Kocher für den "Einstieg"

von: Bettinako

Kocher für den "Einstieg" - 03.01.23 20:13

Hallo Leute,

heuer plane ich nach der "Kinderpause" mal wieder eine Solo-Radreise mit Zelt.Ein gutes Zelt ist vorhanden (vor rund 15 Jahren schon auf mehreren Touren erprobt), Schlafsack und Isomatte auch, und auch die sonstige Ausrüstung habe ich schon.

Nur Kocher habe ich keinen, da ich früher hauptsächlich im Sommer unterwegs war und ich mittags einfach essen gegangen bin und unterwegs kalt gegessen habe.

Jetzt möchte ich mir aber einen Kocher zulegen um mir Tee zu kochen und auch hie und da eine 1-Personen-Mahlzeit zu wärmen (Dosenfutter).

Was nehme ich da am besten? Preis spielt nicht die riesige Rolle, und halbwegs "windfest" sollte der Kocher auch sein. Was sind die Unterschiede beim Brennstoff? Kann man den auch unterwegs kaufen? Fürs erste ist mal eine ca. 10tägige Rundreise durch Österreich, Ungarn und die Slowakei geplant.
von: irg

Re: Kocher für den "Einstieg" - 03.01.23 20:59

Einfach und billig sind diverse Gaskocher. Spirituskocher sind mir, wenn ich alleine radle, lieber. Spiritus kostet wenig und ist in jedem Baumarkt zu bekommen.

Meinen liebsten Kocher von der Tiroler Waffenfabrik, aus den 1920-ern oder den 30-ern bekommt man leider nicht mehr. Der ist von dem neuen Zeug nicht mehr erreicht worden.

Offtopic: Wenn dein Zelt so alt ist, würde ich auch bei bester Qualität nicht mehr darauf bauen, dass es wasserdicht ist. Aber das kannst du über vor der Tour testen. Nur muss es dafür wirklich lange stark regnen.

Lg!
georg
von: buche

Re: Kocher für den "Einstieg" - 03.01.23 21:58

Hallo Bettina,

bist du dir sicher, dass du den Kocher auch tatsächlich nutzt?

Für einen brauchbaren Kocher, Kochgeschirr, Besteck, Treibstoff, Spüllappen, Essen und Tralala geht locker eine halbe Packtasche drauf. Desgleichen kostet windgeschützte Kochstelle suchen, kochen und abwaschen in der Summe ernsthaft Zeit... Ich habe nach einigen Versuchen für mich beschlossen, dass ich mit weniger Gepäck und dafür mehr Tour-Zeit besser dran bin.

Wenn es dir nur um einen Tee und (selten) mal 'ne Fertigsuppe geht, dann kann ich das kleine Esbit-Kochset empfehlen. Das kostet nicht viel, und in das als Tasse taugliche Halblitertöpfchen passen Brenner, Trockenbrennstoff, Feuerzeug und Teebeutel allesamt mit hinein. Einen halben Liter Mehrgepäck umsonst herumzukarren kann ich jedenfalls gerade noch verschmerzen. Ich habe das Set im wesentlichen während der Corona-Lockdowns benutzt, um Unterwegs mal Grog zu machen, seitdem steht es wieder unbenutzt herum zwinker

LG Erik
von: derSammy

Re: Kocher für den "Einstieg" - 03.01.23 22:05

Mir fallen vier Brennstoffe ein:

(1) Festbrennstoff (Esbit z.B.). Brennstoff ist nicht so einfach zu bekommen, die Flamme nur bedingt dosierbar. Einmal angefangen, musst du die Brennstofftablette abfackeln. Die Wärmeentwicklung ist wohl auch eher so lala. Wäre nicht meine Wahl.

(2) Gas. Super dosierbar, brennt bei Bedarf auch sehr heiß. Sehr hygienisches, rückstandsfreies Abbrennen. Brennstoff darf nicht ins Flugzeug, muss man also im Urlaubsland ggf. kaufen und kann Restbestand nicht wieder mit heim nehmen. Es gibt einige verschiedene Ventilarten und Adapter dazwischen und je nach Reiseland bekommt man die Kartuschen mal mehr oder mal weniger gut und in verschiedenen Läden. Kurzum: Man muss sich vor dem Urlaub immer schlau machen, wie man da ran kommt.

(3) Benzin/Spiritus. Die Regulierung ist teils nicht ganz so einfach wie bei Gas und die Technik etwas aufwändiger, da der Brennstoff vergast werden muss. Konkret hast du meist eine Pumpe, mit der du Druck aufbauen musst und worüber sich oft auch die Flamme reguliert. Und manchmal musst du ein Vergaserröhrchen oder so vorheizen (Schluck Benzin drauf und anzünden). Benzin rußt auch gern, Verbrennung ist also nicht ganz so sauber. Über den Brennstoffkauf muss man sich auch schlau machen (Tanke, Apotheke, Baumarkt? Wie heißt der Plunder vor Ort?).

(4) Holz im Hobokocher. Leicht, Brennstoff meist gut vor Ort zu finden und kostenlos, Regulierung eher so lala durch Nachlegen. "Offenes Feuer" kann je nach Trockenheit problematisch sein. Transport mit Flugzeug unproblematisch.

Außerdem gibt es noch Multifuelkocher, die meist sowohl mit Gas und Flüssigsprengstoff klar kommen.

Für Nichtflugreisen in Europa würde ich zu Gas raten; wenns ultraleicht sein soll, der Hobokocher.
Windschutz ist modellabhängig, aber da gibt es so Aufstellwindschutze oder gleich am Kocher integrierten Schutz. Bei Gaskochern sind Modelle gänzlich ohne Schutz sehr verbreitet, davon würde ich eher abraten, das verschwendet doch einiges an Treibstoff, wenn man nicht völlig windgeschützt positioniert ist.
von: Wuppi

Re: Kocher für den "Einstieg" - 03.01.23 22:12

Ich verwende, bei gleichen 1-Personen-Bedingungen, seit einigen Jahren das Vorgängermodell von diesem Primus-Kocherset .
Hat mir bisher immer für Kaffeewasser und Tütensuppe ausgereicht.
von: M.B

Re: Kocher für den "Einstieg" - 03.01.23 22:17

Hallo.


Ich habe für Unterwegs so ein All in One Gerät.

All in One


Für den Kaffe morgens und kleinigkeiten Zwischendurch.

Platzsparend.

Kann ich voll Empfehlen.

