von: Martin_Bo
Erfahrungsbericht: Hilleberg Nallo 3 GT - 13.01.09 21:26
Hallo zusammen,
vielleicht interssiert es ja den ein oder anderen. Ich hab mal meine Erfahrungen mit dem oben genannten Zelt niedergeschrieben. Am Ende ist es aber eher ein Mix aus Produktvorstellung und Erfahrung geworden.
Über Feedback, Kritik, Verbesserungsvorschläge, falls ich nochmal so etwas schreiben sollte, würde ich mich freuen. Fragen nehm ich natürlich auch gerne entgegen.
Im April 2008 hatte ich ein Hilleberg Nallo 3 GT "günstig" auf der Globeboot in Köln erstanden. Nun hatten wir es einmal kurz über Pfingsten und etwas über zwei Wochen in Norwegen im Einsatz und da möchte euch natürlich meine gemachten Erfahrungen nicht vorenthalten.
Das Nallo 3 GT ist ein Ultraleichtzelt für 3 Personen. Es wiegt laut Hilleberg 2,8 kg ohne Footprint. Will man das Zelt mit dem Footprint ausstatten schlägt dieses mit ca. 620 g zu buche. Mit einem theoretischen Gewicht von 3,42 kg ist es aber immer noch ein wirkliches Leichtgewicht und bietet dazu noch enorm viel Platz für zwei Personen. Das Zelt wird mit 20 Heringen, zwei Stangen mit je 285 cm und einer mit 328 cm Länge geliefert. Der dazu gehörige Packsack ist sehr großzügig bemessen und macht es einfach, das Zelt hinein zu bekommen. Das Packmaß geht für so ein großes Zelt dabei absolut in Ordnung, wie ich finde.
Hilleberg verwendet nach eigenen Aussagen nur sehr hochwertige Materialien. Das Außenzelt des Nallo 3 GT besteht aus einem Silikonbeschichtetem Nylon Ripstop Gewebe und trägt bei Hilleberg die Bezeichnung Kerlon 1200 (Wassersäule: 3000 mm). Es soll eine 4-mal höhere Weiterreißfestigkeit als andere Standardgewebe haben und dabei äußerst leicht sein. Das Innenzelt besteht aus einem Nylon Ripstop Gewebe und bietet genug Schutz vor Kondenswasser welches vom Außenzelt auf das Innenzelt tropfen kann. Für den Boden des Innenzelts verwendet Hilleberg ein recht dünnes Nylon PU Material (Wassersäule 5000 mm), das aber einen durchaus robusten Eindruck macht. Trotzdem empfehle ich den Footprint zu verwenden. Der Boden selbst ist sehr weit nach oben gezogen.
Das Innenzelt wird sehr einfach in das Außenzelt durch O-Ringe gehängt und kann auf Wunsch separat aufgestellt werden. Allerdings benötigt man hierfür extra Halterungen, die separat erworben werden müssen. Zum Einhängen des Innenzelts in das Außenzelt sind genug Punkte vorhanden um ein extremes Durchhängen des Innenzelts zu vermeiden. Der Abstand von Außenzelt zum Innenzelt ist auch mehr als ausreichend. Genauso wie das Innenzelt lässt sich das Footprint per O-Ringe schon vorab befestigen. Dies erleichtert später den Aufbau und man kann alles in einem Rutsch aufbauen.
Der Aufbau des Zelts ist kinderleicht und geht zu zweit sehr zügig (ca. 2-4 min). Zuerst breitet man das Zelt aus und führt die 3 Stangen in die, am Außenzelt liegenden Kanäle ein. Da nur eine Stange kürzer ist, als die anderen, ist auch nur ein Kanal und diese Stange farblich markiert und erleichter so die Zuordnung. Die Stangenkanäle sind nur an einer Seite geöffnet und bieten Platz für zwei Stangen für extreme Wettersituationen und noch mehr Stabilität. Die Stangen lassen sich vor allem zu zweit sehr leicht in die Kanäle einführen und gleiten anstandslos bis zum Ende durch. Hat man alle drei Stangen eingeführt, so befestigt man das Zelt mit Heringen am Kopf oder Fuß, geht an die gegenüberliegende Seite und richtet das Zelt durch ziehen auf und verankert es mit zwei weiteren Heringen. Mit nur vier Heringen steht das Zelt schon ordentlich, wirft aber natürlich noch einige Falten. Um diese zu beseitigen hat man nun die Möglichkeit das Zelt an insgesamt acht Leinen abzuspannen. Je eine am Kopf und Fuß, sowie je drei an den Seiten. Wir haben hier sehr häufig nur die Leinen an Kopf und Fuß sowie je zwei an den Seiten angebrachten Leinen verwendet. Damit steht das Zelt sehr gut und war für das Wetter welches wir bis jetzt hatten ausreichend stabilisiert. Mit Hilfe der Leinenspanner kann man jeder Zeit, die Leinen nach spannen und so das Zelt straff halten. Das Außenzelt reicht bist zum Boden, womit das Zelt eigentlich 4 Jahreszeiten tauglich sein sollte, wobei es hier sicherlich besser Zelte gibt.
