Re: Kraichgau, Pfälzerwald & Deutsche Weinstraße

von: veloträumer

Re: Kraichgau, Pfälzerwald & Deutsche Weinstraße - 10.05.23 12:16

Mi, 3.5. Burg Trifels - via Piste - Schlossäcker - Parkplatz Ahlmühle (390 m) - via Piste - Zollstock (360 m) - via Piste – Ranschbach - Leinsweiler - via Weinbergroute - Eschbach - Parkplatz Madenburg (390 m) - via Piste - Madenburg (445 m) - via Piste Parkplatz via Piste - Waldhambach - Försthöhe (334 m) - Waldhambach - via Kaiserbachtal - Völkersweiler - Gossersweiler-Stein- Lindelbrunn - via Piste - (Vorderweidenthal) - via teils Piste - Lauterschwan - Seehofweiher - via Portzbachtal/Piste - dev. - via Glasbachtal - Pfälzer Hütte (410 m) - Parkplatz Hirzeckhaus (431 m)
49 km | 935 Hm

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Nach meiner zweiten „Burgübernachtung“, diesmal bei der Reichsburg, die im 12. Und 13. Jahrhundert in der Stauferzeit ihre größte Bedeutung hatte und nicht zuletzt berühmt ist für eine unterschiedlich verklärt interpretierte Gefangenschaft des englischen Königs Richard von Löwenherz, verlasse ich die Trifelsburg entgegen der Einbahnregel zurück zum Parkplatz Ahlmühle und wähle eine Pistenfahrt nach Leinsweiler, erreiche aber auf bestem Wege (weitgehend Waldpiste, später Asphalt) zunächst Ranschbach. Die Waldfahrt hält noch eine Überraschung bereit. So steht an der Wegekreuzung und ehemaligen Grenze Zollstock ein kathedralenartig gewölbte halboffene Hütte mit hölzernen Hängematten dahinter.

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Zurück auf der Weinstraße, ist es wieder Zeit für ein paar liebliche Blicke auf Rebenhänge und schmucke Weindörfer. Auffällig viele Solardächer weißt Ranschbach auf – die Pfalz gibt sich modern und der Energiewende gewappnet. In Leinsweiler bieten Weingüter Pensionsbetrieb neben Weinverkauf und Weinproben an. In Richtung Eschbach fahre ich noch etwas erhöht durch die Weinberge abseits der Straße.

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Bald zeichnet sich am Berg oben die Madenburg ab, mein nächstes Höhenziel. Zunächst mache ich noch Station bei den „Eseln“ – gemeint sind die Eschbacher Bürger und neuerdings auch ihre künstlerischen Eselexponate, die sich im Dorf verteilen. Esel sind die Eschbacher deswegen, weil sie als Untertanen der Eselsritter galten, die im Jahrhundert die adelige Ritterkaste der Madenburg bezeichnete. Ich reite ja auch einen Esel, den Drahtesel. Und die Dummheiten meiner Lebensentscheide rechtfertigen, mich selbst gleichwohl einen Esel zu nennen. Ein Treffen unter Gleichgesinnten also.

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Die Madenburgauffahrt führt wiederum durch lichten Wald bis zum Parkplatz, von dort ein Zufahrtspiste zur Burg besteht (wiederum mit Einbahnregelung). Die Burgruine Madenburg ist noch recht opulent an Gemäuer, obwohl sie im Pfälzischen Erbfolgekrieg auch fast komplett zerstört wurde, aber bereits 1870 Renovierungsmaßnahmen ergriffen wurden. Heute ist die große Festungsanlage Burgschänke und Veranstaltungsort. Eigentlich Sackgasse, gibt es aber wieder fortführende Forstpisten nach Waldhambach hinunter. Die Wegekennzeichnung ist allerdings mager bis verwirrend. So gibt es angeschrieben Pistennummern, die auf vorzufindender Wandertafel wiederum nicht vermerkt sind, dort dann andere Nummern.

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Die Irreführung geht weiter. Ich wollte einen Übergang über die Försthöhe nach Gossersweiler-Stein fahren. Irgendwie dürfte ich die Försthöhe erreicht haben (Sendeturm), aber der Weg führte im Kreis wieder zurück nach Waldhambach. Wie so manchmal, war das mein Glück, denn ich folgte danach dem asphaltierten Radweg am Kaiserbach entlang. Dort erwartete mich ein Trinkbrunnen mit Picknickbank- und tisch, quasi alles für eine genüssliche Rast und ein Sonnenbad.

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In Völkersweiler finde ich interessante Infos über die Geschichte von Ortstafeln. Dem deutschen Wesen nach gründlich, gab es bereits früh genaue Vorschriften, wie Ortstafeln beschaffen sein sollen – Inhalt, Farbe, Schrift, Rahmung und Material. So waren ab 1883 zwingend Tafeln aus Gusseisen für 10 DM das Stück Pflicht, hölzerne mussten ersetzt werden. Richtung Lindelbrunn führt wiederum eine Route durch Wald, gemischt Asphalt oder gute Piste. Den Exkurs zur Ruine spare ich mir hier auch. Die Piste setzt sich etwas gröber fort, man hätte hier auch die Straße nehmen können, weil Lindelbrunn auch ein kleiner Weiler mit Gasthof ist, nicht nur am Automaten gibt es Wildspezialitäten.

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So mündet man am Ortsrand von Vorderweidenthal, die nächste Route Richtung Lauterschwan führt aber nicht durch den Ort, sondern gleich weiter in den Wald. Im Schlussteil dieses Radwegs passiert man ungeeignete Waldwege. Warum der Radweg nicht vorher auf die Straße umgeleitet wird, bleibt ein Geheimnis der Planer. Stattdessen Warnschilder für ungehobelte Wege, als man schon den falschen Bogen eingeschlagen hat. Von Lauterschwan ist aber gleich wieder angenehm am Portzbach entlang zu fahren. Es folgen eine Reihe von Anglerseen, beim Seefhof gibt es auch einen mit Badegelegenheit. Weiter Piste nur leicht abwärts, der Bach daneben teils mit Sumpfflächen.

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An einer Ecke, bereits Asphalt, beginnt der ausgeschilderte Anstieg Richtung Hirzeckhaus bzw. Reisdorf. Die eigentliche Passhöhe ist die Pfälzerhütte (einfache Schutzhütte). Bis dahin muss man eine ziemlich harte Auffahrt bewältigen, die in unterschiedlich steilen Rampen erfolgt. Besonders schön ist unten mit dem gefällstarken Glasbach, der kleine Kaskaden bildet. Wenn man nicht nach Reisdorf abfährt, führt eine wellige Straße weiter Richtung Hirzeckhaus. Später muss man dafür nochmal von dieser Straße abzweigen. Die Straße endet an einem Waldparkplatz, das Hirzeckhaus ist noch mal knapp einen Kilometer Fußweg entfernt, Zufahrt für normale Trekkingräder nicht zu empfehlen. Da dort ohnehin nur schmale Öffnungszeiten bestehen, lohnt für mich der Weg nicht hin. Auf den Hirzeck (Berg) führt auch eine Piste, die ein Motorbiker meistert (wohl für den Sonnenuntergang), aber für ein Gepäckvelo zu sandig. Bleibt noch der Parkplatz als Zeltort für die Nacht – ziemlich einsam, aber auch etwas trostlos. Kalter Wind – immer noch und gar dort mitten im Wald.

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