"Hey Joe" per Fahrrad über die Philippinen 2

von: uwee

"Hey Joe" per Fahrrad über die Philippinen 2 - 30.03.10 09:54







Gut erholt und mittlerweile auch ausreichend akklimatisiert wollten wir uns am 8.Tag wieder früh morgens auf den Weg machen.
Haben einen Bootsführer am Vorabend für 4:30 Uhr zum Strand vor unserem Hotel bestellt um uns mit seinem Boot etwa 1km bis zur Strasse bringen zu lassen.
Allein.... er hat wohl verschlafen.
Bieten dann aus Verzweiflung ein paar in der Nähe arbeitenden Fischern den Gegenwert von 3 Euro für die Überfahrt, was mehr als ein Tagesverdienst für alle bedeutet.
In 2 Minuten sind alle Netze und Fische aus dem und wir und die Räder in dem Boot und kommen dann doch noch vor Sonnenaufgang los.
Wir befahren die wunderschöne Küstenstrasse im Westen von Negros von Sipalay bis Kabankalan,etwa 80 km mit 1200 HM.

























Kabakalan erreichen wir gegen 11.00 Uhr. Jetzt ist es schon wieder deutlich zu warm. Laden die Räder auf einen Bus und fahren in diesem etwa 2 Stunden bis nach Pulupandan.
Von hier gehen täglich 3 Fähren zu unserem nächsten Ziel GUIMARAS .
Kommen gegen 13:00 Uhr am Bootsanleger an.
Dummerweise ging die letzte Fähre schon um 12:00, und wir haben keine grosse Lust hier den Tag zu verplempern. Fragen rum, ob wir uns irgendwo ein Boot mieten können. Ein älterer Mann meinte, wir sollten es lieber lassen- zu gefährlich. Zu viel Wind und Wellen.
Zwei junge Fischer hatten aber bereits die $$- Zeichen in den Augen und meinten : "No Problem!"





Dies hätte auch das letzte Bild sein können!
Wir wunderten uns, wie fest die Räder verzurrt wurden und wie viele Kreuze die Bootsleute schlugen.
Hier sieht doch wirklich alles ruhig aus. Kaum hinter einer Landzunge heraus sind die Wellen 2m hoch, und wir fürchten um die Ausleger. Brechen sie hat das Boot keine Chance.
Schon nach 5 Minuten ist kein trockener Faden an uns.
Es war relativ schrecklich.
Isabel fürchtete um unser Leben- ich um die Pässe und Räder.
Wider Erwarten brach die kleine Nussschale nicht entzwei, der Schiffsführer surfte uns zum Strand, und auf Guimaras wurden wir vom ganzen Ort incl. Bürgermeister empfangen und eingeladen.





Nach einer Pause fuhren wir aber doch weiter. Und bei Sonnenuntergang erreichten wir ein nettes Resort.










Guimaras ist eine kleine Insel mit nur 140000 Einwohnern, trotzdem eine eigene Provinz und ein Zentrum für Mountainbiker, Trecker und viele Outdoor- Sportarten. Hier hat es uns super gefallen, und hierhin kehren wir bestimmt noch mal zurück. Den 9. Tag verbrachten wir nur auf Guimaras zur Hälfte auf nicht asphaltierten Strassen.




Guimaras ist die Mangoinsel und damit die Schalen der Exportfrüchte keine Flecken bekommen werden sie in Zeitungspapier gewickelt.















Salinen





















Unsere Sportfreunde von der Nachbarinsel Panay beim Sonntagsausflug.





Am 10. Tag führt unsere Reise in die Inselhauptstadt Iloilo der Insel Panay












Hier lassen wir in einer Super - Radelwerkstatt unsere Räder säubern, vom Salz befreien, Schaltung richten, ölen etc.
Kostet für beide Räder 2,50 Euro.

Abends nehmen wir die Fähre von hier nach Palawan. 36 Stunden mit einem 8- stündigen Zwischenaufenthalt auf der Insel Cuyo.








Schön luftig und ganz bequem. Die Überfahrt für uns zwei mit den beiden Übernachtungen kostet incl Rädern zusammen 30 Euro. Und die Verpflegung an Bord ist auch ganz o.k.




















Ankunft in Cuyo. Diese kleine Insel ist ein Traum für Mountainbiker, Taucher, Kyter, Surfer und überhaupt. Wir überlegten ernsthaft unser Boot sausen zu lassen und ein paar Tage hier zu bleiben- aber die Zeit hätte uns auf Palawan gefehlt. Leider waren wir vernünftig!
















































Um 15:00 fährt das Boot pünktlich weiter. Noch eine angenehme Nacht- obwohl das Schiff jetzt wirklich voll ist.










Am 12. Tag vormittags Ankunft in Puerto Princesa, der Hauptstadt von Palawan.
Palawan ist die westlichste der grossen philippinischen Inseln- nicht mehr weit von Borneo entfernt. Sie ist etwa 400km lang und max. 40km breit, weist mächtige Berge auf und ist eine der wenigen Inseln mit vielen intakten Wälden. Es besteht ein Verbot der Brandrodung und des Holzeinschlages. Seit etlichen Jahren wird auch tatsächlich auf die Einhaltung dieses Gesetzes geachtet. Palawan ist relativ spärlich besiedelt und nur einige Teile der Nord- Süd Verbindung sind asphaltiert. Der Rest sind Rough Roads. Wir schleppen schon die ganze Zeit unser Zelt mit uns. Eigentlich ist das auf den Philippinen nicht nötig. Selbst wenn man einmal keine Herberge finden sollte sorgt jeder Capitan des Barangays (Chef des Dorfes) dafür, dass der Fremde eine Schlafstelle und etwas zu essen bekommt. Aber ein sicheres Gefühl gibt uns das Zelt doch. Und ausserdem gibt es unzählige Traumstrände wo man übernachten könnte......





man sieht extra für uns wurde weiss/ blau geflaggt.

Den Verkehr fanden wir auch hier extrem angenehm. Es gibt fast keinen Individualverkehr. Kaum aus dem Ort heraus sind die Strassen leer. Es wird rücksichtsvoll und total agressionslos gefahren.
Wir erlebten nicht eine gefährliche Situation.




sind raus aus P.P. und noch 116 km bis Roxas





















Im Mai ist Wahl und überall hängen Wahlplakate.
(Ed Hagedorn ist übrigens der umtriebige Bürgermeister von Puerto Princesa, der sich auch sehr stark und erfolgreich im Umweltschutz engagiert)














Wir radeln durch die Mittagshitze, finden ausnahmsweise keinen schönen Strand und sind spät dran. Die letzten 30km nehmen wir den Bus. Das im Reiseführer gelobte Resort hat seine besten Jahre hinter sich, aber s´passt schon.








Der weitere Tourverlauf führt uns nach El Nido- fast an die Nordspitze von Palawan.
Was für die Skandinavienfahrer das Nordkap ist für viele Philippinenbesucher El Nido.
Und da vor dem Rückflug auch noch 2 Tage Zeit sind besuchen wir danach auch noch die Chocolate Hills auf Bohol.


Wen die Philippinen sehr interessieren findet hier den 2. Teil meiner Philippinen bilder


Fotos PHilippinen 2. Teil (Palawan/ Bohol)


Und hier ist unsere gesamte Strecke. Bei der Kilometerzahl von 25ookm nicht gleich in Ehrfurcht verfallen. Es sind viele Fährfarten, ein paar Busfahrten und ein Inlandsflug mit dabei.
Auf dem Rad sassen wir knapp über 1000km in den 3 Wochen.

Strecke der gesamten Tour





Viel Spass

Uwe