Lüften kann man es mit zwei gegenüberliegenden Lüftern die an Kopf und Fuß zu finden sind. Der am Kopf angebrachte Lüfter lässt sich durch einen großen Reisverschluss öffnen, bietet aber im geöffneten Zustand keinen Schutz vor Mücken, da kein „Mückengitter“ vorhanden ist. Am Fuß des Nallo befindet sich der zweite Lüfter. Er ist tief am Boden angebracht und kann nur von Außen hochgerollt und fixiert werden. Die Lüftung funktioniert eigentlich recht gut, Vorrausetzung ist allerdings das das Zelt im Wind und/oder nicht im hohen Gras steht. Steht es im hohen Gras bringt der am Fuß angebrachte Lüfter nicht mehr viel, so dass die Luftzufuhr eingeschränkt ist und eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Kondenswasser besteht. Hier hätte ich mir den Lüfter und die gleich Konstruktion wie sie an der Kopfseite zu finden ist gewünscht. Nämlich einen weiter oben angebrachten und von Innen zugänglichen.
Das Innenzelt bietet für 2 Personen mit seinen Maßen von 1,60m Breite und 2,20m Länge enorm viel Platz. Am Anfang sind die 110 cm Innenzelthöhe schonbeachtlich, doch leider fällt das Zelt recht Steil nach hinten ab und trübt da ein wenig den doch positiven ersten Eindruck (Stellt aber kein großes Problem bei meiner und Sarinas Größe da. Etwa 1,70 cm). Wobei wir bei einem weiteren Problem wären, dadurch dass das Zelt nach hinten sehr steil abfällt kann es passieren das man mit einem voluminösen Schlafsack das Innenzelt wegdrückt, allerdings erreicht man das Außenzelt nur sehr schwer, da der Abstand ziemlich groß ist.
Kleinigkeiten lassen sich in den zwei angebrachten Seitentaschen verstauen und sorgen für ein wenig Ordnung. Einen von Vorne nach Hinten verlaufende „Wäscheleine“ bietet die Möglichkeit kleine Dinge aufzuhängen und sorgt noch einmal gleichzeitig dafür, dass das Innenzelt nicht durchhängt.
Am Ende oberhalb des Innenzelts befindet sich noch ein Lüfter, der durch einen Reißverschluss geöffnet werden kann und durch ein Mückengitter geschützt ist. Der Innenzelteingang ebenfalls mit einem Mückengitter geschützt und kann durch eine weitere Stoffabdeckung komplett geschlossen oder zum Lüften geöffnet werden. Leider ist der Eingang nicht durch einen 360 Grad Reißverschluss zu öffnen oder schließen, dass führt ab und an dazu das man seinen Nachbarn beim aus dem Zelt gehen im Weg hat.
Die Apside ist sehr geräumig und es lassen sich dort jede Menge an Taschen und sonstigem Zeugs unterbringen. Wir hatten bei 8 Taschen immer noch genug Platz, um bei Regen zu kochen. Ein Highlight wie ich persönlich finde ist die Möglichkeit einen Teil der Apside komplett einzurollen und trotzdem noch vor Regen geschützt zu sein .Die eingerollte Apside wird mit Clips am Außengestänge festgemacht, was sehr gut hält. So kann man gemütlich im Innenzelt sitzen und genießt trotzdem freie Sicht nach draußen. Ansonsten kann man noch durch zwei weitere Möglichkeiten ins Zelt gelangen. Jeweils von der Seite durch angebrachte Reißverschlüsse. Hier sei aber angemerkt das diese Regendicht abgedeckt sind, was erst einmal positiv ist, doch leider verhakt sich der Reißverschluss gerne in dieser Abdeckung.
Zum Schluss möchte ich sagen das ich von dem Zelt trotz seiner kleinen Schwächen beindruckt bin. Zwischen dem Wechsel Intrepid 2, welches ich kurz genutzt habe und dem Nallo, liegen Welten. Alleine schon die Verarbeitung hat mich absolut überzeugt. Das Zelt ist sehr leicht und hat gleichzeitig enorm viel Platz für zwei Personen. Ein schneller und einfacher Aufbau runden die Sache ab. Wer den Preis nicht scheut erhält hier ein Zelt für ein langes Outdoor leben, wei ich finde. Einzig und alleine der Lüfter am Fuss sollte nochnmal überdacht werden.
