Re: Meine Reise von Helsinki nach Schwetzingen

von: Jim Knopf

Re: Meine Reise von Helsinki nach Schwetzingen - 20.07.09 16:49

Samstag, 27. Juni 2009:

Habe mal wieder recht gut geschlafen und zu meiner großen Freude gab es selbst bei einem Übernachtungspreis von 20€ ein sehr gutes und auch reichhaltiges Frühstück.
Nachdem ich im Supermarkt noch meine Getränke ergänzt und ich mich mit Bananen eingedeckt habe, ging es auch schon los.
Da ich wegen der Übernachtung vom eigentlichen Track abgewichen war, kam ich sehr schnell auf die eigentliche Strecke zurück.
Die Landschaft war wenig...

...aufregend, hat mir aber doch ausgesprochen gut gefallen.

Hier mal ein Bild...

...meines Rades.
In diesem Ort schien...

..die Welt stehen geblieben zu sein und...

...fast wähnte ich mich in die DDR-Zeit zurückversetzt.
Wegen einer Baustelle, die mal wieder nicht mit dem Rad passiert werden konnte, musste ich einen ärgerlichen Umweg fahren und habe so bereits in Elster die Elbe erreicht.
Dabei entstanden die beiden nun folgenden Bilder.




In Pretsch querte ich mit einer Fähre die Elbe.


So...

...sieht es dort...

..an der Elbe...

...aus.
Ab nun wurde die Fahrerei etwas anspruchsvoller, da die Hügel etwas höher, die Steigungen länger und steiler wurden. Hier bemerkte ich auch zum ersten Mal, dass da was mit dem Luftdruck im Reifen des Hinterrades nicht stimmt, denn der war reichlich niedrig. Ich habe mir zunächst nix dabei gedacht, nachgepumt und das auf die vielen bereits gefahrenen Kilometer geschoben.
Völlig überraschend kam für mich...

... in Gruna diese hübsche kleine Fähre...

...mit welcher ich auf die andere Seite...

..der Mulde gelangte, ein richtiges Kleinod.
Wenig später machte ich an einer überdachten Sitzgruppe Mittagspause. Kurz darauf musste ich feststellen, dass ich schon wieder zu wenig Luft im Hinterrad hatte. Ich pumpte nach und nahm mir vor, bei nächster Gelegenheit, den Laden auseinander zunehmen. Die Gelegenheit kam an einer Bushaltestelle. Schnell war der Schlauch ausgebaut, die Leckage zu finden, welche durch einen Dornen verursacht wurde, schon schwieriger, aber auch das gelang mir schließlich. Obwohl ich beim Flicken alles genauso gemacht habe wie schon 1000 Mal zuvor, gelang es mir nicht, den Schlauch dicht zu bekommen. Ich konnte den Flicken immer wieder so abziehen. Habe das noch zwei oder drei Mal versucht, aber bei jedem Versuch wurde der Schlauch immer poröser. So etwas ist mir bislang noch nie passiert, es schien fast so, als ob die Lösung den Schlauch auflösen würde. Das Flickzeug und auch die Tube waren nagelneu. Haben die da bei Tip Top was falsches in die Tube gefüllt? Jetzt stand ich da, kurz vor Leipzig und musste ausgerechnet am späten Samstag Nachmittag meinen Ersatzschlauch verbauen. Das passte ja mal wieder zu 100%. Hoffentlich werde ich morgen am Sonntag keinen schwerwiegenden Reifendefekt haben, so waren meine Überlegungen. So fuhr ich mit etwas gemischten Gefühlen, immerhin passte sich das Wetter an, denn es war äußerst finster und nieselte leicht, durch Leipzig.
Durch die Panne hatte ich natürlich Verspätung und so wurde mein Plan, heute noch an die Saale zu fahren, zunichte gemacht.
Ich kaufte noch reichlich ein, denn am Sonntag bekommt man in Deutschland im Gegensatz zu allen anderen von mir auf dieser Tour bereisten Ländern mit der Versorgung am Sonntag große Schwierigkeiten.
Kurz hinter Leipzig, kam ich in Kulkwitz, an dem sehr ansprechenden Gasthof Grüne Eiche vorbei. Sofort brachte ich mein Gefährt mittels Schnellbremsung zum stehen. In der urgemütlichen Gaststube herrschte sehr viel Betrieb, aber es gab für mich noch ein Einzelzimmer. Nach der Dusche, welche sich im sehr schönen Zimmer befand, begab ich mich in die Gaststube. Dort gönnte ich mir ein großes Rumpsteak, welches sehr sehr gut war. Außerdem habe ich mich an diesem Abend mit netten Leuten am Tisch regelrecht verhockt und der Saalewein hat mir ausgesprochen gut geschmeckt. Reichlich spät ging das heute in die Kiste.
140km, 400Hm, Durchschnitt 20km/h, Fortsetzung folgt.