Westalpen 2009

von: veloträumer

Westalpen 2009 - 30.07.09 19:15

WESTALPEN SOMMER 2009

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Inhaltsverzeichnis

Allgemeins / 1. Schweizer Mittelland - Wallis (gleich hiernach)

2. Savoyer & Dauphiner Alpen

3. Provençalische Alpen & Côte d‘Azur

4. Seealpen & Ligurische Alpen

5. Cottische & Grajische Alpen

6. Walliser & Tessiner Alpen & junger Rhein/Rätische Schweiz


Allgemeines

Es scheinen im Forum mehrere Mitglieder/innen auf ähnlichen Wegen demnächst noch zu radeln – ich hoffe hier für einige noch rechtzeitig was Brauchbares einzustellen. Trotzdem bitte ich um Geduld – ich habe 6 Teile vorgesehen, die ich hier nach und nach einstellen werde – aber gerade wegen der Bildbearbeitung von ca. 2750 Fotos wird es noch bis zum Ende etwas dauern.

Meine diesjährige große Sommerreise verlief mal wieder über hohe Berge – die Alpen das wohlbekannte Revier. Staunen muss man aber immer wieder aufs Neue, denn die Schönheiten der Natur sind immer wieder anders und schön. Überwältigend mal wieder die Vielfalt und Farben der Bergblumen. Und sehr viele Murmeltiere hielten Wache – mehr als ich je zuvor zu Gesicht bekam. Wie üblich habe ich meine Tour sehr kompakt geplant – eigentlich zu schwer – aber immer genügend Raum für Improvisation und Abkürzungen. Tatsächlich schwer bis an die Grenzen wurde die Tour dann durch den unsäglich schlechten Sommer. Was im Flachland oder Tälern noch unangenehm wirkt, kann in den Bergen geradezu brutal sich auswirken. Es gab natürlich auch gute Sommertage in gut 5 Wochen, aber überwiegend dominierte eine kalte Polarluft. Heftige Winde und Kälte waren daher im ersten Teil sehr häufig, eine Schwülphase in den Seealpen brachte mich in noch nie erlebte Extremgewitter und schließlich kam es zu einem massiven Kälteeinbruch samt Regen und Gewitter am Schluss mit dem Abfallen Schneefallgrenze auf 1400m. Nach bereits schlechten Bergsommern 2007 (Alpen) und 2008 (Nordspanien/frz. Pyrenäen) war das definitiv die garstige Krönung.

Entsprechend der Witterung und wegen einiger weiterer kleiner Malheurs musste ich meine geplante Route recht oft ändern, viele Etappen unter- und/oder abbrechen. Auch eine schmerzhafter Sehnenreizung in den letzten 2 Wochen als mittelbare Folge des Wetters schränkte mich für Offroad-Fahrten und beim Gehen ein. Nicht nur deswegen habe ich einige Offroad-Projekte gestrichen (Parpaillon, Valbelle). Drei kleine (harmlose) Stürze gehörten ebenso zum Erlebten, wie zwei Reifenpannen, ein Bremszugriss, ein Tacho-Verlust, eine kleine Delle im Oberrohr und das Auftreten zahlreicher Mängel bei Verschleißteilen, die jetzt zahlreiche teure Reparaturen notwendig machen (Tretlager, Steuersatz, Nabe).

Die Tour führte diesmal über insgesamt 115 Pässe, davon auch einige Wiederholer, aber überwiegend neue – das ist eine neuer persönlicher Rekord (2007: 89 Alpenpässe), mit 71.000 Hm ist es auch mehr als je zuvor, der Durchschnittswert mit 1870 Hm/Tag liegt aber unter dem Rekordergebnis von 2007 (2007 Hm/Tag). Auch die Kilometerausbeute mit 99 km/Tag fällt ziemlich bescheiden aus, die angestrebten 4000 km konnte ich nicht erreichen, die Geschwindigkeiten waren ebenfalls unterdurchschnittlich. Bereits besagte Wetterkapriolen haben aber nicht mehr zugelassen, obwohl mal wieder Ruhetage gestrichen wurden und längere Badepausen schon wegen der Witterung so gut wie nicht stattfanden. Gerade die wenn auch kleineren, aber immer exotischer werdenden Pässe sind auch schwieriger zu fahren als z. B. die großen Pässe wie Izoard, Iseran oder Madeleine. Es lässt sich nicht abschätzen, ob ich nun auch ein Stück mehr altersträge geworden bin oder alles eher ein Opfer der Umstände war.

