Re: Jakobsweg mal wieder

von: Fricka

Re: Jakobsweg mal wieder - 11.07.12 18:33

3. Tag

Zur Abwechslung scheint mal die Sonne. Allerdings packen wir unser Zelt trotzdem klatschnass zusammen. Das hält es aus und wir wollen nicht so lange warten. Den Mosel-Radweg kennen wir auch schon. Wir überqueren den Fluss und radeln gemächlich Richtung Trier, ein bisschen müde von der Hunsrück-Tour. Die „Bergetappen“ durch die Weinberge lassen wir also aus und bleiben unten am Fluss. Überall wird fleißig das Heu gewendet. Es riecht nach Sommer. Viele Radfahrer und Wanderer sind unterwegs.

Hinter Longuich wechseln wir am „Alten Fährturm“ an das andere Ufer. Eine hübsche Ecke, die uns auch beim letzten Vorbeiradeln schon gefiel. Danach geht es auf Trier zu. Der Weg verlässt den Fluss und schlägt Haken um Verkehrsbauwerke. Wir verlieren ihn und fahren in die Richtung, in die die Mosel wohl fließen muss. Irgendwie überwinden wir auch die Verkehrsschneisen und kommen nach Pfalzel.

Vor den Toren legen wir ein Picknick mit Blick auf die Mosel ein. Die Sonne glitzert im Wasser. Anschließend touren wir durch die netten Gassen. Die Kirche ist gut verschlossen wie beim letzten Besuch. Irgendwann werden wir es schaffen, sie uns anzusehen.

Weiter geht es den Fluss entlang nach Trier, schließlich über eine der Brücken ins Zentrum. Wir stellen unsere Räder in der Fahrradgarage an der Porta Nigra ein. Trier quillt über. Wegen der Heilig-Rock-Wallfahrt. Es macht keinen Sinn, sich mit den Rädern einen Weg durch die Menge zu bahnen. Am Dom holen wir uns in der Information einen Pilgerstempel und stellen uns anschließend für den Heilig-Rock an. Wir müssen nicht, wie angedroht, stundenlang warten. Eher minutenlang. Dann stehen wir vor der Vitrine.

Anschließend machen wir einen Bummel durch die Kaufhäuser, um noch verschiedene Einkäufe zu erledigen. Wir finden alles, was wir brauchen und gehen eine Kleinigkeit essen. Was wegen völliger Überfüllung des Stadtzentrums schwierig wird. Übernachten wollen wir hier also nicht. Der Campingplatz gefällt uns sowieso nicht. Zu teuer. Zu laut. Zu voll. Also brechen wir irgendwann wieder auf.

Zunächst nach St. Matthias. Hier werden wir mehrfach auf unsere Pilgermuscheln angesprochen. Wir bekommen noch einen Stempel. Und dazu Buttons geschenkt, die wir unbedingt mitnehmen sollen. Anschließend sehen wir uns die Kirche an.

Bis Konz ist es jetzt nicht mehr weit. Und da es hier nicht nur einen Campingplatz gibt, sondern auch einen Discounter, kaufen wir uns ein nettes Abendessen zusammen und probieren unsere neuen Campingsessel aus. Leider wird die Nacht ziemlich laut. Nicht nur wegen der Straße daneben. Zusätzlich grenzt noch eine Eisenbahnbrücke an, auf der ununterbrochen und laut quietschend allerhand Güterzüge durch die Dunkelheit rollen.