einmal quer durch Spanien

von: love2.bike

einmal quer durch Spanien - 05.12.21 08:34


1.880km quer durch Spanien – ein Radreiseland der Superlative. Berge und Meer, Wüsten und grüne Flusslandschaften, endlose Weide- und Anbaugebiete, tolle Farben, perfektes Wetter im Herbst, großartige Städte, faszinierende Kultur, einsame Wildnis, überraschend viel Wasser, herrliche Straßen und Pisten, Freiheit pur.









Spanien ist mit Sicherheit das genialste Land in Europa, möchte man im Herbst eine längere Radreise unternehmen – nicht nur weil so rücksichtsvoll mit Radfahren umgegangen wird, wie in keinem anderen Land (vor allem beim penibel eingehaltenen 1,5m Überhol-Abstand), nicht nur weil sich Verbotsschilder für Motorräder und Quads, nie aber für Radfahrer an Schotterpisten finden, nicht nur weil es mit den zahlreichen Refugios eine sensationelle Infrastruktur gibt, nicht nur weil man sich an den kontrastreichen Landschaften nicht sattsehen und an den Köstlichkeiten am Wegesrand (vor allem wilde Feigenbäume) nicht sattessen kann.









Klar, man kann als Radreisender auch hier alle Höhen und Tiefen durchleben … sich vom Rückenwind treiben lassen, im Lehmboden versinken, perfekte Sonnenauf- wie Untergänge genießen, gegen unmenschliche Steilrampen ankämpfen, spektakuläre Panoramen bewundern, fehlende Brücken beweinen, … Spanien ist überaus reich an Möglichkeiten und bietet für Radreisen die perfekte Mischung aus spannendem Abenteuer und purem Genuss.









Uns schwebte schon länger eine Reise mit Fahrrad und Zelt quer durch Spanien im Kopf herum – erstmals 2016, als wir vom hohen Norden Norwegens eine knapp 3-monatige Reise unternahmen, und zuletzt im Vorjahr, als coronamäßig im Herbst nichts mehr in Spanien ging. Dieses Jahr war es aber endlich soweit – unser Projekt „Travesía de España“, deren Etappen wir in langen Wintermonaten sorgfältig geplant hatten, konnte Mitte September starten.









Arbeitsbedingt haben wir uns diesmal für ein neues Reiseformat entschieden: da wir viele laufende Projekte hatten und uns schwer 2-3 Wochen „Urlaub“ nehmen konnten, beschlossen wir einfach 6-7 Wochen zu reisen und immer Fr-Mo (quasi das verlängerte Wochenende) 4 Etappen zu radeln und 3 Nächte im Zelt zu schlafen und dann wieder Mo-Fr 4 Nächte in einem fixen Quartier (Apartment) zu verbringen, um „normal“ (Homeoffice) zu arbeiten.

Wir hatten diesmal also 2 Laptops inkl. Ladekabel und Akkubank mit, dafür sparten wir uns ein Solarpanel, da wir ohnehin alle paar Tage wieder Strom hatten. Die Arbeitstage waren auch immer perfekt zum Regenerieren, da einige Radetappen durchaus lang und intensiv waren und wir uns nach 4 Tagen eigentlich immer auf etwas Ruhe und vor allem auch auf das Verdauen der unzähligen Eindrücke und Erlebnisse gefreut haben.









Der einzige „Nachteil“ Spaniens ist für uns die vergleichsweise lange An- und Rückreise von/nach Österreich. Wir wählten zwecks maximaler Flexibilität die Anreise mit dem Auto, packten unseren Caddy voll und fuhren über Frankreich (wo wir 2 Nächte bei sehr lieben Freunden verbrachten) bis nach Hondarribia an die Atlantikküste – den nördlichsten Grenzort zwischen Spanien und Frankreich. 2014 waren wir das letzte Mal hier, als in Hondarribia das 7-tägige MTB-Etappenrennen TransPyr – vom Mittelmeer an den Atlantik – endete. Diesmal ließen wir die Pyrenäen, in denen wir 2018 auch mit unseren Reiserädern eine großartige Runde drehten, im wahrsten Sinn des Wortes links liegen. Wir hatten 23 Etappen am Rad geplant, um auf einer möglichst abwechslungsreichen Route einmal quer durchs ganze Land zu reisen – nicht am direktesten Weg, aber auch ohne zu große Schleifen.









Ziel unserer Reise war Cádiz an der Südwestküste Spaniens, eine der ältesten Städte Westeuropas, ehemals „Tor zur Neuen Welt“. Cádiz ist ein wahres Juwel an der Atlantikküste – nicht nur auf Grund seiner bewegten Geschichte, sondern auch durch seine außergewöhnliche Lage auf einer dünnen, kilometerlangen Landzunge, seine schönen Strände und seine angenehme Atmosphäre im belebten Zentrum. Für uns auch praktisch: es gibt am Bahnhof eine Europcar-Filiale, bei der wir ganz bequem einen großen Seat Kombi für 24h mieten und am Flughafen von San Sebastian (der eigentlich in Hondarribia liegt) zurückgeben konnten. Unser Caddy parkte in der Zwischenzeit bei der Unterkunft, in der wir unsere ersten beiden (regenbedingt 2 Nächte) und unsere letzte Nacht dieser Spanienreise verbrachten. Die Parkmöglichkeit für 6 Wochen hatten wir natürlich im Vorfeld geklärt und uns entsprechend mit einem Geschenkkorb dankbar gezeigt.














Den kompletten Reisebreicht, GPS-File und mehr Fotos gibt es unter:
https://www.love2.bike/tde-mit-dem-fahrrad-quer-durch-spanien/