Re: Vía de la Plata

von: Bafomed

Re: Vía de la Plata - 16.01.08 16:25

Hallo Udo,

entschuldige, dass ich jetzt erst antworte. Nun, ich habe die geplante Fahrt auf der Ruta de la Plata mit Start in Granada im letzten Jahr kurzfristig nicht angetreten. Es waren verschiedene Gründe dafür verantwortlich, auf die ich hier nicht näher eingehen kann. Radeltechnisch relevant waren in erster Linie meine Bedenken wegen der ungeheuren Hitze, die gerade in Andalusien zu der Zeit herrschte, als ich losfahren wollte. Da ich aus eigener Erfahrung in Bezug auf das Radfahren in Spanien wusste, worauf ich mich einlassen würde, habe ich schließlich darauf verzichtet, bei über 40 Grad Celsius und mit 20 kg Gepäck eine ca. 1500 km lange Radreise (also inklusive der Anfahrt ab Granada) zu machen, die weitgehend durch schattenlose Gegenden führen sollte. Hinzu kam, dass ich für die gesamte Reise nur 17 Tage Zeit zur Verfügung gehabt hätte und ich mich nicht unter Druck setzen lassen wollte, unbedingt ein bestimmtes, relativ hohes Kilometerpensum abstrampeln zu müssen.

Die Strecke bin ich 2004 übrigens mit dem Auto in Nord-Süd-Richtung gefahren und kenne sie daher einigermaßen. Nördlich von Zamora steigt das Profil allmählich an und erreicht beim Übergang über den Padornelo-Pass stattliche 1368 Meter - dafür wird man mit spektakulären Ausblicken über eine wunderbare Mittelgebirgswelt entschädigt. Vorher ist die Landschaft meist leicht hügelig, aber insgesamt ohne größere Schwierigkeiten zu fahren und man bewegt sich in der Regel durch Weideland, das mit lichten Steineichenhainen bewachsen ist. Insgesamt ist die Gegend im westlichen Altkastilien enweder dünn oder kaum besiedelt und man kann die Landschaft still in die eigenen Gedanken versunken für sich genießen. Jenseits des Padornelo-Passes kommt man nach Galizien hinein, wo sich die Landschaft rasch ändert, die Vegetation grüner und dichter wird und auch die Siedlungsdichte spürbar zunimmt. Ich fand Galizien aber immer relativ zermürbend zu fahren, da Anstiege und Gefällstrecken sich in kurzer Folge abwechseln und man selten in einen kontinuierlichen Fahrrhythmus hineinkommt.

Wenn Du noch weitere Fragen zu der Strecke haben solltest, könntest Du auch mal Werner (Pfälzer) fragen, der die Strecke schon mit dem Rad gemacht hat.

Momentan bin ich übrigens sehr interessiert daran, die Reise in diesem Juli doch endlich zu realisieren und meine Fahrzeiten mit dem Rad so zu gestalten, dass ich der größten Hitze entgehe, indem ich sehr früh und gegebenenfalls auch am Abend noch fahre (in diesem Fall würde ich Unterkünfte vorher reservieren, soweit möglich).

Gruß,
Martin