Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017

von: Tom72

Re: Radreise Nordspanien-Nordportugal 2017 - 25.05.20 20:51

22. Tag (22.07.2017), A Pobra de Trives – Parada de Sil
Strecke: ca. 60 km


Kurz hinter A Pobra de Trives komme ich über den gleichnamigen Pass (758 m)



und erreiche nach Durchquerung eines tief eingeschnittenen Flusstals den 943 m hohen Alto de Cerdeira.



Ich mache Rast im von einer Burg überragten Ort Castro Caldelas.



Es geht in ständigem Auf und Ab weiter auf einem kleinen, kaum befahrenen, landschaftlich wunderschönen Sträßchen (OU-0605).

Schließlich kann ich hinunter ins Tal des Río Sil blicken, den ich gestern in A Rúa verlassen habe. Bis zu meinem heutigen Ziel Parada de Sil führt die Straße aber noch höhenmeterreich durch zwei oder drei Seitentäler, so dass ich heute etwa 1000 Höhenmeter verzeichne.









Bei Parada de Sil, meinem heutigen Ziel, bietet sich vom Aussichtspunkt Balcóns de Madrid ein fantastischer Blick in den Cañón del Sil, die Hauptattraktion dieser ansonsten touristisch angenehm bescheiden erschlossenen Region. Tief unten auf dem aufgestauten Fluss sieht man ab und zu Ausflugsboote vorbeiziehen.





Der Campingplatz ist von Parada de Sil auf einer kleinen Stichstraße zu erreichen und liegt wunderschön direkt an der „Kante“ hoch über der Schlucht. Der Platz hat auch ein sehr sympathisches kleines Restaurant, das mir zum Abendessen sehr gelegen kommt. Interessant die künstlerisch gestalteten Zapfhähne der galicischen Biermarke Estrella.



23. Tag (23.07.2017), Parada de Sil – Ourense
Strecke: ca. 50 km


Direkt bei meinem Campingplatz gibt es einen Aussichtspunkt mit spektakulärem Blick in die Schlucht des Sil; die hölzerne Konstruktion wirkt jedoch wenig vertrauenserweckend und etwas improvisiert. Schilder weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich lediglich um einen „Mirador privado“ handele, ihn nur drei Personen zugleich betreten dürften und man darauf nicht springen und den Steg nicht in Schwingungen versetzen dürfe. Ich traue mich trotzdem drauf und bin nicht der einzige.





Diese Hinweistafel habe ich auf der Reise schon oft gesehen, hier in der dritten oder vierten Sprachversion – der Text unter dem Schild erscheint hier, nachdem er mir anfangs auf Baskisch, dann auf Spanisch (Kastilisch) und dann wohl auch auf Asturisch und/oder Leonesisch begegnet ist, auf Galicisch.



Auf einem verkehrsarmen Sträßchen geht es weiter oberhalb des Cañón del Sil,





dann führt mich ein Serpentinensträßchen hinunter an den Fluss, in dessen Tal ich ihm weiter Richtung Westen folge.



Hier, in Os Peares, mündet der Sil in den Miño (galicisch Minho). Brücken der Bahnstrecke von Ourense nach Ponferrada und der Nationalstraße, der ich nun entlang des Ufers des Miño nach Ourense folgen werde.



Das Stadtbild von Ourense prägen mehrere Brücken über den recht breiten Miño bzw. Minho. Ich überquere ihn auf der mittelalterlichen Puente Romano mit Blick stromaufwärts auf eine Bahn-, eine Straßen- und eine Fußgängerbrücke.



In die andere Richtung fällt der Blick auf die futuristisch wirkende Puente del Milenio, die ich mir morgen ansehen werde.



Ich finde in der Innenstadt für die Übernachtung ein sehr einfaches Hostal. In Ourense gibt es mehrere Thermalquellen, von denen einige am Ufer des Miño in Becken gefasst sind, in denen man kostenlos baden kann; es gibt aber auch regelrechte Thermalbäder, ebenfalls mit Becken im Freien. Ich entscheide mich für eines davon, profitiere von den langen abendlichen Öffnungszeiten und genieße das entspannende Bad im warmen Wasser.

Fortsetzung folgt…