Re: Lofoten,- Vesaterålen,-Senja

von: jochenfranke

Re: Lofoten,- Vesaterålen,-Senja - 28.10.19 18:25

da mir gestern der ganze restliche Bericht durch Selbstverschulden abgestürzt war schreibe ich nun Tagesberichte.


Montag,- gemütliches Radeln auf den Vesterålen.


In dieser Nacht schlief ich nicht gut, zudem war der ganze Proviant aufgebraucht. Eine Tasse Tee musste genügen um in den Tag zu starten. Sachen packen, Katzenwäsche, Zelt abbauen, eben das morgendliche Ritual einer Radreise.
Kurze Zeit später klärte der Himmel auf und lies dadurch die Stimmung steigen. Wir radelten weiter auf der Straße 885. Die Gegend war sehr ländlich, links der Eidsfjorden mit auffällig vielen Frachtschiffen, rechts einzelne Bauernhöfe.
Die Straße 951 Richtung Sortland brachte uns ins Inselinnere. Wir kamen nun durch eine Heidelandschaft die relativ eben war und immer wieder Blaubeerfelder so weit das Auge reicht. Wir sammelten reichlich davon.




Nun ging es lang gezogen einen Berg hoch, oben angekommen sahen wir einen Skilift, der in dieser Jahreszeit natürlich noch geschlossen war.
In Sortland angekommen steuerten wir direkt auf einen Supermarkt zu. Dabei viel mir negativ auf, das die Norweger schon beim kleinsten Einkauf an der Kasse zu Plastiktüten greifen. Die Kassiererinnen können gar nicht verstehen das Angebot einer Tüte abzulehnen. Irgendwie passt das nicht zu den Menschen in Norwegen die ja ansonsten sehr mit der Natur verbunden sind.
Eine Brücke brachte uns nun nach Hinnøya. Kurz hinter der Brücke hörten wir unsere Mägen knurren und wir machten bei schönsten Wetter hinter einen Schuppen einen ausführlichen Brunch, versüßt mit den restlichen Blaubeeren...





Dementsprechend gestärkt ging es immer weiter Richtung Norden es war ein entspanntes Radeln bei recht guten Wetter...





Am Weg waren immer wieder Radmotive zu sehen. Teils hingen Rennräder an Kränen hochgezogen in luftiger Höhe,- Teils standen mit Blumen bepflanzte Räder neben der Straße. Die wenigen Menschen die wir entlang der Strecke sahen klatschten uns zu und schrien immer wieder heja, heja entgegen. Sie waren wohl alle noch im Rennfieber. Das Radrennen dessen Start wir in Å live miterleben durften muss wohl hier vorbeigekommen sein.
Dieses pinke Rad hat uns am besten gefallen...





Eine weitere Brücke brachte uns nun nach Andøya der nördlichsten Vesteråleninsel. Wir fuhren nun zur Westküste zum offenen Nordatlantik. Hier blies ein kräftiger Wind Richtung Norden, wir fuhren wie mit Flügeln. Der Himmel verdunkelte sich zusehends, und wir suchten uns einen Übernachtungsplatz.
In der kleinen Ortschaft Bø sahen wir das Gasthaus Marmelkroken. Hinter dem Gasthaus standen Hütten und daneben eine kleine Saunalanschaft. Wir gingen zur Rezeption und fragten ob wir hier unser Zelt aufbauen könnten. Natürlich, hieß die Antwort, seit willkommen ihr könnt alles hier nutzen. Ein Raum mit Waschmaschine und Trockner, eine neu renovierte Küche, wir konnten den Heizraum zum trocknen unseres gesamten Inventars nutzen, warme Dusche und es gab ein Zimmer mit großen Sesseln und einer Couch, all das für 150 NOK die Nacht und für uns alleine da wir die einzigen Campinggäste waren...Volltreffer.
Der Koch des gut besuchten Restaurants kam zu uns in die Campingküche und erzählte uns das er selbst leidenschaftlicher Reiseradler sei und schon in vielen Ländern unterwegs war. Er brachte uns Kaffee und ein Omelett mit Marmelade und schwärmte von seiner Heimatinsel Senja.
Alles war gewaschen und getrocknet, der Bauch war voll, ich schlief lange und tief in dieser Nacht.

Gruß,
Jochen