
Heutzutage hat man auch wieder die Empfehlung geändert, einfach Mitte des Brustbeins, nichts mehr mit Zweifinger-Regel oder sowas. Und dann fortwährend Drücken und nicht mehr Beatmen wenn man alleine ist.

EDIT: Keine Angst wenn was knackt, das ist erstmal zweitrangig, und bei älteren Menschen normal. Passiert bei älteren Menschen eigentlich bei fast jeder Wiederbelebung.
von: aighes

Re: Verbandkasten wohin ? - 16.10.10 09:09

Sicherlich, das ist alles durchaus hilfreich. Wenn der Verunfallte selber so ein Rucksack mit Defi im Wagen hat und du auch noch zufällig in der Nähe bist, wenn er bewusstlos ist ist es nicht besonders hilfreich. Kümmerst du dich mit den dir vorhandene Mitteln um den Patienten, oder suchst du im Auto nach dem Rucksack?
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 16.10.10 09:13

Es kann sein dass Helfer anwesend sind. Die dürften erst telefonieren und dann das Fahrzeug durchkramen. Wenn ich alleine bin, dann telefoniere ich zuerst (phone first), selbst wenn die Person nur bewusstlos ist und noch atmet (kann ja z.B. ne Hirnblutung sein). Und drücke dann.

Ja, logisch, es ist immer ne Frage Aufwand-Nutzen. Wenn ich aber z.B. ein sehr hohes Einkommen hab, ist der finanzielle Aufwand für so nen minimalkoffer und einen selbstständigen Defi nicht hoch, und die Chance dass es mal was nützt ist durchaus gegeben.
von: aighes

Re: Verbandkasten wohin ? - 16.10.10 09:14

Und da du ja "vom Fach" bist, hätte ich auch eine Frage zu der Blutgruppe. Ist es nicht eher so, dass man ohnehin erstmal 0- oder Kochsalzlösung bekommt, bis man einen Schnelltest gemacht hat? Bzw. welchem Dokument wird geglaubt?
von: MatthiasM

Re: Verbandkasten wohin ? - 16.10.10 09:27

In Antwort auf: IngmarE
Ja, logisch, es ist immer ne Frage Aufwand-Nutzen. Wenn ich aber z.B. ein sehr hohes Einkommen hab, ist der finanzielle Aufwand für so nen minimalkoffer und einen selbstständigen Defi nicht hoch, und die Chance dass es mal was nützt ist durchaus gegeben.


Das kann ich nachvollziehen. Wenn man als Laie mit irgendeinem Stück Ausrüstung nichts anfangen kann, dann fehlt es nicht. Wenn man aber selber als Ersthelfer was damit anfangen könnte und es nicht dabei hat und man ggf. hilflos danebenstehen muß, dann ist das je nach Situation das besch****, was einem passieren kann. Ich hab mal (in an earlier life) bei der Feuerwehr gelernt, daß und wie man mit einem 12kg-Pulverlöscher einen kompletten PKW ablöschen kann. Seidtdem suche ich nach einer venünftigen Möglichkeit, einen solchen Oschi sicher und solide in unserem Privat-PKW unterzubringen. Die kleinen 2kg-Spielzeuglöscher sind nur eingeschränkt nützlich...

@ Henning, Blutgruppe für die Erste Hilfe oder Notfallversorgung interessiert keinen, da wird mit Ringer, Kochsalzlösung oder vergleichbarem aufgefüllt... Kann sein, daß der Notarzt die Blutgruppe ermittelt, wenn er einen Schwerverkletzten in der Klinik anmeldet und schonmal "Nachfüllung" vorbestellt.


von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 16.10.10 09:29

In der Notfallmedizin bekommste üblicherweise keine Blutkonserven. Du bekommst Volumen, damit du nicht in nen Volumenmangelschock gerätst. Früher war das einfach Kochsalz, um etwas mehr Blutvolumen zu schaffen. Kochsalzlösung ist aber nicht so physiologisch, besser ist ein Mineralgemisch (Ringer, ist im Prinzip steriles stilles Mineralwasser). Noch besser sind Infusionen die bestimmte Zuckerarten enthalten, die binden Flüssigkeit zusätzlich in den Gefäßen, sorgen für eine Verlagerung Gewebe->Gefäße. Heisst dann im Fachhandel auch eingängig Voluven.

Dann kommste entweder vom Unfallort ins CT und dann in den OP, oder erstmal zu uns zur Stabilisierung, dann CT, evtl. OP. Die ersten Blutkonserven bekommste dann bei uns oder im OP. In der Notfallmedizin wird nur stabilisiert und versucht dich so schnell wie möglich in einen OP oder auf ne ITS zu schaffen.
Und nein, wir verlassen uns auf kein Schreiben was du mit dir rumträgst. Soweit ich weiß wird im richtigen Notfall 0 gegeben, und dann ist unsere Transfusionsmedizin auch sehr schnell. Innerhalb von 20-25min haben wir spätestens deine Blutgruppe und Konserven auf Station.

Im übrigen kann es ja auch sein, dass der Patient mal eine leukämische Erkrankung hatte und jetzt durch ne Knochenmarkspende eine andere Blutgruppe, und er nur den alten Ausweis mit sich rumschleppt. Es wird zwar noch neben dem Bett ein Test gemacht, aber Transfusionszwischenfälle sind so eklig, ich glaub rechtlich ist das gar nicht möglich sich auf so einen Ausweis zu verlassen.

@Matthias: Das schöne an den modernden Defis ist, dass sie selbstständig arbeiten. Du brauchst den Patienten nur zu bekleben (eindeutige Zeichnungen) mit den zwei großen Elektroden. Der Defi macht ein EKG, wertet das aus und entscheidet dann ob er schockt oder nicht, und warnt noch vor "bitte treten sie zurück".
von: aighes

Re: Verbandkasten wohin ? - 16.10.10 10:05

Das hätte mich auch ehrlich gesagt stark gewundert, wenn dem nicht so gewesen wäre. Allerdings hört und liest man recht häufig, dass so eine Blutgruppen-Ausweis Leben retten kann.

Für uns Radreisende ist so ein Rucksack bzw. der Defi (wobei in Kombination mit Forumslader.....) eher nicht praktikabel. Sodass wir uns auf unseren "einsamen" Reisen meist mit einem Verbandskasten (hieß der früher nicht auch mal so) zufrieden geben müssen. Gibt es da Kurse, wie man aus so einem Paket das optimum rausholen kann? Sprich alles, was über die Wundversorgung hinaus geht.
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 16.10.10 10:12

Spätestens wenn man ne kleinere Gruppe ist und Gepäck etwas verteilen kann, finde ich ne Laerdal Pocket-Maske noch sehr sinnvoll. Ich hab nen Schlüsselanhänger, wo eine Schutzfolie drin ist, die man übern Mund legt. Die Pocket-Maske hab ich bei Autofahrten und in größeren Gruppen dabei. Die kostet nicht viel, geht ja nicht kaputt. Ganz ehrlich, bei Unfallopfern leidet oft das Gesicht. Jemand mit ner aufgefetzten Lippe zu beatmen ist ohne so ne Maske nicht so einfach.