Häufiger als jemals zuvor habe ich wild übernachtet – da spielt meine Einkommenssituation eine Rolle – einige exotische Übernachtungen hätten sich aber auch mit Geld nicht vermeiden lassen wie die Zuflucht in der Abstellkammer am Col de Madeleine. Etliche Camping municipal waren wieder nicht mit Personal besetzt zu meinen An- und Abreisezeiten, sodass weitere 0-Euro-Übernachtungen dazukommen. Mittlerweile werden aber immer mehr Sanitärgebäude durch Nummerncodes gesichert, um solchen Campingparasiten eine Riegel vorzuschieben. Das ist aber keine Lösung für Nomadenreisende, die ja durchaus zahlungswillig sind. Zwei Nächte verbrachte ich schließlich in Festunterkünften.

Nach wie vor weigere ich mich, auf einer Urlaubsreise zu kochen. Das Essen ist dann natürlich nicht ganz billig – eine gute Selbstversorgung aber auch nicht. Gelegentlich lege ich kalte Selbstversorgung dazwischen, um das Budget zu entspannen. Die Käseländer Frankreich und Italien kommen mir entgegen – dort ist guter Käse (meistens regional produziert) erheblich günstiger als in Deutschland, ebenso Brot. Kaffeetrinken ist nur in Italien günstig, die Franzosen sind da mittlerweile ziemlich teuer (Cafe au lait). Italien ist grundsätzlich bei einer vollwertigen Kost günstiger als Frankreich – nimmt man aber das Preis-Leistungsverhältnis, stimmt diese Aussage auch nicht unbedingt. Gutes Essen ist teils in Frankreich günstiger, Die Schweizer Übernachtungspreise (einfache Hotels) sind weniger erschreckend als die Preise für das Essen – hier stimmt auch das Preis-Leistungsverhältnis gar nicht mehr im Vergleich zu Frankreich oder Italien (oder Deutschland). Meistens sind die Portionen auch zu klein, zwei Gerichte zu bestellen sorgt zuweilen für Kopfschütteln. Undenkbar in den Nachbarländern. Bei teuren Schokoladen u.ä. habe ich mich diesmal zurückgehalten – ganz verzichten konnte ich natürlich nicht.


TEIL 1: SCHWEIZER MITTELLAND, EMMENTALER ALPEN, BERNER ALPEN, WALLIS

Fr, 12.6. Stuttgart || 14:18-17:41 || Waldshut – Brugg – Lenzburg – Mosen – Baldegg – Emmenbrücke
C: wild 0 €; AE: Poulet süß-sauer, Reis; Pf extra, ca. 18,50 €
84 km, – 21,2 km/h – 3:58h – 370 Hm

Eigentlich ein Prolog. Ursprünglich wollte ich nach Luzern mit der Bahn anreisen. Der ICE machts möglich, das mir das Interesse abhanden kam und ich durch das liebliche Mittelland ohne Schwierigkeiten mich an die Türmen- und Brückenstadt heranpirschte. Sehr flotte Fahrt nebst ziemlichen Verkehr bis Lenzburg. Einige Burgen säumen die Fahrt. Lenzburg ist mir bereits bekannt, daher schnell weiter zum Hallwiler See – Straße verläuft weitgehend oberhalb des Sees, aber nur leichte Steigung ab Lenzburg. Jederzeit könnte man in die nebenfahrende S-Bahn steigen. Der Baldegger See ist eher der Natur vorbehalten. Bei Dunkelheit suche ich bei Emmenbrücke einen Zeltplatz – erstaunlich gut lässt sich nahe der städtischen Agglomeration an der Reuss für eine kurze Nacht campieren. Milde Nacht, mageres Essen bei einem Fastfood-Asiaten mit McDonalds-Support.

