Re: Korsika 2012

von: Sagan

Re: Korsika 2012 - 13.12.12 11:33

In Antwort auf: veloträumer
Diesmal gibt es etwas schwerere Bildungs-Kost...

...das moderne demokratische Frankreich (...) zwei Jahrzehnte, die keinen Vorwand mehr (...) für eine friedliche Unabhängigkeitsforderung (liefern).

(...) ob im Baskenland, in Katalonien, Südtirol, Korsika (...). Für eine sinnstiftende Unabhängigkeit gibt es in keiner dieser Regionen eine nachhaltige Begründung. Die meisten Motive sind niedriger Natur – populistisch formulierte kurzfristige Vorteile auf Kosten der nationalen Entsolidarisierung, die auf lange Sicht keinen Bestand haben.



Sehr schön auf den Punkt gebracht! Dieser Drang nach Selbstbestimmung ist generell eine lästige Sache.

Wenn die Kolonial- oder Okkupationsmacht nach Jahrzehnten oder Jahrhunderten aufgehört hat, sich imperialistisch oder faschistisch zu gebärden und inzwischen mehr oder weniger demokratisch und modern ist, dann gibt es für die kleinen Völker und Volksgruppen überhaupt gar keinen Grund mehr, sich der nationalen Solidarität zu entziehen und die nun wohlwollende fremde Obrigkeit abschütteln. Sein Schicksal als Volk politisch selbst bestimmen zu wollen, wenn das wirtschaftlich gar keine Vorteile hat, ist einfach populistisch und ganz offenbar von niederen Motiven geleitet.

Maximal irgendein Autonomiestatus als Kompensation für historisch erlittenes Unrecht - dann muß es aber auch mal gut sein! Den Korsen mangelt es da zum Teil noch sehr an Einsicht. Die von Dir noch erwähnten Südtiroler, Katalanen und Basken zeigen ebenfalls einen erschreckenden Mangel an Bereitschaft, brav-solidarische Untertanen im fremden Nationalstaat zu sein. Ich sehe das genau wie Du: Am Ende stehen die alle vor den Brüsseler Geldtöpfen und wollen was. Und wer darf die Töpfe dann wieder füllen? Eben. Und das alles im Namen von Freiheit, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit - wo die doch, wie Du so richtig schreibst, hier gar nicht "sinnstiftend" sind!

Deine Radtour und die Bilder sind auch sehr schön.