EDIT: Ausserhalb Europas haste ganz andere Sorgen. Da würde ich sogar nen Set Kanülen,Flexülen,Einwegspritzen mitnehmen. Davor gruselt es mich wirklich, irgendwo in der Pampa ins KKH zu kommen und im Nebenraum bürstet die Schwester die Glaskolbenspritze aus. Am besten ist ne Versicherung die auch einen Rücktransport auf ITS-Niveau finanziert.
von: MatthiasM

Re: Verbandkasten wohin ? - 16.10.10 10:24

Für Radreise speziell weiß ich keine Kurse, aber Outdoorveranstalter oder auch mal der Alpenverein bieten solche speziellen Kurse für "erweiterte Erste Hilfe" an, wenn eben nicht der First Responder nach 10, der Rettungsdienst nach 15 und der Notarzt nach 25 Minuten einschlagen (im Hochgebirge bei Sauwetter, auf Trekkingtour oder in einer großen Höhle kommt eventuell tagelang gar niemand...).

lG Matthias
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 16.10.10 12:39

Hallo Jürgen, ich habe seit ca. 20 Jahren (ADFC Tourenleiter) immer eine kleine Tasche in der Lenkertasche bereit. Für meinen Sohn mal schnell ein Pflaster herausgeholt und auch bei meinen Touren mit dem ADFC musste ich schon mehrmals die Tasche herausholen. Das letzte Mal auf Terschelling (Aug. 2010). Junge ist auf den sandigen Wegen ausgerutscht und hat sich das Knie aufgeschlagen. Ich habe bisher noch nichts benutzt, scheinbar fliegt ein Engel hinter mir her ;). Ich habe bei Tagestouren, wenn ich die Lenkertasche benutze immer alles dabei. Gruß [...]
von: Faltradl

Re: Verbandkasten wohin ? - 16.10.10 16:45

In Antwort auf: aighes
Allerdings hört und liest man recht häufig, dass so eine Blutgruppen-Ausweis Leben retten kann.

Das liegt daran, das jeder der keine Ahnung davon hat, das alte Märchen weitererzählt. Klaro, schließlich klinge es ja so gut. Und Aktionismus, der nur ein gutes Gefühl bringt, wird beliebt bleiben solange es Menschen gibt.

Hinzu kommt noch, dass wirklich sinnvolle Ausweise mit dem Blutgruppenmärchen in einen Topf geworfen werden. - Mit sinnvollen Ausweisen meine ich Informationen über Allergien oder Krankheiten. Z.B. Allergie gegen Insektenstiche oder Diabetis, natürlich incl. dem entsprechenden Notfallset. Oder auch Allergien gegen Medikamente.

Gruß, Bernhard
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 16.10.10 20:18

Genau, wichtige Infos:
-Allergien;
-welche chronisch bestehenden Krankheiten, bzw. Vorerkrankungen mit bleibenden Schäden,
-welche Medikamente nimmt man zu welcher Tageszeit (der Zettel kann A7-Format haben, in der Form ASS100 1-0-0);
-welche OPs,
-welche Implantate
-Name und Telefonnummern der Angehörigen

Das am besten auf einem Blatt A5 unterbringen, Allergiepass und Prothesenpass dranheften, das reicht eigentlich. Nicht zuviele Papiere am Mann tragen. Weil so ein riesen Wust an Dokumenten, dann in einer großen Hektik keiner mehr durchschaut, weil einfach die Zeit fehlt und man das Portemonnaie dann erstmal zur Seite legt, bis der Patient stabil ist.
von: JaH

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 17.10.10 09:33

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: IngmarE
Was ich mir als Intensivpfleger wünschen würde an nem Unfallort wären verschiedene Größen Flexülen/Braunülen und eine Infusion (Voluven HES 6%, oder ne Ringer, im schlechtesten Fall machts auch ne Kochsalzinfusion). Und nett wäre auch ein Oberarmblutdruckmessgerät. Wer also viel mit dem KFZ unterwegs ist (Vertreter,Fernfahrer) und häufiger mal Unfallzeuge wird, könnte drüber nachdenken einen kleinen Notarztkoffer mit dieser Grundausstattung ins Auto zu legen.


Bekommt man denn so Zeug als normalsterblicher einfach so? Das nächste Problem ist wohl, dass man das Zeug auch benutzen können muss.

Weitaus bedeutender als die Frage ob ein Ersthelfer es auch benutzen könnte, ist der Fakt/Umstand, dass Ersthelfern ohne ärztliche Anleitung eine medizinische Behandlung die über den begrenzten Bereich der Ersthilfe, wo das Standard 1.Erste Hilfe "Paket" für ausreicht, schlicht verboten ist bzw . ... hm, jetzt frage ich mich selber wo das genau steht, was mir bei der Ersthelfer Ausbildung dbzgl beigebracht. Ich muss mal jemanden fragen und versuche es nachzuliefern.
von: JaH

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 17.10.10 09:37

In Antwort auf: IngmarE
Wenn mir ein KFZler so einen Koffer in die Hand drückt, könnten sich die Überlebenschancen eines möglichen Opfers drastisch erhöhen. Ein 1.te Hilfe-/Verbandskoffer kann das nicht.

Aha. Druckverband läuft bei Dir also bereits ausserhalb der Möglichkeiten eines Standard 1.Hilfe Sets.

*jodel* *kopfschüttel*
von: RuhrRadler

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 17.10.10 10:08

In Antwort auf: Tom11
...Meine Blutgruppe steht vorne im Helm.
Gruß Tom


Moin,

habe gerade mal meine Frau (seit über 10 Jahren als Notärztin unterwegs) gefragt:

1. Würde bei einem verunfallten Radfahrer kaum ein Notarzt oder Rettungsdienstler in den Helm schauen. Da steht bei 9999 von 10000 Radlern nämlich nix drin. Und wenn, würden sie sich eh' nicht darauf verlassen.
2. Wenn Blut rein muss, kommt im Notfall "Null negativ" rein, das passt zu allem.
3. Besser einen offiziellen Ausweis mit Hinweisen auf Allergien, Antikörper etc. an gut erreichbarer Stelle, z.B. Portemonnaie, weil da z.B. nach dem Personalausweis geschaut wird.

Und mal über einen Organspenderausweis nachdenken!

Grüße
Christian

von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 17.10.10 10:12

Druckverband kann man improvisieren, deshalb macht das Verbandspäckchen keinen Unterschied in der Überlebenswahrscheinlichkeit.

Im Zweifel bei größeren Geschichten muss man ein T-Shirt zusammenknüllen und das mit der Faust und dem Körpergewicht auf die Blutung pressen. Das funktioniert besser als Druckverbände. Da der Patient nicht bewegungsfähig ist und nicht allein gelassen werden kann, bringt ein Verband keine Vorteile gegenüber der Faust-Methode.
von: JaH

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 17.10.10 10:18

Aua. Es ist Sonntag und ich tu mir das an ....


Kein Unterschied, ha?
Wieviele Hände hat ein Ersthelfer für gewöhnlich? Zwei? Macht natürlich keine Unterschied ob man weiterhin beide Hände zur weiteren Benutzung verfügbar hat. Ja ne, is klar.

entsetzt weinend

PS: Von den weiteren Vorteilen "gescheiter Druckverband" versus Dr. "Faust" schreib ich besser erst gar nicht.
von: RuhrRadler

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 17.10.10 10:25

Hi,

Nachtrag:
Seit ein paar Wochen habe ich das "First Aid Kit Radfahrer Care Plus" für 19.95 in der Radtasche, plus ein Döschen Sprühplaster.
Irgendein weißes Kreuz werde ich da noch draufkleben.

