Prescott - Mazatlan

von: Kasperl

Prescott - Mazatlan - 18.04.12 19:31

In Prescott bekam ich am 2. Tag meines Aufenthaltes von einem Pärchen, das ich am Grand Canyon getroffen habe ein tolles Abedessen und ich konnte bei ihnen schlafen. Wir ratschten bis lange in die Nacht und ich erinnere mich an sie als mit die nettesten und offenesten Leute, die ich hetroffen habe.

Am nächsten Morgen ging es dann wieder weiter und ich kam im dunkeln bei Regen in Aguila 50 km nördlich der Grenze an. Zuvor erlebte ich mein erstes Gewitter in der offenen Wüste. Gerne würde ich das auch als mein letztes bezeichnen, da mir die Tatsache das einzige leitende Objekt in dem ganzen Gebiet ohne Faradeyschen Käfig zu sein nicht unbedingt taugte. In Aguila konnte ich dann neben der Feuerwache mein Zelt aufbauen und schlafen.

Danach folgten lange Wüstentage ohne größere Städte in Richtung Joshua Tree National Park. In Parker City ging es nach Californien. Dort fand ich neben ca. 20! Tankstellen auch einen riesigen Wallmart, wo ich mich für 2 Tage Wüste ohne Verorgungsmöglichkeit eindecken konnte. Friedlich und zufrieden saß ich dann vor dem Supermarkt und verzehrte ein Sandwich. Da kam ein Kerl mit Jogginganzug vorbei und war nach kurzem erklären was ich hier mache völlig von den Socken, was sich in begeistertem rückwärts springen und lautem AMAZING ausdrückte. Weiter erklärte er mir, dass es Priester ist und nach einem Alkoholikerdasein Gott ihm den Weg gezeigt hat. Schön für ihn. Da fragte er mich auch schon ob ich an gott glaube und eine Bibel.dabei hätte. Weder noch! Erschrocken verklickerte er mir dann, dass ich die ganzen 5 Packtaschen wegschmeissen könnte und eine Bibel auf den Gepäckträger binden. Kein Regen wird mich mehr nerven und Essen und was zum schlafen bekomme ich auch überall. Ein toller Plan. Am Ende folgte eine kleine Predigt, Mimutenlanges Beten und ich sprach ihm einen Vertrauensbeweis nach ("Only if you are serious!"). Meine Packtaschen behalte ich und eine Bibel schleppe ich auch nicht mit. Dann konnte ich weiter mein Sandwich essen und er verschwand. Aber es war interressant und der Kerl hatte es drauf vor eine spirituelle.Stimmung vor einem Walmart zu erzeugen.

Nach 2 Tagen gleichbleibeder trockener Wüste erreichte ich den Joshua Tree National Park. In diesen 2 Tagen traf ich nur diese Leute hier: rerun2011.com. Die rennen einmal durch die ganze USA in 60 Tagen. Der Läufer, mit dem ich geredet habe konnte sich gut während dem Laufen mit mir unterhalten. Faszinierend.

Im Joshua Tree National Park verbrachte ich 2 Tage um durchzufahren und die tollen Steinformationen zu erwadern. Hier fehlte mir mein Kletterequipment enorm, da ich mich in eimem der besten Klettergebiete befand und es alle dementsprechend krachen liessen. Es ist einfach ein ganz anderes Klettern mit Granit und einem Haufen Friends.

An Salton Sea verbrachte ich eine Nacht am Strand. Salton Sea ist das größte Wasserreservoir Kaliforniens und...niemand weiss das. Es ist dadurch entstanden, dassder Colorado Riber Hochwasser hatte und dadurch Wasserin diese Badewanne geommen ist. Dann hatte das Gebiet kurz Hochkunjunktr, da es als das neue Freizeitziel.vermarktet wurde. Der Salzgehalt stieg und das Reservoir verka immer mehr. Zurück bleiben Geisterstädte, ein arger Gestank und ein Strand mit zerbröselten Fischgräten. Auf der einen Seite hat diese Gegend durch all das etwas attraktives aber gleichzeitig etwas abstossendes.
Weiter ging es aus diesem Becken (unter dem Meeresspiegel). Vorbei an dem kleinen Dorf Julian. Das wirklich so heisst, guten Kuchen hat und sehr traditionell aussieht.

Schon bald erreichte ich San Diego und legte 2 Ruhetage ein um die meiner Meinung nach nicht sooo spannende Stadt anzuschauen. Hier könnte man verdamt gut leben. Von surfen, klettern, paragliden bis hin zu nur 2 Stunden zum nächsten Skigebiet. Das hört sich gut an.

