Re: Ausrüstung im Winter

von: Gravelbiker_Berlin

Re: Ausrüstung im Winter - 17.12.22 16:49

Ich hab das grad mal probiert mit 2 Unterhandschuhen, weil es mir eine gute Idee schien. Krieg ich leider nicht hin, weil ich sehr große Hände habe. Habe Roeckle X-tra warm die größte Größe, die ich bei Radsport-Stadler bekommen habe, gekauft, nämlich Größe 11. Muss das noch mal googlen, aber meine Erfahrung ist, größer als 11 gibt es meist nicht bei Handschuhen.
Und bei Roeckl X-Tra Warm 3 Fingerhandschuhen Größe 11 kriege ich leider nur ein paar dünne Fingerhandschuhe drunter. In dieser Konstellation habe ich das letztes Wochenende bei mindestens minus acht Grad (vermutlich aber noch kälter) in den Müggelbergen in Berlin mit MTB getestet. Nach 2,5 h waren die ersten Fingerspitzen abgestorben, und ich hab aufgehört. Vermutlich hätte ich auch 3 Stunden geschafft, aber muss ja vielleicht nicht sein.
Ich bevorzuge bei Kälte MTB, weil es im Wald nicht so windig ist, und man auf unbefestigten Waldwegen auch bei niedrigeren Geschwindigkeiten schon workout hat, also nicht so viel Fahrtwind aushalten muss. Bei MTB kann ich mir irgendwie noch dickere Handschuhe (wie Lammfell) nicht vorstellen, man braucht ja noch ein gewisses Feingefühl für die Bremsen, sonst steigt man bergab über den Lenker ab.

Ich muss auch zugeben, dass ich so unsportlich bin, bei grimmiger Kälte mit dem Kombi und dem MTB hinten drin bis an die Berge ranzurollen, und dort dann immer in der Nähe vom Auto berghoch und -runter zu schrubben. Hat den Vorteil, dass man bei Erfrierungen schnell zum Auto radeln kann.
Respekt vor denen, die bei solcher Kälte weit weg von Bahnhöfen und Auto unterwegs sind. Das traue ich mir dann doch nicht, abgestorbene Finger oder Füsse können verdammt weh tun...
Einen Weg zur Arbeit länger als 1,2 h würde ich wohl im Winter nicht radeln, dabei mache ich mir aber oft mehr Gedanken über gefrorene Pfützen, die ich im Dunkeln nicht sehe, als über Kälte und nicht ausreichende Kleidung. Für eine Stunde Radfahren gibt es meiner Meinung nach auch bei Kälte ausreichend gute Kleidung (wenn auch nicht billig).

Und ich bin auch sehr kälteempfindlich, andere brauchen nur viel dünnere Schuhe und Handschuhe als ich bei Kälte. Dafür sind aber (glaub ich) eher physische Faktoren (z.B. kleine gedrungene Hände und Füße, gute Durchblutung und ähnliches) verantwortlich als psychologische Befindlichkeiten..
Grüße
Christoph