Re: Australien im Winter

von: uwee

Re: Australien im Winter - 26.07.22 19:39

 


Eigentlich ist man hinter Bourke zumindest ein wenig zurück in der Zivilisation. Hier weiden auf riesigen Farmen tausende von Rindern und Schafen.
Aber leider nur eigentlich...
Seit Jahren hat es nicht mehr geregnet, das Gras verdorrt, die Wasserstellen ausgetrocknet, die Brunnen versiegt. Wer Glück hatte konnte das Vieh- allerdings zu sehr schlechten Preisen- verkaufen. Diese Zeiten sind vorbei. Die Tiere verhungern und verdursten. Viele Farmer töteten erst ihr Vieh- dann sich selbst.



   




   



   




Was es dagegen zuhauf gibt sind tote Kängurus entlang der Straße.



   




   




   





   





   



Mitunter auch mal ein überfahrenes Wildschwein...

An diesem Abend ist es nicht leicht einen Platz für das Zelt ohne Leichengeruch zu finden...




   



   


   



   


Wir haben den Ort, oder zumindest die Gemeindegrenze von Lightning Ridge erreicht.
Ein Kaff mit weniger als 3.000 Einwohnern, aber berühmt für die besten und teuersten schwarzen Opale weltweit.
Ein wilder Haufen von Abenteuern haust hier draußen in der Hitze und dem Staub. Man bohrt 5-40 Meter in die Tiefe und hofft auf opalhaltige Schichten zu treffen.
Jeder hat seinen Traum...
Einige dieser Digger werden tatsächlich immens reich.
Einige können sich mehrere Jahre so gerade über Wasser halten.
Viele verlassen dann aber bettelarm und mit großen Schulden beladen diesen Ort.




   




   




   






Sogar ein Hilton gibt es hier draußen.




   



...gemütlich mit kaltem Bier und den besten Speisen im Umkreis von 100 Kilometern.




   




   



 



Alle zwei Jahre ist Ende Juli, in der kühlen Jahreszeit mit Temperaturen nur selten über 45°C, das große Opal Festival in Lightning Ridge. Wir kommen- unbeabsichtigt- im richtigen Jahr exakt Ende Juli.
Und die "Stadt" ist überflutet von Gästen.




 



Gut für die vielen Geschäfte, die mit Opalen handeln und sicherlich besser davon leben als die armen Schürfer.







 




Es ist viel los in diesen Tagen.
Es ist spät geworden.
Wo schlafen wir?
Hotels voll.
Campingplatz voll.
Kein wirklich ansprechender Platz im Ort.
Und jetzt in der Dunkelheit noch rausfahren???

Wir fragen unsere Kellnerin, ob es irgendwo einen Platz zum übernachten für uns geben könnte.

Klar, bei ihr natürlich.


Es wird ein sehr lustiger Abend.



 


Am nächsten Morgen würden wir gerne ein kühles Bad nehmen bevor wir zu einer schweren Etappe aufbrechen. Es soll am Ortsrand ein öffentliches Bad geben...


 

Nur leider hat dieses von einer artesischen Quelle gespeicherte Bad eine Temperatur von 42°C.




 


Es folgt ein sehr schwerer Tag-

davon später...