MFG M.B
von: kaman

Re: Kocher für den "Einstieg" - 04.01.23 06:00

Ich denke für deine Anforderungen reicht ein kleiner, leichter Aufschraubkocher. Eine Gaskartusche 230g von zu Hause mitnehmen, das reicht dir für 2 Wochen, wenn du nicht literweise Tee kochst und evtl. zwischendurch auch mal Essen gehst. Dazu noch einen kleinen Topf mit Deckel und evtl. einen Windschutz. Da braucht man keine extra Packtasche, dein "Dosenfutter" kaufst du ja unterwegs.
von: Deul

Re: Kocher für den "Einstieg" - 04.01.23 08:09

Hallo Bettina,

bei uns sind wir über eine Trangia im Betrieb mit Spiritus (Russ, schlecht regulierbar) Gasbrenner und Multifuel jetzt bei einem Primus Multifuel angelangt. Mit Windschutz in der Vorheizphase reicht das für unsere Anforderungen.

Die da wären: Morgens Tee koche, und jeden zweiten Abend auch das Abendessen. Vom Trangia bin ich abgekommen, weil das Wartungskit für den Multifuel Brenner des Trangia recht teuer ist. Ein reiner Gaskocher war insofern problematisch, da die Schraubkartuschen in Südamerika und auch auf der Strecke Seattle San Francisco nur in Seattle zu bekommen waren. Auf der ganzen Strecke waren sie Ausverkauft.

Angefangen haben wir mit den selben Anforderungen wie Du, sie sind halt über die Zeit gestiegen. Wenn Du noch nicht sicher bist ob Du beim Kochen bleibst fang erst mal mit nem billigen Aufschraubkocher + Windschutz an. Wenn Du beim Kochen bleibst und das Billigteil nicht mehr passt, dann kauf gleich richtig.

Viele Grüße
Detlef
von: amichelic

Re: Kocher für den "Einstieg" - 04.01.23 09:13

Hallo Bettina,

zu welcher Jahreszeit möchtest Du denn unterwegs sein, bzw. bei welchen Temperaturen willst Du kochen?

Gas geht gut ab so 5-10 Grad. Unterhalb hast Du das Problem, dass Gaskartuschen zum Großteil mit Butan bzw. Isobutan befüllt sind. Butan hat Siedepunkt um die 0 Grad, Isobutan etwas darunter. Wenn die Kartusche zu kalt ist, verdampft dann der Butan-/Isobutan-Anteil nicht mehr, und Du verbrauchst nur mehr den Propan-Anteil. Das geht bei einer vollen Kartusche noch gut, aber das Propan ist bald mal draussen, und dann bleibt nur mehr flüssiges Butan über, das nicht mehr aus der Kartusche raus will.

Den Einsatzbereich von Gas kann man etwas nach unten vergrößern, wenn man einen Schlauchkocher mit Vorheizrohr verwendet: die Kartusche wird mit einem Schlauch angeschlossen und dann kopfüber verwendet, sodaß der Gasanteil in der Kartusche die Flüssigkeit in den Schlauch drückt. Das Gasrohr zum Brenner wird in einer Schlaufe durch die Flamme geführt, hier verdampft dann das Gas und kann gut verbrennen. Zum Anzünden muss die Kartusche erst mal aufrecht stehen, bis das Vorheizrohr warm ist. Z.B. Primus Express Spider, MSR WindPro II oder Gaseinsatz für Trangia (== Primus EasyFuel mit anderer Halterung)

Gas ist wohl der Brennstoff, der am saubersten zu hantieren ist. Dafür sind die Kartuschen nicht ganz so leicht erhältlich, und etwas sperrig bzw. nicht ganz leicht. Nicht ganz leere Gaskartuschen sind über Zeit auch lästig.

Spiritus: kann auch bei dezenten Minusgraden verwendet werden, braucht da aber auch eine Vorwärmung. Kriegst Du z.B. beim Trangia-Kochsystem dazu. Der Brenner hält sich im Betrieb selbst warm, da stören dann Minusgrade nicht mehr. Bei Spiritus: Vorsicht! Brenner vor dem Nachfüllen immer auskühlen lassen. Einen heissen Brenner nachzufüllen erzeugt gelegentlich ein (eher ungesundes) Flammeninferno, weil der Brenner wegen der fast unsichtbaren Alkoholflamme immer noch brennt und der Spritus beim Nachfüllen spontan verdampft. Spiritus kann in manchen Ländern (v.a. muslimische) schwierig zu bekommen sein. Der Energiegehalt von Spiritus ist vergleichsweise gering, die Brenner sind oft merkbar schwächer als Gas/Benzin. Dafür ist der eigentliche Brenner oft sehr leicht.

Benzin: funktioniert auch bei ernsthaften Minusgraden noch, sind die schwersten Kocher, und mit am meisten Patzerei verbunden. Benzin muss auch verdampft werden um zu brennen, dazu braucht es eine Brennstoffflasche mit Pumpe. Der Brenner hat dann auch so eine Vorrichtung wo die Treibstoffleitung in der Flamme erhitzt wird. Das würde ich nur wählen, wenn mit Minusgraden zu rechnen ist, und/oder ernsthafte Kocherei ansteht. Benzinkocher sind oft (Prallblechkocher) sehr laut.

Windschutz ist bei allen Treibstoffen wichtig. Manche Kochsysteme/Brenner habens integriert, bei anderen muss man selber dafür sorgen.


Für hin und wieder, könnte ein System a la JetBoil oder Primus Lite Stove interessant sein. Aufschraubkocher mit relativ windgeschützter Flamme, und dazupassender Topf. Trangia mit Gaseinsatz könnte auch eine Idee sein, ist aber nicht gerade leicht.

Zum Trangia mit Gaseinsatz: laut Anleitung darf er nur mehr stehender Kartusche benützt werden. Wenn man das Hitzeschutzblech von Brenner abnimmt (Kopf abschrauben) funktioniert er aber auch leidlich mit umgedrehter Kartusche (verwende ihn selbst regelmässig so). Man braucht halt irgendeine Halterung für die Kartusche (2 Steine, …), weil der Regler verhindert, dass die Kartusche stehen bleibt. Den Spiritusbrenner habe ich selber auch, steht aber unbenutzt im Keller.

Zum Gasverbrauch: wenn meine Familie (4 Pers) einmal Essen macht, gehen normal so 40-50g drauf. Für alleine was warm machen bzw. einen halben Liter Wasser für Tee/Kaffee zu erhitzen, kannst Du wohl so 15-20g pro Kochvorgang rechnen (probier das aber selber auch aus). Wenn Du die volle Kartusche wiegst, kannst Du Dir ausrechnen, wieviel die Kartusche selber wiegt, und später nachwiegen, wieviel Gas noch in der Kartusche drinnen ist.


