Ostsee-Tour: Schweden, Dänemark, Deutschland

von: ThorstenBerlin

Ostsee-Tour: Schweden, Dänemark, Deutschland - 17.11.12 19:04

Als Neuling hier im Forum ist es immer etwas schwer, ich möchte euch trotzdem an meiner Reise rund um die Ostsee teilhaben lassen, die im im vergangenen September mit dem Rad angetreten habe. Ich habe sie ausführlich in meinem Blog vorgestellt, wo es auch den GPS-Track und mehr Bilder gibt. Dennoch stelle ich euch hier einen Abriss der Reise vor. Wer Details haben mag, den würde ich daher auf meinen Blog verweisen wollen. Ich hoffe, das ist so OK für euch.

Tag 1

Am Freitag habe ich gegen Mittag meinen Arbeitsplatz verlassen und bin zum Bahnhof Berlin gefahren, um von dort mit der Bahn von Berlin nach Stralsund zu fahren. In Stralsund musste ich umsteigen in einen anderen RE in Richtung Sassnitz. Mein Ziel war die Fähre Sassnitz-Trelleborg. Mein Zeitplan war auf Kante genäht, doch es klappte. Die 25 Minuten zwischen Ankunft der Bahn und dem Annahmeschluss der Fähre reichten so eben.

Um 17.45 Uhr legte die Fähre ab, vier Stunden später war ich in Schweden. Ich hatte schon aus Deutschland meine Übernachtungsmöglichkeit, eine kleine Pension 5 km vor Trelleborg gebucht. Einziges Hindernis war, diese im Dunkeln zu finden. Doch es klappte und so hatte ich den ersten Tag hinter mich gebracht - mit nur etwa 17 km auf dem Tacho.

Tag 2

Mein Ziel heute war Malmö. Von Trelleborg aus keine Herausforderung. Da ich aber ein Fan von Henning Mankell und seiner Kommissar-Figur Kurt Wallander bin, habe ich mich zu einer Fahrt nach Ystad entschlossen. Die Strecke zwischen Trelleborg und Ystad kann ich jedem empfehlen, es ist eine wunderschöne Strecke immer die Ostsee entlang. Ich hatte starken Rückenwind, dieser sollte sich auf dem Rückweg noch Rächen.
Ystad selbst ist ein kleiner verschlafener Ort, der aber durchaus eine Reise wert ist - vor allem wenn man Wallander mag. Wer durch die Stadt geht, erkennt an allen Ecken und Enden die Locations aus den Filmen.
Ich war etwa eine Stunde in Ystad, da ich aber noch nach Malmö wollte und ich wusste, dass ich starken Gegenwind habe, bin ich dann zwischen 13 und 14 Uhr aufgebrochen. Der Gegenwind hatte, wie ich später herausgefunden habe, Windstärke 6 bis 7. Auch der Weg nach Malmö war eine richtig schöne Strecke. Wer hier Radfahren möchte, kommt landschaftlich definitiv auf seine Kosten.
In Malmö hatte ich mir relativ zentral ein Hotel gebucht, in dem ich nach einer Runde durch die Innenstadt meinen Abend verbrachte. Ich habe keine Aufzeichnungen gemacht, wie viele Kilometer ich am Tag zurückgelegt habe, es müssen aber etwa 120 km gewesen sein.

Tag 3

Am frühen Sonntag Morgen ging es von Malmö nach Kopenhagen. Leider kann man diese Strecke nicht mit dem Fahrrad fahren, sondern muss auf einen Zug ausweichen. Dieser Öresundzug fährt alle 20 Minuten, ist aber vergleichsweise teuer. Dafür ist das Ticket lösen kein Pobblem, es gibt genügend Automaten auf Englisch. Auch das Fahrrad benötigt ein Ticket!

In Kopenhagen stieg ich eine Station hinter dem Flughafen aus, bin als nicht bis in die Stadt gefahren. Von dieser Bahnstation aus, ging es nur ein Naturschutzgebiet in zunächst in westlicher Richtung, dann langsam südlich. Die Strecke von Kopenhagen als Koge galt es zu genießen. Es war eine schöne Strecke am Sonntag Morgen, dabei realisierte ich während meines Radelns gar nicht, dass es Sonntag ist.

