Re: Eine Brettspielreise nach Carcassonne

von: motion

Re: Eine Brettspielreise nach Carcassonne - 04.11.19 12:22


Tag 5:
Von Carcassonne nach Les Rives du Lac
Länge: 104 km
Fahrzeit: 7:50 Stunden
Höhenmeter: 1850 m
Route: https://www.komoot.de/tour/67919569

Heute geht es zeitig raus. Meine Gastgeber müssen zeitig zur Arbeit und dann mache ich mich quasi auf dem Weg zurück Richtung Auto. Der Tag sollte heute doch die ein oder andere Überraschung bringen. In schönster Morgenstimmung geht es los und ich verabschiede mich von Canal du Midi.





Auf Empfehlung fahre ich über Lastours durch eine kleine Schlucht hoch in Richtung Labastide, was in etwa 600 hm entspricht. Mit jedem Kilometer den ich mich von Carcassonne entferne, wird es einsamer. Keine Städte, kaum noch Dörfer, meistens Wald, wunderschön einsam eben.









Bei Lacombe, nachdem ich den Aufstieg überwunden habe, treffe ich auf eine Schafherde. Mittlerweile nieselt es, ich bin von Wolken umgeben und es ist saukalt geworden.



Die Schafe gehen und es sieht so aus als ob ich Besuch bekomme.







Schafe weg, 3 Herdenhunde zum Glück hinter dem Zaun da und ich ziehe weiter.



Du folgende Abfahrt war zwar toll, aber leider konnte man sie nicht genießen. Mir war so kalt das ich nur noch froh war in Mazamet anzukommen. Weder der gerade statt findende Wochenmarkt noch sonst irgend etwas konnte mich begeistern. In einem Supermarkt war ein nettes Bistro integriert, in das ich mich erstmal zum Mittag flüchtete. Bis ich durchgewärmt war verging doch einige Zeit und dann ging es doch freudig weiter Richtung einigen Seen. Orte waren ab jetzt eigentlich nicht mehr relevant. Die Region Parc Naturel Regional du Haut—Languedoc ist laut Reiseführer eine der dünnsten besiedelten Regionen. Und das merkt man heute deutlich.

Blick zurück auf Mazamet



Wald und Wasser



Ministraßen führen durch diese tolle Landschaft



Wieder eine schön gestaltete Bushaltestelle



Abfahrt zum Lac de la Raviège



Die Sonne kommt raus.



In La Salvetat sur Agout fahre ich durch einer der größeren Orte der Region. Mit Mühe finde ich einen offenen Bäcker und stelle mir die Frage ob der Campingplatz wirklich offen hat. Laut Recherche ja, aber da wo ich heute überall entlang gefahren bin, war alles zu. Somit bitte ich den Supermarktbetreiber mal anzurufen. Natürlich hat er zu, aber er ist so nett das ich vorbei kommen kann.



Angekommen am Lac du Laouzas



Auch hier ist alles so schön aber es ist nichts los. Wahrscheinlich ist in den Ferien von Juli bis August hier die Hölle los nach dem was es an Campingplätzen gibt. Nur im Juni so kurz vor Pfingsten ist es nahazu menschenleer. Der Campingplatzbesitzer ist am Rasenmähen und wartet schon auf mich. Natürlich möchte er nicht das Waschhaus extra aufsperren und so bekomme ich einen Bungalow zur Nutzung der Dusche. Mein Zelt baue ich auf der Veranda auf, da wieder Regen gemeldet ist und ich es nicht wieder nass einpacken möchte. Die Aussicht ist auf jeden Fall perfekt.





Alles in Allem war es ein wunderbarer Tag. Wahnsinnig schöne Natur, aber eben auch ziemlich einsam.