Re: Google Maps Namenskonvention

von: derSammy

Re: Google Maps Namenskonvention - 23.03.19 03:35

Ich verstehe ja die Fälle, wenn die Namensbezeichnerei mal nervt/unglücklich oder gar verwirrend ist. Aber habt ihr bessere Umsetzungsvorschläge? Also nicht beispielhaft, sondern klare Regeln die sich konsistent implementieren lassen?

Die grundsätzliche Idee bei niedriger Zoomstufe die deutschen Bezeichnungen zu nutzen und bei größerer Zoomstufe dann auf die lokale Begrifflichkeit zu wechseln, scheint mir sinnvoll. Beispiele wie Rom, Prag, Moskau usw. wurden ja schon genannt.
Viele OSM-Karten nutzen schon bei geringer Zoomstufe lokale Bezeichnungen. Ich halte das nicht für glücklich, wenn man selbst für Hauptstädte ein eigenes Alphabet (denke an den arabischen Raum, Asien) lernen muss.

Doch wovon macht man die Umschaltung abhängig? Die Ortschaftsgröße mag ein Indikator sein, klappt aber nicht immer. Oft sind es auch "Nester", wo die deutsche Begrifflichkeit gängig ist (z.B. Theresienstadt, Leitmeritz ist mir auch bekannt, Kohlfurt ist mir von meinem schlesischen Großvater übrigens auch noch voll ein Begriff!), zu anderen Dörfern oder auch großen Städten mag es deutsche Namen geben, die aber weniger gängig bis gänzlich unüblich sind. Aber wie automatisiert man so eine Umschaltung, außer es für jeden Ort individuell zu machen?

Letzlich bleibt es eine individuelle Sache. Ein Schlesienumsiedler oder Historiker hat da andere Ansichten als ein aktueller Reiseradler. Da geht es nicht um ein "Politisieren" der ganzen Sache, großdeutsches Denken bei google oder dergleichen, sondern letztlich schlicht um eine geschickte Implementierung. Stellt man an der einen Stelle die Sprachumschaltung um, dann hat das wo völlig anders Konsequenzen. Verrät irgendwer dem Geo-Datensatz, dass es noch deutsche Bezeichnungen gibt (die ja nicht falsch sind und daher definitiv in die Datenbank gehören), dann werden die plötzlich je nach Renderung auch angezeigt - und natürlich nur dort wo dem Datensatz bekannt (also Kohlfurt und Bunzlau schon, Tiefenfurt eventuell nicht?). Kurzum: Ich verstehe das Befremden, was der Automatismus hier oder da auslöst, eine Pauschallösung sehe ich aber nicht, bzw. wenn dann nur mit deutlichem Mehraufwand (z.B. mit Erfassung der "Gängigkeit" eines Namens auf einer mehrstufigen Skale).
Die vom Ergebnis her wohl befriedigendste Lösung wäre eine individuelle Konfigurierbarkeit der Namensdarstellung, womöglich gar noch länder-/regionsabhängig. Das ist aber wenig nutzerfreundlich, weil individuelle Konfigurierbarkeit nötig ist...