Sa, 13.6. Emmenbrücke – Luzern – Kastanienbaum – Hergiswil – Sarnen – Glaubenbergpass (1543m) – Entlebuch – Flühli – Glaubenbüelenpass (1611m) – Giswil – Brünigpass (1002m) – Meiringen
C: Alpencamp 11,50 €; AE: Spaghetti, Kalbsgeschn., Pilze, Rw, Eis 27 €
134 km – 14,7 km/h – 9:05h – 2640 Hm

Toller Morgen – und es sollte ein echter Sonnen- und Sommertag bleiben. Grandios schon der Blick auf den Pilatus, Hausberg von Luzern. Per Radweg kann man schattig in die Stadt fahren. Luzern ist natürlich selbst eine Reise wert. Ich kenne die Stadt auch noch aus meiner Kindheit – insbesondere der Gletschergarten ist mir in Erinnerung. Doch auch für den schnell Durchreisenden ergeben sich jetzt im Morgenlicht tolle Fotoperspektiven. Es ist gerade Markt – die Preise verstehen sich als typisch schweizerisch – 500g Erdbeeren z.B. gut 4 Euro. Direkt die Straße nach Hergiswil oder Uferroute nehmen? – Ich entscheide mich für die idyllische Uferroute (nicht komplett fahrbar, man muss einen kleine Hügel abseits dem dazwischen schalten – sonst aber verkehrsberuhigt) via Kastanienbaum. Lohnt sich. Vorher das noch nicht geöffnete R.-Wagner-Museum. In der Tat, der Nibelungen-Vertoner hatte einen schönen Ausblick.

Herrliche Panoramen am Alpnacher See setzen sich fort, kleine Verpflegung in Sarnen – dann steigt unmittelbar die Straße zum Glaubenbergpass an. Nicht ganz einfach, aber ständig neue Panoramaperspektiven machen den Pass bei gutem Wetter zum Erlebnis. Die Westseite ist weniger attraktiv – Hügelland mit verteilten Siedlungen. Bei großer Hitze und einem kleineren Stück auf dicht befahrener Straße geht es wieder einsamer den Glaubenbüelenpass (auch Glaubenbielen) hinauf. Unten eine Schlucht, Felstunnel, Wald, dann Bergwiesen, finde auch eine Badegelegenheit. Eine Orgelfelswand taucht auf, es wird blumiger – toller Pass. Nach Westen dann wieder Panorma ähnlich dem Glaubenberpass.

Zum Brünigpass geht ist über eine sehr heftig befahrene Straße. Der Pass ist ziemlich unrhythmisch, hat eine steileres Stück zum Lungernsee, an diesem dann flach vorbei, danach wieder unterschiedliche Steigungswinkel – auch steile. Überwiegend Nadelwald – ziemlich langweilig. Panorama lange rückwärts nach Norden – ist aber nach vorgefahren Pässe nicht mehr aufregend. Nach Meiringen teils auch mit gutem Gefälle nach unten – wieder meist Nadelwald, große Berge am Horizont. Noch vor Ortsmitte der Camping, ganz offen in der Wiese, freundlicher Empfang – es gibt auch noch einen weiteren (oder gar zwei). Für das Essen beim Italiener (gegenüber Bahnhof) hält sich mein Jubel sehr in Grenzen.

So, 14.6. Meiringen – Große Scheidegg (1962m) – Grindelwald – Interlaken – Leissingen – Aeschi – Frutigen – Adelboden
C: Bergblick 0 €; AE: Pan. Schnitzel, Pf, Rw 20 €
99 km – 12,2 km/h – 8:03h – 2220 Hm