Grüße
Christian
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 17.10.10 10:35

Nochmal, einen Druckverband für kleinere Blutungen kann man improvisieren und hat dann auch beide Hände frei. Und bei größeren Blutungen hilft eine Faust viel besser. Versuch mal ne blutende Oberarm- oder Oberschenkelarterie mit nem Druckverband unter Kontrolle zu bekommen. Viel Spass. Bei sowas sitzen bei uns zwei Leute auf dem PAtienten und zerquetschen sich gegenseitig die Finger und werden so in den OP gefahren.
von: JaH

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 17.10.10 11:02

Ich kenn solche Geschichten, wenngleich nicht aus eigener Erfahrung.

Es geht mir dennoch (einmal mehr) höchst "quer" auf welche Weise Du einmal mehr alles in einen Topf haust und dann nach dem verwurstet, was Du als Deinen "Alltag" kennst und die hieraus gewonnenen Schlüsse folglich als etwas allgemein gültiges darrstellst und damit nicht wenige Leute mit Verwirrung/Verunsicherung versorgst, anstatt den Kern dessen mitzuteilen, der eigentlich wichtig ist.

Gute Improvisation fusst auf gutem Grundlagenwissen, aber gerade das nennst Du nicht.
von: Juergen

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 11:30

Hallo Ingmar,
is ja schon toll, was Du alles weisst und kannst.
Vielleicht wäre es ja eine gute Idee, dass Du uns allen das in einem kleinen Kurs mal auf dem nächsten Forumstreffen nahe bringst.

So wie Jochen es meinte, improvisieren mit einfachen Mittel.
Gruss
Jürgen

von: Holger

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 11:50

In Antwort auf: Jürgen015
[...]So wie Jochen es meinte, improvisieren mit einfachen Mittel.

Na ja, Druckverband improvisieren habe ich im Erste-Hilfe-Kurs gelernt. Druckverband besteht aus Wundauflage, Kompresse und Mullbinde

Wundauflage natürlich am besten eine sterile aus dem "Erste-Hilfe-Set", wenn die nicht da ist, möglichst sauberes Taschentuch o. ä. Wichtig ist, dass die Blutung gestillt ist.

Druckkompresse: wenn kein Verbandpäckchen da ist, Päckchen Taschentücher, zusammengerollter Fahrradschlauch, je nach dem, was man so hat.

Mullbinde: irgendwas, um das an der Stelle zu halten. wenn kein Verband da ist, Fahrradschlauch, Armling etc.
von: aighes

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 12:05

Ein workshop zum improvisieren ist idR schwer machbar, weil improvisieren darauf beruht, dass man mit dem klar kommt, was man dabei hat und das ist bei jedem anders.

Interessanter wäre meiner Meinung nach ein workshop zu dme Thema, wie man sich selber mit so einem Verbandskasten am besten verarzten kann. Druckverband, normaler Verband und Schienen lernt man ja im normalen Erste-Hilfe-Kurs. Aber was kann man mit diesen Mittel noch so alles "zaubern" und auch an sich selber anwenden?
von: HyS

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 12:12

Ob man noch alles weiß, wenn man selbst verunfallt ist und unter Schock steht?
von: JaH

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 12:13

Ja Holger.
Fahrradschlauch, gute Idee. grins

Was mir in dem ganzen Zusammenhang wichtig ist und was ich auch nicht nur bei dieser Art Ausrüstung immer versuche zu berücksichtigen, ist das Erkennen des möglichen Potentials von Ausrüstung zur möglichst potentiell vielseitigen Verwendung. Sowas bekommt man aber leider auf den offiziellen Erste Hilfe Kursen kaum bis gar nicht vermittelt, weil dort halt nach "Schema F" vorgegangen wird.
Mein erster Erste Hilfe Kurs wurde vom örtlichen Katastrophenschutz (THW Leute?) durchgeführt und war eher ... mau.
Dann ein sehr knappe Pflichtkurs für den Führerschein, der war grottenschlecht.
Und ich hab dann für einen Ü-Leiterschein mal einen Kurs bei der DLRG mitgemacht und der war am Besten.

Okay, okay, es heißt man sollte solcherlei Kurse regelmäßig(er) mal mitmachen, zwecks Auffrischung usw. Ist aber nen anderes Thema.

Neben den Kursen sammelt sich aber so, zumindest bei mir, durch vielerlei Erfahrungen oder Einflüsse, allerlei Wissen bzw. Informationen. Sei es nun durch Nehberg'sche oder andere Survival Bücher, oder was man über so manchen Austausch mit Medizinern aller Art, schlichtes selber Nachdenken, oder gut gemachte TV-Beiträge oder seriöse breit angelegte Wissenschafts-Magazine bzw. Veröffentlichen, oder aber durch den "Sefrin" (Buch: Notfalltherapie im Rettungsdienst). Der Sefrin ist gemacht für Notärzte zum raschen "Nachschlagen" und meines Wissens normal so möglicherweise in neu gar nicht zu kaufen. Ich hab mir über ZVAB.de mal ein Exemplar für kleines Geld zugelegt (5.Auflage von 1991).

Es kommt auch gar nicht so sehr auf aktuellste und umfassendste Fachinformationen an, sondern m.E. für uns "Normalanwender" nur auf die Grundlagen und das sinnvolle Verständnis worauf es eben bei verschiedenen Verletzungen ankommt, worin die typischsten Fehler oder Risiken liegen.
Je nachdem wo man sich dann aufhält, sich zutraut und komplett unabhängig davon ist dann auch die Frage was konkret passiert sein könnte, hängt dann davon ab, was man konkret überhaupt helfen könnte.

Insgesamt ist das Thema "Verletzung" und "Verletzungen unterwegs" bzw. eben "Verletzungen fernab der direkt erreichbaren Zivilisation" (und das kann mitunter sogar um die Ecke der Zivilisation sein!), aber etwas umfangreicher.
Hm, man könnte da mal überlegen ein entsprechendes Wiki-Kapitel aufuzbauen, dass allen für uns relevanten typischen Eventualitäten Rechnung trägt? Oder man sucht im Netz wo es bereits Seiten gibt, die dem zumindest bereits recht nahe kommen.
von: Holger

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 12:16

In Antwort auf: HvS
Ob man noch alles weiß, wenn man selbst verunfallt ist und unter Schock steht?

Wenn man es nie wusste, sicher nicht.

Aber das ist ja bei Erster Hilfe für andere genauso. Im Kurs hat man alles theoretisch, für die praktischen Dinge gibt es Puppen oder andere Kursteilnehmer. In der Realität sieht das dann etwas anders aus, ich denke, da gibt es auch Fälle, in denen Nichtverletzte ebenfalls einen Schock haben, insbesondere, wenn man die Verletzten kennt.

