Re: Meine Reise durch Norwegen 2010

von: Jim Knopf

Re: Meine Reise durch Norwegen 2010 - 27.08.10 16:55

Mittwoch, 28. Juli 2010, Tag 27, Stavn(Flå) - Vikersund

Habe recht schlecht geschlafen, denn zum einen war die nahe gelegene Straße alles andre als leise und zum anderen haben meine norwegischen Nachbarn die halbe Nacht gefetet.
Da es an dem Morgen stark nach Regen aussah und es keinen Aufenthaltsraum gab, habe ich im Zelt gefrühstückt. Das ging auch gleich schief, da mir mein Kaffeebecher im Vorzelt umgekippt ist und der Inhalt sich auf dem Zeltboden ausgebreitet hat. Das hat mich unheimlich erheitert weinend .
Schließlich bin ich dann bei trübem Wetter gestartet. Bin nur noch ein ganz kurzes Stück auf der 7 gefahren und dann konnte ich auf Nebenstrecken ausweichen. Dabei überquerte ich auf einer Brücke...

... den Fluss im Hallingdal.
Ich kam an einem Relikt aus der Dampflokzeit vorbei:

Außerdem konnte ich endlich wieder wie gewohnt,...

...über Nebenstraßen mit kaum Verkehr fahren. Hatte mir gestern Abend noch eine andere Strecke ausgedacht. Die führte anstatt über die 7 und Hønefoss, weiter südlich über Krøderen und die 280 nach Vikersund. Auch die Radroute führte hier entlang.
Die Landschaft war sehr schön,...

...wenngleich wenig spektakulär.
Eigentlich war das alles wieder ganz toll, vor allem auch die Straße.

Das ging eine ganze Weile gut, bis ein Stück kam, welches für den Verkehr gesperrt war. Zunächst war der Weg unbefestigt, aber noch leidlich befahrbar. Es ging ziemlich heftig in die Berge und an einer Schranke war wieder einmal Schluss mit Lustig. Es folgte eine ziemlich lange Schotterstrecke, welche für mich absolut unfahrbar war und ist.

Ich kann so etwas einfach nicht verstehen. So Radrouten werden wohl von Leuten am Schreibtisch festgelegt, welche noch nie auf einem Rad gesessen sind, geschweige denn jemals mit 4 Taschen am Rad unterwegs waren. Ich war wieder einmal recht angestunken und sauer.
In Noresund habe ich eingekauft und Mittagsrast gemacht. Im Anschluss ging es aber nur noch über kleine Straßen bei mittlerweile sehr schönem Wetter weiter.
In Krøderen habe ich dann der dortigen Museumsbahn einen ausgedehnteren Besuch abgestattet. Dabei entstanden die folgenden Bilder:

Im Anschluss gab es dann am dortigen Supermarkt ein Eis, sowie was Süßes. Dabei habe ich dann das Ehepaar aus Holland wieder getroffen, welche ich bereits unterwegs mehrfach gesehen hatte. Beim Anblick meines Tretlagers hat der Mann, er hat zu Hause einen Radladen, sofort gesagt, dass das von Shimano Schei... ist. Wo der Mann recht hat, hat er recht :thumbsup:.
Weiter ging die Fahrt auf der 280 in Richtung Vikersund. Der Verkehr auf dieser Straße, welche parallel zur Museumsbahnstrecke nach Vikersund verläuft, war sehr erträglich.
Dabei sah es dann mal wieder wie im Schwarzwald aus:

Nun, hier sieht man wenigstens an der Architektur, dass man in Skandinavien ist:

Kurz vor meinem Ziel wurde die 280 zur Kfz-Straße, mitten in der Botanik. Schon klar, dass ich das blaue Schild mit dem weißen Auto geflissentlich übersehen habe. Das hat auch eigentlich niemanden weiter gestört außer einem Landsmann aus Deutschland, der mich angehupt und am liebsten von der Straße gedrängt hätte. Es gab da auch eigentlich keinerlei Alternativen und ein Radweg war auch nicht vorhanden. Selbst mein GPS hat mich über diese Strecke geroutet. Dabei hatte ich als Verkehrsmittel Fahrrad eingestellt.
Nun mir war das alles ziemlich wurscht, sonst wäre ich nie ans Ziel gekommen.
Nach kurzer Fahrt durch Vikersund, habe ich ein kurzes Stück weiter den CP erreicht. Der lag wunderbar ruhig, direkt am Ufer des Tyrifjord, einem sehr großen Binnensee nördlich von Vikersund.
Da es mittlerweile richtig heiß war, mir ist die Margarine geschmolzen und auch die Schokolade in der Lenkertasche wurde flüssig, wollte ich noch schnell in den See hüpfen. Das war problemlos möglich. Die folgenden Bilder zeigen die Badestelle:

Danach ging es in die Dusche und es gab Nachtessen. Mir hat dieser Platz sehr gut gefallen. Alles war gepflegt und äußerst sauber und die nette Dame in der Rezeption hat sehr gut deutsch gesprochen. Habe ernsthaft überlegt noch eine Nacht hier dranzuhängen und direkt auf die Fähre zu fahren.
95km, Durchschnitt: 19km/h, 1000Hm, alle Bilder können durch Anklicken vergrößert werden, Fortsetzung folgt.