Re: Bordnetz fürs Fahrrad, in der neuste C´t vom 2

von: k-dieter

Re: Bordnetz fürs Fahrrad, in der neuste C´t vom 2 - 01.11.07 00:09

Hallo Johann,
zunächst einmal vielen Dank dafür dass Du das Thema fachlich kompetent aufgenommen hast. Ich habe mich über deine Stellungnahmen gefreut! Davon lebt ein Forum. Hier meine Stellungnahmen:
Zitat:
... Deine Emotionen bzgl. Ladegerät aus der C’t im richtigen Forum abgelassen hast .... Wie Du hoffentlich gesehen hast haben wir hier ganz andere Lösungsansätze.

Ich beobachte den Thread schon sehr lange. Es gibt für die Aufgabenstellung sehr viele Lösungsansätze. Ziel des Forums ist doch wohl dass man unter Freunden Erfahrungen austauscht und sich gegenseitig vor Schäden schützt. Was sind Emotionen? Sicher nicht, wenn Fakten genannt werden. Unterschiedliche Erfahrungen und Meinungen sind jedoch beim Thema Elektronik normal. Wenn dabei alles so ideal und voraussehbar wäre, dann hätten wir nichts zum Diskutieren und mein Job wäre überflüssig. Jetzt aber endlich zum Topic und unserer Diskussion:
Zitat:
je mehr Elektronik, desto mehr Fehlermöglichkeiten...“ – Deine Aussage erscheint mir hier sehr pauschal und polemisch.

Hätte ich das mit einer Reliability Analysis belegen sollen? Weitere Argumente folgen in dieser Antwort.
Zitat:
die drei in Serie geschalteten Z-Dioden werden eine längere Bergabfahrt vermutlich nicht aushalten und höchstwahrscheinlich durchlegieren,

Es gibt Z-Dioden und andere Z-Dioden (ein Thema der Bauform). Meistens hat man gerade die falschen erwischt. Bei meinen ersten Versuchen für eine Schutzschaltung sind die Z-Dioden hochohmig geworden (Bondig geschmolzen), mit der Folge, dass es wirklich einen Schaltregler-Chip gesprengt hat.
Zitat:
wie im Forumslader eine Thermoabsicherung

Ist eine von vielen Möglichkeiten. Ich suche stets möglichst kompromisslose Lösungen. Ich verwende deshalb in meiner "persönlichen Ladeschaltung" eine mehrstufige Lösung, die auch nach dem "Runterrasen" von >1000 Höhenmeter eines Alpenpasses noch (ohne Abschalten) funktionierte.
Zitat:
stellt der Ansatz aus der C’t, entgegen Deiner Aussage, keine konstante ohmsche Last dar

Sorry, bitte genau lesen, ich schrieb das zum "gezeigten Diagramm"
Zitat:
an die Spannung des Nabendynamos anpasst

Der Tenor meines Betrags war, dass man den (relativ) aufwendigen Wandler nicht benötigt, weil sich die Spannung des Dynamos an die Last anpasst.
Zitat:
Natürlich werden deshalb die im C’t – Ladegerät verwendeten Schottkydioden (SB130 – Sperrspannung 30V) früher oder später in Sperrrichtung mehr Strom fließen lassen

Ich verwende deshalb 200V Dioden und die Schutz-Varistoren (S20K30) sitzen vor dem Gleichrichter, also doppelte Sicherheit
Zitat:
aber es sichert ein Abschalten des Nabendynamos bei zu starker Erwärmung... – dafür läuft dann das Rad den Berg hinunter etwas schneller...

Wenn man das Schutzkonzept so auslegt, dass die Varistoren (oder anderes) erst bei hohen Spannungen einsetzen müssen, dann bleiben die Verluste (und der Bremseffekt) vernachlässigbar. Erklärung: der Dynamo liefert auf Grund seiner mit der Drehzahl (Frequnz) steigenden Impedanz dann fast keinen Strom mehr. Kein Strom - keine Verluste! Wenn gerade kein PDA am Bike ist oder die Scheinwerfer-Akkus schon geladen sind dann wird die resultierende hohe Leerlaufspannung von einem TEMPFET abgefangen (kann über 100 V ab). Mit Last arbeitet der TEMPFET fast so wie ein idealer Schalter (RDSON 0,1Ohm). Also keine weitere "Sattelheizung".
Zitat:
selbst wenn die Elektronik Rauchzeichen gäbe und auch den Kondensator C6, im Ladegerät aus der C’t zerstören sollte, kann man sich der Pufferwirkung von NiMh-Akkus mit 2.3Ah bewusst sein

und wenn ich keine Akkus laden will, sondern nur mein Navi spazieren fahren will?
Zitat:
favorisierten 5V Linearregler (7805) für den PDA (Leistung ca. 1W) zu verwenden bedeutet allerdings, dass am 7805 unter Umständen, bei schneller Fahrt 3-5Watt verbraten werden müssen

ich erwähnte ausdrücklich den Metallflansch des 7805. Mein PDA sitzt am Bike in einer Wasserdichten Outdoor Box. Der 7805 ist auf ein zusätzlich eingebautes Verstärkungsblech geschraubt. Auch ohne diese "Sicherheitskühlung" würde er kaum warm werden. Die ungeregelte Versorgungsspannung pendelt sich bei realen Geschwindigkeíten und je nach Ladestatus des PDA Akkus zwischen 8 und 12 Volt ein. Er verbrät in dieser Applikation maximal 1,5 Watt. Womit wir auch wieder beim Thema "überflüssiger Step-Up/Step-Down Wandler" wären.
Zitat:
dass dabei ein 7805 auch recht schnell an seine Grenzen kommen wird und dann die ICs im PDA den Hut heben

Der "antike" 7805 hat bereits einen Übertemperaturschutz, ist kurzschlußfest und kann praktisch nur mit Überspannungen (>35V) gekillt werden. Dagegen habe ich schon einen PDA Dank eines "zuverlässigen" Schaltspannungsreglers in einem fertig gekauften Adapter im Auto opfern müssen (das Teil erzeugte Spikes). Meine Emotion zum Thema "Fehlermöglichkeiten". peinlich
Zitat:
lassen sich die von Dir favorisierten Varistoren bei Deinem Konzept auch wieder zum Zweck der Erwärmung unter den Sattel bauen

die Antwort darauf habe ich bereits weiter oben gegeben - ich verzeihe dir deine "Emotionen" schmunzel
Ok, nichts für ungut. Ich denke dass unsere Diskussion neue Denkanstöße zur Weiterentwicklung liefern kann. Warum sollte das kein Thema des Forums sein?

MfG
Klaus-Dieter