Der Rest der Strecke war eher trist. Bis nach Süd-Dänemark bin ich eine Hauptstraße entlang gefahren. Ich würde es nicht noch einmal machen, die Strecke ist schlicht langweilig.

Um 18 Uhr erreichte ich Maribo und eine Jugendherberge, auch diese hatte ich schon im Vorfeld gebucht. In der Stadt suchte ich mir eine Pizzeria die sogar eine deutsche Karte vorweisen

Tag 3

Mein Ziel war von Anfang an Montag Abend Lübeck. Also auf nach Deutschland. Die Fähre von Rödby nach Puttgarden hatte ich nicht vorab gebucht - muss man auch nicht. Im Schnitt fahren die Schiffe einmal pro Stunde, die Fahrt kostet mit Rad nicht mehr als 6 Euro.

Kurz vor Mittag war ich in Deutschland. Die Suche nach der Fehmarnsundbrücke gestaltete sich etwas schwierig, auch wenn ich sie immer wieder sehen konnte. Letztlich gaben mir Anwohner den Hinweis wie ich zu fahren habe. Über eine Rampe kommt man an der Brücke auf die Brücke und kommt über einen schmalen Weg aufs Festland.

Nächste Etappe war Neustadt in Holstein, wo eine Verabredung auf mich wartete. Durch Ostholstein radelte ich meinem Ziel entgegen. Mein genutztes Navi zog es dabei vor, mich durchs Binnenland zu schicken und nicht die Küste entlang. Ganz schön hügelig, dieses Ostholstein!

In Neustadt war ich kurz nach 16 Uhr. Nach einer Stunde Aufenthalt und zwei alkoholfreien Weizen später gings dann weiter nach Lübeck, dieses Mal die Küste entlang. Durch Scharbeutz und Timmendorfer Strand steuerte ich auf den Bahnhof in Lübeck zu. Den Bahnhof? Ja. Es sollte die kommenden zwei Tage nur regnen. Ich entschloss mich, die Tour an dieser Stelle zu beenden und nach Berlin zu fahren.

Tag 4 & 5

Aufenthalt in Berlin und Recherche, wie es weiter gehen kann. Dabei kam die Erkenntnis zu...

Tag 6

Mit der Bahn ging es früh morgens zurück nach Lübeck. Das Wetter war wieder besser geworden und ich konnte meine Tour fortsetzen. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich das Rad dort stehen gelassen.
So radelte ich nun mit etwas Abstand zur Küste die Ostsee entlang. Am frühen Nachmittag erreichte ich Wismar. Doch mein Tagesziel war ein anderes: Ich wollte noch bis Rostock. Die Strecke zwischen Wismar und Rostock ist radfahrtechnisch sehr zu empfehlen, vor allem, wenn man sich weitgehend am Ostseeradweg orientiert, was ich nicht immer aber oft getan habe.
Um 19 Uhr erreichte ist Rostock und fand in einem Hotel unterschlupf - auch wenn das Wetter nichts Gutes vorhersagte.

Tag 7

Es war trüb und grau. Aber trocken. Also auf. Ziel heute: Vermutlich Stralsund. Die Strecke sollte mich über Zingst führen. Auch diese Strecke kann ich Nach-Radlern nur ans Herz legen. Der Ostseeradweg ist ein richtig schöner Radweg - zumindest wenn der Wind sich in Grenzen hält. Das hat er leider nicht mehr lange. Gegen Mittag auf Zingst war es sehr stürmisch und auch Regenwolken zogen auf. Immerhin: Ich habe nur 3 Tropfen Regen auf der ganzen Tour abbekommen. Doch die Prognosen waren ernüchternd. Wieder sollte es am nächsten Tag regnen und stürmen. Ich wollte mir nicht meine schöne Ostsee-Rundfahrt mit einem schlechten letzten Tag kaputt machen. Also entschloss ich mich zum endgültigen Ende der Tour in Stralsund am Tag 7.

Am Abend war ich wieder in Berlin und mein Entschluss steht fest: Kommendes Jahr geht es für mindestens eine, vielleicht zwei Wochen nach Schweden. Darüber berichte ich in meinem Blog.

Die extended Version dieses Reiseberichtes mit zahlreichen Bildern gibt es unter http://www.life-on-bike.de/2012/11/schwe...rk-deutschland/

Und versprochen: Künftige Touren werde ich genauer protokollieren. Ich hatte schlicht keine Aufzeichnungen gemacht.