Re: Via de la Plata - Von Sevilla nach Santiago C.

von: Hansflo

Re: Via de la Plata - Von Sevilla nach Santiago C. - 14.05.23 16:38

Etappe 12, Donnerstag, 27.04.2023, A Gudiña – Laza

Nach dem Frühstück im Hotel starten wir in einen anfangs trüben Tag und es geht gleich ein Stück aufwärts. Hier in A Gudiña teilt sich der Jakobsweg (korrekt bezeichnet der Camino Sanabres) in zwei Varianten, wir entscheiden uns für die etwas kürzere und angeblich schönere.

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Wegen der Aufteilung einer Strecke von ursprünglich zwei auf drei Tagesetappen steht heute die kürzeste Tagesetappe auf dem Plan.

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Wir sammeln in den nächsten Stunden zwischen Meereshöhe 900 und 1.100 fleißig Höhenmeter. Die Gegend ist völlig einsam, nur ein oder zwei Mal kommen wir durch abgelegene Dörfer, ein zweites Frühstück ist uns heute nicht vergönnt.

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Wir passieren wieder einen Stausee,

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ansonsten ist die Gegend noch sichtlich mitgenommen von Waldbränden, gelegentlich können wir einen Blick auf die einstmals als spektakulär bezeichnete Eisenbahnlinie Sierra de Culabra werfen.

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Langsam macht sich auch die Sonne stark und wird es auch hier in der Höhe angenehm warm.

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Am Ende des Radtages wartet eine Abfahrt mit 600 Höhenmetern, die sich heute schier endlos anfühlt.

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Wir sind bereits um 14 Uhr am heutigen Etappenziel Laza, suchen nach einer Bar und freuen uns über eine süße Kleinigkeit (die hier allesamt Magdalena genannt werden). Es treffen auch ein paar Fußpilger ein, natürlich auch aus Deutschland und es wird ein interessanter Austausch und eine nette Unterhaltung.

Die freundliche Wirtin verspricht Abendessen ab 19 Uhr und damit ist auch der Abend gesichert. Die beiden Holländerinnen sind ebenfalls vor Ort und schlafen in derselben Unterkunft wie wir. Dort werden wir äußerst liebenswürdig begrüßt („mi casa es su casa“) und uns ein kostenloses Frühstück angeboten.

Das Abendessen in besagter Bar wird zum Treffpunkt der Reisenden und wir verbringen mit den Schwestern aus Holland einen sehr netten Abend. Die Wirtin versorgt uns mit einem ausgezeichneten Essen; auch mit ihr gibt es einiges zu palavern und zu lachen.

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Die Schwestern, die wir in den letzten Tagen immer wieder einmal getroffen haben, sind mit Gravelbikes unterwegs. Sie sind ebenfalls erfahrene Reiseradler, haben die Reise über eine Agentur gebucht und dieses Mal erstmalig mit Gepäckstransport von Hotel zu Hotel (dem Alter geschuldet, wie sie betonen).

Etappe 13, Freitag, 28.04.2023, Laza – Ourense

Beim Frühstück treffen wir C. und E. wieder, sie machen ihr Gepäck für den Transportdienst fertig, als wir dann losradeln. Ab jetzt ist Galizien grün, so grün wie unser Voralpenland und würde man nicht ab und an irgendwo exotische Pflanzen sehen, könnte man sich glatt zu Hause wähnen.

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Von Laza weg geht es lange bergauf – fast mit der Anmutung einer Alpenstraße.

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Es ist eine sehr einsame Bergetappe mit einigen Gegenanstiegen und Gegengefällen, bevor dann wieder eine kilometerlange Abfahrt ansteht.

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In Xunqueira de Ambia folgt eine längere Pause für unser zweites Frühstück. Der Wirt in der Bar ist sehr freundlich, für ein Tostada müssten wir aber warten, um 12 Uhr herum soll der Bäcker mit dem Brot kommen. Wir haben einen wunderbaren Platz im Garten unter einem Baum, die Reststrecke des heutigen Tages ist gut absehbar, da können wir gerne etwas warten.

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Die restlichen 25 km bis Ourense sind dann auch schnell gemacht, auch weil es noch einmal einige hundert Höhenmeter nach unten geht.

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Ourense liegt auf Meereshöhe 120 und dort sind auch die Temperaturen gleich ganz anders. In den letzten Nachmittagen zeigte das Thermometer um die 20 Grad, in Ourense sind es 27.

Wir trinken auf der Plaza Mayor einen Kaffee, lassen uns vor der Kathedrale fotografieren und schieben die Räder durch die Fressmeile der Fußgängerzone und suchen unser Hotel. An der Fressmeile reiht sich tatsächlich Lokal an Lokal, der überwiegende Teil mit galizischer Küche, was hier großteils Tintenfisch und Meeresfrüchte bedeutet, für die es eigene Pulperías gibt.

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Die Innenstadt ist sehr lebhaft, offensichtlich auch sehr studentisch geprägt. Wir haben genug Zeit zum Bummeln und bringen es hier noch auf mehrere Fußkilometer.
Nach den letzten fleischlastigen Tagen steht uns abends der Sinn nach Pasta oder Pizza und wir nutzen das Angebot der Großstadt und landen beim Italiener.

EINE Fortsetzung kommt noch!