Re: Biwaksack

von: FordPrefect

Re: Biwaksack - 08.04.21 19:58

Ich reise oft ohne Zelt, aber so ein dichter Sack taugt nicht für die Reise - der ist ein Überlebensteil für Bergwanderer. Ich hatte so einen dichten Sack bei meinem ersten eigenen Urlaub mit 18 dabei. Ich bin über Schottland nach Irland getrampt und habe genau 2 Nächte darin gepennt. Nach der halben Nacht war es drin naß - kondensnaß - und dann wurde es im relativ leichten Synthetikschlafsack kalt / ein Daunenschlafsack wäre noch schlimmer gewesen! Ich habe dann meist bei Bauern in der Scheune gepennt.

Ich habe immer noch einen Biwaksack - aber der ist auf der Oberseite aus Baumwollmischgewebe und nicht regendicht. Er hält den Tau und Reif ab - der Schlafsack bleibt trocken. Er hält Wind und Dreck ab und ist auf der Unterseite dicht. Wenn allerdings mit Regen zu rechnen ist, habe ich eine andere Lösung: Ich habe eine wasserdichte Plane aus leichtem Bändchengewebe auf etwas 2,4m x 2m zugeschnittenund lege das offen auf den Boden. 80cm habe ich von 2,4m auf etwa 2m gekürzt. Wenn ich mein Lager mache, lege ich Isomatte und Schlafsack auf diese 80cm und lasse den Rest offen und leer liegen. Kommt Regen auf, klappe ich das 1,2m x 2,4m große Stück Folie über mich und liege geschützt. An der langen Außenkante habe ich 2-3 Schnüre, die ich in Äste, einen Zaun oder vorbereitete Heringe einhängen kann, damit der Wind mich nicht wieder aufdeckt. Das ist primitiv, aber besser als ein komplett wasserdichter Sack. da seitlich immer etwas Luft ausgetauscht wird...

Und wenn richtiger Dauerregen zu erwarten ist, wird das Zelt mitgenommen, oder in einem Zimmer, Jugendherberge oder Hotel übernachtet.... Biwaksack oder Plane sind immer nur für Kurzreisen mit 2-3 Übernachtungen (läßt sich durch Wetterprognose einigermaßen abschätzen) - bei längeren Reisen nehme ich immer mein Zelt.

Liebe Grüße / Micha