Re: 6000er in Südamerika

von: peterxtr

Re: 6000er in Südamerika - 22.12.09 15:04

Ich habe mich nochmal schlau gemacht auf der Seite des Herstellers, www.sistech.com
Die Solarpaneele werden tatsächlich unter dem Namen Beltflex dort angeboten, an den vier Ecken des Paneels ist ein Druckknopf und dazu wird eine Hülse geliefert, durch die man einen Packriemen schieben kann. So habe ich auch die Paneele auf den Rucksack geschnallt, funktioniert einwandfrei. Das Paneel heißt auch Swiss Solarflex, deswegen war ich nicht gleich im Bilde als Du von Beltflex sprachst. Das ist aber alles dasselbe. Einen Händler in Deutschland kenne ich nicht. So viel ich weiß werden diese Produkte auch von dem Schweizer Hersteller exklusiv vertrieben. Das ist aber kein Nachteil, über den Webshop von sistech ist das problemlos auch aus Deutschland zu bestellen, Bezahlung per Kreditkarte möglich.
Ich habe zwei Paneele parallel geschaltet, um noch mehr Leistung zu haben. Dies ist möglich, weil in den Paneelen eine Shottky-Diode serienmäßig eingebaut ist. Dadurch wird erreicht, daß sich die Leistungen wirklich addieren. Ohne den Diodenschutz würde nämlich die besser ausgeleuchtete Solarzelle nur die abgeschattete Zelle füttern, man hätte gar keinen Leistungsgewinn, denn es ist ja stets eine Solarzelle benachteiligt in der Praxis.
Hier noch mal ein Bild von Beltflex auf Kaktus:

Ein Geheimtip ist noch der Varta professional USB Charger. Das ist eine Ladeschale für 4 Mignon Akkus. Der Clou: das Gerät hat einen USB-Anschluß, einen 12 Volt Eingang und einen Knopf, mit dem man den USB-Anschluß umschalten kann von Eingang auf Ausgang.
Wenn Du nun den Varta USB-Charger an das Solarpanel anschließt, benutzt man den USB-Eingang. Sistech liefert zum Solarflex einen Spannungswandler dazu, der die Ausgangsspannung auf 5 Volt regelt. An den Spannungswandler habe ich mir einen USB-Stecker rangelötet, dann kann man den Varta USB Charger direkt anschließen.
Wenn man ein Handy laden will, dann schließt man das Handy mit einem USB-Handyladekabel an den Charger an, der nun als Stromtank fungiert. Man drückt noch den Knopf und nun leuchtet am Varta-Gerät einen grüne Diode und zeigt an: es werden 5 Volt bereitgestellt. Beachte beim Handy-Laden per Solar: man muß über einen Stromtank gehen. Denn bei einem Solarpaneel setzt der Strom aus, wenn z.B. im Schatten steht. Dann geht das Handy auf
Störung und bringt eine Fehlermeldung: "akku wird nicht geladen". Das Dumme: wenn die Sonne wiederkommt, dann geht die Fehlermeldung nicht weg. Daher braucht man also den Batteriepuffer. Will man kein Handy laden, nimmt man die geladenen Rundzellen aus dem Varta raus und tut sie ins GPS.
Sistech liefert auch ein kleines superkompaktes Akkuladegerät, das G1, siehe nachfolgendes Foto:

Das Gerät arbeitet mit 250mA Ladestrom, der Varta hingegen mit 500mA. Bei schattigen Verhältnissen ist also das G1 besser, bei gutem Sonnenschein oder wenn man wie ich 2 Solarpaneele parallel betreibt, ist das Varta optimal, da es doppelt so schnell ist, in 5 Stunden etwa sind zwei Mignonzellen 2100 mAH am Varta-Gerät voll. Das G1 braucht da schon einen Tag.
Und nun noch Infos zum Fotoakku-Laden. Das geht mit dem Ansmann-Universal-Lader. Denn kann man über Sistech aber auch im Fotohandel kriegen. Der Fotoakku wird über Messerkontakte angeschlossen. Das ist wanderuntauglich, der fällt sofort raus, das geht nur auf dem Schreibtisch. Deshalb habe ich mir ein zweites Canon-Ladegerät billig im Web gekauft, die Elektronik rausgerissen und dann die Kontakte dieser Canon Ladeschale mit den Kontakten des Ansmann verbunden. Sozusagen aus einem Canon 220 Volt Lader einen 12 Volt Solarlader gebaut. Man muß auch noch einen Spannungsregler vorschalten, damit die Eingangsspannung auf 12 Volt begrenzt wird, sonst geht der Ansmann auf Störung. Den Spannungsregler gibt es aber für 5 Euro bei Reichelt Elektronik, als Einsteckteil für den Zigarettenanzünder. Und noch eine Info: Canon hat auch einen 12 Volt Lader fertig im Angebot. Das ist aber ein Schnell-Ladegerät für den Zigarettenamzünder am Auto, der Akku soll in 30min voll sein, ein Solarpaneel kann das natürlich nicht versorgen! Also nicht für 90 Euro dieses Teil kaufen, das gäbe einen Reinfall! Denn eine Autolichtmaschine ist natürlich zig-mal stärker als eine Solarzelle. Hier noch ein Foto des Gesamtsystems, ich habe den Picasa-Link gewählt, damit man das Bild vergrößern kann:
Picasa-Link