Re: Landkarte Alpen Übersicht

von: veloträumer

Re: Landkarte Alpen Übersicht - 23.12.18 18:04

Ich mache keinen großen Unterschied zwischen Detailplanung und Übersicht, on tour oder Planung am Schreibtisch. Für die meisten Alpentouren sind/waren 1:200000-Karten bestens geeignet. Weil die Verkehrswege in den Bergen nicht unendlich sind, ist auch noch Platz für wichtige Pisten, auch einige wichtige Fernwanderwege sind meist eingezeichnet, ebenso einige Hütten. Zudem finden sich teils Steigungsangaben (Zahlen oder Häkchen), nicht allerdings an allen Straßen. Die Details sind etwas unterschiedlich gut vorhanden, Michelin ist sicherlich eine Nase voraus, auch was die Qualität des Papiers angeht. Neben Michelin und Generalkarte/Marco Polo liegen in dem Maßstab auch gute Karten (schöne Schummerung) vom Touring Club Italiano vor, aber auch von Kümmerley+Frey, freytag & berndt (evtl. für Slowenien) oder gar dem ADAC (ggf. nicht flächendeckend) - in mehreren Alpenbereichen hat man die Wahl, andere Bereiche werden nur exklusiv von einem Kartenverlag in dem Maßstab angeboten.

Ggf. lohnt sich bei Michelin die Zoom-Serie mit einem Maßstab 1:150000. Da sind i.d.R. nicht mehr Details drauf, aber sie sind übersichtlicher zu lesen. Wenn du den gesamten Alpenbogen West-Ost fährst, kommen sicherlich ein paar mehr Karten zusammen. Je nach Auswahl und Detailroute kann aber bereits eine Karte mit 1:200000 für ein 5-Wochen-Tour ausreichen, so wie meine jüngste hier als Bericht eingestellte Tour im den Südwestalpen.

Detailreichere Karten machen nur Sinn, wenn du speziellere Offroad-Touren angedacht hast, ggf. sogar Wanderungen planst - das lohnt je nach Alpenbereich dann evtl. auch auf 1:50000 zu schauen (Verlag Kompass), was schon etwas übertrieben zum Radfahren ist. In Frankreich bietet IGN noch Abstufungen mit 1:75000 und 1:100000, wobei ich letztere für vollkommen ausreichend halte (auch für kleinste Wege), wenn man tatsächlich mehr Details braucht. Explizite Radwege sind ja selten und Radrouten in den Alpen - entsprechen weitgehend auf irgendwelchen Straßen bzw. straßenbegleitend. Die bekannten expliziten Alpenradfernwege umfassen zudem keine großeen Alpenräume, sondern beschränken sich auf recht übersichtliche Transitachsen, die auch meist mit 2-3 Detailkarten abzudecken sind (wo dann die Radwege eingezeichnet sind).

Digitalkarten kommen bei mir in From GoogleMaps nur für ganz spezielle Streckenteile in der Planung zum Einsatz, wobei GoogleStreetView eine Rolle spielt, nicht selten muss aber noch in anderen Quellen übers Web für solche Spezialfälle recherchiert werden, weil es keine normierten Kriterien für die Schwierigkeit von Pisten für Normalradler gibt (in gewissen Grenzen allerdings für MTBer).