Im Berner Oberland, Teil 1

von: Biotom

Im Berner Oberland, Teil 1 - 02.03.21 17:19


Im Berner Oberland, Teil 1

Das Cutthroat musste natürlich auch in den Bergen getestet werden. Dabei interessierten mich insbesondere die ungeteerten Pässchen, teils mit Tragepassagen. Klassische Strassenpässe sind mir zu lärmig… Nebst Ausfahrten im Wallis purzelte ich auch ein paar Tage im Berner Oberland herum. Das waren zwar Eintagestouren, aber da sie zumindest teilweise perlenkettenmässig daherkommen und es 1-2 für den Tourenradler interessante Ziele darunter hat, erlaube ich mir trotzdem, hier davon zu berichten.


20.04.2019: Mülenen – Suldtal – Greberegg - Aeschi bei Spiez – Mülenen (Karte)

Das Suldtal geht eigentlich immer, aber im Frühling ist es besonders charmant:





An diesem Tag wähle ich nicht die einfachsten Wege: hier bin ich gerade das Cutthroat auf die Greberegg am Hochtragen, der Blick auf den Pochtenfall erfrischt bei dem Murks:





Ein schöner Ort mit traurigem Namen: Greberegg – hier haben sich glaub im Mittelalter mal ein paar Leute aufs Dach gegeben, mit tödlichen Folgen…





Die Aussicht ist wunderbar: links das Morgenberghorn, in der Mitte die Schwalmere (die wollte ich mal mit meinem Bruder by fair means von Mülenen aus erklimmen, immerhin >2000 Hm. Im Spiggengrund, nach <1000 Hm, haben wir bereits aufgegeben und uns vor einer Alphütte einen gemütlichen Nachmittag gemacht grins ) und rechts unten die Strasse ins Schlieri, welche in diesem Beitrag nochmals eine Rolle spielen wird:





Weiter westlich, von links nach rechts: die First mit dem grossen Schneefeld, der Dreipsitz, danach der Pass der Rengg, und schliesslich die Wätterlatte. Letztere beiden hatten diesen Sommer an Tag 2 ihren Auftritt.





Ein neues Cutthroat verliebt





Vom Grat zwischen Suldtal und Thunersee hat man schöne Ausblicke ins Kandertal…





…und ins Mittelland; ganz links der Niesen mit der Niesenbahn – ein toller Aussichtsberg!




Ich komme in Aeschi bei Spiez vorbei, welches im Juni der Ausgangspunkt für die Weiterfahrt sein wird. Aber zuerst verbringen wir noch einen Tag in der geliebten Heimat schmunzel






21.04.2019: Mülenen – Mäggisseren – Mülenen (Karte)

Das ist bloss ein kleiner Ausflug Richtung Mäggisseren. Das Mäggisserenhorn wäre wohl mit Grödeln gut gegangen, aber ohne war es mir zu riskant. Diesen Sommer habe ich kurz mit dem Gedanken gespielt, statt über den Otterepass via das Mäggisserenhorn ins Diemtigtal rüberzukommen, aber irgendwie war mir das dann zu krass.


Der Ausblick Richtung Thuner- und Brienzersee:





In der Bildmitte Eiger, Mönch und Jungfrau, und unten Frutigen:





Das Engstligental, an dessen Ende Adelboden liegt. Für diejenigen, welche nicht gerne tragen: das Hahnenmoos ist glaub ganz nett, um vom Kander- ins Simmental zu gelangen.





Es ist April auf 2000 m.üM. verliebt








16.06.2019: Aeschi bei Spiez – Suldtal – Renggli – Wilderswil – Grosse Scheidegg – Meiringen (Karte)

Als klar war, dass wir die Familienferien auf dem Hasliberg verbringen würden, wollte ich noch vor den Ferien mein Velo dorthin bringen. Angedacht war ein Zweitäger, aber es kam dann anders heraus schmunzel

Ich starte in Aeschi und radle durchs Suldtal auf der weiter oben erwähnten Strasse Richtung Schlieri. Ab dem Mittelberg muss ich das Velo schieben und tragen. Links der Bildmitte erkennt man die Spitzkehren Richtung Latrejefeld, dem Übergang in den Spiggengrund und das Kiental:





Auf dem Renggli lasse ich das Cutthroat stehen und kraxle noch ein bisschen Richtung Morgenberghorn. Die Aussicht tendiert gegen null, aber die Blumen sind traumhaft:





Zurück auf dem Renggli geben die Nebelschwaden den Blick frei auf den Brienzersee…





…und das Latrejefeld:





Das Renggli ist ein cooler Pass für mit dem Dropbar-MTB: nach ein klein bisschen Geschiebe und Gepurzle erreicht man schon bald eine Alpstrasse:





Das Saxettal verliebt





Am Ausgang des Saxettals komme ich bei der Gedenkstätte für das Unglück des Saxetbachs vorbei. Der Gedenkstein und vor allem die Gedenkwand mit Texten der Angehörigen und Freunde der Toten rührt mich zu Tränen. Krass, wie fragil das Leben ist…





Ich entscheide mich, noch die Grosse Scheidegg anzuhängen. Es gibt wohl nur wenige Alpenpässe, bei denen man Eis…





…und Fels dermassen nahe kommt:





Ein toller Pass, diese Grosse Scheidegg!





Oben überlege ich mir, im Hotel für ein Zimmer zu fragen – aber dann wende ich mich trotzdem der Abfahrt zu:




Die Grosse Scheidegg ist auf einem Grossteil der Strecke für Autos gesperrt. In der Abfahrt kommt mir aber eine Velofahrerin auf meiner Strassenseite entgegen – extrem gefährlich…

In Meiringen stelle ich fest, dass ich auf der Scheidegg nicht gut überlegt habe: für noch auf den Hasliberg reichen die Körner nicht; zugleich ist der Aufstieg zu kurz, um eine Übernachtung und einen zusätzlichen Tag zu rechtfertigen (für eine Extraschlaufe fehlen mir auf die Schnelle die Ideen).
Ich versuche noch, mein Velo irgendwo in Meiringen unterzustellen, finde aber nix. Daher nehme ich unverrichteter Dinge den Zug nach Hause und keuche dann mit dem Cutthroat noch in unser Dorf ob Sion hoch. So komme ich zum ersten Mal in meiner Bewegungskarriere auf über 3000 Hm an einem Tag schmunzel






20.06.2019: Wilderswil – Brienz – Vorsess – Brünig – Hasliberg (Karte)

So, jetzt musste noch dieses Velo auf den Hasliberg grins
Ich entschloss mich, in Wilderswil den Faden wieder aufzunehmen, nördlich dem Brienzersee entlangzupurzeln, mit einer kleinen Komplikation auf den Brünig zu gelangen und von dort auf den Hasliberg zu queren.
Das Wetter und die Form waren nicht optimal, und entsprechend sind auch die Fotos (und die Erinnerungen) nicht topp schmunzel Wenn ich mich richtig erinnere, wäre die gefahrene Route mit dem Tourvelo grenzwertig; mit dem Cutthroat war es aber ziemlich easy.

Ob dem Brienzersee:







Um Vorsass herum:




So, das war’s schmunzel Ich war jetzt also auf dem Hasliberg angekommen. Von dort aus ging es nach den Familienferien ins Safiental. Zuvor ging es aber vom Hasliberg aus noch auf 2-3 Tagestouren, von denen ich dann hier im zweiten Teil berichten werde.