Re: Wallis – Côte d’Azur: Aravis, Vercors, Monges

von: Holger

Re: Wallis – Côte d’Azur: Aravis, Vercors, Monges - 08.01.23 09:01

In Antwort auf: veloträumer
[…]Diese These von "richtigen" Reiseprofis, die nur in exotischen Ländern rumreisen und sich nicht mehr profane Touren im Nahbereich des eigenen Lebens interessieren, mag vereinzelt für Globetrotter zutreffen, ich halte sie aber für irreführend und letztlich für einen Mythos. "Reiseprofis", die damit Geld verdienen (Influencer, mit Sponsoren etc.), sind immer noch wenige und nicht der Kern in diesem Forum. Sie sind auch keine große Radreisegruppe, sondern die größte Radreisegruppe sind profane Radwegfahrer, die in ganz vertrauten Regionen unterwegs sind, ggf. auch in den Alpen - wie auf Donauradweg, Via Rhone, EV 6, Via Claudia Augusta oder einfach mal Radwege an Neckar oder Saale. Für die meisten sind Berge und Steigungen immer noch die größte Hürde - trotz des Erfolgs von E-Bikes & Co. Diese Gruppe wird hier bei vielen Stammschreibern häufig ganz ausgeblendet.

Das sehe ich ähnlich. VIele von der letzten Gruppe kennen das Forum gar nicht, auch das ist eine Realität, der man ins Auge blickt, wenn man sich mit anderen Radreisenden unterhält. Im Vergleich zur Grundgesamtheit der Radreisenden in DACH dürften hier sich hier im Forum sicher mehr aufhalten, die "exotische" Radreisen machen. Aber es ist auch hier nur ein sehr geringer Teil, das denke ich auch.


In Antwort auf: veloträumer
[…]In Social Media kann man das noch besser studieren, in Facebook gibts für fast jede denkbare Variante eine oder mehrere Gruppe(n). Das macht sich eben auch in der gegenseitigen Kommunikation und dem gegeneitigen Interesse insgesamt negativ bemerkbar. Die soziale Interaktion sinkt trotz Social Media, wahrscheinlich sogar wegen Social Media. Im weitesten Sinn ist auch das Forum "Social Media", Foren sind eigentlich der Vorläufer davon.[…]

Das sehe ich auch so. Foren sind für mich auch eine Art Social Media. Ob die soziale Interaktion nachlässt - da bin ich mir nicht so sicher. Es ist eine Frage, was man darunter versteht. Sie verändert sich auf jeden Fall. Ich kann jetzt nur meine Erfahrungen wiedergeben, ich nutze Social Media nun mal anders als ein 30jähriger oder ein 15jähriger. Auf Twitter gibt es durchaus viel soziale Interaktion - ich meine damit etwa Diskussionen. Sicher häufig solche, auf die man verzichen kann, und das kann noch schlimmer werden. Aber abgesehen davon gab und gibt es wertvolle Diskussionen. Auf Facebook gibt es immerhin diese Gruppen, die z. T. , das sehe ich auch so, ziemlich spezialisiert sind. Doch dort gibt es hin und wieder auch noch Interaktionen, die über das Lesen und das Liken hinausgehen. Facebook ist aber - wie auch das Forum - etwas eher für ältere, also Menschen in der zweiten Hälfte ihres Lebens, vielleicht bei Facebook noch nicht so ausgeprägt wie hier. Instagram ist die nächste Stufe, soziale Interaktion, wie man sie aus Foren kennt, gibt es da noch weniger. Aber auch dort bekomme ich Informationen zu Radreisen, etwa zu den Regionen, in denen ich reise. Häufig allerdings flüchtige Informationen, die nach 24 h verschwindet. Und natürlich vor allem Bild- oder Videoinformationen. Instagram nutze ich eher konsumierend und postend, die soziale Interaktion beschränkt sich auf liken und den einen oder anderen Kommentar. Sehr fremd ist mir TikTok. Bei Twitter, Instagram und Facebook suche ich mir selbst das aus, was ich sehen möchte, indem ich Personen etc. folge, die mich interessieren. Bei Tiktok übernimmt die Auswahl dieser seltsame Algorithmus. Leider bei Facebook inzwischen zum Teil auch, bei INstagram kann man es immerhin noch abschalten.

In Antwort auf: veloträumer
[…] Radwegfahrer & Co fallen ganz raus, finden da keine Inspiration, können es allenfalls bewundern. […] Man sollte sich seines Exotenstatus auch schon etwas bewusst sein - das erklärt dann auch das eine oder andere fehlende Interesse.[…]

Aber nur zum Teil. In den Top 10 der meistgelesenen Themen unter "Reiseberichte" finden sich auch "Auf Schotterpisten durch die Westalpen" und "Lappland im Winter 2012". Der Punkt oben, "bewundern", ist nicht zu vernachlässigen. Oder etwas tiefer aufgehängt, sich für etwas interessieren. Das können ja auch Dinge sein, die man sicher nie machen würde - oder die man sich ganz am Ende seiner Phantasien vorstellen kann.
Abgesehen davon bin ich gar nicht so sicher, ob biotom das mit dem "fehlenden INteresse" überhaupt so meint. Er schreibt ja, dass er sieht, dass es viele anklicken. Es geht um darüber hinausgehendes Feedback. Und da bin ich mir nicht so sicher, ob das bei Flussradreisen anders ist - auch da wird gelesen, aber doch selten ein Beitrag dazu geschrieben.