Re: Mit dem Fahrrad ans Ende der Welt

von: Jim Knopf

Re: Mit dem Fahrrad ans Ende der Welt - 25.08.12 20:03

Montag, 2. Juli 2012 Gildetun - Tromsø

Habe diesmal wesentlich besser geschlafen. Auch die Sanitären Einrichtungen waren im Gegensatz zu denen auf dem CP in Alteidet völlig in Ordnung zwinker. Das Frühstück fand in Buffetform wieder am Panoramafenster statt, so dass ich mir dabei reichlich Zeit ließ.
Das Wetter war heute leider nicht mehr so gut wie am Vortag, aber immerhin trocken. Diese Wetterentwicklung war auch der Grund dafür, dass ich den Øksfjordjøkelen nicht noch ausführlicher besucht habe, sondern lieber noch einige Kilometer gefahren bin. Ich hätte mir sonst ein Seekajak gemietet und wäre bis zum Gletscher gepaddelt.
Nach dem Frühstück ging es dann los. Hier ein paar Bilder von der Passhöhe:






Es folgte eine lange geniale Abfahrt. Da ging der Tacho schon mal auf die 70 zu bäh


Es folgte eine absolut gigantische Landschaft. Der Verkehr auf der E6 war meist sehr gering.








In Nordreisa, gabs dann endlich mal eine Einkaufsmöglichkeit. Ich brauchte dringend Kraftnahrung für unterwegs in Form von Bananen und auch meine Getränkevorräte waren weitestgehend leer.
Im Anschluss nahm dann der Verkehr unangenehm zu, außerdem gab es eine nicht unerhebliche Steigung auf einen kleinen Pass. Auch der erste Regenschauer war in der Ferne auszumachen.


Auf der Passhöhe traf ich auf einen Radreisenden aus Worms, der in Gegenrichtung von Narvik aus zum Nordkap unterwegs war. Nach einem ausführlichen Gespräch folgte eine lange Abfahrt. Dabei gab es eine Wahnsinnsaussicht auf die Lyngenalpen


Auch bei der weiteren Fahrt gab es immer wieder tolle Aussichten, dabei wurde es immer windstiller, so dass sich später die Berge im Wasser spiegelten. Wahnsinn.










Insgesamt musste ich heute 2x mit einer Fähre übersetzen. Bei der ersten Überfahrt von Olderdalen nach Lyngseidet, fing es dann leider an, zu regnen.


Der Regen war allerdings nicht stark, es war mit etwa 20°C warm, außerdem war die gewaltige Landschaft weitestgehend zu sehen. Mir reichte die Regenjacke völlig.




Die Strecke war entgegen den Gepflogenheiten in Norwegen fast eben, so dass ich zügig vorwärts kam. Auch der Regen hörte wieder auf.
Auch bei der 2. Überfahrt von Svensby nach Breivikeidet, hatte ich Glück und brauchte nicht lange zu warten.
Da es bis Tromsø nur noch gut 30Km waren habe ich mich entschieden, bis dorthin durchzuziehen und habe mit arcticGateway aus dem Hurtigforum Kontakt aufgenommen, da ich bei ihm übernachten durfte.
In Breivikeidet gabs nochmal diesen Blick auf die Lyngenalpen.




Zunächst ließ sich die Fahrt sehr gut an. Es war windstill und trocken. In Fagernes kam ich auf die E8. Hier war der Verkehr schon recht unangenehm. Der Wetterverlauf war allerdings noch viel unangenehmer, denn Petrus öffnete voll alle Schleusen und es gab für mich einen Vollwaschgang. Zu allem Überfluss gab es auch noch eine Baustelle mit einseitiger Verkehrsführung. Beim Warten im Stau wurde es mir richtig kalt. So etwas ist einfach nur Käse. Ich war froh endlich in Tromsø zu sein.
Da gab es schon das nächste Problem, nämlich arcticGateway zu finden. Mein GPS-Gerät kannte in Norwegen dummerweise keine Adressen und mein Handy hat bei der Nässe vorübergehend seinen Dienst quittiert.
Zum Glück konnte ich unter einem Vordach das Teil wieder zum Leben erwecken, so dass ich aufgrund der Wegbeschreibung von arcticgateway doch noch zum Ziel kam. Nach dem das Rad im Keller geparkt wurde und meine Sachen verstaut waren, kehrten bei mir nach einer warmen Dusche, die Lebensgeister wieder zurück.
Es ist eben doch gut, dass man gute Freunde hat. Vielen Dank arcticGateway.

158km, Durchschnittsgeschwindigkeit: 20km/h, 1200Hm, hier die Strecke, Fortsetzung folgt.