Re: Mit dem Fahrrad ans Ende der Welt

von: Jim Knopf

Re: Mit dem Fahrrad ans Ende der Welt - 01.09.12 09:12

Mittwoch, 11. Juli 2012 Bodø - Ørnes

Habe wieder gut und auch lange geschlafen. Die Prellböcke standen noch alle so wie am Vorabend auch. Es hat sich also in der Nacht keiner verbremst bäh lach .
Das Frühstück fand stilecht im Bahnhofsrestaurant mit Durchsagen und Blick auf die Gleise statt. Die Auswahl am Buffet war zwar nicht so groß wie bei Hurtigruten, aber ausreichend.
So fuhr ich dann bei bedecktem Himmel aber im trockenen los. An einem Rema am Wegesrand ergänzte ich die Vorräte.
Weiter ging es entlang der recht stark befahrenen 80 zunächst auf einem gut ausgebauten Radweg. Als der an einer Baustelle endete wurde es für ein kurzes Stück etwas unangenehm. Nun, es bildete sich hinter mir eine lange Schlange und bei sich bietenden Gelegenheiten habe ich die Kraftfahrzeuge passieren lassen.
Als ich die 80 auf dem Fv17, dem Kystriksveien verlassen konnte, wurde es wieder schön, denn der Verkehr reduzierte sich auf ein erträgliches Maß.
Schon nach kurzer Zeit erreiche ich den Saltstraumen. Das ist der stärkste Gezeitenstrom der Welt. Da ich dort bereits 2008 auf meiner Reise nach Tromsø den Gezeitenstrom in voller Aktion betrachten konnte und auch 2006 während meiner ersten Hurtigrutenreise mit dem Bus dort war, begnügte ich mich mit Bildern von der Brücke aus. Immerhin war da schon ein wenig Strömung vorhanden.




Leider verschlechterte sich das Wetter. Es fing an zu nieseln. Zunächst nicht so stark, so dass ich so weiterfahren konnte. Erst später als es doch noch nasser wurde, habe ich mich entschlossen, doch in die Regenbekleidung zu schlüpfen. Im Nachhinein wäre das aber gar nicht notwendig gewesen, so dass ich diese bald wieder auszog.
Nichtsdestotrotz war die Sicht stark eingeschränkt.




Die Strecke war zudem recht anspruchsvoll. Es ging ständig bergauf und ab. Dabei waren etliche Höhenmeter zu überwinden. So extrem hatte ich das von der Tour 2008, da war ich in Gegenrichtung unterwegs, gar nicht mehr in Erinnerung. Bedingt durch das schlechte Wetter gab es nur selten solche Ausblicke.


Norwegische Idylle mit Hütten und Boot in Sundsfjord.


Im Anschluss kam die größte Steigung des heutigen Tag mit 2 Tunneln.
Bereits kurz vor Ørnes fuhr sie dahin, die Fähre nach Vassdalsvik, in Bildmitte schwach zu erkennen.


Mit dieser Fähre sollen Radfahrer den Svartistunnel umgehen. Die nächste Fähre sollte aber erst 2 Stunden später losfahren. Am nächsten CP wäre ich dann mitten in der Nacht angekommen. Was tun? Derweil machte ich zur Entspannung erst mal diese Aufnahme lach :


Es gab eigentlich nur 2 Möglichkeiten. Entweder im hiesigen Hotel übernachten oder trotz Fahrradverbots durch den Svartistunnel fahren. Wenn es das Hotel hier nicht gegeben hätte, wäre ich ganz sicher durch den Tunnel gefahren. So habe ich mich für das Hotel entschieden. Das war nämlich ganz praktisch, denn so konnte ich am folgenden Tag gleich auf die Fähre rollen.

121km, Durchschnitt: 20 km/h, 1400 Hm, hier die Strecke, Fortsetzung folgt.