Re: Norwegen, meine Reise nach Tromsoe

von: Jim Knopf

Re: Norwegen, meine Reise nach Tromsoe - 19.08.08 19:24

Dienstag, 22. Juli 2008:

Hatte mir für 09.00 Uhr den Wecker gestellt. Ich wollte auf keinen Fall das Frühstück versäumen. Nach der Dusche ein kurzer Gang über Deck. Leider war das Wetter sehr bescheiden...

...so konnte ich mir wenigstens beim Frühstück Zeit lassen.
Anschließend nochmals kurz an Deck, denn das Schiff schickte sich nun an die Risöyrenna zu passieren, jene künstliche Durchfahrt welche ich vor wenigen Tagen mit dem Rad auf der im folgenden Bild zu erkennenden Brücke passiert hatte.


Wegen des bescheidenen Wetters ging ich nach Deck 7 in den Panoramasalon, um das weitere Geschehen dann witterungsgeschützt, in einem sehr bequemen Sessel, verfolgen zu können. Es dauerte nicht lange, da kam ich mit einem anderen Radfahrer ins Gespräch. Er wollte wissen, ob ich der Fahrer des Mangos, welches unten in der Garage stand, sei.
Dies verneinte ich und erzählte von meiner Tour und mehr nebenbei auch vom Rad-Forum. Da sagte er sehr zu meinem Erstaunen, daß er dort auch Mitglied sei und mich deshalb kennen würde. Er wußte daß ich hier unter Jim Knopf schreibe und auch sonst fast alles über mich. Gut, daß ich gesessen bin, sonst hätte es mich glatt umgehauen. Er stellte sich mir als Velotroll vor und machte mich auch mit dem Rest der Familie bekannt. Sie sind in Risöyhamn an Bord gekommen und würden bis Svolvaer mitfahren. Das war ein unheimlich netter Kontakt. Da habe ich mich riesig drüber gefreut. Hier geht es zur Heimatseite dieser 4 netten Menschen.
So verging die Zeit noch viel schneller als sie ohnehin an Bord dieser Schiffe schon vergeht grins.
Wir näherten uns Stokmarknes. Über die Brücke auf dem folgenden Bild bin ich auch drüber gefahren während meiner Tour in Richtung Norden.

Nochmal die alte Finnmarken. Auf den Besuch des Museums habe ich natürlich verzichtet. War da ja erst vor wenigen Tagen drin.

So ging ich schon nach kurzer Zeit, ich hatte noch schnell im Rema eingekauft, wieder an Bord in meine Kabine und habe mir erst mal Kaffee gemacht. Wegen der Kekse und des Kuchens war ich einkaufen grins. Ist so wesentlich günstiger als am Kiosk an Bord.
Zwischen Stokmarknes und Svolvaer befindet sich der absolute Höhepunkt einer jeden Hurtigrutenreise nämlich der Raftsund mit dem Trollfjord.
Leider war das Wetter weiterhin bescheiden und ich hatte große Sorge, daß das wohl heute nix werden würde.
Schon die Einfahrt in die Wasserstraße, welche die Lofoten von den Vesteralen trennt...

...war atemberaubend schön, trotz der tiefhängenden Wolken.Es drohte sogar Regen...

...zum Glück kam da nicht viel runter, aber die Stimmung war unbeschreiblich schön...

...wie der Eingang zum Hades aus der griechischen Sage kam mir das vor. Ein erster Blick auf den Trollfjord...

...bei guter Witterung wird direkt durch die Engstelle im Vordergrund gefahren. Aber bei den heftigen Fallböen am heutigen Tag ist die Schiffsführung da kein Risiko eingegangen, zumal die MS Trollfjord an dieser Stelle vor etwa einem Jahr Grundberührung hatte.
So wurde die dem Trollfjord vorgelagerte Insel südlich umrundet. Dabei gab es den folgenden Ausblick, welcher für den morgigen Tag hoffen ließ.

Schließlich war die Einfahrt des 3km langen Trollfjordes erreicht. Die Einfahrt ist nur 100m breit und die Felswand an Steuerbord ragt über 900m senkrecht aus dem Wasser.

Am Ende des Fjordes wendet das Schiff auf der Stelle und verläßt dann diese Wahnsinnslandschaft wieder.
Hier gibt es einen kleinen Film
Es geht eng zu...

...die QM2 paßt da ganz sicher nicht rein grins.
Ein letzter Blick

und nach viel zu kurzer Zeit war dieser Höhepunkt vorbei. Der Trollfjord rangiert bei mir in der Rangliste der Höhepunkte, noch deutlich vor dem Geiranger, welcher viel bekannter ist.
Kurz vor Svolvaer dann noch diese schöne Stimmung am Abend.

Bei der Einfahrt in Svolvaer konnte ich dann die Skulptur der Fischerfrau richtig aufnehmen, was ja einige Tage vorher von der Mole aus, nicht möglich war.

In Svolvaer mußte ich leider, nach viel zu kurzer Zeit, vom Velotroll und seiner Familie Abschied nehmen.
Ein letztes Bild mit der Nordnorge im Hintergrund.

Zurück an Bord erlebte ich dann einen großen Teil der Fahrt an der Lofotküste nach Stamsund im Speisesaal beim Abendessen. Dort teilte ich mir den Tisch mit einem sehr netten Ehepaar aus Schweden, welches sehr an meiner Reise interessiert war und so einiges wisssen wollte.
Nach der Abfahrt in Stamsund begab ich mich in meine Kabine und bin, bei unerwartet Ruhiger See auf dem Vestfjord, gleich tief eingeschlafen. Ein sehr ereignisreicher Tag an Bord der Nordnorge ist zu Ende gegangen. Fortsetzung folgt.