Re: Seidenstrasse

von: wolfgangb

Re: Seidenstrasse - 23.10.05 08:56

In Antwort auf: ulik

hallo geli,
habe auf den historischen seiten deinen beitrag von 2001 gelesen.
habe ähnliches mit dem radl vor und suche über 50-jährige fernradler zum gedanken/ erfahrungsaustausch.
fange mit 50 erst so richtig an zu radeln, habe aber lange reiseerfahrung in asien (1975-79 )
falls mein beitrag ankommen sollte bitte antwort anuli.kunze@gmx.de

viele grüsse von ulik


Hallo ulik,

ich bin Jahrgang 1957. In den 70er und Anfang der 80er Jahre habe ich mehrere große Reisen (1 Jahr USA/Kanada, über Land nach Indien, 6 Monate Afrika usw. - danals allerdings noch nicht mit dem Rad).

Dann kam irgenwann die große Liebe, Familie, Kinder, der übliche Gang der Dinge eben. Damit waren andere Dinge wichtig, Studium beenden, Job suchen, Kohle verdienen. So 1987 hatten wir eine große Beziehungskrise, um ein bischen Abstand zu gewinnen habe ich mir 5 Wochen Urlaub genommen und bin mit dem Rad duch das damalige Jugoslawien bis nach Griechenland gefahren - meine erste große Radreise und beginn einer großen Leidenschaft.

Das Familienleben hat sich dann wieder für einige Jahre eingerenkt. Wir haben uns auch geeinigt, dass jeder im Jahr alleine 2 Wochen Urlaub machen kann. Meine Zeit habe ich für Radtouren in den Bergen (Alpen, Pyrenäen) genutzt.

Ende der 90er Jahre wurde ich dann alleinerziehender Vater, die Kinder hatten glücklicher weise schon das Alter, dass ich mich mal für 1-2 Wochen verabschieden konnte. Zu Zeit dieser Zeit habe ich dann auch angefangen regelmäßig zu Laufen (so 40-60 km in der Woche) und die Kondition auf dem Rad ist auch immer besser geworden. Dabei sind dann auch die Träume von längeren und anspruchsvollen Radtouren entstanden.

2003 ist mein Sohn volljährig geworden und ich habe mir die Freiheit für eine 10 wöchigen Radtour durch die Anden in Nord-Chile und Bolivien genommen. Seither habe ich Überstunden und Urlaubstage angespart, so dass ich im nächsten Jahr wieder 3 Monate in die Anden (Chile + Peru) fahren kann.

Ich kenne sehr wenige Menschen in unserer Altersklasse, die noch große Radreisen unternehmen. In der "Amateurklasse" werden die "großen Weltreisen" meist von jüngeren Leuten unternommen, die i.d.R. über mehr Zeit verfügen und durch weniger Verantwortung gebunden sind und daher auch mit anderen Einstellungen an die Reisen heran gehen können. Ein Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit älteren Fernradlern wäre daher auch für mich von Interesse.

Gruß

Wolfgang