ABer die Chance, dass man sich oder anderen helfen kann, ist sicher größer, wenn man theoretisch weiß, was zu tun ist.
von: JaH

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 12:19

In Antwort auf: aighes
Ein workshop zum improvisieren ist idR schwer machbar, weil improvisieren darauf beruht, dass man mit dem klar kommt, was man dabei hat und das ist bei jedem anders.

Interessanter wäre meiner Meinung nach ein workshop zu dme Thema, wie man sich selber mit so einem Verbandskasten am besten verarzten kann.

Das geht fließen ineinander über.
Improvisieren fängt m.Meinung und Erfahrung nach mit dem Wissen um Grundlagen an bzw. dem Verständnis dessen, was "da" passiert. Also was ist durch eine Verletzung nun anders, was "passiert" da und was hat ein Eingreifen (jetzt schematisch denkend) für konkrete Folgen?
Und wenn man diese Grundlagen verinnerlicht hat, ist man sowohl in der Lage mit vorhandenem normalem Verbandsmaterial gescheite Erste Hilfe gemäßt Lehrbuch zu praktizieren, als auch eben damit oder ganz anderen Dingen zu improvisieren.

Wie Holger das mit seinen Beispielen ja schon angerissen hat.

PS: Früher gab es mal eine Art Improvisations-Training als US TV-Serie. Richard Dean Anderson als "McGyver". lach
Hm, Den Spitznamen hab ich auch mal ne zeitlang ertragen. grins Wobei ich der Typ Leaterhman-User war und nicht Schweizer Taschenmesser.
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 12:39

Die Sache ist doch folgende: Entweder man hat eine arterielle Blutung, dann bekommt doch jeder der nur einmal nen 1.Hilfe-Kurs mitgemacht hat nen Druckverband hin, egal mit welchen Mitteln. Hat man ne größere arterielle Blutung muss man anders, heftiger abdrücken.

Andere Blutungen sind erstmal harmloser, klatscht da irgendwie ne sterile Abdeckung drauf. Also die Kompresse am besten gar nicht anfassen, bevor man sie auf die Wunde schmeisst, sondern Verpackung vorsichtig öffnen und direkt aus der Verpackung auf die Wunde rutschen/kippen. Der Verband über dieser sterilen Abdeckung kann dann auch wieder unsteril sein. Schürfwunden verbinden ist z.B. quatsch. Kleinere und mittlere trocknen am besten an der frischen Luft und verschorfen. Udn für größere ist eine trockene Wundbehandlung wie ausm Verbandskasten nicht geeignet. Die bringt man besten zum Doc und lässt sich ein modernes Wundpflaster (Nu-Derm thin) geben.



Ich würde gar nicht so tief gehen, wichtig ist dass die Leute reanimieren können und vor allem es auch sofort machen.

Es nützt nichts wenn der Rettungsdienst innerhalb von 10min, oder selbst innerhalb von 5min da ist, wenn bis dahin keiner auf dem Patienten rumdrückte. Dann hat man immense Hirnschäden, selbst wenn man den Rest wieder zum Laufen bekommt.

Und man kann auch nichts falsch machen. Der Mensch ist ja schon tod. Mehr als tod geht nicht.

Und selbst wenn man sich unsicher ist, ob da noch ein Puls ist, dann im Zweifel lieber trotzdem drücken. Einem schlagenden Herzen könnt ihr mit der Massage nicht schaden, und im besten Fall wird das Opfer munter und wehrt sich gegen euch.

Nicht mehr beatmen wenn man allein ist, nur noch drücken (100bpm), man hat noch Restsauerstoff im Blut und in den Lungen.

Ich würd euch einfach empfehlen den 1.te Hilfe-Kurs wieder aufzufrischen, das ist das allerwichtigste. Es hat sich auch vieles verändert. Viele Regeln wurden vereinfacht um es Laien zu erleichtern.
Helme bei KRADlern werden abgenommen, aber erst wenn er bewusstlos ist (sonst besteht Erstickungsgefahr wenn er erbricht). Wenn er noch bei Bewusstsein ist, dann Helm drauflassen.

Stabile Seitenlage nochmal erinnern und den Ablauf sich vergewärtigen 1.Eigensicherung,2.Sicherung des Opfers,3.Prüfung des Zustands,4.bei Bewusstlosigkeit sofort anrufen, auch noch bevor man weitere Vitalzeichen prüfte, phone first, "nicht-erweckbare Person, unklare Lebenszeichen"5.Dann erst erste Hilfe.

Was soll ich euch da zeigen?

EDIT:Ja, ich hab die Erfahrung, ich hab schon durch sofortiges Drücken ein Herz wieder gestartet, noch bevor die Ärztin ne halbe Minute später im Zimmer stand. Wegen solcher Momente mach ich den Job und bin kein Ingenieur geworden.
von: JaH

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 13:00

In Antwort auf: IngmarE

Ich würd euch einfach empfehlen den 1.te Hilfe-Kurs wieder aufzufrischen,

Solltest Du vielleicht selber erstmal machen, damit Du aufhörst sowas wie das hier in die Welt zu setzen:
Zitat:
Einem schlagenden Herzen könnt ihr mit der Massage nicht schaden, und im besten Fall wird das Opfer munter und wehrt sich

von so halbgarem und unspezifisch in die Welt gesetztem Unfug wie dem hier
Zitat:
Nicht mehr beatmen wenn man allein ist, nur noch drücken (100bpm), man hat noch Restsauerstoff im Blut und in den Lungen.
ganz zu schweigen.

Den Rest erspar ich mir und uns.


Echt, kommt mir langsam vor wie der Arzt hier, der gerne ohne jedwede weitere Information erstmal pauschal den ausgerenkten Brustwirbel als höchstwahrscheinliches Problem ferndiagnostiziert.

Wobei derartiges Vorgehen gemäß Alltags-Horizont ja leider recht normal zu sein scheint. Der Freund meiner Mutter litt zunehmend unter mehr und mehr Lähmungen in den Extremitäten und viel Zeit wurde durch schluriges Untersuchen und dergleichen vertan, dann wurde operiert weil es ja doch auch nach Karpal Tunnel Syndrom aussah, das brachte aber interessanterweise auch nicht viel.
Dann kommt der Neurologe und diagnostiziert die Feld-/Wald- und Wiesenkrankheit, die Alles und Nichts sein kann und schickt den Patienten zum MRT, um genaueres zu seiner Nervendegenerierungs-Diagnose zu erfahren. Beim MRT fällt dann auf einmal so eine .. golfball?große Verdickung unter der Schädeldecke auf .... ei was ist das denn? Ein Tumor! Na sowas......

Seltsam nur das so Leute wie meine Tante, die ja bloß gelernte Arzthelferin ist, durch bloßes Beobachten der Koordination "diagnostizierte" das es aus dem Kopf kommen muss und nicht von dort, wo die ganzen Dotores unisono meinten.

2 Wochen später ist der gutartige Tumor nach 8h OP draussen und binnen weniger Tage kann der Mann bereits wieder ohne massive fremde Hilfe allein an der Wand entlang gehen (er ist blind).
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 13:09

Ok, ihr wollt noch wundbehandlung mit eingehen auf verbreitetes Falschwissen. Ist aber nicht radfahrspezifisch.

