Re: Neuseeland im Spätherbst

von: uwee

Re: Neuseeland im Spätherbst - 27.10.21 20:50




 



Dort drüben liegt Wellington.
Die südlichste Hauptstadt der Welt.
Ein quirliges, lebendiges Städtchen mit noch nicht einmal ganz 200.000 Einwohnern.
(Für die Bewohner Aucklands eigentlich nur ein unbedeutendes Dorf im Nowhere)



 




 







Vor dem Parlamentsgebäude.


 




 





   








 


Und hier für uns ein kleines Stück Heimat, weit entfernt von der Heimat.


   

Die Preise selbst für Neuseeland ziemlich hoch.
(Ein NZ-$ ca. 0,60€)




   




   




Heute geht es für uns rüber zur Südinsel, über die gefürchtete und oft sehr stürmische Cook Strait.
Fahrzeit etwa 3 1\2 Stunden.







 


Das hier ankommende Boot wird uns rüber auf die Südinsel bringen.  Die Südinsel ist deutlich größer als die Nordinsel, beheimatet aber nur ein  Viertel der Bevölkerung.



   

Eine von mehreren Fährstationen. Die Strecke zwischen den beiden Hauptinseln wird von mehreren Fährlinien betrieben. Die Preise variieren stark je nach Saison, Wochentag, Fährgesellschaft und Auslastung.



   



 






Abschied von Neuseelands Hauptstadt Wellington. Die Stadt hat uns sehr gut gefallen.
#Aber wir kommen ja noch mal wieder.




 








   

Die Cook Strait zwischen der Nord- und Südinsel gilt als eine der stürmischsten Seestraßen der Welt. Von überall her hörten wir Schauergeschichten.
Auf "Anti-Schlecht-Tabletten" haben wir trotzdem verzichtet.




   



 



Bei unserer Überfahrt war es dann aber auch lange nicht so wild. Die meiste Zeit genossen wir sogar die Zeit an Bord.



   



   




   




Angekommen sind wir dann mit der Fähre von Wellington kommend in Picton, dem Hafenstädtchen ganz im Norden der Südinsel.
Ein kleines Städtchen mit großem touristischen Angebot. In der Hauptsaison ist es hier hektisch und total überlaufen.
Jetzt ist hier aber gerade absolute Nebensaison.
Und das macht sich auch bei den Preisen bemerkbar. Hotels und Restaurants haben die Preise deutlich runtergesetzt.



   





Neuseeland liegt von Deutschland aus gesehen am anderen Ende der Welt.
Wenn man hier in Deutschland ein Loch graben würde käme man  ziemlich genau in Neuseeland wieder raus.
Neuseeland liegt auf der Südhalbkugel.
Das bedeutet: Die Sonne steht mittags im Norden.
Je südlicher- umso kälter. Jetzt, Mitte Mai, ist in Europa Frühling. In Neuseeland ist es dagegen bereits Spätherbst. Wie bei uns daheim im November.
Wir hatten bisher Glück und konnten bislang die Regensachen in unseren Taschen belassen.
Die Mittagstemperatur stieg häufig sogar noch auf über 20 Grad.
Jetzt bleibt sie aber bereits bei 15 Grad hängen. Nachts hatten wir auch schon die ersten Minustemperaturen. Und von Sonnenauf- bis -untergang bleiben keine zehn Stunden mehr.


 



 









 




 





So, jetzt sind wir also auf der Südinsel Neuseelands.
Gleich die erste Nacht im Zelt hat es Bodenfrost.
Die kleinen Straßen, die wir uns aussuchen, sind oft nicht asphaltiert und weisen viele und zum Teil auch heftige Steigungen auf. Das drückt den Tagesschnitt.
Es dauert somit alles etwas länger als gedacht, geplant und erwartet.
Stören tut uns das allerdings selten. Wir haben ja die Zeit. Es ist noch kein Weiterflug gebucht, noch nicht einmal das nächste Ziel geplant.



 











 



 

Die Südinsel ist in etwa ein Drittel größer als die Nordinsel, hat aber nur ein Viertel der Bevölkerung Neuseelands.
Ein jeder riet uns hauptsächlich die Südinsel zu bereisen. Angenehmerer Verkehr, spektakulärere Landschaften, ruhige, freundliche Bewohner mit viel Zeit für kleine Gespräche.

Die Leute haben Recht. Wir fühlen uns hier besser aufgehoben als auf der Nordinsel.

 




 



In Neuseeland wird viel Wein produziert.
Immerhin 1,2% der Weltproduktion.
Die Weinproben sind interessant und meist umsonst.
Die Preise der neuseeländischen Weine sind hier allerdings in etwa doppelt so hoch  wie in Deutschland.
Es gibt in Neuseeland  sehr hohe Steuern auf Alkoholika.







 

















 

Am 14.11.2016 gab es an der Ostküste der Südinsel, nördlich von Christchurch, ein heftiges Erdbeben. Große Teile der Insel waren wochen- oder gar monatelang von der Außenwelt abgeschnitten. Auch bei unserem Besuch- 2 1/2 Jahre nach dem Kaikoura Erdbeben- gab es noch immer größere Einschränkungen diese Gebiete zu bereisen. Man sollte dort weder Stopps machen oder gar campen. Auch die Bahn fuhr nicht.


 


So nahmen wir den Bus von Blenheim bis Kaikoura.



 



 

Der Ort Kaikoura ist ein stark vom Ökotourismus geprägter Ort. Ein Großteil der Einwohner sind Maoris.
Die Räder eigentlich haben Pause. Erst mal Tierbeobachtungen- meist zu Fuß.



 



 




 


Die Robben liegen auch mitten in der Stadt auf den Wegen herum. Sie haben immer Vorrang.


 




 




 




 




 



 



 



 




Aber es gibt noch deutlich größere Tiere hier in der Gegend.
Neben vielen anderen Walarten auch das größte "Raubtier" der Welt den Pottwal.
An wenigen Orten in der Welt hat man eine solch eine große Chance diese Tiere zu sichten.
Die Veranstalter der Bootstouren geben der Klientel eine Garantie mindestens einen Pottwal auf der dreistündigen Tour zu sehen.
Ansonsten gibt es 80% des Fahrpreises zurück!


 


 




 


 




Eine nette Bootsfahrt. Wir genießen die Landschaft, Seevögel, Robben und Delphine. Aber auch nach drei Stunden kein Pottwal. Wenn es die 80% des Fahrpreise zurückgibt war das ein angenehmer und günstiger Nachmittag.




 





 




 





 



 





 


Die Mannschaft ist nervös. Nur ungern möchte man den Tag umsonst gearbeitet haben.
Nun soll mit dem Hygrophon geortet werden wann und wo ein Pottwal aus 3.000m Tiefe auftaucht.
Und sie hören ihn wirklich.
Die Mienen hellen sich auf.


 




Wir sind nicht traurig kein Geld erstattet zu bekommen.



 


Unser erster Pottwal ever!



 




 




 



 


Und dann taucht der Riese wieder ab in die dunkle Tiefe. Sicherlich für 2 - 3 Stunden.




 


Wir sammeln unser Gepäck ein. Es ist spät geworden. Bald geht die Sonne unter. Es wird Zeit einen Platz für unser Zelt zu finden.



 


 


 



Gut. Hier bleiben wir heute Nacht. Die Sonne geht mittlerweile schon um 17:30 Uhr unter.
Die Nächte im Zelt sind lang und kalt.
Zu lang.
Und zu kalt.
Wir werden etwas ändern müssen.
Das macht nicht mehr nur noch Spaß.




 





Wie es dann weiterging. das erzähle ich später...






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