Dann ging es auch schon nach Mexiko über den am häufigsten frequentierten Grenzübergang der Welt in Tijuana. Da ich auf dem Übergang für Autos mit vorgehaltener Waffe des amerikanischen Grenzsoldaten schreiend darauf hingewiesen wurde, dass ich den Fussgängerdurchgang benutzen sollte bugsierte ich mich durch die 3 Drehgitter dort. Wirklich nicht soo der Spass mit 35 kg Gepäck am Rad.
Tijuana war dann sehr problemlos. Die Strasse aus der Stadt ist teilweise sehr steil und sehr stark befahren. Dafür bekommt man Ausblicke auf den Grenzbereich, der extrem abgesichert ist und einen Eindruck vermittelt, was hier für Probleme herrschen.

Wunderschön ging es in 2 Tagen nach Ensenada, einer sympathischen Stadt mit der grössten Flagge Mexikos. Dort merkte ich irgndwann, dass irgendwie verdammt viel los ist und fand nachdem ich die Start/Ziellinie gefunden hatte raus, dass am Tag darauf in Ensenada die Baja1000 statt fand. Das berühmteste und härteste Offroad Rennen der Welt, von dem ich bis zu diesem Moment noch nie etwas gehört hatte. Ich schob mich also durch die Massen und überlegte ob ich mir das anschauen sollte und eine Nacht bleiben oder lieber so schnell wie möglich weiter soll, bis ich am Slime Tires Verkaufsstand vorbei kam. Dort ratschte ich zu erst mit dem Marketing Manager. Slime.Tires produzieren eine Art Schleim, den man in Reifen füllt und wenn man über einen Nagel fährt füllt dieses Zeug das Loch -> keine Platten mehr. Ich habe seit San Diego extra dicke Schläuche mit dem Zeug drin. Die sind etwas schwerer aber dafür habe ich seit 1500 km keinen Platten mehr. Einfach geil im Gegensatz zu 7 auf den ersten 1000 km...

Auf jeden Fall hat der dann mit mi ein Interview gemacht wo ich eim weig rumgeslimet habe. Dafür habe ich eine Tube von dem Zeug, eine CO2 Pumpe und Kartuschen, 5 Flaschen Wasser und einen Haufen Cliff Bars bekommen. Kein schlechter Deal. Ein vorbeikommener Motorradfahrer war relativ beeindruckt von meiner Reise und organisierte mir ein Zimmer in einem Hotel. Danach wurde ich von den Leuten noch eingeladen mit ihnen zum Essen zu gehen. Am Abend ging ich also zu ihrem Hotel, wo mir dann die Rennorganisation gezeigt wurde. Mit den Organisatoren ratschte ich ein wenig und erzählte ihnen, wo ich am nächsten Tag hinwill. Daraufhin beredeten sie mich lange Zeit um mich zu warnen, da genau da auch das Rennen immer wieder über die Strasse kommt und vor allem die Versorgungsteams sich bewegen. Um sicherzugehen, dass ich auch sicher in Ensenada blieb wurde ich daraufhin in ein Team, das den Fahrern den Weg mit Flaggen zeigt gesteckt. Dadurch befand ich mich dann am nächsten Tag mitten auf dem Ravetrack und schaute allen möglichen verachiedenen bis zum geht nicht mehr umgebauten autos zu wie sie wie wahnsinnig 1000 km am Stück durch die Wüste heizen. Die Könige sind die Trophy Trucks. 800 Ps, 1 Meter Federweg und 1,5 Millionen Dollar schwer. Das lustigste daran: Nach dem Rennen sind sie so gut wie hinüber und einer hat sich 4 Meilen nach Start überschlagen und ist komplett ausgebrand (Fahrer unverletzt). Wen das mehr interressiert, der kann sich den Film From Dust to Glory in youtube anschauen. Der zeigt diesen Irrsinn recht gut.
Nach einem weteren gesponserten Abendessen nahm mich einer der Offiziellen mit zur Ziellinie und stellte mich allen wichtigen Leuten vor, die das Rennen das erste Mal gefahren sind etc. Nach allem bekam ich dann noch die Finish Flag in die Hand gedrückt und flaggte den drittplazierten Motorradfahrer durch, der nach 15 Stunden (fahren im Team) ankam. Nach der interessanten Erfahrung verbrachte ich noch eine Nacht im Hotel und konnte am nächsten Tag weiter nach San Felipe auf der Ostseite der Halbinsel.

Vorbei an heissen Quellen direkt am Ozean in Puertocitos ging es zuerst noch 40 km auf neu geteerter Strasse durch die wunderschöne Landschaft bis sich der Untergrund radikal in ziemlich beschissene Waschbrett wandelte und die 60 km zurück auf die Mex1 auch so blieb. Warum so was machen? Um in das Paradies zu gelangen. Entlang der Piste sind Buchten am Gulf of California. Diese haben Sandstrand, fast keine Leute und kleine Strohdächer unter denen man campen kann. Einfach tramhaft deswegen blieb ich auch einen Tag und wurde am Abend zu Burger, Hotdogs und S'mores (Marshmallows, Schokolade in 2 Keksscheiben!!) von 2 amerikanischen Pärchen eingeladen; es war Thanksgiving.

