Re: Meine Reise von Helsinki nach Schwetzingen

von: Jim Knopf

Re: Meine Reise von Helsinki nach Schwetzingen - 19.07.09 09:44

Donnerstag, 25. Juni 2009:

Habe sehr gut geschlafen, immerhin war dies die erste Nacht nicht im Zelt, seit ich die Fähre in Helsinki verlassen habe. Nach einem sehr guten und ausgedehnten Frühstück, fuhr ich dann im Regen, weiter. Eigentlich wollte ich ja noch ein Foto von der Unterkunft und dem See machen, aber bei dem düstern und miesen Wetter mit fast null Sicht, habe ich dann darauf verzichtet.
Ich fuhr wieder durch eine sehr schöne Landschaft, wobei auffällt, dass es in Mecklenburg wesentlich mehr Wald gibt als in Schleswig-Holstein, wo die Landschaft an der Ostsee der Mecklenburgs ähnelt.
Endlich gab es sogar mal einen Blick...

...auf einen der zahlreichen Seen. Bislang waren die Blicke auf die zahlreichen Seen meist durch Wald und Bäume versperrt.
Noch hatte der Weg eine recht gute...

...Qualität, der Kopsteinpflasterabschnitt ging nur über die Kuppe, später wurde die Qualität unterirdisch und ich blieb mehrfach im Sand und Schlamm stecken. Imerhin handelt es sich um die befahrene Strecke um einen Radfernweg. Das ist genauso, als ob man für die Autofahrer eine Autobahn ausschildert, aber tatsächlich nur ein Feldweg vorhanden ist.
Nur ein kurzes Stück...

...in einem Waldgebiet, welches zu DDR-Zeiten die SED Führung und Erich Honecker für sich zur Jagd beanspruchten, gab es eine erstklassige Asphaltstraße.
Hier machte ich auch...

...eine kurze Pause, denn für einen längeren Aufenthalt war das Wetter leider viel zu ungemütlich.
Kurz vor Waren kam dann der absolute Knaller an diesem Tag. Als ich nämlich...

...vor diesem Schild stand. Ich finde das eine absolute Unverschämtheit. Da es sich hier um einenRadfernweg und nicht um einen Fernwanderweg handelt, möchte ich da auch fahren und nicht wandern. Wenn man da nich fahren kann oder soll dann müssen sich die Verantwortlichen eben eine andere fahrbare Streckenführung ausdenken. So etwas gibt es wohl nur in Deutschland.
Ich bin da selbstverständlich nicht abgestiegen, sondern habe fahrenderweise, Waren an der Müritz erreicht.
Wegen des anhaltenden Regens...

...war der Blick über das größte deutsche Binnengewässer,...

...die Müritz, ziemlich eingeschränkt.
Ich fuhr dann...

...am Hafen vorbei...



...in die sehr sehenswerte Altstadt. Dort ging ich erst Mal in ein Stehkaffee, aß ein halbes Blech von Hefeblechkuchen, auch Plattenkuchen genannt, auf dazu natürlich noch ein Pott Kaffee. So kamen dann langsam die Lebensgeister zurück, denn das Wetter war heute gelinde gesagt, suboptimal grins.
Hier ein paar Eindrücke von Waren:








Wenig später kam ich dann an diesem Bahnhof vorbei (für Falk: Empfangsgebäude, denn Bahnhof ist eigentlich die Gleisanlage davor grins ).

Dort scheint der letzte Zug schon lange abgefahren, aber die Atmosphäre dort...

...stammt mit dem Kopfsteinpflaster und dieser...

...Allee aus einer längst vergangenen Zeit. Ich fand das, trotz des suboptimalen Straßenbelags, ganz toll. Das Kopfsteinpflaster ging auch nur durch den Ort, danach kam wieder eine einwandfreie Asphaltstraße.
Ich verließ dann Mecklenburg. In Brandenburg wurde dann die Qualität des Radweges deutlich besser. Kurz hinter Fürstenberg an der Havel...

...fuhr ich mehrere Kilometer am Konzentrationslager Ravensbrück mit einem etwas bedrückenden Gefühl vorbei.
Hier noch zwei Bilder von der oberen Havel:




Da mir die vergangene Nacht in der Pension sehr gut gefallen hat, wollte ich auch heute wieder in einem festen Quartier übernachten. Ich kam dann an einem sehr schön gelegenen und ansprechenden Gasthof vorbei, doch leider war dieser wegen Ruhetag geschlossen. So ein Mist. Ich wurde dann aber in Burgwall bei Zehdenick fündig.
Im Gasthaus Zur Fähre bekam ich nicht nur ein tolles Zimmer mit Dusche und WC, sondern auch sehr günstig was zum Nachtessen. Außerdem lag das Anwesen wunderbar schön, direkt an der Havel.
Auf der großen Terrasse, direkt am Wasser, genoss ich dann den Abend.
171km, 700Hm, Durchschnitt: 21km/h, Fortsetzung folgt.