Re: "Luxusartikel" auf Radreise

von: Keine Ahnung

Re: "Luxusartikel" auf Radreise - 24.09.20 12:55

Bei allem guten Willen, den Begriff "Luxus" zu definieren, wird man dabei aber nicht zu einem allgemein akzeptierten Ergebnis kommen. Luxus ist eine sehr "individuelle" Sache. So kann das, was für mich zur absoluten Grundausrüstung gehört, für einen anderen ein "Nice-to-Have-Artikel" sein. So nehme ich z. B. - aufgrund entsprechend schlechter Erfahrung - immer einen Ersatzmantel mit (schmal, ohne Profil - ein "Notreifen"). Für mich kein Luxus, sondern ein Hilfsmittel, welches mir schon bei zwei Radreisen sehr viel Ärger und Mühe und Zeit gespart hat. Andere würden sagen, dass man zur Not auch einen aufgerissenen Reifen nähen oder mit xyz ausstopfen kann, um dann irgendwo einen Laden oder eine Transportmöglichkeit zu finden ... Für mich ist z. B. mein leichter Plastikhammer ein gewisser Luxus, der etwas Mehrgewicht und -volumen bedeutet, den ich aber eigentlich bei jedem Aufstellen meines Zeltes als sehr angenehm empfunden habe. Wo ist nun aber die Schwelle zum "Luxus"?

Bezeichne ich alle Teile als Luxus, ohne die ich eine Radreise irgendwie auch hinbekommen würde, so müsste ich wahrscheinlich sogar die Schaltung weglassen, da ich auch ohne sie schiebend über steile Berge komme. Ein Zelt ist dann z. B. auch ein Luxus, selbst wenn ich keine Unterkünfte finden kann, denn ich könnte auch im Biwaksack übernachten.

Für mich ist am Ende das "Luxus", wo ich denke, dass das Weglassen keine wirklich schmerzlichen Einschränkungen bedeuten würde, ich aber dennoch gerne diesen Gegenstand mitführe, weil er mir eine gewissen Annehmlichkeit verschafft. So könnte ich ohne den Hammer leben, aber da er sehr leicht ist, freue ich mich doch, ihn dabeizuhaben. Oder ich packe alle Kleidungsstücke in "Gruppen" sortiert noch in Nylonsäckchen, weil ich die Übersichtlichkeit und Ordnung angenehm empfinde. Ich könnte aber natürlich auch alles einfach so in den Packtaschen verstauen. Usw.