Im Ort von Meiringen gelangt man zu einer Seilbahnstation nebst einem schönen Wasserfall – aber noch nicht die gegenüberliegenden Reichenbachfälle. Auch Sherlock Holmes hat Spuren in Meiringen hinterlassen… Ganz klein ist der Abzweig bei einer Bäckerei (ofenfrisches Brot und Nussstengeli), der in Obstwiesen hinein bald steil ansteigt. Der Bäcker mockiert sich noch über Liegeradler, die gerade Richtung Grimselpass gestartet sind. Ein kleines Stück ist nicht aspahltiert aus dieser Richtung, offenbar allerdings eine weitere Zufahrt von Innertkirchen. Bald sind die Reichenbachfälle erreicht – man muss etwas runterlaufen – von unten lässt sich das auch per Seilbahn anfahren. Bei Traumwetter sind schon etliche Mountainbiker und Rennradler auf dem Weg. Viele Erholungsphasen gibt es auf dem Weg zur Großen Scheidegg nicht, eine Flachpassage gibt es bei Rosenlaui – ich habe den Exkurs gegen Eintritt nicht unternommen – fühlte mich schon zu spät in meinem Zeitplan. Traumhafte Panoramen ergeben sich auf die Gletscherwelt der Berge, darunter die schönsten Blumenwiesen. Ideal für einen Profi-Fotografen, gerade das Klischeefoto mit Postbus zu machen – ich muss dafür sogar extra warten. Nach der Schwarzwaldalp gibt es nur Steilpassagen, aufgemalte Schilder auf der Straße warnen übermütige Radler vor dem Zusammenstoß mit dem Postbus. Ich erlebe einen Lawinenabgang auf dem gegenüberliegenden Bergmassiv – ein tiefes Grollen – letztlich noch eine kleine Lawine. Am Pass ist es sehr windig und eine Vesper genießbar. Auf der Westseite dann eine Pracht von Blumenwiesen, später folgen gigantische Ausblicke auf Jungfrau, Mönch und Eiger. Es wird sehr heiß.

Mittlerweile habe auch in der Schweiz Supermärkte sonntags auf, hier vor Interlaken sogar ein ganzes Einkaufszentrum. Mittagsverpflegung. Interlaken lasse ich aus, fahre nur am Stadtrand weiter. Seezugänge gibt es fast keine wegen der Bahnlinie – so sind einige Badeplätze von Leuten besucht, die riskieren über die Bahnschienen zu steigen – ich selbst gehöre dann auch dazu. Insbesondere habe ich auch nötig mein Zelt zu trocknen. Es ist mittlerweile schwül-heiß, der Himmel zieht sich zu. Ein schöner, nicht zu schwerer Anstieg führt nach Aeschi hinauf, ein ruhiger Erholungsort mit weiten See- und Bergblicken. Das untere Kandertal ist weniger bemerkenswert – mit etwas Wind ziemlich zäh. Frutigen ist eine Verkehrsschnittstelle für die Bahn, via Kandersteg mit dem Bahnverlad von Autos via Lötschbergtunnel – alles ziemlich unschön. Im Engstlingental ist dann mehr Verkehr als erwartet – immerhin ist es ja eine Sackgasse. Schlimmer jedoch die düsteren Wolken – es ist bald bei guter Tageszeit dunkel. Der Regen samt Gewitter folgt alsbald und noch vor Adelboden. Unterstehen bei einem Bauernhaus. Langes Warten. Weiterfahrt schließlich bei Niesel und dunklen Wolken. Anfang Adelboden ein Camping (weiterer ist vorhanden). Leider liegt der Ort – fast ausschließlich auf Wintersport ausgerichtet und entsprechend geringes Angebot – weit oben und für das Schnitzel mit Pommes lege ich nochmal ein paar Höhenmeter drauf, die ich am nächsten Tag nochmal fahren darf. Immerhin die Nacht weitgehend regenfrei.

Mo, 15.6. Adelboden – Hahnenmoospass (1956m) – Lenk – Zweisimmen – Saanenmöser (1279m) – Château-d'Oex – Col des Mosses (1445m) – Aigle – Monthey – Troistorrent
C: wild 0 €; AE: Steak, Kartoffeln, Gem., Rw, Soufflé m. Erdbeeren 27 €
111 km – 13,4 km/h – 8:10h – 1975 Hm