Zurück auf der Mex1 ging es durch das Desierto Central einer Landschaft aus Wäldern aus riesigen Kakteen und und umeinanderliegenden grossen Steinen. Mit starkem Rückenwind ging es 15 Minuten ohne zu treten auf ebenem Gelände mit 30 km/h dahin. Einfach das pure segeln. Dafür schmiss mich der den restlichen Tag von der Seite kommende Wind des öfteren auch von der Strasse oder riss mir Brille und Kappe vom Kopf. Alles hat seinen Preis.

Vorbei an weiteren Traumstränden in Mulege fuhr ich bis San Ignacio einen Tag mir Steve aus England, der in 18 Monaten in Rente geht. Vor 4 Jahren schon hat er sich ein Kanalboot in England gekauft und verbringt den Sommer darauf bevor er sich jeden Winter mit dem Fahrrad nach Südamerika oder Ozeanien begibt. Er sagte das so: "Some decisions are made for you. In my case, I got divorced. Than I got bored and then I changed my life"

Ich bog dann ab, da ich durch 60 km Piste der Strasse und den Trucks 150 km entgehen wollte. Die Autofahrer und Truckdriver sind aber übrigens übeehaupt kein Problem. Viele hupen bevor sie überholen und lassen viel Platz. Viele winkende Hände recken sich aus den Fenstern, was immer wieder ein gutes Gefühl gibt.
Für die 60km Piste brauchte ich 1.5 relativ anstrengende Tage. Dafür erlebte ich auch mein erstes Minierdbeben. Gemütlich abends im Zelt mit einem Buch und auf einmal wackelt alles so ein bisschen. Nicht länger als du genraucht hast um den Satz zu lesen. Das hämmern danach war kein Erdbeben sondern mein Puls. Sicherer hätte ich nicht sein können, nichts um mich in einem Zelt. Aber erschrocken bin ich gscheit.
Nach der Piste, die in einer schönen Oase endete und wieder geteert wurde ging es immer geradeaus. Für 200 km und wirklich geradeaus. Auf der Karte sieht es aus wie mit dem Lineal durchgezogen. Leicht langweilig, da die Landschaft auch nur zwischen Farmen und riesigen Landwirtschatlichen Flächen wechselt.

Nachdem ich ein letztes Mal die Seiten der Insel gewechselt habe war ich in La Paz. Meinem Ziel an der Baja. Für 2 Nächte buchte ich mich in einem günstigen Hotel ein, in dem auch Patrick seit 1,5 Jahren wohnt. Er steht kurz vor der Rente und überlegt seinen Wohnsitz von Washington nach La Paz zu verlegen. Aussehen tut er wie ein deutscher Rentner in Mallorca (oder wie ich mir diesen vorstelle). Er konnte mir aber in den kurzen Pausen, wo er nicht raucht gute Tipps für La Paz geben. So konnte ich diese wieklich lebhafte Stadt erleben und an den vielen tollen Ständen und der Strandpromenade entlangsclendern. Es ist gut auch mal wieder Leben um sich zu haben. Das äusserte sich unter anderem in dem Start der Wehnachtsbeleuchtung. Begleitet von 3 knapp bekleideten Mädels tanzte Santa zu Mexikanischer Folklore und erleuchtete dann den Plastikbaum, der vor lauter Coca Cola Werbung kaum zu sehen war. Auf eine besinnliche Zeit!

Am nächsten Tag ging die Fähre und ich erwartete 16! relativ langweilige Stunden. Weit gefehlt. Ich traf 3 Jungs aus Deutschland, die in Morillo ein Semester studiert haben und jetzt noch reisen. Nach kurzem ratschen begaben wir uns ins bistro, wo es ein Abendessen gab. Nach kurzer Zeit luden uns die Trucker am nächsten Tisch auf ein paar Bier ein. So nam der Abend seinen Lauf mit den verrückten Truckern, die die ganze Zeit versuchten mich zu überzeugen, dass Fahrrad fahren langweilig ist und eine Wampe wichtig. Ich bedankte mich bei Ihnen stellvertretend für alle Trucker, dass sie auf Fahrradfahrer Rücksicht nehmen was sie recht stolz machte.

In Mazatlan angekommen kam ich bei Chris und Fred von Warmshowers unter. Ein riesiges Bett und ein eigenes Bad überraschten mich zusammen mit Essen und 2 weitere netten Leuten.

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