Imprägnierung von Regenjacken

von: speichenheld

Imprägnierung von Regenjacken - 19.09.22 19:12

Nach dem Waschen lässt es sich bei den meisten Hardshell-Regenjacken nicht vermeiden, sich um das Thema Imprägnierung Gedanken zu machen. Leider habe ich durchweg schlechte Erfahrung, sowohl mit Einwasch- als auch mit Sprühimprägnierung, gemacht. Das Endergebnis ist meist ernüchternd, als hätte man keine Imprägnierung aufgetragen. Großflächig saugt sich bei Regen das Gewebe mit Feuchtigkeit voll, was die Imprägnierung (bis zu einem Gewissen Maß) ja verhindern soll.
Mein letzter Versuch mit Fibertec Textile Guard Eco-Spray war wieder enttäuschend. Mangels Trockner habe ich die Imprägnierung mit einem Bügeleisen auf niedriger Stufe "aktiviert". Das Ergebnis blieb dasselbe. Nun, immerhin habe ich der Umwelt nicht geschadet.
Vielleicht passt das Imprägnierspray nicht zur Jacke (Escape Bike Light Regenjacke). Vielleicht funktioniert die Aktivierung am besten im Trockner?
Wie sind eure Erfahrungen mit dem Thema Imprägnierung?
von: Toxxi

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 20.09.22 03:37

In Antwort auf: speichenheld
Wie sind eure Erfahrungen mit dem Thema Imprägnierung?

So ziemlich genauso wie deine. omm

Gruß
Thoralf
von: nebel-jonny

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 20.09.22 07:11

Ich klink mich her mal rein weil ich ne ähnliche Frage hab :Perlt das Wasser an eurer Membranjacke ab?
Hintergrund :Ich hab eine neue Berghaus Gore-Tex Hose.Bei der ersten Regenfahrt das Wasser perlt alles ab.Ich dachte Super Teil so muss das sein Atmungsaktivität wäre ja so gegeben.Aber bei der 2ten Fahr war das weg Hose wie gehabt einfach nur nass.DWR Imprägnierung futsch?
Gruß
von: chrisli

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 20.09.22 07:31

Guten Morgen!
Ich habe nur gute Erfahrungen gemacht mit Nikwax Wash-In Imprägnierung (Vaude Regenhose, TNF Resolve Parka, Endura MT500 Jacke ..). Keine weitere Behandlung im Trockner, mit Bügeleiden etc...
Grüße, Chris
von: sugu

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 20.09.22 07:41

In Antwort auf: chrisli
Guten Morgen!
Ich habe nur gute Erfahrungen gemacht mit Nikwax Wash-In Imprägnierung (Vaude Regenhose, TNF Resolve Parka, Endura MT500 Jacke ..).

Die gute Erfahrung kann ich teilen. Aber wenn die Imprägnierung durch eine normale Wäsche schon mal gelitten hat, wird sie auch mit Wash-In nicht mehr so gut, wie sie im Neuzustand war. Also besser gleich von Anfang schonend waschen. Sie vielleicht nicht ganz so sauber, wie mit einem normalen Waschmittel, dafür bleibt sie aber "dicht".
von: chrisli

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 20.09.22 07:58

.. dem pflichte ich bei: nur so viel waschen wie nötig, bei mir heißt das 1-2mal im Jahr.
von: Uli

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 20.09.22 08:01

Meine Antwort lautet "Ja". Nicht so stark wie bei einer Plastikfolie, aber deutlich sichtbar und das auch noch nach Jahren.
Gruß
Uli
von: Uli

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 20.09.22 08:03

In Antwort auf: chrisli
.. dem pflichte ich bei: nur so viel waschen wie nötig, bei mir heißt das 1-2mal im Jahr.

Dito, bei mir allerdings nur alle x Jahre, auch wg. des Mikroplastik-Risikos, das den Imprägniermitteln anhaftet.
Gruß
Uli
von: schorsch-adel

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 20.09.22 08:07

Zitat:
von Anfang schonend waschen
kannst Du das "schonend" näher erklären ?
von: sugu

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 20.09.22 09:34

Vor der Einwasch-Imprägnierung das entsprechende Waschmittel nehmen. Um bei der TX.WashIn-Familie zu bleiben:TechWash Es gibt inzwischen aber auch Konkurrenz-Produkte, die ein ähnliches Paar von Waschmittel und Einwasch-Imprägnierung anbieten.

