Re: Wilhelm-Tell-Tour/Urschweiz

von: veloträumer

Re: Wilhelm-Tell-Tour/Urschweiz - 22.10.08 21:21

In Antwort auf: dcjf
Zu den Herbergsstätten kann ich nicht so viel sagen, da ich ausser im Gebirge konsequent keine benutze. Gut bei Dienstreisen fällt mir eigentlich auf, dass die Hotels oft nicht so teuer sind, wie ich in der Schweiz erwarten würde. Eventuell ist da der Sprung von der einfachen Herbergsstätte zu einem Standardhotel nicht so gross.

Insbesondere Berggasthöfe mit Massenlagern bieten ja noch preiswerte Unterkunft teils auf JH-Niveau. Sicherheitshalber habe ich für ungünstige Witterung eine Reihe von Unterkünften recherchiert. Massenlager in Richisau (Pragelpass) oder beim Hotel Klausenpass ermöglichen Übernachtung von 20 bis 30 Euro (mit Frühstück), auch reguläre Gasthofzimmer sind in der tiefen Provinz günstig zu haben (z.B. 35 CHF (ca. 23 €) irgendwo im Toggenburg gesehen). Wenn man nicht ganz so arm ist, kann man also schon preiswert übernachten. Allerdings habe ich 2007 in Schwyz im Backpacker-Hotel bereits über 40 Euro bezahlt, normale Hotels dort ab 70 oder 80 Euro.

Besonders in der Gastronomie stimmt allerdings das Preis-Leistungs-Verhältnis oft nicht mehr. Das haben mir auch immer wieder Schweizer zu verstehen gegeben, der Service gilt im Vergleich zu den Nachbarländern, insbes. Austria, Südtirol, auch nicht mehr als der beste. Da hat die Schweiz gegenüber früher (70er/80er Jahre) eingebüßt. Was auch auffällt: Viele Häuser sind innen und/oder außen renovierungsbedürftig - auch da haben die Nachbarländer einen Vorsprung.

Einen weiteren Fehler hat die Schweiz gemacht: zuviel auf Luxustourismus gesetzt. In St. Moritz gibt es jetzt Probleme mit den Russen, die zwar das Geld bringen, aber anscheinend wenig in das beschauliche Alpenleben passen (Halli-Galli-Partys, kein Interesse an der Natur etc.). Da gibt es erste Gegentrends, wieder mehr auf mittelschichtige Trekkingtouristen u.a. zu setzen. Leider scheinen die Österreicher im Gefühl des wirtschaftlichen Überschwangs auf eine ähnliche Exklusivkarte zu setzen. Nicht zuletzt der drei(!)-klassige Railjet deutet in die Richtung wie auch die oben schon erwähnten gehoben Preise.