Re: Akkuladen unbeliebt?

von: cyclist

Re: Akkuladen unbeliebt? - 12.12.04 11:06

Hallo Markus! schmunzel
Zu 1.: Wie geschrieben, ist der Memoryeffekt hauptsächlich bei Nicd - Zellen (sowie bei Bleiakkus) ein Thema, bei den Nimh - Zellen zwar auch, aber weitaus weniger.
Um eine maximale Nutzung zu gewährleisten (sprich ideale Anwendung), sollten alle Akkus weder total entladen werden, noch schon im halbvollen Zustand ans Ladegerät angeschlossen werden. Ideal ist eine Entladung bis knapp über der Akkunennspannung im Leerzustand (1,24 Volt), also bis so etwa 1,30 Volt. Dies wird man aber kaum hinbekommen in der Realität.
Schädlich ist aufjedenfall ein entladen unterhalb von 1,24 V, wenn es hin und wieder mal passiert, ohne grosse Last, dann wird meist für den normalen Nutzer kein Schaden festzustellen sein. Es verringert sich aber auf alle Fälle die Lebensdauer, von ca. 1000 Ladezyklen.

Zu 2.: Man sagt allgemein, 10% der Akkunennkapazität (z.B. 2200mAh, also demnach 220) entspricht dem idealen Ladestrom (für normale Ladung, nicht für Schnellladung), also braucht man mit 220 mA 10 Stunden Ladezeit, da ja auch Verluste enthalten sind, bzw. nicht 100% der Ladeenergie umgesetzt werden, gibt es einen speziellen Faktor (Fachbegriff?) von 1,4.
Also dann 14 Stunden für eine Normalladung.
Die meisten der aktuell erhältlichen Ladegeräte laden aber mit einem mehrfachen der 10% Ladestrom, die Nihm - Akkus sind auch dafür ausgelegt, es gibt auch spezielle Versionen (im Modellbaubereich z.B.) die einen Ladestrom oberhalb der Akkukapazität vertrtagen können!

Die aktuellen Ladegeräte (z.B. das Ansmann Energy 8 / Digispeed 4) haben 1. eine Einzelschachtüberwachung (d.h. jeder einzelne zu ladende Akku wird überwacht, unabhängig von den anderen 7 bzw. 3 Akkus), 2. haben diese Geräte eine Ladeschlussspannungsabschaltung, d.h. bei einer definierten Spannung wird abgeschaltet (ca. 1,5 V - zumindest ist es bei meinem Digispeed so) und somit ist kein überladen mehr möglich!

Mit konventionellen Ladegeräten, ohne Ladeelektronik, die den einzelnen Akku überwacht, bzw. bei erreichter Ladeschlussspannung abschaltet, da ist auch weiterhin ein gefährliches überladen möglich. Folgen könnten sein, das u.U. der Akku platzt, bzw. explodiert, bzw. das der Akku nicht mehr in der Lage ist, seine Nennkapazität an den Verbraucher abzugeben, sprich defekt ist.


Zu 3.: Das was du als "Ladung" bezeichnest, ist die Kapazität des Akkus und die ist messbar!
Gemessen wird i.d.R. aber nicht die aufgeladende Kapazität, sondern die die gesamte nutzbare Kapazität. Der Akku wird zuerst entladen, über Spannung + Strom + Zeit wird die entnommene Kapazität ermittelt, anschliessend wieder geladen und evtl. wieder entladen (und gemessen). Mit diesem Verfahren kann man auch, scheinbar defekte / schlappe Akkus wieder "regenerieren" - sprich den Memoryeffekt "entfernen".
Diese Geräte sind aber nicht gerade billig, eins wäre z.B. das bei Conrad angebotene Edelgerät für 199,00 €.

Mehr zu dem Thema kann ich eigentlich kaum noch sagen, aber vielleicht dieses Buch hier?!

@Wolfi: Wer gut schläft, ist auch leistungsfähiger! Draussen sein, das hab ich schon wochentags oft genug, insofern steh ich da momentan nicht so drauf... zwinker