Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen

von: lutz_

Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen - 26.10.12 09:36

Am nächsten Tag ist Madames Geburtstag. Zur Feier des Tages fällt gleich mal das Frühstück mangels heißem Tee und frischem Brot aus, stattdessen unterziehen wir die Räder mit Hilfe eines Gartenschlauchs einer Generalreinigung. Auch das vom Starkregen vom Abend von unten nass und dreckig gespritzte Außenzelt wird gereinigt und zum Trocknen aufgehängt. Wir packen unsere Sachen so zusammen, dass wir im wenige Tage zuvor online via HRS gebuchten Hotel in Nizza die Räder samt Gepäck abstellen und uns dort mit wenig Aufwand "stadtfein" machen können. Die wenigen Kilometer hinein nach Nizza sind nicht nicht sehr spannend, das GPS-Gerät führt durch den dichten Verkehr sicher ans Hotel. Unser Hotelzimmer ist erst am Mittag bezugsfertig, also deponieren wir die Räder dort im Frühstücksraum und gehen erstmal gemütlich frühstücken. Es macht großen Spaß dem geschäftigen Treiben im Café de Lyon zuzusehen und genüßlich seine chocolat chaude aus einem riesigen bol zu schlürfen. Auch statt mit Campinggeschirr vom Blechteller zur Abwechslung vom Pozellanteller zu speisen ist eine willkommene Abwechslung. Doch selbst die Portionen des "grand petit dejeuner" sind offenbar nicht an hungrige Radlermägen angepasst.

Wir lassen uns durch die Stadt treiben, besuchen unterschiedliche Geschäfte und auf dem Marché des Fleurs wird ein Geburtstagsblumenstrauß besorgt. Das Meer zeigt sich bei wenig sommerlichen Temperaturen nicht sehr einladend. Auf das in Alpencrosserkreisen übliche Finisher-Foto mit Rad im Mittelmeer verzichten wir deshalb dankend. Im Laufe des Tages zieht Regen auf, den wir im Hotelzimmer abwettern. Am frühen Abend bummeln wir bei toller Gewitterstimmung am Kiesstrand von Nizza entlang. Später besuchen wir ein leckeres Restaurant abseits der Touristenströme, das ich zuvor in einer Buchhandlung im Guide Routard ausgemacht und reserviert habe.













Der nächste Tag ist schnell erzählt: Wir packen zusammen und radeln vor Sonnenaufgang an Kehrmaschinen vorbei durch die langsam erwachende Stadt zur Promenade des Anglais. Hier genießen wir den Sonnenaufgang und radeln die wenigen Kilometer am Meer entlang zum Flughafen. Da wir dort nur wenig Pappe zum Verpacken unserer Räder finden können fliegen diese nahezu unverpackt nach Hause. Beim Heimflug betrachten wir erstaunt die mittlerweile schneebedeckten Berge, die wir noch vor wenigen Tagen bei hochsommerlichen Temperaturen mit dem Rad bezwungen haben. Zu Hause stellt sich raus, dass eine Bremsscheibe beim Ein- oder Ausladen ins Flugzeug verbogen wurde und getauscht werden muss. Dies ist letztlich als eine von wenigen nennenswerten Pannen unterwegs (zumal bei der Heimreise) durchaus verschmerzbar…

Fazit: Mit Gepäcktaschen auf Schotterpisten durch die Westalpen war unsere erste MTB-Tour in den Alpen, sicherlich aber nicht die letzte...



FIN - Merci beacucoup pour votre attention!


Gruß LUTZ