Lg,
Adalbert
von: daniel deichert

Re: Kocher für den "Einstieg" - 04.01.23 10:38

Hallo Bettina, Falls deine Gedanken in Richtung Gas gehen, die Stechkartuschen gibt es in Östereich Tschechien und Ungarn in jedem Baumarkt und Haushaltswarenladen. Erst in der Türkei muß man auf Schraubkartusche umsteigen.
Gasbrenner mögen kein Wind. OK. Wir sind aber bisher sehr zufrieden damit. Stinkt nicht, rußt nicht, keine Putzerei. Dafür- not PC- Wegwerfkartuschen.
Wir kochen unseren Kaffee im Zelt. (Gaskocher wird auf einem Brettchen festgeschnallt,zur garantierten Standsicherheit.) Sehr gemütliche Angelegenheit (gerne auch Winterradler) Wir haben zigmal auch in Pensionen oder Hotels im Zimmer gekocht oder wenigstens unseren Kaffee gemacht. Wir kochen täglich warmes Abendessen. Beilage, Gemüse gerne auch mal bissel Fleisch plus Salat. Wir fahren min.1 Ersatzkartusche spazieren,max. 2. Hat immer gereicht.
Liebe Grüße Daniel

PS: Wir kochen liebend gerne auch auf dem Feuer. Ein Alucampingtopf bekommt auf zwei Seiten ein Fenster, für Holz und Luft. 2 Heringe o.ä. als Topfauflage, fertig. Gibt maximal einen schwarzen Fleck auf der Wiese. Feuer ist schön eingesperrt.Sehr sparsam im Verbrauch und viel schneller als alle Kocher die ich unterwegs kennengelernt habe. Kannst auch mal was grillen...
von: cyclist

Re: Kocher für den "Einstieg" - 04.01.23 11:08

Zitat:
die meist sowohl mit Gas und Flüssigsprengstoff klar kommen.
Du weißt schon, das die Nutzung von Sprengstoffen durch Privatpersonen - mit ganz wenigen Ausnahmen (u.a. Feuerwerk im Rahmen des Zulässigen, Bolzensetzgeräte) - illegal und strafbar ist? Dazu ist der Erwerb für Privatpersonen nicht einfach, vom ordnungsgemäßen sicheren Transport her mal abgesehen. Sinn macht es sicher auch nicht, die Suppe, anstatt sie zu erwärmen, in die Luft zu sprengen. Von den Gefahren und den Risiken bei der Anwendung mal ganz abgesehen.
von: rolf7977

Re: Kocher für den "Einstieg" - 04.01.23 20:53

Hallo,
wir sind vor einigen Jahren beim Trangia gelandet und dabei geblieben. Den gibt es auch in einer Mini-Version. Spiritus ist in Mitteleuropa fast überall verfügbar. Keine Wartung notwendig, keine evtl. defektanfälligen Dichtungen, Pumpen, Schläuche, kein Benzingestank, kein Ruß (zumindest bei uns nicht), kein Krach und keine langwierigen Startprozesse. In der Mini Version sehr klein und leicht. Nachteil: nicht gut regulierbar. Windschutz nicht ganz so perfekt wie die 27er Version, der "normale" kleine Trangia.

Rolf
von: TorstenH

Re: Kocher für den "Einstieg" - 04.01.23 21:22

Hallo

Für den Anwendungsfall „Tee und Dosenfutter“ habe ich ein Kochset mit Spiritusbrenner in Gebrauch. Spiritus gibt‘s überall und funktioniert auch im Winter (bei mir zumindest, die Temperaturuntergrenze habe ich bisher nie erreicht). Bei Gas ist das anders. Zudem nervt mich beim Gas der Abfall und dass man nie so genau weiss, wie lange eine angebrochene Kartusche noch hält*.

Für längere Touren habe ich einen Mehrstoffkocher.

* man kann natürlich den Füllstand ermitteln und anhand experimentell ermittelter Verbräuche berechnen….

Beste Grüße
Torsten
von: Machinist

Re: Kocher für den "Einstieg" - 04.01.23 22:42

Meine Empfehlung wäre hier ein selbstgebauter Dosenkocher, der absolut billigste und leichteste Kocher weit und breit.
Im Internet gibt es diverse Anleitungen wie man sowas basteln kann.

Das Modell welches ich seit nunmehr 13 Jahren im Einsatz habe orientierte sich an einem Pepsi Can Stove und ist aus drei Alu-Getränkedosen gefertigt. Gewicht etwa 14 g, plus nochmal ca. 25 g für einen aus Draht gebauten Topfständer.
Er hat sich auf sehr vielen kürzeren Reisen und Bergtouren wie auch während acht Monaten in Australien und Neuseeland und einer zweimonaten Mittelamerika-Reise bewährt.
Als Brennstoff braucht man Spiritus oder Brennsprit. Das Zeug muss genug hochprozentig sein damit es taugt. Der Kocher lässt sich nicht regulieren, zudem muss man vor dem Einheizen immer etwa abschätzen können wie hoch der Verbrauch sein wird und die entsprechende Menge Brennstoff eingiessen. Mit etwas Uebung klappt das ganz gut, ich bin daher vorallem bei kurzen und innereuropäischen Touren fast immer mit diesem Kocher unterwegs.
von: chrisli

Re: Kocher für den "Einstieg" - 05.01.23 07:34

Moin!
Ich benutze dieses Kit - reicht auch für Tee für 2 oder eben die Mahlzeit für eine/n.
Dient auch als Müslischüssel.
Lässt sich klein verpacken, ein Spüllappen dazu, einen Spork (Light my fire) und gut ist's!
https://www.msrgear.com/de/kocher/kocher-sets/pocketrocket-2-mini-stove-kit/10379.html
Gruß
Chris
von: irg

Re: Kocher für den "Einstieg" - 05.01.23 07:54

In Antwort auf: TorstenH
Hallo

Für den Anwendungsfall „Tee und Dosenfutter“ habe ich ein Kochset mit Spiritusbrenner in Gebrauch. Spiritus gibt‘s überall und funktioniert auch im Winter (bei mir zumindest, die Temperaturuntergrenze habe ich bisher nie erreicht). Bei Gas ist das anders. Zudem nervt mich beim Gas der Abfall und dass man nie so genau weiss, wie lange eine angebrochene Kartusche noch hält*.

Für längere Touren habe ich einen Mehrstoffkocher.

* man kann natürlich den Füllstand ermitteln und anhand experimentell ermittelter Verbräuche berechnen….

Beste Grüße
Torsten


Das Kochset kommt meinem alten Kochset schon etwas näher. Nur der Windschutz fehlt.

