Re: Meine Reise durch Norwegen 2010

von: Jim Knopf

Re: Meine Reise durch Norwegen 2010 - 27.08.10 22:14

Freitag, 30. Juli - Sonntag, 01. August 2010, Tag 29 und Heimreise

Es hat die ganze Nacht geregnet und auch am Morgen tröpfelte es immer noch etwas. Ich hatte unendlich viel Zeit, schließlich brauchte ich erst um 14 Uhr ausschecken. Deshalb drehte ich mich nochmal auf die andere Seite und bin tatsächlich nochmals eingeschlafen. Um 9Uhr bin ich aber doch aufgestanden und habe mir erst Mal Brötchen geholt. In der Küche fand dann auf dem Leichtbauhocker ein sehr ausgedehntes Frühstück statt.
Danach hatte ich eine längere Unterhaltung mit dem hölländischen Ehepaar, das ich bereits in Krøderen traf. Im Anschluss habe ich meine Sachen zusammengepackt und so sortiert, dass ich für die Fähre nur eine einzige Tasche mitnehmen brauchte. Mittlerweile kam sogar die Sonne durch und womit ich gar nicht mehr gerechnet hatte, ich konnte das Zelt trocken einpacken. Bevor ich den Platz verließ, gab es noch heiße Würstchen. damit waren meine Vorräte weitestgehend aufgebraucht.
Bevor ich runter in die Stadt fuhr, ich wartete unter dem Vordach der Rezeption noch einen Regenschauer ab, machte ich einige Aufnahmen vom Aussichtspunkt, da oben am Ekkeberg:

Bin dann noch schnell zum Bahnhof gefahren und habe dort im Supermarkt meine letzten Kronen für Gudbrandsdalkäse und Nugatti ausgegeben.
Sehr zeitig war ich am Fähranleger, brauchte aber nicht all zulange warten, da ich zusammen mit einigen Motorradfahrern zuerst auf die Fähre fahren durfte. Es war wie bei der Hinfahrt die Crown of Scandinavia. Diesmal hatte ich eine schöne Außenkabine ziemlich in der Mitte an Steuerbord auf Deck 6, also ein Deck tiefer als auf der Hinfahrt.
Pünktlich ging die Reise bei einem erneuten Regenschauer mit Regenbogen los.

Noch ein paar Eindrücke vom Wasser auf die norwegische Hauptstadt:

Dann ging es raus...

...auf den Oslofjord. Dabei wurde noch dieser...

...Leuchtturm, sowie...

...die bekannte Hafeneinfahrt passiert.
Jetzt packte ich schnell den Fotoapparat in meine Kammer und auf gings, an das Skandinavische Buffet. Da habe ich es mir nach den 4 Wochen mit viel Nudeln richtig gut gehen lassen. Dass wir währenddessen die Drøbakenge passierten, war mir relativ egal.
Als ich mit dem Buffet fertig war, standen wir bereits südlich der Fährverbindung von Horten nach Moss,...

...auf welcher ich vor 4 Wochen den Oslofjord zu Beginn meiner Reise überquerte.
Hinter dieser Raffinerie...

...hatte ich mich damals im Schotter festgefahren.
Dieser Mitläufer, ein kleines Tankschiff,...

...wurde überholt.
Dann gab es noch...

...das Leuchtfeuer Fulehuk an Steuerbord sowie weiter draußen Lille Færder, aber ohne Teleobjektiv war da nix gescheites auf die Speicherkarte zu bringen.
Eigentlich war das ein recht schöner und milder Abend. Ich habe noch sehr lange an Deck gesessen. Bei meinen zahlreichen Rundgängen sind dann die folgenden Aufnahmen entstanden:

