Re: Borderlands UK 22/23 - Das Wetter ist ein A***

von: Britta

Re: Borderlands UK 22/23 - Das Wetter ist ein A*** - 15.01.23 18:47

Tag 9 Bellingham – Strand bei Cresswell 83 km

Auch wenn uns der Morgen mit Regen begrüßt, die Wettervorhersage ist gut für heute. Es soll starken Wind aus Westen geben: also ordentlich Rückenwind und nur noch zeitweise regnen. Wir folgen überwiegend dem EV 10 nach Osten und kommen ausgesprochen flott voran. Nicht nur, dass der Wind schiebt, auch verlassen wir langsam die Berge und über weite Teile rollen wir mit Rückenwind bergab. Kleine Schiebepassagen über Felder bremsen uns diesmal nicht wirklich relevant aus.











Gegen Mittag erreichen wir Stamfordham. Eigentlich hatten wir uns hier eine Pause im örtlichen Pub versprochen, aber mal wieder sind wir zu früh und der Laden öffnet erst in zwei Stunden. Aber so flott wie wir grade vorangepustet werden ist das auch kein Problem und im Handumdrehen erreichen wir die nächste Ortschaft Ponteland, wo es reichlich Gelegenheiten zur Einkehr gibt.



Da uns unser aktuelles Tempo völlig überrascht, werfen wir die Planung direkt nach Newcastle zu fahren noch einmal über den Haufen. Stattdessen wollen wir nochmal nördlich von Newcastle an die Küste fahren, denn dort in Ashington gibt es einen Montane-Fabrikverkauf, und da möchte besonders Bernd gern noch eine Shoppingtour hin unternehmen. Auf der Karte entdecken wir einen Campingplatz östlich des Städtchens Morpeth. Den steuern wir nun an. Telefonisch konnten wir keinen erreichen und als wir schließlich gegen halb sechs an vor der Tür stehen teilen die Betreiber uns bedauernd mit, dass sie geschlossen haben und die Wiesen derart unter Wasser stünden, dass wir leider nicht bleiben könnten. Aber auch sie sind unglaublich nett und versuchen noch, eine Alternativ-Option an der Küste für uns zu organisieren. Leider geht aber auch dort keiner ans Telefon. Wir bedanken und für die Hilfe und fahren weiter zu dem empfohlenen Platz, aber leider ist keiner zu Hause. Wo wir jetzt aber schon einmal an der Küste sind, finden wir recht schnell ein schönes und geschütztes Plätzchen am Strand wo wir nochmal das Zelt aufschlagen können.

Tag 10 Strand bei Cresswell -Newcastle 52 km

Ein Traummorgen am Strand:





Es geht auf die letzten Kilometer zurück nach Newcastle.



Der Fabrikverkauf von Montane entpuppt sich allerdings als deutlich überschaubarer als erwartet und auch beim besten Willen will sich kein Schnäppchen finden lassen. traurig



Etwas enttäuscht rollen wir die letzten Kilometer nach Newcastle. In die Stadt fahren wir meist auf separaten Radrouten, wobei man über die Wegeführung sicher geteilter Ansicht sein kann:



Für die letzte Nacht haben wir uns in einem Hotel direkt am Fluss eingebucht. Es gibt ein riesiges Zimmer in dem Schlafsäcke, Zelt und Isomatten komfortabel trocknen können während wir uns zum Stadtrundgang aufmachen.




protected pedestrian lane – was es nicht alles gibt…


fast wie zu Hause…

Tag 11/12 Newcastle/Abreise 23 km

Da die Fähre erst am Nachmittag ablegt haben wir noch Zeit für eine weitere Stadtbesichtigung. Und nun kommen wir zur Erklärung des Titels dieses Berichts:
Anderthalb Wochen nun sind wir durch die geflutete Straßen und Tiefschlamm gepflügt. Und ja, klar, das weiß man wenn man nach GB fährt und ja klar, wir hatten ja trotzdem auch eine tolle Zeit. Aber als dann am letzten Tag, also am Tag unserer Abreise plötzlich die Sonne vom blauen Himmel scheint und die Temperaturen in Bereiche klettern, in denen man sich nach nem freien Platz im Straßencafé umschaut und sich Schicht um Schicht aus den Winterklamotten schält, da war es eine naheliegende und unausweichliche Erkenntnis, die Bernd rausrutschte kaum hatten wir das Hotel verlassen: „Das Wetter ist doch ein zensiert!“
Wir genießen die für Januar ungewöhnlich warmen Sonnenstrahlen und bestaunen die nun bei Sonne wirklich ausgesprochen hübsche Stadt.







Die letzten Kilometer zur Fähre sind auf dem auf einer alten Bahntrasse verlaufenden Hadrianswall Cycleway flott und entspannt geradelt.







Fähr- und Zugfahrt verlaufen pünktlich und planmäßig und am Folgeabend sind wir wieder daheim.

An dieser Stelle nochmal ganz herzlichen Dank an meine Schwester und meine Nichten die uns kurzfristig und spontan Kamera und Powerbank zur Verfügung gestellt haben wohl wissend, dass es eine Regenschlacht geben könnte und unser Kameraverschleiß hoch ist… Unsere eigene Kamera hatte kurz vor der Reise kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben und ohne wäre der Bericht nicht so reich bebildert gewesen.

Ob wir wieder nach Groß Britannien fahren? Nun, als wir hier die Bilder sichteten und in dem Zusammenhang auch die Fotos von unserer Pennine Way Tour nochmal anschauten, juckte es schon wieder in den Füßen. Wir sind den Weg im Sommer gelaufen. Das südliche Teilstück auch im Winter. Wie wäre es mit einer Tour über den nördlichen Pennine Way im nächsten Winter? schmunzel