Mit meinem Kochset brauche ich pro Woche 1/2l Spiritus. Damit koche ich jeden Morgen fast 1l Tee, wärme, wenn es kalt ist, auch die Milch fürs Müsli auf. Einmal am Tag ein Fertigfutter ("2 Portionen", die ich alleine beim Radeln leicht verdrücke) ist auch drin, sowie 2x nach dem Essen Wärmen einer kleinen Menge Abwaschwasser. Mit dem oben verlinkten Set würde ich wahrscheinlich wegen des fehlenden Windschutzes ein wenig mehr brauchen.

Was ich am Spiritus mag: Einfacher geht es nicht. Wenn es wirklich kalt ist, kommen einfach beim Füllen des Kochers ein paar Tropfen in die Rillen oben am Kocher, diese funktionieren als Vorheizer, um den Kocher auf Temperatur zu bringen. (Hat auch bei -8" zuverlässig funktioniert, tiefer weiß ich es nicht, wird aber auch klappen.) So einen Spirituskocher darf man nicht in brandgefährdeten Gegenden unbedacht am Boden aufstellen, auf trockenen Blättern im Wald oder einer völlig ausgetrockneten Wiese etwa. Aber da sollte man ohnehin sehr, sehr vorsichtig sein, auch mit Gas.
Mein Kocher (ein Trangia) lässt sich nicht perfekt, aber ausreichend regeln, dass mir das Essen im Topf nicht anbrennt. Ich koche meistens mit einem bisserl mehr Wasser als angegeben, die Flüssigkeit brauche ich eh.

Besser ist natürlich ein Benzinkocher, für mich alleine ist er mir zu schwer.

lg!
georg
von: Mr. Pither

Re: Kocher für den "Einstieg" - 05.01.23 10:26

Ich habe seit einger Zeit den berühmt-berüchtigten China-Titanbrenner BRS-3000 und bin bislang äußerst zufrieden damit. Gaskartuschen mit Gewinde bekommt man in Europa eigentlich überall. Wenn man alleine ist und nur wenig kocht, reicht eine mittelgroße Kartusche aber auch für 2 Wochen aus.
Als Windschutz habe ich mir aus dünnem Alublech selbst was gebastelt.

Gruß Florian
von: HeinzH.

Re: Kocher für den "Einstieg" - 05.01.23 12:31

Moin moin!
In Antwort auf: rolf7977
Hallo,
wir sind vor einigen Jahren beim Trangia gelandet und dabei geblieben. Den gibt es auch in einer Mini-Version. Spiritus ist in Mitteleuropa fast überall verfügbar. Keine Wartung notwendig, keine evtl. defektanfälligen Dichtungen, Pumpen, Schläuche, kein Benzingestank, kein Ruß (zumindest bei uns nicht), kein Krach und keine langwierigen Startprozesse. In der Mini Version sehr klein und leicht. Nachteil: nicht gut regulierbar. Windschutz nicht ganz so perfekt wie die 27er Version, der "normale" kleine Trangia.
Ich (seit 2002 wir) nutze den Trangia seit ungefähr dreißig Jahren, den originalen Spiritusbrenner nehme ich nur noch als Backup mit. Da der Trangia nur ein- bis zweimal pro Jahr zu Radreisen, nicht aber für Eintagestouren mitgenommen wird, waren bisher keine Wartungsarbeiten oder Teileaustausche erforderlich.


Der Trangia selbst sowie die Gaskartusche stehen auf geradem, aber auch auf gemäßigt unebenem Untergrund sehr stabil, der Gasbrenner lässt sich im Gegensatz zum Spiritusbrenner ausreichend fein regeln. Den originalen Stahl-Topf habe ich gegen einen aus Titan getauscht. Was fehlt zu meinem Glück?: Eine robuster Pfanne mit einem 5-8mm starken Aluminiumboden...
So weit meine Erfahrungen mit dem ebenso traditionellen wie bewährten Trangia,
Gruß aus Münster,
HeinzH.
von: Wittmundertorfbrand

Re: Kocher für den "Einstieg" - 05.01.23 21:01

Hallo Bettinako,

für das was du vorhast reicht doch ein MSR Paket Rocket. Ist klein und leicht. Gibt es glaube ich in verschiedenen Ausführungen. Einfach mal bei YouTube suchen.

Lg
Ralf
von: chrisli

Re: Kocher für den "Einstieg" - 05.01.23 22:04

.. genau den meinte ich - siehe link. Eine kleine, leichte all-in-one-Lösung incl. Topf, der dann als Verpackung für Brenner und Kartusche dient.
gruß
Chris
von: Wittmundertorfbrand

Re: Kocher für den "Einstieg" - 05.01.23 22:23

Aber mit Piezo Zündung. Die habe ich an meinem alten "Markill-Spider" auch. Funktioniert auch nach Jahren noch perfekt! bier
Allerdings wiegt der ca. 283 Gramm schmunzel

Jedoch kann ich den auch im Traniga Kocher (groß) verwenden und brauche dann kein Spiritus!!

LG

Ralf
von: Toxxi

Re: Kocher für den "Einstieg" - 05.01.23 22:29

In Antwort auf: M.B
Ich habe für Unterwegs so ein All in One Gerät.

All in One

Für den Kaffe morgens und kleinigkeiten Zwischendurch.

Ich habe sowas ähnliches (Jetboil). Für Kaffee u.ä. wirklich super, braucht sehr wenig Brennstoff. schmunzel

Nachteil - wenn man irgendwas etwas länger ganz leicht köcheln will (z.B. Nudeln oder Tütensuppe), dann wird es schwierig. Der Brenner lässt sich nicht so weit runterregeln, dass es eben nur leicht köchelt, sondern ist immer zu stark, so dass es spritzt.

Deshalb bin ich dann doch umgestiegen und nehme den Jetboil nur noch dann mit, wenn es tatsächlich nur um heißes Wasser geht. Da ist er wirklich unschlagbar.

Gruß
Thoralf
von: Toxxi

Re: Kocher für den "Einstieg" - 05.01.23 22:34

In Antwort auf: chrisli
Ich benutze dieses Kit - reicht auch für Tee für 2 oder eben die Mahlzeit für eine/n.
Dient auch als Müslischüssel.
Lässt sich klein verpacken, ein Spüllappen dazu, einen Spork (Light my fire) und gut ist's!
https://www.msrgear.com/de/kocher/kocher-sets/pocketrocket-2-mini-stove-kit/10379.html

Kann ich voll empfehlen, benutze ich auch, allerdings die etwas größere Version, in die eine 240-ml-Patrone passt. bravo Diese Größe Topf:
https://www.msrgear.com/de/kocher/kartuschenkocher/pocketrocket-deluxe-kocher/10955.html
...aber mit diesem Kocher:
https://www.msrgear.com/de/kocher/kartuschenkocher/pocketrocket-2-kocher/09884.html

Als Müslischüssel kann das durchsichtige Plastikteil dienen, das hat sogar eine Litereinteilung.