1.Brandverletzungen: Kühlen und feucht halten. Aber keine kalten Tücher, weil sich dann die kleinen Gefäße noch zusätzlich zusammenziehen, 28°C ca. sollte das Wasser haben. Damit fusselfreie Tücher tränken und drauflegen, immer wieder erneuern. Weitere Wundbehandlung erst nach Arztinspektion.

2.Brüche. Nichts selber richten (könnte man alles noch verschlimmern), Bruch in der Stellung fixieren wie er ist.

3.Nasenbluten ;D . Kopf nicht in den Nacken legen, nichts in die Nase stopfen, sondern Nasenflügel lange gegen die Nasenscheidewand pressen, Nase kühlen, Kopf eher vornüber. Blut unterhalb der Nase auffangen.

Vllt. fällt mir noch was ein.
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 13:20

Mein bester, ich bin ein ITS-Krankenpfleger, ich hab ständig Reanimationen im Berufsalltag, zuletzt am Dienstag, und muss weiterhin einmal im Jahr zur Nachschulung zwecks neuer Regeln.

Es wurden gerade vor 4Jahren etliche Regeln stark verändert. Wie z.B. die Empfehlung für Alleinhelfer. Man soll eben nur noch drücken. Ist doch logisch, beim Ausatmen haste den Sauerstoffgehalt der Luft von 21 auf 16% gesenkt. Das heisst, da ist noch etlicher Sauerstoff in der Luft vorhanden. Du hast in den Lungen also noch sauerstoffgesättigte Luft und im Blut auch noch eine gewisse Restsauerstoffsättigung.

Ach egal, was erzähl ich dir, kann man alles nachlesen. Die 100bpm ist im übrigen mWn schon länger so. Wenn du mit der Frequenz von 100 pro Minute drückst, bleiben nach Abzug der Beatmungsunterbrechungen (neues Verhältnis 30:2) noch ca. 75/min übrig, was dann reicht. Wenn man nicht beatmet, als alleinhelfer, soll man weiterhin mit 100er Frequenz pumpen, um den geringeren Sauerstoff auszugleichen (und auch um die Regeln nicht zu kompliziert zu machen).

Theoretisch könnte man bei uns auf der Station auch mit 70bpm drücken, weil wir kontinuierlich beatmen und keine Pausen dafür machen müssen. In der Realität haste trotzdem kurze Unterbrechungen, wenn ein Doc den Ultraschall auf den PAtienten hält z.B.. Wir orientieren uns eigentlich am Blutdruck den wir erzeugen, ob wir effektiv drücken.

EDIT: Ich finds auch krass dass du mir widersprichst ohne dich zu informieren. Genauso werden Laien erst verunsichert und helfen im Zweifel dann erst mit Verzögerung! böse
von: JaH

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 13:33

Mein Lieber!

Es ist mir total Peng welches Diplom Du vor Dir herträgst.

Es wurden nicht Regeln verändert, sondern Empfehlungen angepasst. Hintergrund war bei
Anpassung hin zu weniger Atemspende die Erkenntnis, dass dies erstmal keine dramatischen Nachteile bringt und das die Aufrechterhaltung des Kreislauf zu dem Zeitpunkt wichtiger ist. also eine superoptimnale Sauerstoffversorgung auf hohem Niveau.
Keine Atemspende zu geben, macht nur bei einer kurzen Reanimation überhaupt Sinn. Aber darauf kann jeder kommen, der sich klar macht, wann bei einer Nichtversorgung mit frischer Luft eszu irreparablen Schädigungen insbesondere des Nervensystems kommt.

Ich hab mal gelernt das wenn man mit einer Reanimation beginngm, diese solange durchzuführen ist, bis Atmung bzw. Herzschlag wieder einsetzen, oder aber die Fachkräfte eintreffen und übernehmen. Da das aber nunmal auch dauern kann, kann sich eine Reanimation deutlich länger hinziehen, als der Körper ohne neuen Sauerstoff hirnmäßig überleben kann.
Wenn man jetzt also so unspezifisch verbreitet "Beatmen sie nicht als Ersthelfer", dann pack ich mir an den Kopf und ringe nach Luft.

Es macht halt Sinn auch mal mitzudenken und nicht einfach nur etwas kritklos nachuzplappern.

Die Empfehlung in gewissen Situationen auf die Atemspende ganz zu verzichten hat auch massive psychologsche Gründe. Über die wird in den Empfehlungen aber nicht gesprochen.
Es ist ja so, dass nicht so ganz wenige Menschen auf die Reanimation ganz verzichten, weil sie Angst haben. Angst v.a. auch vor der Atemspende (igittigitt!!) und um genau diese Hemmschwelle zu senken und unter der Annahme das der Rettungsdienst gemäß offziell politisch wichtiger Statistik binnen weniger Minuten vor Ort ist, die Empfehlung halt ganz auf die Atemspende zu verzichten, sofern man allein ist.

Das ist also nur sehr begrenzt eine Sache die auf notfallmedizinischer Logik beruht.

Aber das wusstest Du bestimmt alles schon.
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 13:39

Du bist allein durchs Drücken als Alleinhelfer schon extrem erschöpft, der Positionswechsel für die Atemspende sorgt dann dafür, dass die Alleinhelfer die nur drücken das auch länger durchhalten. Bringt ja nichts, wenn du nach 5min zwar noch drückst, aber so erschöpft bist, dass die wunderbar Sauerstoff-gesättigte Luft nicht richtig zirkuliert.
Hast du das mal an einer Übungspuppe >5min versucht? Wir haben solche Puppen, die auch noch den Erfolg der Maßnahme anzeigen. Das geht nicht mit Positionwechsel.

Es steht nicht in den Empfehlungen: nach 5min machen sie bitte als Alleinhelfer wenigstens mal eine Atemspende.

Und nochwas, die Brustkorb-Kontusionen führen ebenfalls zu einem Luftaustausch, wenn die Atemwege nicht verlegt sind. Das kann man regelmäßig an der Beatmungsmaschine sehen, dass dieser Hub größer ist als das totvolumen. also dass die neue Luft nicht nur bis in die Luftröhre und Bronchien kommt, sondern auch bis ins Gasaustauschende Gewebe.

Man hat ja keine Messungen gemacht an PAtienten während der Reanimation, sondern nachträgliche Studien über den Erfolg. Ein Alleinhelfer hat nunmal mehr Erfolg wenn er nur drückt. Und Laienhelfer haben mehr Erfolge mit einfachen Regeln, die dann im Zweifel eher mal angewandt werden.

Das Hauptproblem ist nicht die falsche Reanimation, sondern gar keine Reanimation.

EDIT: Ich kann es von einem Laienhelfer auch nicht erwarten, dass er ne Schutzfolie dabeihat oder ohne das Mund-Zu-Mund Beatmung macht. Professionelle Helfer sind an den Anblick schnell gewöhnt, aber irgendwie glaube ich, du verdrängst wie Unfallopfer oft im Gesicht aussehen, wenn du von Laien erwartest dass sie das machen. Das hat nichts mit schlechter Hygiene zu tun, und weiter führe ich das nicht aus. Get real.

Ich versteh also auch den hintergrund dieser Forderung, und seh darin nichts politisches, sondern schlicht eine korrekte Schlussfolgerung. Man kann ja nicht die Menschen ändern, oder ihnen das vorwerfen.
von: JaH

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 13:56

In Antwort auf: IngmarE
Ein Alleinhelfer hat nunmal mehr Erfolg wenn er nur drückt. Und Laienhelfer haben mehr Erfolge mit einfachen Regeln, die dann im Zweifel eher mal angewandt werden.