Alle Fotos und den Bericht gibt es auch nochmal hier
Gruß Martin
vielleicht interssiert es ja den ein oder anderen. Ich hab mal meine Erfahrungen mit dem oben genannten Zelt niedergeschrieben. Am Ende ist es aber eher ein Mix aus Produktvorstellung und Erfahrung geworden.
Über Feedback, Kritik, Verbesserungsvorschläge, falls ich nochmal so etwas schreiben sollte, würde ich mich freuen. Fragen nehm ich natürlich auch gerne entgegen.
Im April 2008 hatte ich ein Hilleberg Nallo 3 GT "günstig" auf der Globeboot in Köln erstanden. Nun hatten wir es einmal kurz über Pfingsten und etwas über zwei Wochen in Norwegen im Einsatz und da möchte euch natürlich meine gemachten Erfahrungen nicht vorenthalten.
Das Nallo 3 GT ist ein Ultraleichtzelt für 3 Personen. Es wiegt laut Hilleberg 2,8 kg ohne Footprint. Will man das Zelt mit dem Footprint ausstatten schlägt dieses mit ca. 620 g zu buche. Mit einem theoretischen Gewicht von 3,42 kg ist es aber immer noch ein wirkliches Leichtgewicht und bietet dazu noch enorm viel Platz für zwei Personen. Das Zelt wird mit 20 Heringen, zwei Stangen mit je 285 cm und einer mit 328 cm Länge geliefert. Der dazu gehörige Packsack ist sehr großzügig bemessen und macht es einfach, das Zelt hinein zu bekommen. Das Packmaß geht für so ein großes Zelt dabei absolut in Ordnung, wie ich finde.
Hilleberg verwendet nach eigenen Aussagen nur sehr hochwertige Materialien. Das Außenzelt des Nallo 3 GT besteht aus einem Silikonbeschichtetem Nylon Ripstop Gewebe und trägt bei Hilleberg die Bezeichnung Kerlon 1200 (Wassersäule: 3000 mm). Es soll eine 4-mal höhere Weiterreißfestigkeit als andere Standardgewebe haben und dabei äußerst leicht sein. Das Innenzelt besteht aus einem Nylon Ripstop Gewebe und bietet genug Schutz vor Kondenswasser welches vom Außenzelt auf das Innenzelt tropfen kann. Für den Boden des Innenzelts verwendet Hilleberg ein recht dünnes Nylon PU Material (Wassersäule 5000 mm), das aber einen durchaus robusten Eindruck macht. Trotzdem empfehle ich den Footprint zu verwenden. Der Boden selbst ist sehr weit nach oben gezogen.
Das Innenzelt wird sehr einfach in das Außenzelt durch O-Ringe gehängt und kann auf Wunsch separat aufgestellt werden. Allerdings benötigt man hierfür extra Halterungen, die separat erworben werden müssen. Zum Einhängen des Innenzelts in das Außenzelt sind genug Punkte vorhanden um ein extremes Durchhängen des Innenzelts zu vermeiden. Der Abstand von Außenzelt zum Innenzelt ist auch mehr als ausreichend. Genauso wie das Innenzelt lässt sich das Footprint per O-Ringe schon vorab befestigen. Dies erleichtert später den Aufbau und man kann alles in einem Rutsch aufbauen.
Der Aufbau des Zelts ist kinderleicht und geht zu zweit sehr zügig (ca. 2-4 min). Zuerst breitet man das Zelt aus und führt die 3 Stangen in die, am Außenzelt liegenden Kanäle ein. Da nur eine Stange kürzer ist, als die anderen, ist auch nur ein Kanal und diese Stange farblich markiert und erleichter so die Zuordnung. Die Stangenkanäle sind nur an einer Seite geöffnet und bieten Platz für zwei Stangen für extreme Wettersituationen und noch mehr Stabilität. Die Stangen lassen sich vor allem zu zweit sehr leicht in die Kanäle einführen und gleiten anstandslos bis zum Ende durch. Hat man alle drei Stangen eingeführt, so befestigt man das Zelt mit Heringen am Kopf oder Fuß, geht an die gegenüberliegende Seite und richtet das Zelt durch ziehen auf und verankert es mit zwei weiteren Heringen. Mit nur vier Heringen steht das Zelt schon ordentlich, wirft aber natürlich noch einige Falten. Um diese zu beseitigen hat man nun die Möglichkeit das Zelt an insgesamt acht Leinen abzuspannen. Je eine am Kopf und Fuß, sowie je drei an den Seiten. Wir haben hier sehr häufig nur die Leinen an Kopf und Fuß sowie je zwei an den Seiten angebrachten Leinen verwendet. Damit steht das Zelt sehr gut und war für das Wetter welches wir bis jetzt hatten ausreichend stabilisiert. Mit Hilfe der Leinenspanner kann man jeder Zeit, die Leinen nach spannen und so das Zelt straff halten. Das Außenzelt reicht bist zum Boden, womit das Zelt eigentlich 4 Jahreszeiten tauglich sein sollte, wobei es hier sicherlich besser Zelte gibt.