Einziger Nachteil - der Silikonring. Der leiert schnell aus und rutscht beim Kochen immer runter in die Flamme. Ich nehme ihn mittlerweile gar nicht mehr mit. Ist aber kein Problem, ein Griff ist ja dabei.

Gruß
Thoralf
von: rayno

Re: Kocher für den "Einstieg" - 06.01.23 07:20

Wenn es um Gasbrenner geht, dann geht immer noch nichts über den Soto Windmaster oder den kleineren Soto Amicus. In allen Vergleichstests haben sich die Soto-Brenner als den vergleichbaren von MSR überlegen erwiesen. Das gilt auch immer noch im Vergleich zu den aktuellen Pocketrockets, die jetzt auch die von Soto übernommene konvexe Form haben.
Und teurer sind die japanischen Soto Brenner auch nicht.
von: chrisli

Re: Kocher für den "Einstieg" - 06.01.23 09:50

... ich kenne die Soto-Brenner nicht, sie sind aber deutlich teurer als der Pocket Rocket.
Zumindest bei Globetrotter.
Und für meine Bedürfnisse funktioniert der MSR gut.. Das komplette Set mit Topf und Halter ist für 80 € zu haben.
Gruß
Chris
von: rayno

Re: Kocher für den "Einstieg" - 06.01.23 10:33

Du musst den Soto Windmaster mit dem PocketRocket deluxe vergleichen, der PocketRocket 2 mit dem Soto Amicus. Die liegen jeweils auf etwa gleichem Preisniveau. Beo Globetrotter ist nur ein einfaches m Modell von MSR gelistet, weder der PocketRocket deLuxe, noch der PR 2.

Wenn es um einen ganz leichten und preiswerten Gaskocher für den Einstieg geht, sollte man an den BRS-3000 denken. Den gibt es für rund 20€ im Direktimport auch China; wiegt nur 25g.
Zum Wasserkochen in kleinen Töpfen (bis 1L) reicht der allemal. Mal bei ALIExpress schauen.
von: cyclist

Re: Kocher für den "Einstieg" - 06.01.23 11:00

Hallo Lothar,
Zitat:
Wenn es um einen ganz leichten und preiswerten Gaskocher für den Einstieg geht, sollte man an den BRS-3000 denken. Den gibt es für rund 20€ im Direktimport auch China; wiegt nur 25g.
Zum Wasserkochen in kleinen Töpfen (bis 1L) reicht der allemal. Mal bei ALIExpress schauen.

der von dir empfohlene Kocher darf in der EU (und somit auch in Deutschland) nicht in den Verkehr gebracht werden, da das CE-Konformitätszeichen fehlt und er vermutlich nicht den hier geltenden Regeln u. Vorschriften entspricht. Siehe z.B. hier.
Sollte es zu einem Schaden kommen, ist man als Nutzer selbst haftbar. Wer das Risiko eingehen mag, kann das natürlich gerne tun...
von: derSammy

Re: Kocher für den "Einstieg" - 06.01.23 11:58

Hm, ob ich auf das CE-Zeichen so viel Wert legen würde? Anders als beim TÜV oder so, wird da ja nichts getestet, sondern der Hersteller erklärt lediglich, dass er da ein sicheres Produkt auf dem Stand der Technik vermarktet. Draufpappen kann das prinzipiell jeder. Und wenns fehlt - nicht gut, aber ich hab auch so ein Ding und werds weiter benutzen. schmunzel

Was mir an diesem Minimalstkocher missfallen würde, ist, dass der Topfaufstand schon recht klein ist und auch die Wärme eher spotmäßig ankommt, als dass sie großartig verteilt werden würde. Also super zum Kochen von Kaffee, Tee (nehme den zuhause oft für "Arabic coffee", weil unser Induktionsherd die zugehörige Kupferkanne nicht warm bekommt). Nudelwasser für eine Person bekommt man auch noch warm und ne Tasse Glühwein selbstredend auch.
Aber schon ein Spiegelei wird damit eher nicht so gut, Steak wird recht sicher ungleichmäßig durcherhitzt und die Pfanne fällt dir sehr wahrscheinlich um und dann gibts Steak mit Dreckpanade. Und Kochen für mehr als eine Person ist auch keine Freude.
Achja, die große Windsensibilität kann ich auch bestätigen. Entweder man findet einen windgeschützten Spot, oder man nimmt halt einen Windschutz mit. Die gibt es auch sehr leichtgewichtig.
von: cyclist

Re: Kocher für den "Einstieg" - 06.01.23 12:23

Zitat:
Hm, ob ich auf das CE-Zeichen so viel Wert legen würde? Anders als beim TÜV oder so, wird da ja nichts getestet, sondern der Hersteller erklärt lediglich, dass er da ein sicheres Produkt auf dem Stand der Technik vermarktet. Draufpappen kann das prinzipiell jeder. Und wenns fehlt - nicht gut, aber ich hab auch so ein Ding und werds weiter benutzen.
Naja, wer hier sogar
In Antwort auf: derSammy
Flüssigsprengstoff
empfiehlt, von dem kann man wohl auch nix anderes erwarten, als weitere nicht rechtmäßige Empfehlungen.
Das Inverkehrbringen von Waren/Produkten, ohne CE, ist nun mal nicht zulässig:
Einfuhr von Waren ohne CE (Link zum Zoll)
CE-Kennzeichnung
Abmahnung für Händler
Link zur IHK Bremen

Auch durch Privatpersonen importierte Produkte ohne CE werden durch den Zoll beschlagnahmt, es ist also Glückssache, ob das bestellte Produkt ankommt, oder auch nicht. Wenn nicht, dann ist im einfachsten Fall "nur" der Kaufbetrag weg...
Dasselbe gilt, wenn sich herausstellt, dass das CE-Kennzeichen gefälscht wurde, oder zu Unrecht vergeben wurde.
Unabhängig davon, ist ja im Juli 2021 die Grenze für die Einfuhrumsatzsteuer von bis zu 22,-€ entfallen, so das hier immer noch ein entsprechender Betrag dazu kommt.
von: derSammy

Re: Kocher für den "Einstieg" - 06.01.23 13:19

In Antwort auf: cyclist
Naja, wer hier sogar
In Antwort auf: derSammy
Flüssigsprengstoff
empfiehlt, von dem kann man wohl auch nix anderes erwarten, als weitere nicht rechtmäßige Empfehlungen.

lach
Musste erst mal suchen, ob das wirklich von mir war. Freudscher Verschreiber, sollte natürlich Flüssigbrennstoff heißen.