Ja, meinetwegen. Nur für wielange? Bei alldem wird immer irgendein Standard zugrunde gelegt, der mit einem konkreten Fall dann aber oft nicht mehr viel zu tun haben kann.
Ausdauersportler sollen, so hört man, ja doch über ein ausgeprägtes Durchhaltevermögen verfügen...

"im Zweifel eher angewandt..", ja das meinte ich ja. Nur das ist kein Grund das dann zu ner Art "Wahrheit" zu stilisieren. Besser ist es zu sagen, was ideal ist, aber das es unter gewissen Umständen auch anders geht. Aber sowas steht dann ja wieder nicht in Empfehlungen.
Es soll ja Menschen geben, die haben große Ausdauer und/oder deutliche Kräfte bzw. umgekehrt wenig Kraft.
Und Rippen brechen auch gerne mal bei ner Herzdruckmassage, erzählen Rettungssanitäter. Besonders rasch passiert das mal bei älteren Patienten.

Und bei Kleinkindern sieht es dann auch wieder anders aus. Da braucht es keine Kraft, sondern Gefühl, um nicht ganz andere Verletzungen zu produzieren. Und das hält man dann sehr lange durch, ausser vielleicht nervlich.

Und dann gibt es Fälle wie den von Anna xyz, ich hab mit den Nachnamen nie merken können. Eine Chirurgin die damals im Krankenhaus Narwik arbeitete und infolge eines Eisunfalls nun Rekordhalterin einer erfolgreichen Wiederbelebung nach 11,5 Grad Körperkerntemperatur ist. Als der Fall damals dann hier in den Zeitungen publiziert wurde, kam ein Bekannter gerade aus Norwegen zurück, wo er sein praktisches Jahr absolviert hatte und der meinte nur "ja, ich weiß, war ne Kollegin von mir", er machte zu dem Zeitpunkt seine eigentlich letzte Schicht im Krankenhaus und bekam alles aus zweiter Reihe direkt mit. Schon spannend.
Die Sache wurde erst mit deutlichen Zeitversatz publiziert, weil man der Frau Zeit für die Rekonvaleszenz geben wollte und um die ganze Geschichte fachlich sauber aufzuarbeiten.

Solche und mancherlei andere Informationen sammeln sich bei mir dann über die Zeit. So arbeitet die Lebensgefährtin eines guten Bekannten sowohl am "Gashahn" als auch als Notärztin und arbeitet ansonsten auch noch haufenweise, publiziert viel und versucht nen Überblick zu behalten. Und über diese "Schiene" kommt dann immer sehr viel an sehr aktuellen Informationen rüber. Ist schon spannend.
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 14:00

wirr Finde es immer faszinierend, wohin ein Eingangsthema (harmlose Frage, wohin der Verbandskasten am Fahrrad gehört) abgleitet (Richtigkeit von Reanimationsrichtlinien ausdiskutieren). Und das schon auf der ersten Seite der Diskussion!
Ich war bei all den zehntausenden von Fahrradkilometern noch bei keiner Fahrradfahrerreanimation dabei - zumal dem polytraumatisierten Fahrradfahrer selten noch eine Reanimation helfen dürfte. Nichts für ungut, aber für den Radler ist die Rolle Leukoplast doch wesentlich häufiger zu bedienen. grins
von: MatthiasM

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 14:19

Die meisten Laienreanimationen gibt's, wenn irgendwo auf der Straße usw. einer einfach umkippt. Ist wohl nichts fahrradspezifisches. Bei Polytrauma in der Pampa, wo der Notarzt eine Tagesreise entfernt ist, kann man's eigentlich eh nach kurzer Zeit aufgeben (außer frisch herausgezogene Ersoffene oder vom Blitz gestreifte)

lG Matthias

PS.: Wer schon ganz früh, als in der allgemeinen Ersten Hilfe noch lang keinerlei CPR gelehrt wurde, ordentlich ausgebildet wurde, waren Elektrofachkräfte, insbesondere Personal von Schaltanlagen....
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 14:26

Ihr habt sozusagen den Defi gleich dabei grins
von: MatthiasM

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 14:33

[OffOfftopic]
In Antwort auf: catioush
Ihr habt sozusagen den Defi gleich dabei grins

Ich nicht. Ich darf offiziell bloß Schwachstrom (Schwerpunkt Hochfrequenztechnik und Halbleiterei) grins
[/OffOffTopic]
Irnkwie is der Thread jetzt vollends dahin.... bäh
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 14:46

Die Frage ist doch nicht harmlos, weil sie doch von nem schwereren Unfall ausgeht. Sonst würde er ja nicht fragen wo Helfer die Tasche finden.

Dann ist der Weg zu wirklichen sinnvollen Notfallmaßnahmen nicht weit, und ich find es extrem wichtig nochmal klare und sinnvolle Regeln zu vermitteln und Ängste zu nehmen.




@kogaradler:
Natürlich brechen Rippen bei Reanimationen, und manchmal sogar Brustbeine, aber das ist nicht so tragisch (drückt sich dann leichter[/berufszynismus]). Und selbst wenn man jemanden lebendiges aus versehen reanimierenwill, ist das daraus entstehende Risiko geringer, als das Risiko was entsteht, wenn man noch 1-2min rumfummelt und versucht nen Puls zu finden, weil man sich nicht sicher ist.
Dann lieber drücken, lieber gebrochene Rippen, lieber eine Oma die euch anschreit, als dass man da eine Minute zulange versucht nen Puls zu finden und die vorher selbstständige Oma ein Pflegeheimfall wird. Dem Herz schadet man so nicht, und Rippenbrüche, ja, die sind auch ein Risiko, aber Hirngewebe ist das allerwichtigste Gewebe. Und wofür gibts Schmerzmittel. Wer nicht schmerzfrei ist, hat den falschen Arzt.

Hirngewebe ist so wichtig, dass man bei einer Unsicherheit lieber im Zweifel fürs Hirn denken sollte.

Das ist doch auch ne Hauptuntersicherheit bei Laien, das sie sich nicht sicher sind in der Beurteilung.


Weiterer 1.te Hilfe Fehler: Wenn sich jemand am Essen verschluckt (also nicht hustet, sondern einen Brocken im Hals hat), dann erstickt er nicht, sondern erleidet einen Herzstillstand, weil der Klumpen auf einen Nerv drückt, den sogenannten Bolustod. Hier nicht irgendwelche Reste in den Atemwegen suchen, sondern zügig Herzdruckmasage.
von: JaH

nur noch sehr am Rande - 17.10.10 14:59

Zitat:
Und wofür gibts Schmerzmittel. Wer nicht schmerzfrei ist, hat den falschen Arzt.

Sehr am Rande und damit "gut" für hier.

Der eine meiner beiden ältesten Schulfreunde von annodazumals ist vor 3 Jahren an Folgen einer Lungenentzündung verstorben, vor dem Computer sitzend. Es war nicht bekannt das er eine solche hatte.
Wie kann das sein? Lungenentzündungen sind doch schmerzhaft, das muss einem doch auffallen. Zumal er von Kindesbeinen an bei der Freiwilligen Feuerwehr rumrannte und alle gängigen Ausbildungen durchlaufen hatte, zudem dann Polizist geworden war.

