Im Winter durch den Jura nach Neuchâtel

von: Biotom

Im Winter durch den Jura nach Neuchâtel - 28.02.21 07:29

Im Winter durch den Jura nach Neuchâtel

Für diese kleine Jahresabschlusstour von 2018 musste für ein vorläufig letztes Mal das Andale herhalten. Das Ziel war der Jura, denn ich hatte Lust auf weite Landschaften.
Eigentlich hätte ich diese Tour gerne "Durch den winterlichen Jura nach Neuchâtel" genannt, aber ausser der Kälte war es nicht allzu winterlich zwinker


Tag 1: Le Pont –Dent de Vaulion – Mouthe – Pontarlier – Fleurier (Karte)

Ich starte in Le Pont (natürlich zuvor unmotorisiert erreicht), von wo aus ich als erstes auf die Dent de Vaulion kraxle. Von dort oben hat man schöne Ausblicke auf den Lac de Joux und den Lac Brenet:





In der neunten Klasse verbrachten wir ein Klassenlager im Vallée de Joux. Unser Lehrer war ein toller Typ, der nicht davor zurückschreckte, mit uns wilde Sachen zu unternehmen. Mal sind wir nachts auf den Niesen gewandert (das würde glaub heute kein Lehrer mehr machen!), und im besagten Lager purzelten wir ebenfalls nachts auf die Dent de Vaulion. Der Sonnenaufgang war ein tolles Erlebnis!





Das Wetter ist nicht optimal, und die Kamera kreiert bei entsprechendem Licht einen kleinen Pflatsch in der Bildmitte – aber so ein typisches Jurabild muss sein schmunzel





Über den Col de Landoz-Neuve komme ich nach Mouthe. Hier entspringt der Doubs:





Ich bleibe in Frankreich und betreibe im Doubs-Tal ein bisschen rough stuff Cycling:





Es hat aufgeklart, und die tief stehende Sonne erleuchtet den Lac de St-Point und mein Herz:





Das Château de Joux kommt in Sicht, und schon bald erreiche ich Pontarlier. Dort haue ich bei einem Kebab-Restaurant ordentlich rein – Radeln im Winter gibt Hunger!





Eigentlich möchte ich noch ein bisschen in Frankreich weiterfahren, aber auf die Schnelle finde ich nichts zu übernachten. Daher fahre ich in der einsetzenden Nacht ins Val de Travers:




In Fleurier komme ich ob einer Bar unter. Herrlich, nach einem ganzen Tag an der Kälte eine heisse Dusche zu nehmen und sich in ein warmes Bett zu legen verliebt





Tag 2: Fleurier – Ste-Croix – Le Chasseron – Neuchâtel [url= https://map.schweizmobil.ch/?lang=de&photos=yes&bgLayer=pk&logo=yes&season=summer&resolution=29.01&E=2544786&N=1195647&trackId=5169217](Karte)[/url]

Den letzten Tag des Jahres beginne ich mit dem Aufstieg durch das Vallon de Noirvaux. Nachts bzw. frühmorgens durch Schluchten zu radeln hat immer etwas Mystisches, auch auf dieser Tour (gegen das Ende hin).





Ich habe den Aufstieg unbefrühstückt absolviert; entsprechend schlage ich in Ste-Croix in einem Tea-Room ordentlich zu.





Ich traversiere…





…zu den Skipisten von Les Rasses….





…und steige auf den Chasseron auf. Damals war ich noch ein junger Wilder und für entsprechende Posen zu haben grins





An dem Tag herrscht irgendwie eine invertierte Inversion: das Mittelland ist praktisch nebelfrei…





…während auf den Jurahöhen die Nebelschwaden teils heftig wabern. Eigentlich will ich noch zum Creux du Van, aber dort, oberhalb der pinken Stange, schlabbert der Nebel am dicksten:





Ich mache mich an den Fussabstieg (es hätte ein Strässchen, aber das ist im Wald zu sehr schneebedeckt)….





…und wende mich Richtung Norden:





Wenn im Jura auf einem Schild «Kein Winterdienst» signalisiert ist, können die Verhältnisse auch Mal etwas schwieriger werden. An die Ständerfetischisten: das ist das vorläufig letzte Bild eines frei stehenden Velos in diesem Faden lach





Durch neblig-sonnig-schattige Juralandschaften….





…erreiche ich Provence…





…und das Ufer des Neuenburger Sees:





Neuchâtel / Neuenburg ist ein hübsches Städtchen:





Im Hintergrund erkennt man den Mont Vully, den ich zwei Jahre später auf dieser Tour erklimmen werde:





Ungebadet ins neue Jahr starten geht natürlich gar nicht schmunzel




Nach dem Bad purzle ich dann gemütlich mit den Zug nach Hause.

Fazit: Wintertouren sind eine feine Sache! Aber die Tage sind recht kurz, und ein warmes Bett am Abend ist schick. Meine aufrichtige Bewunderung denjenigen, welche solche Touren mit dem Zelt machen!