Lüften kann man es mit zwei gegenüberliegenden Lüftern die an Kopf und Fuß zu finden sind. Der am Kopf angebrachte Lüfter lässt sich durch einen großen Reisverschluss öffnen, bietet aber im geöffneten Zustand keinen Schutz vor Mücken, da kein „Mückengitter“ vorhanden ist. Am Fuß des Nallo befindet sich der zweite Lüfter. Er ist tief am Boden angebracht und kann nur von Außen hochgerollt und fixiert werden. Die Lüftung funktioniert eigentlich recht gut, Vorrausetzung ist allerdings das das Zelt im Wind und/oder nicht im hohen Gras steht. Steht es im hohen Gras bringt der am Fuß angebrachte Lüfter nicht mehr viel, so dass die Luftzufuhr eingeschränkt ist und eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Kondenswasser besteht. Hier hätte ich mir den Lüfter und die gleich Konstruktion wie sie an der Kopfseite zu finden ist gewünscht. Nämlich einen weiter oben angebrachten und von Innen zugänglichen.
Das Innenzelt bietet für 2 Personen mit seinen Maßen von 1,60m Breite und 2,20m Länge enorm viel Platz. Am Anfang sind die 110 cm Innenzelthöhe schonbeachtlich, doch leider fällt das Zelt recht Steil nach hinten ab und trübt da ein wenig den doch positiven ersten Eindruck (Stellt aber kein großes Problem bei meiner und Sarinas Größe da. Etwa 1,70 cm). Wobei wir bei einem weiteren Problem wären, dadurch dass das Zelt nach hinten sehr steil abfällt kann es passieren das man mit einem voluminösen Schlafsack das Innenzelt wegdrückt, allerdings erreicht man das Außenzelt nur sehr schwer, da der Abstand ziemlich groß ist.
Kleinigkeiten lassen sich in den zwei angebrachten Seitentaschen verstauen und sorgen für ein wenig Ordnung. Einen von Vorne nach Hinten verlaufende „Wäscheleine“ bietet die Möglichkeit kleine Dinge aufzuhängen und sorgt noch einmal gleichzeitig dafür, dass das Innenzelt nicht durchhängt.
Am Ende oberhalb des Innenzelts befindet sich noch ein Lüfter, der durch einen Reißverschluss geöffnet werden kann und durch ein Mückengitter geschützt ist. Der Innenzelteingang ebenfalls mit einem Mückengitter geschützt und kann durch eine weitere Stoffabdeckung komplett geschlossen oder zum Lüften geöffnet werden. Leider ist der Eingang nicht durch einen 360 Grad Reißverschluss zu öffnen oder schließen, dass führt ab und an dazu das man seinen Nachbarn beim aus dem Zelt gehen im Weg hat.
Die Apside ist sehr geräumig und es lassen sich dort jede Menge an Taschen und sonstigem Zeugs unterbringen. Wir hatten bei 8 Taschen immer noch genug Platz, um bei Regen zu kochen. Ein Highlight wie ich persönlich finde ist die Möglichkeit einen Teil der Apside komplett einzurollen und trotzdem noch vor Regen geschützt zu sein .Die eingerollte Apside wird mit Clips am Außengestänge festgemacht, was sehr gut hält. So kann man gemütlich im Innenzelt sitzen und genießt trotzdem freie Sicht nach draußen. Ansonsten kann man noch durch zwei weitere Möglichkeiten ins Zelt gelangen. Jeweils von der Seite durch angebrachte Reißverschlüsse. Hier sei aber angemerkt das diese Regendicht abgedeckt sind, was erst einmal positiv ist, doch leider verhakt sich der Reißverschluss gerne in dieser Abdeckung.
Zum Schluss möchte ich sagen das ich von dem Zelt trotz seiner kleinen Schwächen beindruckt bin. Zwischen dem Wechsel Intrepid 2, welches ich kurz genutzt habe und dem Nallo, liegen Welten. Alleine schon die Verarbeitung hat mich absolut überzeugt. Das Zelt ist sehr leicht und hat gleichzeitig enorm viel Platz für zwei Personen. Ein schneller und einfacher Aufbau runden die Sache ab. Wer den Preis nicht scheut erhält hier ein Zelt für ein langes Outdoor leben, wei ich finde. Einzig und alleine der Lüfter am Fuss sollte nochnmal überdacht werden.
Alle Fotos und den Bericht gibt es auch nochmal hier

Gruß Martin