In Antwort auf: cyclist

Das Inverkehrbringen von Waren/Produkten, ohne CE, ist nun mal nicht zulässig:
Einfuhr von Waren ohne CE (Link zum Zoll)
CE-Kennzeichnung
Abmahnung für Händler
Link zur IHK Bremen

Auch durch Privatpersonen importierte Produkte ohne CE werden durch den Zoll beschlagnahmt, es ist also Glückssache, ob das bestellte Produkt ankommt, oder auch nicht. Wenn nicht, dann ist im einfachsten Fall "nur" der Kaufbetrag weg...

Ich hab solche Einzugsaktionen vom Zoll noch nie erlebt. Und ganz persönlich habe ich bei diesem Warenwert die Risikoabwägung getroffen. Man bestellt ja so viel bei Amazon, ebay und Aliexpress, da kannst du dich wirklich schwerlich immer im Vorfeld damit beschäftigen, ob da ein "CE" dran pappt. Und ist denn wirklich sicher, dass das CE nicht bei dem Kocher fehlt?


In Antwort auf: cyclist

Unabhängig davon, ist ja im Juli 2021 die Grenze für die Einfuhrumsatzsteuer von bis zu 22,-€ entfallen, so das hier immer noch ein entsprechender Betrag dazu kommt.

Diesbezüglich kann ich dich beruhigen. Einerseits gibts den Kocher auch bei Amazon, da wird er von einem europäischen Lager aus verschickt und das mit dem Zoll und der Importbesteuerung ist da schon gelaufen.
Aber selbst wenn du bei Aliexpress bestellst, so hast du mit der Einfuhrumsatzsteuer in aller Regel nix zu tun, weil Aliexpress diese bei Wa... selbst abführt.
von: cyclist

Re: Kocher für den "Einstieg" - 07.01.23 10:56

Zitat:
Ich hab solche Einzugsaktionen vom Zoll noch nie erlebt. Und ganz persönlich habe ich bei diesem Warenwert die Risikoabwägung getroffen. Man bestellt ja so viel bei Amazon, ebay und Aliexpress, da kannst du dich wirklich schwerlich immer im Vorfeld damit beschäftigen, ob da ein "CE" dran pappt. Und ist denn wirklich sicher, dass das CE nicht bei dem Kocher fehlt?
Nur weil du es nicht erlebt hattest, heißt nicht, das dem nicht so ist. Es werden täglich aus den verschiedensten Gründen einzelne Sendungen durch den Zoll beschlagnahmt, die dann den Empfänger nicht mehr erreichen...
Da ich weder direkt bei einem Händler nicht China, noch bei anderen nicht seriösen Händlern/Anbietern - wozu für mich Amazon u. Ali gehören - ist es sehr unwahrscheinlich, das ich mal selber von einem solchen Fall betroffen sein werde. Ebay ist ja kein Händler, sondern nur eine reine Vermittlungsplattform. Und da die Bestellung nach deutschen Recht erfolgt, bin ich da auch entsprechend abgesichert.

Für den Fall, das einem nicht sichere Produkte, oder welche ohne CE, unter kommen, gibt es die Möglichkeit, diese zu melden. Diese Meldungen werden dann z.B. in Rapex-System verarbeitet u. veröffentlicht.
Eine solche Meldung kann z.B. über die ICSMS-Plattform bzw. Link zur Bundesnetzagentur erfolgen.

Bezüglich des Kochers kann ich mich nur auf die von mir verlinkte Seite beziehen. Solltest du den Kocher dein eigen nennen können, so kannst du ja selber nachsehen, ob das CE-Kennzeichen vorhanden ist.
von: rayno

Re: Kocher für den "Einstieg" - 07.01.23 12:45

Hallo Markus,

um das CE- Kennzeichen bei Gaskochern habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Wusste gar nicht, dass es für Gasbrenner so etwas gibt. Habe es bei meinen diversen Kochern auch nirgendwo gesehen. Wo soll das denn eigentlich stehen?
Gerade habe ich mir meine beiden Sotos noch einmal genauer angesehen; konnte kein CE-Zeichen finden. Der Windmaster ist noch ziemlich neu, den Amicus(Vorgänger) habe ich schon über 12 Jahre, hat mich auf allen meinen längeren Reisen begleitet und ist immer noch top in Schuss.
von: Mr. Pither

Re: Kocher für den "Einstieg" - 07.01.23 14:09

Das steht bei solchen Produkten nicht auf dem Teil selber (mangels Platz), sondern auf dem "Beipackzettel".
Ich benutze meinen BRS-3000 auch ganz arglos weiter und wüsste auch nicht, was da groß sein sollte, so schrecklich komplex ist die Technik eines Gaskochers ja nun nicht.
In USA und Kanada scheint er recht verbreitet zu sein, von Todesfällen dort hab ich noch nichts gehört.
Ich habe immer ein paar Ersatzdichtungen (handelsübliche O-Ringe) im Säcklein mit dabei, die scheinen eine Schwachstelle zu sein.

Gruß Florian
von: cyclist

Re: Kocher für den "Einstieg" - 07.01.23 14:10

Hallo Lothar,
wo es bei deinen beiden Kochern stehen soll, kann ich dir aus der Ferne leider nicht sagen. Zumindest nach der Anleitung des Windmasters (PDF) ist eine CE-Kennzeichnung vorhanden.
Das ein Produkt lange hält, ist ja vor allem von der Nutzung abhängig.
von: derSammy

Re: Kocher für den "Einstieg" - 07.01.23 15:52

Ich bin mir recht sicher, auf dem Kocher selbst pappt kein CE irgendwo (draufgelasert oder so) drauf. Den Beipackzettel habe ich nicht mehr.

Die Frage nach den Verkaufsplattformen ist ja noch mal eine andere. Amazon ist auch nicht nur Händler, sondern in Form des Amazon Marketplaces auch Plattformanbieter (genau wie ebay). Der Kunde merkt das in der Regel gar nicht wirklich, ob er ein Amazon-Produkt kauft, oder ob Amazon nur das Geschäft vermittelt.

Und auch auf ebay gibt es den BRS-Kocher, Artikelnummer 233687819583 sieht für mich 1:1 baugleich mit meinem Modell aus. Vielleicht mag die rechtliche Einschätzung eine andere sein, wenn man das Produkt über ebay und nicht über Aliexpress kauft. Aber das Produkt sollte erst mal das gleiche sein, oder?

Bei Rapex hab ich mal nach "Gas" gesucht. Neben zahlreichen Treffern im Kfz-Bereich wurden zwei Gaskocher gefunden. Der Ultraleichtkocher ist aber nicht dabei.