Nun ja. Er hatte 1995 einen schweren Unfall, dabei wurde ein Unterschenkel abgetrennt und der linke Arm durch gerissene Nerven gelähmt. Aber litt seitdem unter nicht besser werdendem und praktisch unbehandelbarem sogenanntem Phantomschmerz und "erlitt" dadurch letztlich auch die berufsunfähigkeit.
Er schluckte 5 bis 7 Tage BTM Schmerzmittel auf Morphin-Basis und die haben ihn so wunderbar schmerzfrei gehalten, dass er die Schmerzen der Lungenentzündung nicht wahrnehmen konnte.
Der Arzt der die Obduktion durchgeführt hatte, schrieb daher auch abschließend in den Befund, dass er letztlich an den spätfolgen des Unfalls verstorben ist.

Soviel zu den Segnungen der Schmerzmittel.
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 14:59

scheint so wirr
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 15:05

Also, ich habe immer ein paar sterile Kompressen dabei und eine Mullbinde und zusätzlich noch ein bisschen Desinfektion (Meist Braunolpaste) sowie ein Schmerzmittel. Bei allen Unfällen war dies bisher ausreichend.

Wenn etwas Schlimmeres passiert, braucht man ohnehin einen Rettungswagen/-hubschrauber: Daher ist ein Mobilfunkgerät auf Reisen stets dabei; hinzu kommt eine Karte, um die nächste Strasse auszumachen. In abgelegenen Gebieten (schlechter Mobilfunkempfang) ist es ratsam, grundsätzlich nicht alleine zu fahren.

Einen speziellen Platz habe ich nicht für Verbandsmaterial. Hingegen tausche ich mich mit meinem Gefährten darüber aus, was wir an Material dabei haben, wenn es los geht. Wenn etwas Schlimmes passiert, wissen wir, dass wir unser gegenseitig Taschen öffnen. Das geht schnell und musste nicht nur einmal auf Touren geschehen. Notfälle passieren nicht mal so selten, wenn man in einer Gruppe unterwegs ist.

Eine auf dem Gepäck gut sichtbar angebrachte Markierung (weisses Kreuz auf grünem Untergrund oder rotes Kreuz auf weissem Untergrund) finde ich eine tolle Idee und werde dies bei unserer nächsten Radreise einführen.

Deshalb: Danke für die tollen Ideen in dieser Diskussion.
von: HyS

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 15:09

Zitat:
Wenn etwas Schlimmeres passiert, braucht man ohnehin einen Rettungswagen/-hubschrauber: Daher ist ein Mobilfunkgerät auf Reisen stets dabei; hinzu kommt eine Karte, um die nächste Strasse auszumachen.

Das wäre doch ein guter Grund für GPS, dann kann man gleich die Koordinaten durchgeben und der Rettungswagen findet das Opfer sofort.
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 15:12

Stimmt, Henning. Das hätte ich auch in wirklich abgelegenen Gegenden dabei, in den Alpen ist GPS daher auch unser steter Begleiter.

Hier im Pfälzerwald hat man alle paar Kilometer mit dem Rettungswagen anfahrbare numerierte Rettungsplätze eingerichtet, die man auch auf den Wanderkarten des Landesvermessungsamtes wiederfinden kann. Da braucht es kein GPS. Sie sind auch sonst sehr praktisch zur Orientierung. Ich fände es interessant, ob so ein Konzept auch in anderen Regionen gibt.
von: JaH

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 15:44

In Antwort auf: catioush
Hier im Pfälzerwald hat man alle paar Kilometer mit dem Rettungswagen anfahrbare numerierte Rettungsplätze eingerichtet, die man auch auf den Wanderkarten des Landesvermessungsamtes wiederfinden kann. Da braucht es kein GPS. Sie sind auch sonst sehr praktisch zur Orientierung. Ich fände es interessant, ob so ein Konzept auch in anderen Regionen gibt.

Gibt es. Kam kürzlich was dazu im Radio, aber ich erinnere mich gerade nicht genau wo. *hmmm* Hagen! Die Stadt verfügt über einen flächenmäßig hohen Anteil an Waldgebieten (1/3 oder sowas) und dort werden derzeit solche Schilder installiert, für Stück 20,- Euro die über Spenden finanziert werden. Vermutlich hat man sich sowas wie im Pfälzerwald als Vorbild genommen.
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 16:02

das rettungspunktesystem gibts im hochtaunus auch.
von: sauercity

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 16:54

In Antwort auf: catioush
(...)Eine auf dem Gepäck gut sichtbar angebrachte Markierung (weisses Kreuz auf grünem Untergrund oder rotes Kreuz auf weissem Untergrund) finde ich eine tolle Idee und werde dies bei unserer nächsten Radreise einführen.


Wie sieht es mit den Kreuzen eigentlich bei Reisen in muslimischen Ländern aus? Wissen die Menschen das dort sicher als Erste-Hilfe-Zeichen einzuordnen oder könnte das im Gegenteil für gefährliche Mißverständnisse sorgen - nach dem Motto, hier ist jemannd auf Missionierungstour?

Grüße, Bernd
von: sauercity

Re: Verbandkasten wohin ? - 17.10.10 16:55

In Antwort auf: IngmarE
(...)sondern erleidet einen Herzstillstand, weil der Klumpen auf einen Nerv drückt, den sogenannten Bolustod.(...)


Im Volksmund auch als "Bockwurstbudentod" bekannt.

Grüße, Bernd
von: Faltradl

Re: Verbandkasten wohin ? - 18.10.10 11:22

In Antwort auf: IngmarE
Wer nicht schmerzfrei ist, hat den falschen Arzt.

Leider ist bei den Kenntnissen der Schmerztherapie noch viel im Argen. D.h. da ändert es sich oft nur durch den Generationenwechsel.
von: Tom11

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 18.10.10 17:43

In Antwort auf: RuhrRadler
In Antwort auf: Tom11
...Meine Blutgruppe steht vorne im Helm.
Gruß Tom


Moin,

habe gerade mal meine Frau (seit über 10 Jahren als Notärztin unterwegs) gefragt:

1. Würde bei einem verunfallten Radfahrer kaum ein Notarzt oder Rettungsdienstler in den Helm schauen. Da steht bei 9999 von 10000 Radlern nämlich nix drin. Und wenn, würden sie sich eh' nicht darauf verlassen.
2. Wenn Blut rein muss, kommt im Notfall "Null negativ" rein, das passt zu allem.
3. Besser einen offiziellen Ausweis mit Hinweisen auf Allergien, Antikörper etc. an gut erreichbarer Stelle, z.B. Portemonnaie, weil da z.B. nach dem Personalausweis geschaut wird.

Und mal über einen Organspenderausweis nachdenken!

Grüße
Christian







Hallo,
vielleicht bin ich ja mal der 10000ste.
Zu 3.: Hab ich auch immer bei mir.
Den Tip mit der Blutgruppe im Helm hat mir mal vor langer Zeit ein Notarzt gegeben. Allerdings gings damals ums Motorradfahren...!?

