Nur zwei Tage für eine Alpentour

von: talybont

Nur zwei Tage für eine Alpentour - 07.10.22 13:08

Drei Wochen Urlaub auf dem Bauernhof sind auch für den geduldigsten Papa zu viel. Da mir das schon lange vorher bewußt war, erbat ich bei meiner Frau ein paar Tage Abstinenz.

Geplant war, während der drei Wochen am Altmühlsee fünf bis sieben Tage für eine Runde durch die Alpen abzuknapsen. Da es aber oft anders kommt, schmolz das Polster auf ZWEI Tage.
Wenn ich ehrlich bin: die Bekanntgabe des 9€ Tickets hatte mir im Vorfeld schon die Laune verdorben, da somit der ÖPNV im Alpenvorland für Fahrräder nahezu unbrauchbar wurde.
Das Zusammendampfen auf zwei Tage machten die Planung dahingehend einfacher, dass die Anreise nach München auf einen Sonntagmorgen fallen musste, und zwar so früh wie möglich.


Am Bahnhof in Gunzenhausen. Aufgesattelt mit Zelt und Schlafequipment in den Lowridertaschen, Klamotten in der Satteltasche und Verpflegung in der Randobag.

Die Bahnfahrt nach München war ereignislos, erstaunlich leer und entspannt. Hätte man dort aber mit der Bahn in die Alpen gewollt - holla die Waldfee. Schnell raus aus dem Getümmel und ab an die Isar.


So schnell kann es in einer Großstadt grün werden!



An der Isar ist es bis Wolfratshausen eigentlich total idyllisch, danach wird sie zum Kanal, den sich manche Uhreinwohner schöntrinken.



Hier nach entfernte sich der Radweg immer mehr von der Isar und es folgte ein auf und ab durch Wälder und Wiesen.





Mitten durch ein Pfadfinderlager....



bis dann endlich die Berge zu sehen waren.



In Bad Tölz begann dann mit der schönste Teil des Isarradwegs.



Die Gummibote sind hier aber nicht knallrot.



Mittagspause vor Lenggries.



Keine Tour ohne Grundnahrungsmittel!



Die Isar ist eigentlich ein herrlicher Fluss. Leider geht der Radweg oft andere Wege....



Zwischen Lenggries und Sylvenstein ist es dann weniger aufregend.



Aber dann!


Der Sylvensteinspeicher hat etwas. Und das finden viele, weswegen hier auch immer Trubel ist. Sogar an so einem trüben Tag.

Also schnellweiter Richtung Westen.



Die Strecke bis Vorderriß war dann eher zum abgewöhnen: viel Verkehr, kaum was zu sehen. Bin ich nur gefahren, weil der Abschnitt für mich bisher ein weißer Fleck auf der Karte war. Absonsten würde ich jederzeit die Jachenau und den Walchensee bevorzugen!
Aber ich wusste ja, dass es ab Vorderriß wieder schön werden wurde.



Wenn ich ehrlich bin, ist die Südseite sogar noch schöner, erfordert aber einen blöden Schlenker das Rißtal rauf, um dann wieder zurück zur Isar zu kommen. Aber egal, seht her.



Die Brücken am Fluß....



Willkommen in Wallgau - hier komme ich immer wieder gerne her.



Vom Wetterstein ist nichts zu sehen.



Jetzt hätte man auf dem Radweg bleiben können, aber ich wollte unbedingt um den Barmsee und Geroldsee herum. Mit Gepäck und Slicks nach dem Regen der vergangenen Tage stellenweise recht spannend.







Von Garmisch & Co habe ich keine Bilder gemacht, weil es die Stimmung irgendwie nicht hergab. Kennt sowieso jeder!
Weiter ging es an der Loisach entlang Richtung Ehrwald.



Um dann an der Staatsgrenze rechts abzubiegen.



Das Highlight des ersten Tages: der Aufstieg zum Plansee.







Da ist er, der Plansee.





Der ursprüngliche Plan war, hier auf dem Campingplatz zu bleiben. Das würde jedoch die Rückfahrt am Folgetag enorm verlängern und es war ja noch früh, also weiter.



Ich wollte mindestens bis Füssen, welches übrigens richtig schön daherkommt.



Da hinten liegt das Ziel von 90% aller Touristen aus Übersee.



Mein Ziel war nun der Campingplatz von Schwangau.



Deutlich nach Dienstschluß bekam ich noch einen Platz zugewiesen. Hätte ich mich doch vor der Dusche auf dem Weg zur Essensuche begeben....hier wurden um 21:00 die Bürgersteige hochgeklappt und die Küchen teilweise noch früher geschloßen. Einzig der Pizzabäcker des Ortes war bereit, mir noch eine wirklich tolle Pizza mit Sardellen, Kapern und Oliven sowie zwei Halben zum Nachspülen zu überlassen. Mein Dank an Pizzeria Da Pietro! Ihr habt mir das Leben gerettet!

Somit war Tag eins beendet. 185 km und 9h war ich im Sattel. Morgen würden es noch einmal 220-230 km werden also gute nacht.

Tag zwei folgt.