Ansonsten gilt die Grundregel: Je kälter, desto schonender - aber die imprägnierten Kleidungsstücke, die ich habe, darf man sowieso nur bis 30° waschen.
von: speichenheld

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 20.09.22 17:05

Danke für euer Feedback!
Es beruhigt mich ein wenig, dass eure Erfahrungen offensichtlich ebenso durchwachsen sind wie bei mir. Allerdings schienen die meisten hier gute Erfahrungen mit der Einwasch-Imprägnierug Nikwax gemacht zu haben.
Allerdings imprägniert diese Methode doch auch das Innere der Jacke, welches ja eigentlich durchlässig bleiben soll? wirr
Naja, es steckt schon ordentlich Marketing hinter den Pflegeprodukten von Outdoor-Kleidung. Ich glaube ich habe dafür schon Geld im Gegenwert einer neuen Regenjacke gelassen. traurig
von: Machinist

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 20.09.22 21:36

Es ist schon eine Weile her seit ich die Nachimprägnierung von Regenkleidung versucht hatte. Welches Produkt es war weiss ich nicht mehr, ich habe damals dasjenige ausprobiert welches von einer früher durchaus geschätzten Outdoor-Zeitschrift im Test als bestes angepriesen und gelobt wurde.
Die Wirkung war von nur sehr geringer Dauer, nach einigen kräftigen Regengüssen saugte sich der Aussenstoff der Goretex-Jacken wieder voll wie zuvor.
Ich kam dann zum Schluss, dass ich mir das Prozedere und die Umweltsauerei im Grunde sparen kann.
von: sugu

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 21.09.22 07:37

In Antwort auf: speichenheld

Allerdings imprägniert diese Methode doch auch das Innere der Jacke, welches ja eigentlich durchlässig bleiben soll? wirr

Hier est wichtig zu unterscheiden, welche Durchlässigkeit gemeint ist: Wasserdampf kann durch den Innen- und durch den Außenstoff. Die äußere Lage lässt kein flüssiges Wasser durch, der Innenstoff schon (auch eine *tex-Jacke wird innen feucht, wenn man mehr schwitzt, als nach außen abdampfen kann), wo aber der Regen nicht mehr hinkommen soll. Das Versprechen von NikWax ist, dass das Waschmittel die Imprägnierung nicht angreift und das Wash-In den Original-Zustand wieder herstellt: Es soll eine wasserabweisende Schicht um die Fasern der Stoffes zurücklassen. Die Durchlässigkeit von Wasserdampf soll dabei nicht beeinträchtigt werden, auch nicht beim inneren Stoff. Wenn der dann flüssiges Wasser abweist, wäre das kein Drama.

Wie vorher schon mal gesagt: Wenn die Imprägnierung schon gelitten hat, wird es auch mit NikWax nicht mehr so gut, wie neu.
von: Martina

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 21.09.22 07:41

In Antwort auf: Uli
In Antwort auf: chrisli
.. dem pflichte ich bei: nur so viel waschen wie nötig, bei mir heißt das 1-2mal im Jahr.

Dito, bei mir allerdings nur alle x Jahre


Ich gehöre bei reinen Regenjacken auch zu den überzeugten Anhängern der 'Nicht waschen'-Fraktion. Meine Gore-Tex-Alltagswinterjacke wasche ich natürlich schon mindestens einmal pro Saison, nach Bedarf auch öfter, aber da kommt es auf absolute Regendichtigkeit auch nicht so sehr an.
von: schorsch-adel

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 21.09.22 08:15

Zitat:
Nicht waschen'-Fraktion
wobei selten über Alternativen bzw. flankierende Maßnahmen zum Waschen gesprochen wird, wie z.B Lüften.

Ich hänge die Regenjacke nach Gebrauch meist auf links gedreht ins Freie und lasse sie ausgiebig auslüften. Ein sanfter Regen dazu kann nicht schaden. Gelegentliches Waschen wird dadurch nicht ersetzt, aber die Abstände zwischen den Waschvorgängen lassen sich merklich strecken. Zumindest die Riechproben geben mir recht.
von: Martina

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 21.09.22 08:19

In Antwort auf: schorsch-adel
Zitat:
Nicht waschen'-Fraktion
wobei selten über Alternativen bzw. flankierende Maßnahmen zum Waschen gesprochen wird, wie z.B Lüften.


