Re: zum Jahresende Karibik per Rad genießen

von: veloträumer

Re: zum Jahresende Karibik per Rad genießen - 21.02.11 22:54

Ich hatte am Rande von Gosier eine kleine Feriewohnung (Gîtes de France) bei einer Familie mit mehren Kindern. Von dort habe ich kleinere Strandtouren nach Ste-Anne und Saint-Francois gemacht. Eine Rundtour um Grande-Terre war ziemlich heftig, weil man im Norden und Nordosten mit sehr heftigen Winden leben muss. Das Land ist teils sehr flach und entsprechend wenig wird der Wind gebremst. Basse-Terre ist sehr gebirgig und es gibt nur wenige Möglichkeiten. Ich bin einmal durch den Urwald über den Col des Marmelles gefahren und zurück über Sainte Rose - die Tour sollte man unbedingt machen. Die südliche Schleife bin ich nie gefahren, weil sie mir zu weit war. Ich war damals vielleicht nicht ganz so ehrgeizig wie heute. Es gibt aber jährlich ein professionelles Radrennen um die gesamte Insel. Trotzdem sollte man das nicht unterschätzen. Ich habe auf der Passtour auf Basse-Terre ca. 10-11 Liter getrunken (ich fahre hier manchmal 120 km mit einem halben Liter).

Zu den sehenswerten Wasserfällen und dem Vulkan im Süden bin ich per Bus gefahren. Nach der Vulkanexkursion habe ich irgendwo unterhalb auf Waldboden übernachtet. Dann bin ich durch den Urwald gewandert (nicht ganz ungefährlich im oberen Teil), über die drei Wasserfälle. Irgendwo unten dann wieder mit Bus zurück. Damals hatte ich auch noch gleich am ersten Tag (Panne nachts nahe Flughafen) eine Französin kennen gelernt, die ich mehrmals auch mit anderen Freunden getroffen hatte. Mit ihr war ich im Auto nochmal ganz an die Südspitze gefahren.

Achte auf die schwarzen Löcher! Die Straßen sind manchmal nur scheinbar gut. Plötzlich tauchen Schlaglöcher auf und schon ist es passiert - 3 Platte in zwei Wochen durch Schlaglöcher! Insbesondere Häuserzufahrten könne sehr steil sein, Kurvenbauen kennt man da weniger, selbst wenn die Autos die Anfahrten kaum schaffen.

EU ist richtig - aber es gibt ziemlich starke Unterschiede zwischen Festlandfranzosen, die dort beschäftigt oder aufgewachsen sind und "echten" Einheimischen, den Kreolen. Manche sind sehr abweisend (keine Fotos), andere sehr agressiv (Prostituierte) - Streit auf der Straße zwischen Ehepartnern o.ä. konnte ich auch häufiger beobachten. Natürlich gibt es auch etliche Freundliche.