Gruß Tom
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 18.10.10 20:54

gabs nicht mal so ne aufkleberaktion für moppedhelme?

die wurden aber außen aufgeklebt und es stand nicht nur die blutgruppe drauf.
von: RuhrRadler

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 19.10.10 06:12

In Antwort auf: slowbeat
gabs nicht mal so ne aufkleberaktion für moppedhelme?
...


Außen auf den Moppedhelm gehört IMHO der Organspenderausweis.
Hatte ich zu Moppedzeiten auf dem Kinnbügel des BMW-Systemshelms kleben.

Grüße
Christian
von: Anonym

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 19.10.10 09:34

Bei mir würde da stehen "D.N.R.", do not resusciate/nicht wiederbeleben.
Irgendwann lass ich mir das noch als kleines Tattoo auf die Brust stechen.
von: Helmut R.

Re: Verbandkasten wohin ? - 19.10.10 10:55

zitat]
Das wäre doch ein guter Grund für GPS, dann kann man gleich die Koordinaten durchgeben und der Rettungswagen findet das Opfer sofort. [zitat]

Habe ich auch gedacht.
Ich habe den Notruf gewählt und dem Typen am anderen Ende die Koordinaten genannt.
Der konnte nix damit anfangen.
Als dann endlich jemand mir zur Hilfe kam,
der dem erklären konnte wo wir sind,
waren sicherlich 5 Minuten vergangen.
Ist allerdings schon drei Jahre her,
und passiert ist dann auch "Gott sei Dank" nichts schlimmes.

Helmut
von: RuhrRadler

Re: Verbandkasten wohin ? - 19.10.10 12:22

In Antwort auf: Helmut R.
...
Ich habe den Notruf gewählt und dem Typen am anderen Ende die Koordinaten genannt.
Der konnte nix damit anfangen.
...


Ein guter Teil der Rettungsdienstler hält nichts von Navis. Meistens, weil sie keinen Bock haben, die Bedienung zu lernen. Die bei vielen Festeinbauten aber auch ein totaler Krampf ist.

Grüße
Christian
von: aighes

Re: Verbandkasten wohin ? - 19.10.10 12:33

Die Leitstelle hämmert doch die Angaben ohnehin nur in einen Rechner. Dem sollte es ohne Probleme möglich sein a) eine Adresse zu der Koordinate zu finden oder b) ein Kartenbild mit der Koordinate anzuzeigen.
von: MatthiasM

Re: Verbandkasten wohin ? - 19.10.10 13:15

Ort, Straße, Hausnummer zusammen mit einem Rettungswagenfahrer, der sein Revier wie aus der Westentasche kennt ist i.d.R. der Normalfall, so braucht's zumindest im besiedelten Gebiet oder wenn man in Prosa die Straße eindeutig benennen kann (Straße von ... nach.....) keine Koordinaten, und es ist besser, als anhand von möglicherweise fehlerhaften Koordinaten als einziger Angabe einen Ort dann nicht zu finden (GPS-Gerät heillos verkonfiguriert mit irgendwas, was nicht LAT/LONG ist)

Koordinaten aus dem GPS werden dann ganz schnell relevant, wenn Du im Gelände bist (Bergrettung, Notfall jeder Art außerhalb des öffentlichen Straßen- und Wegenetzes, möglicher Rettungshubschraubereinsatz)

Meine 2 Cents als Bergsteiger und Ex-Feuerwehrler
lG Matthias
von: Falk

Re: Verbandkasten wohin ? - 21.10.10 01:23

Unangenehm wird es immer dann, wenn der Rettungsdienst an einer Stelle gebraucht wird, die eben nicht an einer öffentlichen Straße liegt. Das haben wir vor knapp drei Jahren bei einem Arbeitsunfall erleben müssen.

Falk, SchwLAbt
von: Juergen

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.09.13 11:44

In Antwort auf: superaxel
Ich habe ein kleines "FirstAid-Kit" von Ortlieb, das ich auf Reisen und oft beim MTB unterm Sattel transportiert habe. Schön rot, so kann mans kaum übersehen.

In meinen Augen fürs radeln völlig ausreichend, lediglich Rettungsdecke und Handschuhe hab ich zugepackt.

Axel
Ist ja mal interessant zu sehen, wenn man einen alten Faden hochholt, wer nicht mehr dabei ist teuflisch

Ich habe mir jetzt dieses wasserdichte Teil von Ortlieb geholt und lasse es immer am Rahmen.
Mir dient es in erster Linie dazu, bei einem Unfall schnell an Verbandszeug zu kommen. Fremdhelfer sollten es auch sofort sehen , wobei ich glücklicherweise auf Erfahrungen nicht zurückgreifen kann. Medikamente, eine kleine Schere und Pflaster hab ich noch im Kulturbeutel.

Gruß
Jürgen, der den Hinweis auf die Blutgruppe noch nachholen muss

von: Deul

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.09.13 11:51

Ich hab den Kram immer im Camelbak. Bei der letzten Tour die ich geleitet habe war er nach nem Sturz nötig. ein Teilnehmer weis jetzt mehr über Sicherheitsabstandteuflisch

Detlef
von: Faltradl

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.09.13 17:04

Dasselbe Problem mit dem "wo isser" hat man auch beim Auto, obwohl dort Platz genug wäre. Nur die wenigsten Autohersteller sehen einen Platz dafür vor. Dementsprechend fliegt der dann irgendwo herum.

Hat schon damals um 1980 herum die Leiterin des 1. Hilfekurses kritisiert.

In Antwort auf: estate
Irgendwie frage ich mich ehrlich, wozu man einen Verbandskasten unterwegs braucht.

Doofe Frage! Oder warum wohl ist es beim KFZ Pflicht einen zu haben?

Und ja, ich habe es schon mal erlebt das der Inhalt des Verbandskasten nützlich war. Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass unsereiner nicht so verwöhnt ist wie ein Sanitäter ist, der umfangreichere Ausrüstung gewohnt ist.
von: derSammy

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.09.13 17:31

So ganz unberechtigt ist die Frage nicht. Die Wahrscheinlichkeit Opfer eines schweren Unfalls zu werden ist im Auto wohl deutlich höher bzw. wenn man es auf dem Rad wird, dann hat der involvierte und sicher unverletzte Autofahrer nen Verbandskasten zwinker
von: Toxxi

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.09.13 17:38

In Antwort auf: Faltradl
Dasselbe Problem mit dem "wo isser" hat man auch beim Auto, obwohl dort Platz genug wäre. Nur die wenigsten Autohersteller sehen einen Platz dafür vor. Dementsprechend fliegt der dann irgendwo herum.

Echt? verwirrt Ich kannte bisher nur Autos, bei denen es im Kofferraum dafür extra eine Halterung an der Seite gab. Ist bei meinem auch so.

Gruß
Thoralf
von: Keine Ahnung

Re: Verbandkasten wohin ????????? - 13.09.13 19:39

Ein Erste-Hilfe-Täschchen habe ich in einer der Fronttaschen, zusammen mit dem Werkzeug und den Regensachen. Diese Tasche nutze ich dann auch noch zum Transport meiner Notration an Lebensmitteln, Müsliriegeln. Die Tasche beinhaltet also alles, was ich schnell erreichen will.