Eine klassische Regenjacke setze ich hauptsächlich auf Radreisen ein (bei Tagestouren nehm ich eher eine Windjacke mit). Die Jacke wird da hoffentlich nicht täglich getragen, sondern wird über einen längeren Zeitraum zusammengepackt in der Packtasche transportiert. Natürlich lüfte ich die Regenjacke hinterher ein paar Tage im Freien, egal ob sie benutzt wurde oder nicht...
von: habediehre

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 21.09.22 20:54

In Antwort auf: speichenheld
Allerdings schienen die meisten hier gute Erfahrungen mit der Einwasch-Imprägnierug Nikwax gemacht zu haben.
Ich habe mit "Nikwax TX Direct Wash In" so schlechte Erfahrungen gemacht, dass ich von der Benutzung abraten würde:
Das Zeug habe ich seinerzeit zusammen mit einer Arcteryx Alpha-Jacke (3-Lagen Gore-Tex) und dem zugehörigen "Tech Wash" gekauft. Die ersten 2-3x hat das Waschen und die Imprägnierung funktioniert. Als die Jacke schon etwas älter war (ca. 7 Jahre) hat sich durch das Imprägnieren die Klebenaht beim Saum komplett aufgelöst. (Sehe ich nebenbei auch als Konstruktionsfehler, nicht alle Nähte konventionell zu nähen und zu überkleben, nur um ein paar Gramm zu sparen, aber das nur am Rande).
Tatsache ist, dass das Nikwax offensichtlich ältere Verklebungen angreift. Hat der Globetrotter (wo ich das damals gekauft hatte) auch so gesehen und ich konnte eine für mich kostenfreie Reparatur erwirken. Angeblich verkaufen sie das Produkt auch nicht mehr.

Gruß Ekki

PS: Ärgerlicher Nebenaspekt bei so einem Schaden: die Reparatur hat sich über Monate hingezogen, für die anstehende 3-wöchige Radtour musste ich mir auf die Schnelle Ersatz zulegen böse
von: Jan-V

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 27.09.22 16:50

Habe mehrere Jacken und Hosen mit genau dem Fibertec Mittel imprägniert und das funktionierte bei mir sehr gut.

Wichtig ist erst ordentlich damit einreiben und dann über Nacht an der Luft trocknen lassen. Und erst dann, wenn die Jacke schon trocken ist, nochmal leicht bügeln mit ein Handtuch dazwischen.

Wenn man die Jacke nach dem auftragen sofort im Trockner steckt oder bügelt, verdampft das Imprägniermittel gleich mit. Trocknet die Jacke langsam genug bleibt das Imprägniermittel in der Jacke zurück und wird mit Wärme aktiviert.

Grüße, Jan
von: schorsch-adel

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 02.10.22 12:16

nach den vielen Negativmeldungen in diesem Faden ist das die erste Empfehlung. Ich hätte mir noch mehr positive Erfahrungswerte zu Wasch- und Imprägniermitteln gewünscht.

Nochwas: Ich habe gelesen , man solle vor dem Waschen die verschwitzten Stellen mit Essig und anschließend mit Kernseife behandeln. Spricht da was dafür ?
von: noireg-b

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 02.10.22 15:23

In dem verlinkten Artikel geht es bei dieser Empfehlung von Essig und/oder Kernseife um die Eliminierung unangenehmer Gerüche durch Schweiß.
Bei mir persönlich habe ich noch nicht feststellen können, dass auch Regenjacken nach Schweiß gerochen haben, wohl hingegen die unmittelbar auf der Haut getragenen Textilien und vielleicht die Zwischenschicht.
Seitdem ich keine Deos mit Alu-Salzen mehr verwende, reicht das Waschen zum Entstinken vollkommen. Von einem Fachmann habe ich es mir erklären lassen: Die Alu-Salze verstopfen nicht nur die Schweißdrüsen, sondern bilden mit dem Schweiß komplexe Verbindungen, die sich beim Waschen nicht mehr entfernen lassen. Siehe das Thema Deo-Flecken. Die kann man zwar inzwischen verhindern, geblieben sind dennoch die Komplexe, die das Gewebe sehr stark verhärten. Gelöst bekommt man die Komplexe nur durch Säure. Bewährt hat sich hierbei Zitronensäure, Essigsäure ist nicht für alle Textilien geeignet.
Wer also sein unter den Axeln total verhärtetes Lieblings-Sport-Shirt mal für ein paar Tage in verdünnte Citronensäure einlegt, wird sein geruchstechnisches AHA-erlebnis haben.
Was da wieder für Gerüche freigelassen werden...

Viel Erfolg Gereon
von: schorsch-adel

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 02.10.22 16:38

na da werd ich mir doch mal die lange angebrochene Schachtel Heitmanns Citro-Säure aus dem Keller holen, danke
von: sugu

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 04.10.22 08:41

In Antwort auf: Jan-V
Habe mehrere Jacken und Hosen mit genau dem Fibertec Mittel imprägniert und das funktionierte bei mir sehr gut.

