Re: Wien - Triest

von: irg

Re: Wien - Triest - 21.10.21 06:34

In Antwort auf: oktopus


Nun gibt es zwei Methoden, um ein Loch zu finden? natash hat andere Erfahrungen mit Ohr hinhalten?
Die Wassermethode kenn ich (vom Zuschauen). Selbst durchgeführt hab ich sie aber noch nie.

Mantel nach Fremdkörper absuchen ist wichtig. Die Erfahrung hab ich auch einmal gemacht, dass ich nicht abgesucht hab und am nächsten Tag wieder einen Platten hatte.

Zu Hause probieren bzw. üben. Das ist sicher am besten, bevor man es am Ernstfall machen muss.

Danke, Georg und natash für die Tipps!!!

LG
Gaby


Es gibt sicher noch mehr Möglichkeiten. Natash hört wahrscheinlich besser als ich, da hört sie lieber.

Um es einfach runter zu brechen: Bei einem Patschen (Platten auf "deutsch") gehst du am besten nach Schema F vor, am einfachsten mit Ausbauen von Laufrad und Schlauch. Nur Heraus wursteln beim eingebauten Laufrad ist eher etwas für Fortgeschrittene.

(Dazu eine passende Geschichte: Ich habe lebhafte Erinnerungen an meinen Vater, der das bei seinem Rücktritt-Rad immer so gemacht hat. Erst hat er hier den Schlauch heraus gezogen, dann dort, dann habe ich mich als kleiner Stift eher verzogen, weil er sich immer mehr geärgert hat, und am Schluss hat er das Laufrad stinkwütend aus gebaut und den ganzen Schlauch im Schaffel überprüft. Damals, im Kindergartenalter, habe ich mir vor genommen, das selbst besser zu machen. Ein klarer Fall von Lernen am Modell.)

Hören, Fühlen, Sehen: Wenn es klappt, sehr einfache Methoden. Wenn nicht, bleibt eigentlich nur mehr Wasser für Luftblasen. Mathias´ Erfahrungen kann ich bestätigen: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Alleine dafür ist ein Ersatzschlauch nicht unwichtig. Eine zweite Tube Vulkanisierflüssigkeit aus einer anderen Tranche ist wichtig. Selten, aber doch kann eine kaputt gehen. Ein paar Flicken mehr als "nötig" sind wichtig, (in verschiedenen Größen), wenn es blöd kommt, brauchst du sie, und gemäß Murphys Laws hast du dann kein Geschäft in Reichweite.

Zum wichtigen Hinweis auf Temperaturen und andere Schwierigkeiten: Bei Regen wird Vulkanisieren sehr schwierig bis unmöglich (Zelt aufbauen, wenn gar nicht anders machbar). Wenn es zu kalt ist, funktioniert das Vulkanisieren nicht oder nicht gut. In gebührendem Abstand über dem Kocher sollte das aber trotzdem klappen. Wirkliche Hitze ist ein Problem: Ich habe in Griechenland im Hochsommer gelernt, dass die Flicken nur halten, wenn ich sie am Abend oder Morgen, wenn es kühler ist, geklebt habe. Es war so heiß, dass die Vulkanisierflüssigkeit auch im Schatten zu schnell getrocknet ist. Entsprechend mehr auftragen hat nichts gebracht, das war dann eine zähe Pampe, die nicht mehr geklebt hat. Aber selbst das Kleben am Abend hatte seine Tücken: Die Flicken hielten schlechter als sonst, das hat bedeutet, dass sie sich untertags leichter abgelöst haben. Das ist v.a. dann passiert, wenn das Rad in der Mittagshitze in der Sonne gestanden ist. Fahren war seltsamer weise kaum bis kein Problem. (Das war mein Eindruck, der nicht wissenschaftlich verifiziert ist.) Das hieß für mich, weiter zu radeln, bis das Rad einen Schatten findet. Notfalls musste ich in der Sonne braten.

Schwer bis nicht zu findende Fremdkörper hatte ich auch schon. Das kommt vor, wenn auch sehr, sehr selten.

Ersatzmantel nehme ich nur in sehr einsamen Gegenden mit, oder dort, wo in meiner Laufradgröße nicht zu zu bekommen ist. Ein Stückerl alten Rennrad-Mantel habe ich dagegen immer mit. Der kostet nichts und wiegt so gut wie nichts. Ich bin damit auf Tour schon mehrere Tage gefahren.

Aber diese Diskussion ist völlig offtopic. Ich empfehle, einen eigenen Thread dafür auf zu machen, wenn es dazu mehr zu sagen gibt.

lg!
georg