Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen?

von: irg

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 07.05.21 05:49

Naja, die Situation in der Nacht ist ziemlich deppert: Du musst, wenn sich Köter um dich zusammen rotten und dich angehen, grundsätzlich mit allem rechnen. Dagegen spricht, dass, in Europa wenigstens, Hunde normaler weise irgendwo eine Grenze haben, bis zu der sie gehen, sprich vielleicht beißen, aber den Menschen am Leben lassen. (Ausnahme: In den Bergen Nordgriechenlands gab es einzelne schwere Attacken von Tieren. Bei einer ist eine Touristin gestorben. Laut Regierung waren es Wölfe, laut anderen Quellen entweder verwilderte Hunde oder Kreuzungen zwischen Hunden und Wölfen. Geklärt wurde das alles nicht wirklich.)

Wie sicher die Erfahrungen von Reisenden sind, ist auch nicht klar: Wer gefressen wurde, erzählt posthum allenfalls über ein Medium.

Wenn du damit zufrieden wärest, irgendwie am Leben zu bleiben (ich wäre es nicht), könntest du selbst das Valium nehmen. Mit dem Restrisiko, dass gerade du der bist, der Pech hat, den es ernsthaft erwischt.

Deshalb fallen mir nur zwei Varianten ein: Nahe bei Menschen zu übernachten, oder in einer größeren Gruppe. Mehrere Menschen sind aus Hundesicht auch ein Rudel, und dazu eines, das Respekt einflößt. Mehrere Menschen können notfalls auch abwechselnd wachen, um die anderen zu warnen. Mehrere Menschen kann man nicht von verschiedenen Seiten her gleichzeitig angreifen.

Es war übrigens interessant zu sehen, dass die alten Ausdrücke wie "Wadlbeißer" stimmen: Von vorne her nett an wedeln, um dann von schräg hinten her einen leisen Angriff aufs Wadl zu machen, das konnte ich bei eher nicht groß geratenen Hunden beobachten. Wenn aber Hunde gemeinsam von mehreren Seiten her einen Radlfahrer angreifen, sehe ich sehr wenige Chancen, ungebissen davon zu kommen.

lg!
georg