Eigentlich deutete alles auf eine ruhige Überfahrt hin. Leider kam es doch anders. Kaum hatte ich mich hingelegt, ging das los. Der Seegang wurde immer höher und kam aus W-SW. Damit schlugen die Seen unterhalb meiner Kammer recht lautstark an die Bordwand. Nun damit wäre ich wohl noch eingeschlafen, aber jedes mal wenn das Schiff unter einer etwas größeren See leicht erzitterte, ging im Autodeck unter mir eine Alarmanlage los. Damit war es zunächst mal Essig mit Nachtruhe. Erst spät in der Nacht als Skagen querab war, wurde es ruhiger und ich bekam noch ein Paar Stunden Schlaf.
Rechtzeitig zum Frühstück stand ich dann aber auf. Das Schiff befand sich nun im Trichter zur Einfahrt in den Øresund. Kap Kullen peilte bereits achteraus. Voraus war bereits das Hamletschloss Kronborg in Helsingør deutlich auszumachen. Dabei schien die Sonne von einem tiefblauem Himmel.
Trotz der Umstände fiel mein Frühstück dieses mal besonders reichhaltig aus, was bei dem Wahnsinnsbuffet aber kein Wunder war. Das zog sich dann bis kurz vor Kopenhagen hin. Danach schnell in meine Kammer, Sachen geschnappt und runter aufs Autodeck und mein Rad "Seeklar" gemacht.
Ich durfte wieder mit als erstes von Bord und fuhr direkt zum Kai hinter dem königlichen Schloss. Da liegen halt immer wieder Segelschiffe.
So auch heute. Es lag unter anderem der Rennkutter Nobile aus Wolgast dort.

Da die gerade im Begriff waren, abzulegen, habe ich mir das noch angeschaut. Was ich nicht verstand, warum die nicht unter Segeln abgelegt haben.

Der Wind hatte doch die ideale Richtung. Da hätte man doch nur unter Backhalten der Fock den Bug abklappen brauchen. Die Fahrt aus dem Hafen war ein Vorwind und später raumer Kurs.

Außerdem lagen da noch weitere Segler, auch die SS Aphrodite aus den Niederlanden.

Habe dann eine kleine Stadtrundfahrt gemacht. Dabei war auch diesmal die Erlöserkirche geschlossen.
Bin dann für die Mittagsrast ein gutes Stück am Kattegat Richtung Helsingør gefahren und habe an einer Bank mit Tisch eine ausgedehnte Mittagspause gemacht.
Rechtzeitig war ich zurück am Bahnhof und bin dann in den Zug gestiegen. Das konnte in aller Ruhe geschehen, da der Zug schon sehr frühzeitig bereitgestellt wurde. Diesmal war auch das Radabteil dabei und ich war mit einem Schweizer Ehepaar zusammen im Abteil, die mit Leihrädern und Gepäcktransport den Fernradweg von Berlin nach Kopenhagen gefahren sind.
Später wollte ich eigentlich im Speisewagen zur Nacht essen, aber daraus wurde nix. Die hatten dort kein Wasser und deshalb dann auch kein sauberes Geschirr mehr. Deshalb gab es dann auch nix mehr. Nur gut dass ich noch gut gevespert hatte. Immerhin konnte ich noch ein Weizenbier ergattern aber das war warm und Weißbiergläser hatten sie auch nicht. Ich habe gleich gemerkt, dass ich wieder zu Hause angekommen bin.
Nach dem Lokwechsel in Padborg, es kam eine Dispolok von einem Privatunternehmen an den Zug, habe ich mich hingelegt und teilweise sogar geschlafen. Beim Blick auf die Uhr in Fulda wurde mir schnell klar, dass wir etwa 1 Stunde Verspätung hatten. Vielleicht konnte bis Mannheim ein wenig von der Zeit eingeholt werden. Ich hoffte, dass ich um 08.40 Uhr die RB nach Schwetzingen bekommen würde.
Leider wurde in Frankfurt Süd sehr lange gehalten und eine Signalstörung in Zeppelinheim machte das leider zunichte.
Der Zug kam um 08.44 Uhr in Mannheim zum Halten und der Anschlusszug war weg. So bin ich die paar km bis nach Schwetzingen halt auch noch mit dem Rad gefahren und kurz nach 9 wieder zu Hause eingetroffen. Eine einmalige und wunderschöne Reise ist damit zu Ende gegangen.
Ich bin in den 4 Wochen insgesamt 2654km gefahren und habe dabei 34992Hm überwunden.
Ich hoffe, dass ich mit meinem Bericht den Lesern eine kleine Freude bereiten konnte.
Alle Bilder können durch Anklicken vergrößert werden, Ende.