So ein bisschen ist es ja auch eine Philosophiefrage. DIN-Normen und dergleichen wollen ja Standards definieren, die ein gewisses Sicherheitslevel garantieren. Im Kern ist das ja gut so. Mit manchen Produkten bewegt man sich dann im Grenzbereich der Spezifikation oder gar jenseits dessen. Bei einem Ultraleichtprodukt liegt es in der Natur der Sache, dass man sich in den Grenzbereich begibt.
Ich persönlich finde das ansich nicht schlimm, solange sich der Nutzer der Konsequenzen bewusst ist. Eine Schwachstelle des BRS-Kochers ist der Gummi-Dichtring. Wenn der rausfällt, ist natürlich doof, dann kann Gas an einer Stelle entweichen, wo das nicht passieren darf. Man kann einerseits dann hergehen und sagen "Gehört Verboten, weil geht gar nicht!" Oder man setzt auf den mündigen Nutzer, der genau weiß, was er tut. In der Anleitung ist dieser Schritt wohl klar als erster Schritt der Inbetriebnahme ausgewiesen - "O-Ring checken!".
Mag nicht idiotensicher sein, und damit eventuell nicht dem hohen Sicherheitslevel irgendeiner Explosivstoffverordnung oder so entsprechen. Ich persönlich bin fein damit, dass man in dem Fall wissen sollte, was man tut. Ist halt ähnlich wie bei dem Edelrid-Adapter, den ich benutze. Sobald mir da etwas komisch vorkommen würde (Gasgeruch, etc.) - Finger weg! Aber mein Menschenbild geht da halt eher in Richtung "Wissen was man tut und (generell) achtsam sein", als "idiotensicher machen oder verbieten" und "Wenn ich was verbockt hab, wen kann ich dafür verantwortlich machen?"
von: amichelic

Re: Kocher für den "Einstieg" - 07.01.23 22:19

In Antwort auf: cyclist

Auch durch Privatpersonen importierte Produkte ohne CE werden durch den Zoll beschlagnahmt, es ist also Glückssache, ob das bestellte Produkt ankommt, oder auch nicht. Wenn nicht, dann ist im einfachsten Fall "nur" der Kaufbetrag weg...

Und nicht mal das. Dispute, Ware nicht erhalten, Geld zurück, nochmal bestellt, fertig, Schwamm drüber. Man braucht sich das Leben ja nicht künstlich schwierig machen.

Adalbert
von: rayno

Re: Kocher für den "Einstieg" - 08.01.23 07:39

Worin sich ein Billigkocher wie der BRS von einem hochwertigen Gaskocher unterscheidet, wird sehr schön in diesem YT-Video erklärt.
von: rayno

Re: Kocher für den "Einstieg" - 08.01.23 08:05

Und HIER die beiden Spitzengeräte von MSR und Soto im Vergleich.
von: harald.m

Re: Kocher für den "Einstieg" - 08.01.23 08:33

Hier noch mein Beitrag zu CE Kennzeichnung.

Natürlich unterliegen nicht alle Produkte der CE Kennzeichnungspflicht. Hier eine Liste: https://www.it-recht-kanzlei.de/Thema/ce-kennzeichen.html?page=3#sect_1

Die Camping Brenner scheinen tatsächlich kennzeichnungspflichtig zu sein, wie aus de EU Richtline über Gasverbrauchseinrichtungen hervorgeht. https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2009:330:0010:0027:de:PDF

Man muss aber auch wissen dass es sich bei diesem CE Kennzeichen um ein (erlaubtes) nichttariffäres Handelshemmnis handelt mit dem unter dem Deckmantel der Sicherheit das Preisniveau für Kosumenten hoch gehalten wird.

Die Chinesen sind nicht blöd und labeln viele Geräte mit dem CE (für China Export) Logo. Das EU Logo sieht dummerweise dem China Logo verblüffend ähnlich. Na so was!

Für Bauteile ist keine CE Kennzeichnung erforderlich. Der höchst illegale und gemeingefährliche Brenner kann, wenn er in zwei Teilen erworben wird, legal importiert werden.

Der Zoll kümmert sich meines Wissens nur um elektrische Geräte ohne CE Zeichen.

Soto kenne ich als Marke für Bergsteiger. Hab mal auf nem Camping einen Radreisenden getroffen, der Bergsteiger und Radler war. Seinen Soto hat er sich illegalerweise aus Japan importiert. War sein Soto jetzt schlechter als der überaus sichere, den es jetzt
mit CE Zeichen gibt?
von: ro-77654

Re: Kocher für den "Einstieg" - 12.01.23 15:03

In Antwort auf: M.B
Hallo.


Ich habe für Unterwegs so ein All in One Gerät.

All in One


Für den Kaffe morgens und kleinigkeiten Zwischendurch.

Platzsparend.

Kann ich voll Empfehlen.

MFG M.B


Den empfehle ich auch. Weiterer Grund: sehr sparsam. D.h. kleine Kartusche reicht bzw. eine größere relativ lang. Damit langfristig auch recht günstig. Die ASntihaftbeschichtung ist auch sehr gut. 500 ml ist übrigens mit ordentlich Abstand zum Rand gemessen, 600 ehen auch noch gut rein.
von: Bettinako

Re: Kocher für den "Einstieg" - 18.01.23 11:21

Danke euch allen für eure Vorschläge schmunzel. Nachdem ich die Esbit Kocher ausgeschlossen habe, war ich noch unsicher ob lieber Spiritus oder Gas. Habe mich dann für Gas entschieden und diesen Kocher (plus Gaskartusche und Alutopf) von decathlon gekauft:

https://www.decathlon.at/campingkocher-g...9d1cdeb7446abba

Ausprobiert habe ich ihn auch schon und er funktioniert für meine Zwecke völlig ausreichend. Jetzt muss ich nur bei den nächsten Radreisen abchecken wie lange eine Kartusche reicht. Da ich noch einige "kleinere" Touren vor habe, bevor ich auf die große Reise (durch Europa) gehe, wird sich dann schon rausstellen, ob das längerfristig für mich passt, oder ob ich irgendwann doch noch auf Spiritus umsteige.

Nochmal DANKE für alle Anregungen, Videos usw., das war sehr hilfreich cool!
von: irg

Re: Kocher für den "Einstieg" - 18.01.23 14:06

Der Passt sicher gut für deinen Bedarf! Und bei dem Preis machst du nichts falsch. Vor einer Europa-Tour kannst du dich immer noch anders entscheiden.

lg!
georg
von: Juergen

Re: Kocher für den "Einstieg" - 18.01.23 16:16

Dazu hat sich bei mir der Kartuschenstandfuß von MSR bewährt.