Wichtig ist erst ordentlich damit einreiben und dann über Nacht an der Luft trocknen lassen. Und erst dann, wenn die Jacke schon trocken ist, nochmal leicht bügeln mit ein Handtuch dazwischen.

Wenn man die Jacke nach dem auftragen sofort im Trockner steckt oder bügelt, verdampft das Imprägniermittel gleich mit. Trocknet die Jacke langsam genug bleibt das Imprägniermittel in der Jacke zurück und wird mit Wärme aktiviert.

Grüße, Jan

Der Beschreibung nach ist es das Imprägnier-Spray von Fibertec gewesen?
von: kaman

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 04.10.22 15:44

Zitat:
Wer also sein unter den Axeln total verhärtetes Lieblings-Sport-Shirt mal für ein paar Tage in verdünnte Citronensäure einlegt, wird sein geruchstechnisches AHA-erlebnis haben.
Was da wieder für Gerüche freigelassen werden...

Zitronenensäure kommt bei mir bei jeder Wäsche mit in die Waschmaschine. Gilt auch als Hausmittel für Weichspülerersatz.
von: Jan-V

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 04.10.22 16:15

In Antwort auf: sugu
In Antwort auf: Jan-V
Habe mehrere Jacken und Hosen mit genau dem Fibertec Mittel imprägniert und das funktionierte bei mir sehr gut.

Wichtig ist erst ordentlich damit einreiben und dann über Nacht an der Luft trocknen lassen. Und erst dann, wenn die Jacke schon trocken ist, nochmal leicht bügeln mit ein Handtuch dazwischen.

Wenn man die Jacke nach dem auftragen sofort im Trockner steckt oder bügelt, verdampft das Imprägniermittel gleich mit. Trocknet die Jacke langsam genug bleibt das Imprägniermittel in der Jacke zurück und wird mit Wärme aktiviert.

Grüße, Jan

Der Beschreibung nach ist es das Imprägnier-Spray von Fibertec gewesen?


Genau dieses:
https://www.globetrotter.de/fibertec-imp...sku=5637272219#
von: max saikels

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 05.10.22 08:18


Steht wohl nicht umsonst unter "Apotheke" zwinker
von: sugu

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 05.10.22 11:12

In Antwort auf: Jan-V
In Antwort auf: sugu

Der Beschreibung nach ist es das Imprägnier-Spray von Fibertec gewesen?


Genau dieses:
https://www.globetrotter.de/fibertec-imp...sku=5637272219#

Ok, danke. Mit dem Sprüh-Imprägnierung habe ich so meine Bedenken: Sowohl bei ein Einwasch- als auch den Sprüh-Imprägnierungen geht viel in die Umwelt. Beim Einwaschen fließen die Reste kontrolliert ins Wasser, beim Sprühen in die Luft. Auch wenn man draußen sprüht, kann man nicht ganz verhindern, dass etwas eingeatmet wird und eine Imprägnierung der Lunge braucht kein Mensch.
von: schorsch-adel

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 05.10.22 13:10

Zitat:
Beim Einwaschen...
... imprägniert man gleich auch die Membrane* mit uns legt sie damit allmählich lahm.
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* muss da wirklich ein e dran sein oder wird da ein Schreibfehler im Schneeballsystem weitergereicht ?
von: sugu

Re: Imprägnierung von Regenjacken - 05.10.22 14:11

In Antwort auf: schorsch-adel
Zitat:
Beim Einwaschen...
... imprägniert man gleich auch die Membrane* mit uns legt sie damit allmählich lahm.

Die Membrane lässt gasförmigen Wasserdampf durch, der äußere Stoff auch. Der wird ab Werk so behandelt, dass er flüssiges Wasser abweist, die inneren Lagen können feucht werden.

Die Einwasch-Imprägnierung legt sich um die Fasern und verhindert, dass wie bisher flüssiges Wasser durch den Stoff kommt. Die Durchlässigkeit gegen gasförmigen Wasserdampf bleibt erhalten: Sowohl bei der äußeren als auch der/den inneren Lage/n der Funktionstextilien. Insofern wird die Innenseite wasserabweisend, aber bleibt dampfdurchlässig.
Zitat:

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* muss da wirklich ein e dran sein oder wird da ein Schreibfehler im Schneeballsystem weitergereicht ?

Membran wird mit und ohne "e" gebraucht. schmunzel