Das Schüttwasser des Vortages dampft noch eine Weile am Morgen aus den Wäldern und über den Bergwiesen. Es ist und bleibt kalt. Fast keine Sonne. In Adelboden kleine Frühstücksversorgung, lege mich mit Hundebesitzerin an, deren Hund mir mein Frühstück streitig machen will. Habe insgesamt den Eindruck, dass die Leute ein wenig verschroben bis nicht ganz freundlich sind. Zum Hahnenmoospass kann man auf verschiedene Weise gelangen – u.a. auch mit Bergbahnen, die sich durch das ganze Tal ziehen. Bei einer Verzweigung fehlt die korrekte Auszeichnung. Ich wähle die Straße mit MTB-Symbol Hahnenmoospass – das ist die falsche, wie ich aber erst zu spät merke – wohl aber die schönere. Alles ziemlich steil. Die asphaltierte Straße hier führt letztlich nicht zum Pass, sondern zu einer anderen Bergstation. Zur Straße auf den Hahnenmoospass kommt dann ein Wegweiser, wo jetzt in der Tat das MTB verlangt ist. Die Kuhweide verwandelt sich bald in ein Bachbett, das durchquert werden muss und gerade nach dem Ragen weitgehend unfahrbar ist. Zum Glück nur ein kurzes Stück. Dann geht es durch weithin offenes Gelände sehr steil das Stäßlein hinauf zum Pass. Oben haben sich im Gasthof Modellflieger einquartiert. Die ungemütliche Witterung treibt mich weiter. Die Schotterpiste auf der Westseite ist sehr steil, beinhaltet zahlreiche hoch hervorstehende Regenrinnen und ist durch den Regen des Vortages erheblich aufgeweicht. Sehr schwer hinunter zu fahren bzw. zu stottern. Hinauf würde ich da nicht kommen. Ein MTB-Paar versucht sich an der Auffahrt, ich schätze mal, das zumindest sie schieben musste.

Bei der Durchfahrt entdecke ich in Lenk wenig Aufregendes und das Wetter macht einem jedes Verweilen madig. Weiterhin auch im Tal kalt und immer wieder leichter Regen. Die Vortagsentwicklung hat mich bereits den Jaunpass streichen lassen. So fahre bei Zweisimmen auf direktem Weg nach Château-d’Oex, dass man über Saanenmöser erreicht, der einen Pass darstellt. Panorama ist leider etwas eingeschränkt durch die vielen Wolken. Saanen hat recht urig-typische Häuser für die Region. Ein altes Kirchlein mit Schlösschen steht unweit am Ortsausgang – hier ist Gelegenheit zum Zelttrocknen und Picknick. Das Ballonhaus Château-d’Oex ist trotz normaler Nachmittagszeit geschlossen.

Den Col des Mosses leitet die Gorges du Pissot ein, leider weitgehend von der Straße nicht einsehbar. Später folgen einige steilere Passagen, vor der Passhöhe unterbricht nochmal eine Flachpassage, der Pass wirkt zumindestens heute nicht allzu attraktiv. Die Südseite lässt hoffen, als es nach unten wärmer wird – aber es bleibt stark bewölkt und ein paar Tropfen fallen. Schön die Abfahrt in die Weinberge und Schlösschen von Aigle – leider leuchtet nichts in der Sonne – alles ist trübe. In Monthey muss man sich etwas durch den Verkehr durchkämpfen – es ist ein wichtiger Industriestandort, entsprechend rush hour usw. – Doch was tun? Das Gewitter droht. Ich fahre weiter - in einer Kehre oberhalb der Stadt dann die Zwangspause an einer Bushaltestelle. Die Aussicht Richtung Berge natürlich noch dunkler während das Rhonetal etwas Hoffnung verkündet. Für mich ist nur noch Troistorrent erreichbar (Camping erst in Pas de Morgins). Es regnet aber weiter wird wieder stärker. Im Ort sehe ich eine als Halbbrücke ausgeformte Straße, darunter ist ein nicht gerade romantischer, aber trockener Platz für mein Zelt. So flüchte ich erst in ein Restaurant, der Wirt will mir noch ein günsitges Übernachtungsangebot machen – naja, aus Schweizer Sicht – ich lehne ab und verbringe also die Nacht gewissermaßen unter der Brücke.

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