Re: Meine Reise durch Norwegen 2010

von: Jim Knopf

Re: Meine Reise durch Norwegen 2010 - 12.09.10 12:44

Fazit

Landschaft und Streckenwahl:

Mir hat die Strecke und auch die Landschaft sehr gut gefallen und für mich ist es schwer zu sagen ob die gerade beendete oder die Reise vor 2 Jahren schöner war.
Gerade auch die Südküste, welche landschaftlich eigentlich Schweden ähnlich ist, hat mir ausgezeichnet gefallen. Den Nordseeküsten Radweg werde ich wohl nicht nochmals befahren, sondern auf schmale Straßen ausweichen.
Kap Lindesnes fand ich auch sehr schön und gehört als markanter Punkt dazu.
Die Nordseeküstenstraße zwischen Flekkefjord und Egersund mit dem Höhepunkt Jøssingfjord, werde ich sicherlich nochmals befahren.
Die Landschaft südlich von Stavanger, welche der in Dänemark gleicht, war interessant und gehört halt dazu.
Absoluter Höhepunkt dieser Reise wahr ohne Zweifel der Lysefjord mit Preikestølen und Kjerag. Die Fährfahrt ist absolut lohnend und die Passstraße ins Setesdal werde ich sicher nochmals in ganzer Länge befahren.
Empfehlenswert finde ich auch die Fahrt über den Ryfylkevegen auf der 13, ebenso die weitere Strecke über den Sørfjord, Voss, den Myrkdalvegen, sowie das Gaularflell.
Volda hat mir, auch wenn es dort merkwürdiger Weise nicht ganz so touristisch ist, ausgezeichnet gefallen. Die Landschaft ist dort wunderschön und und es ist oft sehr einsam in der Natur.
Das Stück von Volda nach Hellesylt möchte unbedingt nochmals bei besserem Wetter fahren.
Über die Strecke durch das Valldal und Trollstigen muss nicht viel gesagt werden. Ist sehr schön aber alles andere als einsam, wobei der Verkehr im Vergleich zu Passstraßen in den Alpen, doch moderat ausfällt.
Das Raumatal hat mir besonders im unteren Teil gefallen und würde mir auch das nochmals bei besserem Wetter anschauen.
Das obere Raumatal, sowie das Dovrefjell überhaupt, ist für meinen Teil zu wenig spektaklär. Die Landschaft ist doch der im Schwarzwald oder Allgäu ähnlich und das habe ich hier fast vor der Haustür.
Den Sognefjellveien fand ich sehr schön, besonders die Landschaft, ebenso wie den Aurlandsvegen.
Über Flåm, die Fjorde dort und die Bahn nach Myrdal, brauche ich auch nix schreiben, ist einfach nur toll.
Den Rallarvegen zwischen Myrdal und Finse werde ich mit Gepäck ganz sicher nicht mehr fahren. Wenn überhaupt, dann nur noch mit unbeladenem Rad. Landschaft dort ist aber sehr schön.
Das Hallingdal werde ich sicher nicht nochmals mit dem Rad befahren. Der Verkehr auf der 7 ist lebensgefährlich und die Radroute hat eine unterirdische Wegqualität.
Ich würde jetzt von Nesbyen über die 287 über Åmot fahren. Alternativ wäre auch eine Route entlang der 40 und kleine Straßen, ebenfalls über Åmot, denkbar.


Fahrrad:

Bei meinem Rad handelt es sich um einen 28“Randonneur vom German Möhren in Heidelberg. Das Rad hat sich auf meiner Reise sehr bewährt und auch mit dem vielen Gepäck ein ausgezeichnetes Fahrverhalten. Selbst in den schnellsten Abfahrten lag das Rad wie ein Brett und es hat nix geflattert.
Nicht bewährt hat sich das Hollowtech2 Tretlager sowie der Edelux Scheinwerfer.
Für das Tretlager habe ich bereits Ersatz hier liegen und zwar ein SKF 4Kantlager sowie eine TA Vega 4Kantkurbelgarnitur.
Für den Scheinwerfer habe ich nach 5 Wochen kostenlosen Ersatz auf Kulanz von der Firma Schmidt bekommen. Werde den Scheinwerfer weiter verwenden allerdings, falls es da nochmals Schwierigkeiten geben sollte, auf einen anderen Scheinwerfer umsteigen.
Sehr zufrieden war ich mit der Schwalbe Marathon Supreme Bereifung. Die Reifen laufen wunderbar rund haben einen sehr guten Sitz auf der Felge. Der Verschleiß hält sich in Grenzen und die Pannenfestigkeit ist toll. Wesentlich besser als beim Vittoria Randonneut Hyper ist die Haftung bei Nässe. Im Gegensatz zum Vittoria klebt der Supreme richtig auf der Straße.
Richtig gut waren auch die Lenkerendschalter. Vor allem die Miktorasterung beim Umwerfer hat sich beim Defekt des Tretlagers sehr bewährt. So konnte ich den Umwerfer so einstellen, dass die Kette nicht vom entsprechenden Blatt runtergelaufen ist. Das wäre bei Bremsschaltgriffen mit Indexierung so nicht gegangen.
Die Gepäckträger von Tubus, die White Nabe, die FRM-Mini V-Bremse, der SON Nabendynamo sowie alle weiteren Teile am Rad habe ihren Dienst zu meiner vollsten Zufriedenheit verrichtet.


Meine Ausrüstung:

Da gab es eigentlich nix, was mir negativ auf gefallen wäre.
Sehr bewährt hat sich wieder einmal mein Zelt, ein Hilleberg Nammatj 2 GT. Ich denke aber ernsthaft über die Anschaffung eines kleineren Zeltes nach. Auf dieser Reise hätte auch ein kleines Zelt ausgereicht, da ich immer auf einem CP mit Aufenthaltsraum und Küche übernachtet habe. Außerdem findet man bei schlechtem Wetter im Süden von Norwegen immer eine Hütte.
Deshalb liebäugele ich mit diesem Zelt
Sehr zufrieden war ich auch mit meinem Schlafsack, denke aber über die Anschaffung eines weniger warmen Modells nach, da der mir z.T. zu warm war.
Super toll fand ich meine neu erworbene Isomatte. Natürlich muss da mehr als bei einem selbstaufblasenden Teil pusten, aber ich habe da besser als auf meiner alten Matte drauf gelegen und das Packmaß ist genial klein. Da kommt wohl kaum eine andere Matte mit.
Mein Kocher hat zuverlässig und unauffällig seinen Dienst verrichtet, wobei ich den in Norwegen immer mit Gas betreibe, da das viel sauberer als Benzin ist und Schraubkartuschen problemlos zu bekommen sind.
Schließlich brauche ich wohl über Taschen der Firma Ortlieb nicht viel zu schreiben. Die waren absolut dicht und haben ohne Defekt die Tour überstanden.


Ganz zum Abschluss möchte ich mich bei den Kollegen der S-Bahn Rhein-Neckar in Ludwigshafen und Heidelberg bedanken, denn ohne den langen zusammenhängenden Urlaub von 4 Wochen wäre diese Tour nicht zustande gekommen.

Dank gilt auch dem Fahradhaus Fender in Schwetzingen. Dort werden mir schon seit vielen Jahren Sonderwünsche erfüllt und auch mit Rat und Tat steht man mir da immer zur Seite.