Re: Norwegen, meine Reise nach Tromsoe

von: Jim Knopf

Re: Norwegen, meine Reise nach Tromsoe - 14.08.08 21:56

Montag, 14. Juli 2008:

Nachdem ich mein Zelt auf dem kleinen CP abgebrochen habe, bin ich im leichten Regen erstmal nach Stokmarknes ins Hurtigrutenmuseum gegangen. Das ist für mich als großer Liebhaber dieser Postschiffslinie natürlich ein absolutes Muß.
Eine etwas historische Schiffsbrücke...

...vorne links die Kompaßsäule mit Kompaßgehäuse für den Magnetkompaß. Die beiden Kugeln an den Seiten dienen zur Kompensation des Eigenmagnetismus des Schiffes, rechts darüber befindet sich unter den Fenstern eine Anzeige des Kreiselkompaßes mit Selbststeuereinrichtung. Die Anzeige zwischen den Fenstern an der Frontseite ist der Ruderlageanzeiger.
Unter dem Arm des Kapitäns befindet sich der Maschinentelegraf. Schließlich befindet sich hinten an der Wand noch ein prähistorisches Radargerät.
Im Museum gibt es unzählige Schiffsmodelle zu bewundern.
Hier ein Modell der MS Sanct Svithun . Diese Schiff wurde nach dem 2. Weltkrieg in Italien gebaut.

Am 21. Oktober 1962 geschah mit diesem Schiff das größte Unglück in Friedenszeiten auf der Hurtigrute. Auf der Folda, einer offenen Seestrecke südlich von Rörvik, kam das Schiff aus ungeklärter Ursache 12 Seemeilen vom Kurs ab, lief dadurch auf eine Schäre und sank. Das Unglück hat damals 42 Todesopfer gefordert.
Zum Schluß habe ich dann noch das größte Denkmal Norwegens, die an Land gesetzte und in das Museum integrierte alte MS Finnmarken, besucht.
Das ist noch ein richtiges Schiff und nicht wie bei den neuen Schiffen ein Hotel, welches nebenbei noch schwimmen können muß, hier die Brücke..

...und hier der Salon


Nach dem schiffigen Morgen, ich hoffe, daß das für den nichtinteressierten Leser nicht zuviel war grins ging es dann weiter in Richtung Norden. Zum Glück hat der Regen aufgehört. Hier noch ein letzter Blick von der Brücke auf das Hurtigrutenmuseum mit der Finnmarken.

Die Aussicht war zunächst noch sehr beschränkt.

Am Nachmittag fand ich an der kleinen Straße, ich fuhr nicht auf der E10, sondern an der Ostküste, einen ganz tollen Rastplatz.

Dort gab es dann die etwas verspätete Mittagspause und diesen Ausblick.

Auf dieser Straße ging es dann nach der Stärkung weiter,

mein Ziel sollte der CP in Sortland sein. Davon hatte ich einen Wegpunkt in meinem GPS.
Kurz vor Sortland war noch ein kleiner Paß zu bezwingen. Beim Anstieg gab es wieder das Fliegenproblem, das hatten wir ja schon lange nicht mehr.
Oben auf der Paßhöhe wurde ich mit einen wunderbaren Ausblick über einen See auf den Sortlandsund entlohnt.

In Sortland angekommen, fuhr ich zunächst am Wegweiser mit dem Hinweis zum CP vorbei. Für was hatte ich denn ein Navi am Lenker? An der Stelle des Wegpunktes war allerdings nirgends ein CP oder sowas ähnliches. Es war nur ein Wohngebiet und der Wegpunkt war, wie der in Haukeli falsch. Da ich nun nicht in irgendeinem Vorgarten zelten wollte, blieb mir nix anderes übrig als zurückzufahren. Zukünftig würde ich der Bedeutung von Wegweisern, trotz GPS, mehr Beachtung schenken. Das habe ich mir geschworen. Der CP lag auch noch ziemlich weit oben, genauso wie der Preis, der meiner Meinung ziemlich hoch für das Gebotene war.
Die Zeltwiese war ziemlich abschüssig und enlischen Rasen hatte die auch nicht, um das mal vorsichtig auszudrücken.
Auch für die Dusche mußte ich 20Nok bezahlen, da mir die Zeit hier nicht ausgereicht hat. Nichtmal kaltes Wasser ist gelaufen. Zum Glück hatte ich ein zweites 10 Kronenstück dabei, sonst wäre es mir wie im Werbespot der ARD-Fernsehlotterie gegangen.
64km, 740Hm, Durchschnitt: 17km/h, alle Bilder gibt es hier und hier .
Edit: Formulierung verbessert