Re: Pass-Spaß in Alpen

von: veloträumer

Re: Pass-Spaß in Alpen - 19.03.19 14:52

Ohne mich als Mitfahrer anzubieten, meine dezenten Anmerkungen: Der Passo della Mauria ist schon recht stark befahren, das wirst du auch am Lago di Cadore merken. Jenseits davon wird es ruhiger. Wenn du also ein ruhigeren Aufstieg suchst, müsstest du wenig weiterfahren und via Laggio di Cadore über den Sella di Razzo fahren, dort über den Sella di Rioda via Sauris nach Ampezzo. Von Razzo bis Rioda ist eher Hochebene, zusätzlicher Anstieg gering. Von Sauris gibt es zwei Varianten, die mit Tunnel, enge Schlucht (nicht gefahren) oder über den weniger befahrenene Puro-Pass (zusätzliche Höhenmeter). Sauris ist eine Sprachinsel mit eigenem Charakter inklusive eigener, nobler Biermarke. Insofern ist diese Variante spannender als die vielleicht einfachere Fahrt vom Razzo-Pass durch das Val Pesarina, aus dem raus du recht direkt an die Fußorte vom Zoncolan auf der Westseite kommen würdest (Comeglians und Ovaro).

Ich weiß nicht, ob du schon eine Unterkunft für dein Zoncolan-Projekt im Auge hast, Campings sind in der Gegend eher rar (eigentlich nur Ovaro in Rufweite) und auch Gasthöfe gibt es nicht üppig. Tolmezzo ist eher ein teures Pflaster. Empfehlen kann ich die von mir besuchte charmante Unterkunft in Sutrio, wenn du von der Ostseite zum Zoncolan auffahren möchest. In Comeglians gäbe es auch einen kleinen Gasthof, da habe ich nur gegessen, und irgendwo ortsnah wild gezeltet (aber wenig Platz). Ein Stop in Sauris würde sich empfehlen, schon wegen der Bauweisen, aber auch der Spezialitäten - wäre aber natürlich keine Basis für Zoncolan.

Zum Zoncolan: Die Tafeln mit den Rad-Heroen stehen auf der Westseite. Wenn du da runter fährst, dürfest du kaum davon etwas mitbekommen, weil du die volle Abfahrtskonzentration auf der steilen, engen Straße brauchst. Du musst ja auch immer mit Gegenverkehr rechnen und einfach laufen lassen ist nicht - nicht ganz ungefährlich. Radler, die hochfahren, fahren eher diagonal als gerade. Die ähnlich schwierige alte Ostrampe, die du fahren möchtest, bin ich nicht gefahren. Die soll ja im Zustand noch schlechter sein. Ich bin hingegen die gut ausgebaute und weit weniger steile reguläre Straßenostrampe abgefahren - da kann man sogar das Rad sehr gut laufen lassen. Zur Auffahrt dann eher langweilig, insgesamt ist Zoncolan aber landschaftlich nicht der große Brüller (oben ist ganz nettes Biotop). Die Westrampe bin ich mit Gepäck gefahren, das zeugt eher von Masochismus und dürfte ich heute wohl nicht mehr schaffen, obwohl gar nicht so lange her. Wenn du es wissen willst, fährst du Zoncolan mit Monte Crostis (West) an einem Tag. zwinker Zum "Abräumen" gibt es umher noch mehr Rampen.

Die Schlusspassage würde ich näher am Hang gestalten, Ein paar kleinere Hebungen, aber landschaftliche Erweiterung bringt die Route ab Tolemzzo über den Cavazzo-See und Interneppo/Bordano, dann über Brücke nach Venzone. Man kann dann am Hügelrand noch schöne Eindrücke sammeln, über Gemona und Tarcento, dort empfehlenswert auch stark hügelige Hinterlandweinroute nach Nimis (Weinprobe dabei zu empfehlen). Ab Nimis nach Udine wäre dann ganz flach.

Die meisten Infos dazu findest du in den beiden friaulanischen Schlusskapiteln Schlusskapiteln meiner Karantanienreise, die Erfahrungen aus dem Cadore/Pesarina-Tal stammen von zwei anderen Touren.