Guten Appetit schmunzel
von: Bettinako

Re: Kocher für den "Einstieg" - 22.01.23 16:00

Danke für den Tipp, den Standfuß habe ich schon dazu bestellt schmunzel.
von: ro-77654

Re: Kocher für den "Einstieg" - 24.01.23 18:14

Mit dem verlinkten Primus hättest du ein leichtes, standfestes, sparsames, deutlich windeffizienteres und eloxiertes (weniger anbrennen, kein Alu im Essen) Kocher-Topf-Set gehabt.
von: Bettinako

Re: Kocher für den "Einstieg" - 25.01.23 08:58

Möglich, aber ich hätte such das Doppelte bezahlt. "STANDFEST" ist auch relativ. Auf nicht ebenen Untergrund erscheint mir das von dir verlinkte Set auch nicht standfester als meines (außer vielleicht bei Sturm, weil da bei mir der Topf weggeweht werden könnte).

Bei beiden Varianten steht die Kartusche am Boden. Darum habe ich ja auch den Standfuß dazu bestellt - und bin damit immer noch um über 30 Euro günstiger dran.
von: ro-77654

Re: Kocher für den "Einstieg" - 25.01.23 16:58

Standfest im Sinne von: Topf kann nicht vom Kocher rutschen.
Nicgt ebenen Untergrund muss man etwas ebnen, dann passt das. Mir ist das Teil innerhalb eines Jahres nicht einmal umgefallen.
von: Freistilschrauber

Re: Kocher für den "Einstieg" - 25.01.23 21:13

Moin,
Wenn man effizient kochen möchte, wäre ein guter Windschutz ein
sinnvolles Zubehör.
Damit lässt sich der Gasverbrauch um einiges reduzieren.
Ich selbst verwende die Versionen mit mehreren Alusegmenten.

Einige Beispiele: Windschutz
von: lutz_

Re: Kocher für den "Einstieg" - 26.01.23 09:32

Hallo zusammen!


In Antwort auf: Freistilschrauber
Moin,
Wenn man effizient kochen möchte, wäre ein guter Windschutz ein
sinnvolles Zubehör.
Damit lässt sich der Gasverbrauch um einiges reduzieren.
Ich selbst verwende die Versionen mit mehreren Alusegmenten.

Einige Beispiele: Windschutz


Der Vorteil der oben genannten All-in-ONE-Lösung ist u.a. der integrierte Windschutz. Diese Kocher sind extrem effizient, d.h. der Gasverbrauch ist sehr gering. Außerdem sparst Du Dir so den zusätzlichen Windschutz.


Gruß LUTZ
von: Bettinako

Re: Kocher für den "Einstieg" - 29.12.23 10:59

Hallo, heuer ist sich zwar keine längere Tour mehr ausgegangen, aber bei meiner 3-Tages-Herbstausklang-Mostviertel-Tour konnte ich den Decathlon Kocher in der Praxis ausprobieren. Bin sehr zufrieden damit - es ging echt superschnell, sowohl für Dosenfutter als auch für Teewasser! Mittlerweile habe ich die Gaskartusche 4x verwendet und es ist immer noch einiges drin.
von: ro-77654

Re: Kocher für den "Einstieg" - 30.12.23 20:42

Hallo, bei dem verlinkten Primus reichen mir im Sommer 430 Gramm Gas für 3 bis 4 Wochen bei täglich mindestens 500 ml Wasser kochen plus Essen kochen.
von: ta7h12

Re: Kocher für den "Einstieg" - 30.12.23 20:59

In Antwort auf: ro-77654
Hallo, bei dem verlinkten Primus reichen mir im Sommer 430 Gramm Gas für 3 bis 4 Wochen bei täglich mindestens 500 ml Wasser kochen plus Essen kochen.
Welchen Topf nutzt ihr?
von: ro-77654

Re: Kocher für den "Einstieg" - 31.12.23 12:55

Hallo, ich habeein Primus Lite Set für Solotouren und ein MSR Windburner Set für Solotouren. Davon nehmen wir für Touren zu zweit den 1 Liter Topf und ein MSR Windburner Set Duo Stove mit 1,7 Liter Topf mit. So kann man alles in den 1,7 Liter Topf packen und durch den Standfuss mit Zuleitung steht alles sehr stabil und es lassen sich gut 450 Gramm Kartuschen verwenden. Zu zweit sind wir in Bezug auf Füllmenge der Töpfe immer noch leicht und kompakt unterwegs. Durch die gute Isolierung muss man bei Reis und Nudeln kann man nach dem ersten Kochen ausschalten und nur noch einmal kurz anmachen, reicht. Simmern geht bei beiden Systemen schlecht.
450 Gramm haben uns kürzlich 3 Wochen gereicht: Aussentemperatur 10 bis 20 Grad, morgens immer 1,5 Liter gekocht für Tee ind Kaffee, abends nur unregelmässig gekocht.
von: ta7h12

Re: Kocher für den "Einstieg" - 01.01.24 16:08

In Antwort auf: ro-77654
Zu zweit sind wir in Bezug auf Füllmenge der Töpfe immer noch leicht und kompakt unterwegs. Durch die gute Isolierung muss man bei Reis und Nudeln kann man nach dem ersten Kochen ausschalten und nur noch einmal kurz anmachen, reicht.
Danke für deine ausführliche Antwort, Roland, das finde ich sehr interessant!
Ich hatte seither den Trangia bevorzugt, weil ich Kartuschen wegen des Mülls vermeiden wollte.
Spiritus dagegen ist relativ sparsam verpackt und ein natürlicher Brennstoff.
Aber das volle Equipment hat 1300 g zzgl. Brennstoff. Das kann man zwar zum Alleinreisen stark reduzieren, aber vor allem auf Kosten des Windschutzes, und der ist für den Trangia sehr wichtig.
Das mit Wärmetauscher und Isolierung ist eben eine Technologie, die echt was bringt.
Thomas
von: Mr. Pither

Re: Kocher für den "Einstieg" - 01.01.24 18:17

In Antwort auf: ta7h12
Ich hatte seither den Trangia bevorzugt, weil ich Kartuschen wegen des Mülls vermeiden wollte.
Spiritus dagegen ist relativ sparsam verpackt und ein natürlicher Brennstoff.

Ich bin ziemlich sicher, dass sich das Blech der Kartuschen mindestens so gut recyceln lässt wie das Plastik der Spritflaschen.
Voraussetzung ist natürlich, dass man sie in die gelbe Tonne/Sack wirft nach Gebrauch.

Mir reicht für eine Person eine mittlere Kartusche (230g) mindestens für eine Woche, bei zwei- bis dreimaliger Benutzung pro Tag.

Gruß Florian